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Published: July 14th 2012
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Es war erstaunlich, atemberaubend. Einfach, heiss und ruhig.
Von Barreirinhas, einem kleinen aber sehr lebendigen Städtchen, suchen wir uns ein Boot, welches auf dem Rio Preguica bis zur Meeresmündung bis nach Athins bringt. Athins ist ein Ort zwischen dem Meer von Dünen des Nationalpark Lençóis Maranhanses und dem Meer des Atlantiks. Nur eine Sandstrasse und der Fluss sind die Verbindung zur Aussenwelt. Wir entscheiden uns für ein Fischerboot, welches uns für nur 15 Reais mitnimmt. Andere wollten uns mit einem Schnellboot innerhalb einer Stunde hinbringen, aber auch das dreifache pro Person haben. Mit dem Kutter waren wir knapp 3 Stunden unterwegs und es war ein Genuss hinten am Schiffsheck zu sitzen, die Füsse ins Wasser zu halten und die üppige Natur zu bewundern.
Auf einmal taucht im Meer des satten Grün eine riesige Düne auf. Höher als die Bäume neben ihr folgen ihr weitere ertaunliche Sandberge. Am Ufer ein paar Hütten. Sie sehen verlassen aus, doch das ist nur ein Schein. Hier leben Menschen in vollkommener Ruhe. Ein paar Minuten später dann das weite Meer.
Es ist mittags, die Sonne steht im Zenit und die frische Meeresbrise ändert nicht viel an den gefühlten 40 Grad Celsius. Wir springen
von Bord und verabschieden unsere Weggefährten. Zwei Portugiesinnen, die vorhaben hier irgendwo ihr Zelt aufzuschlagen. So etwas haben wir auch, doch zuerst wollen wir uns in dem kleinen Örtchen Athins umschauen um Wasser und ein paar Lebensmittel zu kaufen.
Wir kommen nicht weit, nach ca. einem Kilometer in der prallen Hitze geben wir auf und suchen Zuflucht in einer Pousada. Sie ist komfortabel und nicht teuer, und vor allem spendet sie uns gerade einen kühlen Raum zum Ausruhen. Nach ein paar Stunden in der Hängematte, wagen wir uns bei Sonnenuntergang an den Strand. Es ist verzaubernd. Dieses Licht, mit einer Kamera kaum einzufangen, uneendliches gold und silber an einem einsamen Naturstrand.
Wir sind glücklich.
Nächsten Tag starten wir mit einer Jeep-Tour in den Nationalpark. Wir waren uns erst nicht sicher, weil es nunmal ein typisches Touristen Angebot war, aber im Nachhinein wissen wir, dass es eine gute Idee war. Der Park ist nämlich riesig. Ca. 15 mal 60 km ein Meer aus Dünen.
Mit einem lustigen Haufen von jungen Brasilianern düsen wir durch die Wüste. Irgendwann halten wir an und müssen zu Fuss weiter. Eine Stunden stampfen wir durch weichen Sand, rutschen die Dünen herunter und
kämpfen uns auf der gegenüberliegenden Seite wieder hoch. Das einzige was hier noch lebt, sind kleine Insekten und Würmer in dem "Tümpel" den wir irgendwann erreichen.
Eigentlich sind die Seen in dieser Wüste wirklich kleine Oasen. Doch gerade ist extreme Trockenzeit und somit schrumpfen die Seen sehr. Das Wasser ist lediglich zurückgehaltenes Regenwasser, welches wegen der Tonschicht unter dem Sand nicht einsickert.
Wir nehmen wir ein Bad in dem garnicht erfrischendem See und freuen uns trotzdem in dieser surrealen Welt sein zu dürfen. Danach fahren wir mit dem Jeep zu einem wirklich einsamen Restaurant, wo wir dann endlich unsere ersten schmackhaften Camaraos (Garnelen) essen können. Das Restaurant hat genügend Hängematten, damit alle eine kleine Pause einlegen können.
Den Sonnenuntergang geniessen wir auf einer sehr hohen Düne. Es ist malerisch und faszinierend. Auf der einen Seite geht die riesige orang-rote Sonne unter und auf der anderen Seite direkt gegenüber steigt der volle Mond auf. Die langen schwarzen Haare der hübschen Brasilianerinnen wehen im mit weissen Sand gefüllten Wind, die Dünenkanten zeichnen ein Bild liebevoll geschwungener Linine. Die Augen werden zugekniffen. Eine Kamera kann man jetzt nicht benutzen, das ist zu sandig. Aber solche schönen Bilder vergisst man nicht.
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