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ein morgen voller regen, regen, regen macht eine vernünftige wanderung heute eher unsinnig und daher beschließen wir ganz einfach, den tag mehr oder weniger im bett zu verbringen. ein entspannter tag voll lesen, schreiben und vielleicht kaffee trinken gehen, scheint das einzig verlockende bei diesem wetter. ich bereue es schon fast ein bisschen, argentinien und sein trockenes wetter, so früh verlassen zu haben. hier in pucon lockt vor allem der vulkan und der lässt sich ja zur zeit nicht besteigen! das einzig andere vielleicht reizvolle wären die thermalen quellen rund um pucon… davon erwarte ich mir aber eine eher kalte freiluft-aktion in beengter atmosphäre inmitten zu vieler touristen und in ständiger sorge um taschendiebe, zumal gepäck angeblich nicht versperrt werden kann.
nach eingehender recherche, und mangels anderer optionen, scheint vor allem eine der thermen dann aber doch einen versuch wert. kurz vor mittag fragen wir also unsere “hostel-mama” nach möglichen touren. die antwort: “one is leaving now - they could pick you up in 20 minutes!”.
wir fahren also doch in die therme!!! die gelegenheit ist uns quasi in den schoß gefallen - manchmal ist alles wieder so einfach ;-) .
nach eineinhalb stündiger fahrt zu den termas geometricas empfängt uns
eine schwer dampfende kleine schlucht mit steilen, teils überhängenden felswänden und donnernden wasserfällen. rote brücken, rote und schwarze kabinen führen in freier luft über einen tosenden bach und immer wieder abzweigende wege zu den heißen becken. naturstein umrahmt die 38-42 grad heißen pools, gefüllt mit natürlich vom vulkan aufgeheiztem süßwasser; moos und farn zieren die schroffen felswände und der alles umwabernde dampf erzeugt eine noch nie so erlebte mystische stimmung! die kabinen sind einfach und ungeheizt, aber wir erhalten schlösser und sogar handtücher und somit ist alles sicher verstaubar. außer einer handvoll besucher sind wir fast alleine und bei 22! pools haben wir immer ein becken nur für uns! meine eher unmutige stimmung vom morgen bläst der wind gemeinsam mit dem dunst hinweg. das wasser ist so heiß, dass regen und von den farnen herab tropfendes nass eine willkommene erfrischung darstellen! nach gut drei stunden sind wir derart aufgeheizt, dass das umziehen in den windig feuchten kabinen keine überwindung bedarf und außerdem erwartet uns echter kaffee in einer mit offenem feuer beheizten hütte…
der heutige tag hat sich zu einem der besten, entspannendsten seit langem heraus kristallisiert. dieses open-air felsen heißbad war eine unglaubliche erfahrung! mit den roten stegen und
den grasbewachsenen kabinendächern vor dunstig schroffem fels hätten wir auch in japan sein können! das alleine war die reise nach pucon schon wert!
ganzkörper entspannt und nach einem weiteren besuch im wohl besten supermarkt chiles (mit soya-milch und vollkorn-spaghetti!!!) wird fisch, salat und pasta gekocht - das kochen gibt mir immer ein gefühl, zu hause zu sein und auch, wenn ich nur selten etwas heimweh hege, fühlt sich selbstgekochtes gut an und zeigt beständigkeit während unseren raschen ortswechseln.
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