Lateinamerika - Woche 22 (Brasilien)


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South America » Brazil
May 6th 2005
Published: August 7th 2007
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30.04.05
Heute hatte Leo ein volles Programm. Zuerst ging er joggen, dann unterrichtete er etwa drei Stunden Tanzschule. Gegen 13.00 Uhr holte er mich ab und wir gingen mit seinem Kollegen Mittagessen. Um 14.30 Uhr musste er schon wieder los um selbst Tanzunterricht zu nehmen. Alexandre war so nett und fuhr mich zum Busterminal, um wegen den Abfahrtszeiten zu schauen und zu Reisebueros wegen einem Flug. Leider waren jedoch schon alle Reisebueros zu und wir mussten auch noch zum Flughafen fahren. Schlussendlich waren wir mit fahren und herumfragen etwa 3,5 Stunden unterwegs. Brasilia hat nun nicht wirklich so viele Moeglichkeiten wie es zuerst schien. Immerhin hatte ich mir mal ein Flugticket reserviert und muss mir nun noch genauere Gedanken machen, wofuer ich mich entscheiden soll. Abends traf ich mich wieder mit Leo. Er bemuehte sich nochmals, den MP3-Player zu reparieren und schaffte es auch nach einer Weile. Es war schon spaet, aber wir gingen trotzdem noch was essen. Und danach machten wir noch eine kurze Rundfahrt durch die Stadt bei Nacht, was bei diesen Gebaeuden auch sehr speziell war.

01.05.05
Am Morgen hatte Leo noch ein Rennen, ich blieb zu Hause und erledigte einige Sachen. Nach dem Rennen machten wir die City-Tour. Wir begannen mit dem Nationalpark in der Naehe. Der Park selbst waere eigentlich riesig, aber man kann nur einen sehr kleinen Teil davon besuchen. Es gibt dort nur zwei Walks zu machen, es hat zwei Schwimmbaeder, einen "Meditationssee" und ein Visitor-Centre. Viele Einheimische gehen dort jeweils ins Schwimmbad. Leo und ich machten den kleinen Walk und besuchten den "Meditationssee" und das Visitor-Centre. Es war eine kurze Tour, aber interessant und schoen. Beim Schwimmbad ass Leo kurz was, da hat sich der viel laenger als geplante Aufenthalt im Park doch noch gelohnt, denn auf einmal kamen etliche Affen anzurennen. War ganz lustig diese zu beobachten. Weiter ging es mit einer Fahrt um den See, zwischendurch machten wir einen Fotostop, besuchten eine Ausstellung, gingen was essen, etc. Um 16.30 Uhr war unsere Tour beendet. Leo weiss sehr viel ueber Brasilia und dessen Entstehung, es war schon fast so wie eine Tour einer Reiseagentur. Ich habe mich schlussendlich dafuer entschieden, mit dem Bus nach Lençois zu fahren, deshalb musste ich noch mein Busticket kaufen gehen. Danach kehrten wir nach Hause zurueck. Eigentlich wollte ich mit Leo "Zuerigschnetzlets" kochen. Dafuer wollten wir einkaufen gehen, doch die Supermaerkte, welche normalerweise 24 Stunden geoeffnet waeren, hatten am 1. Mai auch geschlossen. Wir fanden nach einer Weile suchen zwar einen Supermarkt, aber wir fanden nur die Haelfte aller Zutaten. Wir waren wirklich ein bisschen verrueckt, wir klapperten zu Fuss ziemlich viele Laeden ab, alle geschlossen. Irgendwann kehrten wir mit den paar Sachen nach Hause zurueck und fingen an zu kochen. Nun ja, "Zuerigschnetzlets" war es schlussendlich ueberhaupt nicht mehr, da Leo’s Haushalt nicht wirklich viel beinhaltete. Es war recht schwierig zu kochen, aber wir haben was zusammengebrutzelt und es hat ihm trotzdem geschmeckt.

02.05.05
Por Leo: Hola Leo, los ultimos días eran increibles, hermosos y divertidos. Me gustó mucho verte otra vez y vivir contigo en tu casa. El tour por la ciudad era buenissimo. Muchas gracias por tu invitación y el tiempo que has compartido conmigo! Espero que nos vemos otra vez en un lugar, eventualmente en Suiza. Un fuerte abrazo y un beso!

Leo musste wieder arbeiten gehen, ich blieb wieder zu Hause. Am Mittag holte er mich ab und brachte mich zum Busterminal. Dort musste ich noch auf die Post gehen, zum Glueck hatten wir genuegend Zeit eingeplant, denn es nahm etwa eine halbe Stunde in Anspruch. Dann folgte der naechste Abschied, wahrscheinlich einer der schwierigsten, denn ich fuehlte mich schon fast wieder wie in einer Beziehung, dadurch, dass ich bei Leo wohnte, mich oft mit ihm traf, wir zusammen kochten, am Weekend wegfuhren, etc. Naja, vielleicht trifft man sich ja irgendwann mal wieder! Um 13.00 Uhr fuhr der Bus los. Die Fahrt war ganz speziell, denn irgendwann fiel mir auf, dass ich eigentlich den Horizont um 360 Grad sehen kann, abgesehen von vereinzelten Baeumen in der Ferne, das war echt faszinierend! Die Fahrt dauerte lange. Bei einem Halt am Abend lernte ich einen Brasilianer, Ronaldo, kennen. Er setzte sich auf der Weiterfahrt zu mir und ich kaempfte mich mit meinem portugiesisch durch. Es war ja am Anfang ganz angenehm, aber er wollte mich auf keinen Fall mehr verlassen, sondern gleich heiraten und ich sei die Frau seiner Traeume, und so weiter und so fort. Da half alles nichts, nicht einmal die Luege, dass ich einen Freund zu Hause habe. Inmitten der Nacht schaffte ich es dann doch noch, ihn zu seinem Platz zurueckzuschicken, da ich einfach nicht schlafen konnte.

03.05.05
Gegen 04.00 Uhr kamen wir in Seabra an. Dort erwartete mich eine tolle Ueberraschung. Trotz zweimaliger Abklaerung in Brasilia gab es nun doch keine Verbindung nach Lençois. Ich war vielleicht sauer, denn ich hatte keine Lust, 10 Stunden auf den naechsten Bus zu warten. Ich fragte, ob sie etwas organisieren koennen, ein Privatauto oder ein Hotelzimmer oder weiss der Kuckuck was. Aber die zustaendige Person schrieb gemuetlich weiter ohne ueberhaupt zuzuhoeren. Irgendwann musste ich ihn doch noch fast anschreien, damit er mir zuhoerte. So lernt man wohl portugiesisch... Ich fragte, wo die Hauptstrasse sei, um Autostopp zu machen, keine Reaktion. Ich fragte, wo das Busterminal sei und da sagte er endlich mal etwas. Nur wie ich dahin komme, war ihm wieder egal. Ich arrangierte, dass mir irgend ein Angestellter der Busfirma den Weg zeigte und mein Gepaeck schleppte. Am Busterminal habe ich irgendwann rausgekriegt, dass es eine Verbindung gibt in die Richtung von Lençois, aber sie hielten nur an der Hauptstrasse und ich haette 12km laufen muessen, Superidee. Irgendein anderer Typ sagte schliesslich, dass sie um 07.30 Uhr einen Bus haetten, der direkt nach Lençois ginge. Ich fragte ihn noch dreimal um Bestaetigung, dass es auch wahr sei. Der Bus hatte noch etwa eine Stunde Verspaetung, ich war schon ziemlich ungeduldig, aber er fuhr dann tatsaechlich los. Zuerst fuhr er jedoch noch zur Firma im Dorf. Dort fragte man mich wieder, wohin ich wolle, und als ich sagte nach Lencois, sagten die, dass sie nur an der Strasse halten wuerden. Meine Antwort war dann jedoch eindeutig genug, dass es schlussendlich doch geklappt hatte, direkt nach Lençois zu gelangen. In Lençois suchte ich das Hostelling und schleppte mein Gepaeck einige Strassen den Huegel hinauf. Immerhin, es hatte Platz, war guenstig und niedlich. Ich musste zuerst einmal eine Runde schlafen. Dann informierte ich mich ueber Touren. Eine Tour war auch in meinem Buch beschrieben, sie sei einfach. Das bestaetigte auch Denise an der Reception. Ich entschied mich, um 13.00 Uhr loszulaufen um diese Tour alleine zu machen. Denise erklaerte mir kurz den Weg. Ich lief los und fand auch alle Ihre Anweisungen. Als der Wanderweg anfing, lief ich etwa eine Stunde und erst dann traf ich eine Person. Diese bestaetigte auch meine Befuerchtung, naemlich, dass ich mich verlaufen habe. Er brachte mich zurueck bis zum Wasserfall, den ich eigentlich sehen wollte. Doch von einem Weg dahin war nichts zu sehen. Ich habe schlussendlich den Wasserfall gesehen und fand auch den restlichen Weg zurueck ins Hostal. Da stellte sich heraus, dass mir Denise eine falsche Richtung angegeben hatte. Aber ihre Antwort war nur: "Ich sagte ja, dass es nicht einfach ist und man einen Guide braucht", hahaha! Es war wirklich ein Supertag :-(. Nun musste ich noch eine Tour fuer den naechsten Tag organisieren. Ich informierte mich in jeglichen Reiseagenturen nach Angeboten und entschied mich fuer den "Pai Inacio". Als Entschaedigung fuer den miesen Tag goennte ich mir dafuer am Abend ein gediegenes Nachtessen. Da mich niemand zum Thairestaurant begleiten wollte, ging ich alleine. Es war einfach lecker, das Highlight des Tages!

04.05.05
Um 07.00 Uhr stand ich auf und genoss das Fruehstueck. Dann packte ich meine Sachen und ging noch kurz etwas einkaufen fuer die Tour. Um 08.30 Uhr ging ich zur Reiseagentur, von dort aus holten wir noch drei andere Personen ab. Dann ging die Fahrt los. Zuerst fuhren wir zum Mucugezinho-Fluss. Wir mussten eine Weile laufen, bis wir zum Poço do Diablo kamen, ein kleiner Wasserfall mit Swimmingpool, wo wir auch schwimmen konnten. Den ganzen Weg wieder hoch laufen, dann gings weiter mit dem Auto zum Pai Inacio. Dort fuehrte uns ein anderer Guide den Huegel hinauf, etwa eine halbe Stunde. Von dort aus genossen wir die superschoene Aussicht, auch wenn etwas bewoelkt, ueber die Chapada da Diamantina, eine Region mit etlichen Tafelbergen, sprich eine spezielle Felsformation. Nach dem Pai Inacio fuhren wir weiter zur Gruta Torrinha, einer Hoehle. Zuerst assen wir jedoch etwas, dann nahmen wir unsere Helme und liefen los. Als ich das erste Foto machen wollte, merkte ich, dass ich die Ersatzbatterie der Kamera im Auto gelassen hatte, zu dumm. Zum Glueck hatte ich noch meine andere Kamera dabei. Die Hoehlentour dauerte etwa zwei Stunden und war sehr interessant. Nach dieser Tour machten wir uns auch schon wieder auf den Heimweg. Eigentlich waere noch eine andere Hoehle auf dem Programm gewesen, doch diese hat der Guide einfach ausgelassen. Als ich zurueck in Lençois war, hatte ich das natuerlich auch bemaengelt, doch die haben wieder alles andere erzaehlt als am Vortag, es war echt muehsam. Sie sagten mir, ich sollte spaeter nochmals kommen um mit dem Chef zu reden. Ich ging zurueck ins Hostal, dann traf ich mich mit Silke, meiner Zimmergenossin und den drei Franzosen Sylvie, Sebastian und Anval von der heutigen Tour zum Nachtessen. Doch zu fuenft konnten wir uns nicht wirklich fuer ein Restaurant entscheiden. Deshalb trennten sich unsere Wege wieder, Silke und ich gingen alleine essen. Danach ging ich nochmals zur Reiseagentur, kaempfte wieder mit allen Argumenten, doch er hoerte mir gar nicht richtig zu. Ich sagte schliesslich, dass ich noch eine Tour fuer morgen organisieren muesse und spaeter nochmals kommen wuerde. Bis dahin hatte ich noch keinen Rappen bezahlt. Ich informierte mich ueber eine weitere Tour, doch niemand ausser derselben Reiseagentur machte die Tour zum Poço Encantado und Açul. Nach einem Hin- und Her fand ich immerhin eine Agentur, die eine Tour zum Wasserfall Fumaça anbot. Ich buchte. Dann musste ich nochmals zur Lentur um endlich die Diskussion zu beenden. Irgendwann gab er auf und nahm mein Geld entgegen, das ich ihm anbot. Danach ging ich ins Hostal zurueck, aber ich musste nochmals raus um mich von der Diskussion zu erholen. Es war schon fast alles zu, nur ein kleines Restaurant schien noch offen zu sein. Ich traf eine Person und setzte mich zu ihm, Rafael, ein Spanier. Ich unterhielt mich eine Weile mit ihm. Irgendwann kam dann der Typ von der Reiseagentur und sagte mir, dass meine Tour gestrichen wurde. Das war echt super. Nun blieb mir nichts mehr uebrig als auf morgen zu warten, denn es war schon alles geschlossen. Nun wurde es Zeit nach Hause zu gehen, ich hatte keine Lust mehr auf weitere solche Ueberraschungen.

05.05.05
Ich stand erneut frueh auf und ging gleich wieder nachfragen wegen einer Tour. Doch es hat sich nichts geaendert. Nur Lentur bot die Tour an. Doch ich wollte dort nicht unbedingt eintrudeln. Ich arrangierte ueber eine andere Agentur die Tour, es klappte also doch noch. Um 08.30 Uhr holten sie mich ab, dann fuhren wir noch zu den anderen Hostals um die Leute abzuholen, Sebastian und Anval waren auch wieder dabei. Der Guide Zeu war ganz anders als der gestern, sehr freundlich und lustig. Die Fahrt war ganz angenehm, vorallem da ich vorne sitzen konnte, so kann man die Natur viel mehr geniessen. Bevor wir jedoch den Wasserfall sehen konnten, mussten wir zuerst eine Stunde bergauf laufen und dann noch eine Stunde geradeaus. Als wir ankamen erwartete uns wieder eine schoene Aussicht, ueber die ganze Berglandschaft. Der Wasserfall hatte zwar nicht viel Wasser, aber es war doch ein Abenteuer, denn man musste sich zuerst an den Felsenrand setzen, damit man den Wasserfall und den Boden sehen konnte. Wir assen kurz Lunch und liefen noch einige Meter in die andere Richtung, um den Wasserfall von der anderen Seite zu betrachten. Dann war auch schon wieder der Rueckweg angesagt. Es wollte kein Ende nehmen, meine Fuesse mussten wieder viel leiden. Als wir unten ankamen, machten wir eine kurze Pause und fuhren weiter zu einem Fluss. Dort mussten wir nochmals eine Weile laufen, bis wir bei einem weiteren Wasserfall mit Swimmingpool ankamen und endlich baden gehen konnten, eine super Erfrischung! Danach machten wir uns wieder auf den Heimweg. Als wir in Lençois ankamen, lief ich wieder alle Agenturen ab, um nochmals wegen dem Poço Encantado und Açul zu schauen. Es war unglaublich, aber nur eine Agentur machte die Tour, aber teurer als in den Vortagen. Ich lief zum Hostal der beiden Franzosen, da ich wusste, dass sie auch dieselbe Tour machen wollten. Wir verabredeten uns auf 19.30 Uhr beim Reisebuero. Dort kam auch noch gleich das brasilianische Paerchen von der heutigen Tour entgegen. Auch sie wollten dieselbe Tour machen. Somit waren wir fuenf Personen. Wir fragten nochmals zwei Agenturen an, wie es ausschaut mit fuenf Personen. Schlussendlich war es wieder Lentur, die die Tour anbot zu einem guten Preis. Endlich war alles geregelt. Ich musste nun noch mein Busticket aendern gehen, ich hatte nur noch 20 Minuten Zeit dafuer. Juhee, erledigt. Nun war ich echt muede. Ausser einem Fruchtsalat hatte ich nichts Znacht gegessen, ich lief nur noch zurueck ins Hostal und ging schlafen.

06.05.05
Um 08.30 Uhr war noch kein Tourbus zu sehen, ich dachte schon, die Tour findet nicht statt oder dass sie mich vergessen haben. Mit etwa 10 Minuten Verspaetung kam der Bus doch noch, Zeu war erneut unser Guide. Diesmal dauerte die Fahrt fast zwei Stunden bis wir beim Poço Encantado ankamen. Dort fassten wir unsere Helme und gingen mit einem anderen Guide in die Hoehle. Es war recht dunkel, nur ein paar installierte Lampen und ein breiter Sonnenstrahl erhellten die Hoehle. Das Wasser schimmerte durch die Sonneneinstrahlung tiefblau. Der Guide erzaehlte noch ein wenig ueber die Hoehle, aber wieder mal auf portugiesisch. Zudem war ich eh mit fotografieren beschaeftigt. Nach dem Poço Encantado fuhren wir etwa 40 Minuten weiter zum Poço Açul. Dort erwartete uns zwar derselbe Effekt mit der Sonne und dem blauen Wasser, aber wir konnten schwimmen gehen. Das war eine tolle Abkuehlung. Dann kam auch schon wieder der lange Heimweg. Aber es machte mir nicht einmal etwas aus, denn die Natur war wieder mal spektakulaer mit den Wolken, Kuehen, Pferden, Eidechsen, Voegeln, einer kleinen giftgruenen Schlange, etc. Als wir wieder in Lençois ankamen, musste ich zuerst mal wieder ins Internet um meine Ankunft in Salvador zu bestaetigen. Danach traf ich mich mit Sebastian und Anval beim Mercado, wo wir eine Capoeira-Show mitverfolgten. Nach der Show gingen wir noch kurz etwas essen und dann mussten wir auch schon langsam wieder die Koffer packen und ans Busterminal gehen, um den Nachtbus nach Salvador zu nehmen.


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