Nakuru

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Der Tag verlief ziemlich anders als geplant. Nah dem Frühstück wollte ich die Sehenswürdigkeiten der Gegend abarbeiten. Crater war der erste Punkt, So etwa 20 Km außerhalb der Stadt. Als ich dann zu der Abzweigung kam, von der Teertrasse weg, musste ich passen. Roter, nasser Lehm, der wie Schmierseife ist, tiefe, ausgewaschene Erosionsrillen. Also versuchte ich Crater View, gleicher Krater aber andere Stelle. Der Straßenzustand war wie oben, nur auch noch sehr steil. Ich hab's gelassen. Andere 70 jährige Frauen sitzen daheim und koordinieren ihre Arzttermine. Da darf ich mir dann manchmal etwas Feigheit leisten. Man kann es auch Vernunft nennen.
Langes Motorradpalaver am Straßenrand. Die Männer sind überall gleich. Was hier am meisten verblüfft ist die Tatsache, dass ich von Kaufpreis, Benzinverbrauch und Motorleistung her auch ein Auto haben könnte. Völliges Unverständnis. Dies passiert immer wieder.
Dann wieder Sehenswürdigkeiten, immerhin hat es dann mit dem Hillux Hill Museum geklappt. Funde und Ausstellungskonzept prähistorisch. Schildkröten und Gemüsegarten mit Bohnenernte.
Westside Shopping Center, Mittagessen. Wrap, Wasser, Obst. 10 €. Sobald es genießbar ist, kostet es so viel wie daheim.
Lion's View Aussichtspunkt. Der ist nur leider im Nationalpark. 100 $ für Wagen und Fahrer. 50 $ Eintritt. Also ohne Aussichtspunkt heim.
Grace, meine Vermieterin, hat eine geistig behinderte Tochter. In Kenia gibt es inzwischen zwar Schulen für solche Kinder, aber danach ist absolut Ende. Keinerlei Unterstützung, Förderung. Diese Leute sind stigmatisiert, viele werden daheim eingesperrt. Grace versucht ein Netzwerk aufzubauen, beschützte Werkstätten, Beschäftigung. Ich hab ihr schon mal die englische Häkelanleitung für die Edda bag herunter geladen und ihr auch gesagt, wo sie Baumwollgarn bekommen kann. Sie ist Feuer und Flamme.

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