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bevor ich zum tatsächlich heute geschehenen gelange, muss ich noch nachtragungen zu gestern nieder schreiben: erstens, ja, der sternenhimmel über der atacama-wüste ist atemberaubend, erstreckt sich bis zu dem punkt, an dem der himmel den horizont berührt und dazwischen scheint das schwarz der nacht geradezu lückenlos von sternen gespickt! dank der nächtlichen temperaturen, die da um den gefrierpunkt schleichen, hält sich allerdings die sterne-beobachtung im zeitlichen rahmen.
zweitens wirkt san pedro, in der nacht unserer ankunft wie auch im tageslicht tags darauf, wie die geburtsstadt luke skywalkers oder wie im film “the mexican”! die flachen mit lehm verkleideten häuser mit in ebengleichem okkerton gehaltenen straßen und zäunen hätte ich eher in mexiko erwartet. fehlen nur noch ein paar grasballen, die durch die staubigen gassen geblasen werden - aber irgendwie gefällt es mir auf anhieb!
nachdem wir uns gleich nach unserer ankunft noch bezüglich möglichen touren schlau gemacht haben, werden wir um 03:45! bereits wieder wachgeklingelt - die sunrise tour zu den geysiren beginnt um 04:00. um diese uhrzeit ist es eher erbärmlich kalt, doch zu dem zeitpunkt, wartend um abholung vor dem hostel, haben wir noch keinen schimmer, wie kalt es heute noch wird! in völliger finsternis und nicht ahnend, welche
gewaltige strecke wir zurück legen, fahren wir im kleinbus zur erde, die kochendes wasser spuckt. dort angekommen fällt das atmen gleich etwas schwerer, aber nicht etwa aufgrund der schwefeligen dampfsäulen, die sich hier in den mittlerweile morgengrauen himmel schieben - nein! wir sind von 1.900m, auf denen etwa san pedro liegt, auf gut 4.300m gefahren! einfach so! das erklärt auch die unbarmherzigen temperaturen von bis zu minus 10 grad! überhaupt ist das hier ein eher lebensfeindliches plätzchen, so hoch, so bitterkalt während der nacht und dann brodelt es unter uns auch noch gewaltig, die vulkanische erde speit 85 grad heißes wasser teils meterhoch in die luft. abenteuerlich werden ein sack roher eier und tetrapaks mit schokoladenmilch von unserem guide in eines der spuckenden becken versenkt um später für das frühstück temperiert serviert werden zu können! wunderbar einfach - wahnsinnig verrückt!
über ein kleines dorf, mit lediglich 7 einwohnern, jedes der häuserdächer mit einem eigenen kleinen kreuz auf dem giebel versehen, führt uns auch der weg zur weiß gekalkten, mit blitzblauen türen geschmückten kirche. die gottesfürchtigen südamerikaner mit ihren allseits sichtbaren rosenkränzen, betend im bus und immer nur einen satz entfernt von der nächsten heiligen jungfrau - lassen unverblümt ein bikini-shooting
an den mauern des gotteshauses von statten gehen! auch an den busstationen wird einerseits brav für eine sichere fahrt gebetet und gespendet und nebenan im kiosk eine exorbitante auswahl an mittelchen zur steigerung der (vor allem männlichen) potenz verkauft! ich weiß nicht, ob wir das je verstehen werden, die südamerikaner im allgemeinen - ob das überhaupt möglich ist?!
zurück zu unserer tour: vicunyas, grüne (mit langem schwanz!) hasen, flamingos acht-meter-hohe kakteen verschönern ganz nebenbei die eindrucksvolle steinwüste mit ihren linealgeraden tälern. wir sind beide überwältigt von soviel ungeahnter schönheit, und ja, ich gebe zu, ich war zuerst nicht allzu begeistert von der idee “durch die wüste zu fahren”, welch versäumnis wäre das gewesen!
nachdem wir bereits mittags wieder in san pedro ankommen, wird der restliche tag gefaulenzt und die unverhofft ausgezeichnete, weil auch vegetarisch orientierte, küche genossen!
übrigens lese ich gerade wieder ein besonders gutes buch, lasse mich auch zu der ein oder anderen ausschweifung aufgrunddessen hinreißen: “reise durch einen einsamen kontinent” von andreas altmann, beschreibt so manche lustige begebenheit der einwohner gekonnt bissig aber auch mit viel liebe zum menschen! ich lasse mich also ein bisschen inspirieren…
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