Ausschnitte aus einer anderen Welt


Advertisement
Argentina's flag
South America » Argentina » Buenos Aires » Buenos Aires
August 25th 2013
Published: August 25th 2013
Edit Blog Post

Buenos AiresBuenos AiresBuenos Aires

First glimpse of Buenos Aires
"Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen." Nun bin ich schon eine Weile hier, und was in der Realität gerade mal zwei Wochen neuer Eindrücke sind, fühlt sich bereits an wie eine ganze Ewigkeit. Eingelebt und wohlgefühlt habe ich mich sehr schnell, neue Erfahrungen mache ich immer noch jeden Tag.

Buenos Aires: eine wunderschöne Stadt! Erst einmal ist Buenos Aires riesig. Selbst für Riesen riesig; nach São Paulo ist sie die größte Stadt Süd-Amerikas, und das will schon etwas heißen! Nebst Riesigkeit erfreut sich diese Stadt auch einer außergewöhnlichen Architektur, die daher rührt, dass die Städtler öfter mal ihre Meinung wechselten und es nun eine aufregende Mischung aus Kolonial-Architektur, nachgebautem Pariser Flair und natürlich neumodischen Bauklötzen zu sehen gibt.

Man spricht hier komisches Spanisch (welches ich mir auch schon fleissig angeeignet habe), ist laut und überschwenglich, isst wunderbares Essen (ein wenig angelehnt an den Süden Europas wird hier zum Frühstück auch öfter mal nur ein Café und Medialunas, kleine süße Croissants, und Minigebäck zu sich genommen), beschwert sich fleissig über die Inflation und die Situation überhaupt und liebt den Argentinischen Tango.

Eine kleine Anekdote zur Inflation:

Hier in Argentinien gibt es ein großes Inflations-Problem. Und da viele Argentinier ein Limit haben, wenn sie ausländisches Geld brauchen, boomt hier der Schwarzmarkt (oder "Blaumarkt") mit Euros und US-Dollars. Ich zitiere: "Although operating in the Dólar Blue market is technically illegal, the parallel exchange is the worst kept secret in Argentina." Der Schwarzmarkt ist so erfolgreich, dass man, während man dank offiziellem Wechselkurs für einen Euro ungefähr 7 Pesos erhält, auf dem Schwarzmarkt dafür sogar bis zu 11 oder 12 Pesos ergattern kann. You do the math!

Auf den halb-inoffiziellen Rat unseres argentinischen Professors, der uns vor einigen Monaten in Freiburg besuchen kam, haben einige der Studenten, inklusive mir, ihr ganzes Hab und Gut in Bargeld nach Buenos Aires getragen. In meinem Fall wurde das Ganze sorgfältig in die Kleidung eingenäht und dann angezogen. Es waren sehr teure Kleider. Wenn man in Buenos Aires angekommen ist, geht man im Idealfall als erstes zum Schwarzmarkt, der sich entlang einer großen Fußgängerstraße inmitten der Stadt ausgebreitet hat. Ich hatte eine italienische Freundin dabei, die schon wen kannte, der wen kannte, der wen kannte, und dort gingen wir dann hin. Wie in einem mittelschlechten Hollywood-Gangster-Film ging es dann ganz heimlich der Vermittlerin hinterher, Treppen hinauf, in eine Art Hinterhof. Unsere peruanische (übrigens sehr nette) Mittelfrau klopfte daraufhin an eine kleine Holztür, wir wurden eingelassen, und fanden uns in einem kleinen Raum wieder: Zwei Lampen, ein Tisch, ein Stuhl, ein Taschenrechner, ein älterer Mann. Nach kurzer Verhandlung über den genauen, inoffiziellen Wechselkurs dann Geldabzählen, alle Scheine einzeln überprüfen um zu sehen ob es sich auch nicht um eine Fälschung handelt, den Deal abschliessen und dann wieder möglichst unauffällig zurück auf die Straße gehen und so tun als käme man gerade völlig unschuldig vom Mittagessen. Da ich doch etwas viel Geld umgetauscht hatte und mir das Geld in einem Lederbeutel um den Hals baumelte, sodass die resultierende riesige Beule dort einfach nicht zu übersehen war, machten wir uns schleunigst auf und davon.

Advertisement



25th August 2013

Die story erinnert mich an den godfather ;-) lass es dir gut gehen und pass auf dich auf!

Tot: 0.086s; Tpl: 0.01s; cc: 12; qc: 49; dbt: 0.0511s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.1mb