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Published: November 17th 2013
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Buenos Aires
Park in der Nähe von Chinatown, el Barrio Chino. Liebe Mitmenschen, nach langer Zeit dann doch noch einmal ein paar Erzählungen aus Buenos Aires und Umgebung. Wie es mir geht? Wunderbar! Das Semester geht dem Ende zu und wir haben alle Hände voll zu tun: Mein Kopf schwirrt vor lauter Essays und Deadlines und anderen Gedanken.
Allerdings ist es ein guter Stress, ich fühle mich einigermaßen vorbereitet und das Querlesen bereitet mir Freude.
Um euch also nicht das Gefühl zu geben, dass hier alles nur Spaß und Spiel und Urlaub ist: wir müssen tatsächlich hart arbeiten und genau das tun wir auch (meistens).
Jetzt aber zum spannenderen Teil der Geschichte. Mondevideo, Uruguay Von Samstag bis Dienstag habe ich mit drei weiteren Mitstudenten ein wunderbares langes Wochenende in Montevideo, Uruguay verbracht. Die Gründe für den kleinen Entspannungsurlaub lagen tatsächlich in der durchaus nötigen Entspannung, (mehr oder weniger) weit entfernt vom hektischen Buenos Aires, meiner Neugier, wie es wohl in Uruguay aussehen mag, und der Tatsache, dass man in Uruguay amerikanische Dollar abheben und diese dann wiederum in Argentinien auf dem Bluemarket umtauschen kann. Viele Fliegen, eine Klappe.
Nach Uruguay kommt man, wenn man von Buenos Aires eine der unzähligen Fähren quer
Buenos Aires
Park in der Nähe von Chinatown, el Barrio Chino. über den Río de la Plata nimmt. Wir sind knapp zwei Stunden nach Colonia gefahren und dann mit dem Bus weiter nach Montevideo, einer wunderschönen mittelgroßen Stadt am Wasser. Wenn ich ehrlich bin, dann hat mich Montevideo sehr an das alternative Stadtviertel San Telmo in Buenos Aires erinnert, nur dass es in San Telmo nicht so windig ist. Das Auffälligste – und für mich Unerwartetste – war die Hingabe mit der die Uruguayer ihren Mate trinken. Der Mate ist in Uruguay genauso Nationalgetränk wie in Argentinien, nur dass man in Uruguay tatsächlich niemanden trifft, der nicht tagein – tagaus sein Mategefäß mit sich herum trägt. Jegliche Arbeit, die mit zwei Händen mit Sicherheit bedeutend einfacher und schneller von sich gehen würde, wird mühsam einhändig und in allergrößter Ruhe erledigt, während die andere Hand in regelmäßigen Abständen den Mate zu Munde führt. Dementsprechend ist es auch weiterhin nicht verwunderlich, dass in den Bussen große Schilder hängen die auf das Mateverbot hinweisen – so wie bei uns diverse Schilder hängen die uns klar zu machen versuchen, dass wir während der Busfahrt bitte kein Eis oder keine Pommes mit uns führen sollen.
Wir sind in einem sehr gemütlichen Hostel mit dem schönen
Buenos Aires
Eine weitere Freiheitsstatue, original von Bartholdi, mitten in Buenos Aires. Namen ‚Impecable’ untergekommen und bekamen sogar unser eigenes 4-Bett-Zimmer mit Balkon. Die Tage dort haben wir mit einigen Stadterkundungen, gemütlichen Abendessen, Nachmittags-Siestas, Geld-Abhebungen und einem sehr sonnenreichen Strandtag mit Fahrradvermietung verbracht. Wenn wir auch nicht allzu viel unternommen haben, so war es doch eine perfekte Mischung aus Erkundungstouren und gemütlichem Beisammensein, welches uns genau die richtige Entspannung für den darauf folgenden Lern-Endspurt verschafft hat.
Ein Besuch im Ex-ESMA Museum Gestern haben wir den Tag mit einigen Klassenkameraden im Ex-ESMA Museum verbracht: einem Internierungslager und Militärcamp wo hier während der langen Militärdiktatur und nach dem gewaltsamen Coup d’État viele Desaparecidos – die Verschwundenen – gewaltsam gefangengehalten und gefoltert wurden. Viele der Desaparecidos wurden auf den sogenannten ‚Death Flights’ (vuelos de la muerte) umgebracht: die Gefangenen wurden mit Spritzen betäubt und dann von Flugzeugen über dem Río de la Plata abgeworfen. Die katholische Kirche hat es auf diese Weise geschafft, den Tätern einzureden, dass sie keine Morde begehen, denn die Opfer sind schließlich nur betäubt. Die eigentliche Todesursache ist der Beton-harte Aufprall auf der Wasseroberfläche.
Das ESMA Museum ist heute dazu da, die Erinnerung wachzuhalten und alle interessierten Besucher zu bilden. Die Tour war sehr spannend und
Tigre Delta
Da ich kurz vor Uruguay leider mein Handy verloren habe, und auch keine Kamera dabei hatte, gibt es aus Uruguay keine Fotos. Stattdessen ein Wasser-Foto von unserem 'Klassenausflug' auf dem Tigre Delta. wir haben viel Neues über die Diktatur und die Geschichte Argentiniens gelernt. Äußerst empfehlenswert!
Endspurt Seit wir wieder in Buenos Aires sind, ist mir erst richtig aufgefallen, wie kurz die Zeit ist, die mir hier noch bleibt. Nächste Woche haben wir eine Block-Woche Kultur- und Identitätsunterricht, diesmal mit einem anderen, hoffentlich besseren, Professor. Und dann haben wir auch schon Semesterschluß und alles was uns bleibt, sind ein paar Deadlines und ein wenig Reisezeit. Meine schwedische Mitbewohnerin und ich machen uns bereits nächste Woche Donnerstag auf den Weg Richtung Norden, nach Mendoza. Die folgenden Reisepläne sind noch nicht ganz klar, aber ich denke, ich werde erst einmal der Sonne folgen und den ganzen Weg bis nach Salta auf mich nehmen, bevor ich mich nach kurzem Zwischenstopp in Buenos Aires endlich auf den Weg nach Patagonien machen werde.
Aber das liegt alles noch einige Tage und Wochen in der Zukunft; im Hier und Jetzt wird meine gesamte Zeit davon in Anspruch genommen, den Spagat zwischen Uni-Aufgaben und einigen Last-Minute-Sightseeing Touren in Buenos Aires zu schaffen.
Der nächste Eintrag wird dann hoffentlich auch schon nächste Woche folgen, mit ein paar schönen Fotos und Anekdoten rund Eco Reserve
Wunderschöner Eco Reserve Park am Wasser. um die Stadt.
Bis dahin, L.
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