Jeri... Jeri


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April 25th 2009
Published: April 25th 2009
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Und wieder eine fantastische Reise voller Ueberraschungen hinter mir. Es erstaunt mich jedesmal aufs neue, wie unterschiedlich das Klima hier innerhalb des Landes ist. Da ist man im Norden, genauer gesagt Saõ Luis, Maranhau, zu Besuch bei der Familie von Elma, meiner Gastschwester, und schwitzt sich die Seele aus dem Leib, weil es so tropisch feucht ist. Nun, zurueck in Brasilia friere ich in der Nacht, weil Wuestenlandschaft!!!!!
Diese Woche war kunterbunt, mit allem was dazu gehoert. Zuerst sind wir von der Familie (Muter, Vater, Tane, Schwester, Nichte, Esel, Hund und Vogelspinne (!!)) in Saõ Luis warm empfangen worden. Elmas Mutter ist eine unglaublich herzliche und religioese Frau, die es liebt, alle zu bekochen... Saõ Luis befindet sich in einem der aermsten Laender im Nordosten von Brasilien, das ist an der Struktur, den Haeusern und den teilweise nicht vorhandenen Strassen deutlich zu sehen. Doch je aermer die Region, desto herzlicher die Leute!
Nach 2 Tagen all inclusive bei Elmas Mama sind wir "Kinder" Elma, ihre Schwester, 2 Freunde und ich auf nach Lençois de Maranhau, um die kleinen und grossen Duenen und Lagunen zu erkunden. Es ist faszinierend, Mangroven, Suesswasserlagunen und gruene Palmenvegetation neben weissen Sandduenen mit kleinen Grundwasserbecken zu sehen. Wueste und Vegetation nebeneinander, groesser koennte der Kontrast nicht sein. Tag 1: kleine Duenen und Bootsfahrt durch die Mangroven (dort, wo die kleinen Aligatoren wohnen...)
Die Nacht haben wir in dem kleinen huebschen Chalé der Freundin von Elmas Schwester verbracht. Elmas Schwester kennt Gott und die Welt, ihr haben wir es zu verdanken, dass wir abends noch eine kleine Tour mit Freunden und deren Yacht durch die Lagunen unternehmen durften. Ja, so ein Motorboot ist schon was lustiges...!
Tag 2 war mit der 4x4 Tour zu den grossen Duenen ausgefuellt. Da faehrt man 1 Std ueber Stock und Stein querfeldein, und kommt schliesslich zu einem riesigen Wuestengebiet, so weit das Auge reicht nur Sand, Sand , Sand... und vereizelte Suesswasserseen. Das Wasser dort ist angenehm warm und tuerkisblau, und angesichts der enormen Hitze laed es soga die Nichtschwimmer zum baden ein. Gut, dass wir in der Nebensaison dort waren, so hatten wir einen ganzen kleinen See fuer uns allein, in der Hauptsaison tummeln sich angeblich die Badegaeste wie im Freibad.
Die 300 km Fahrt waren definitiv die Muehe wert, wobei sich 300 km fuer oesterreichische Verhaeltnisse relativ harmlos anhoeren. Wenn man sich aber vorstellt, dass man auf einer unbeleuchteten Strasse faehrt, die ab und zu tiefe Regenloecher verbirgt, und ,dass man sich nach der naechsten Kurve moeglicherweise Aug in Aug mit einem Esel, einer Kuh oder einem Geier befindet, ist das ganze schon nicht mehr so ungefaehrlich.
Die naechste Herausforderung war schliesslich fuer mich, die ich ja unbedingt nach Jericoacoara, einem Surf und Hipiie- Dorf wollte, am schnellsten Weg dorthin zu gelangen. Dieses besagte Doerfchen ist naemlich nicht so einfach zu erreichen. Das macht auch den Reiz aus. Fuer das letzte Teistueck muss man nicht nur eine 4x4 Ride unternehmen, sondern auch zu Fuss durch einen 1/2 m tiefen Fluss waten. Das ist Abenteuer pur! Nichts als Sandstrassen und Wasserloecher, Duenen und grasbedeckte Huegel. Wie am Ende der Welt. Und dafuer musste ich erneut einen Flug buchen, um im Zickzack von Fotaleza aus die ganze Tour zu unternehmen. Sonst braucht man einen reichen Onkel in Amerika, ein Offroadvehikel oder einen Haufen gleichermassen verrueckter Leute, die sih von der Lencois Wueste ueber die Straende und Duenen dothin auf den Weg machen. Ich waehlte die schnellere und sichere Variante des Flugs. Nun, Fortaleza habe ich mit "sicher" nicht gemeint. In der Prostitutionshochbug wollte ich auch nicht laenger als noetig verweilen. Eine stressige Stadt, und selbst in der kurzen Zeit bin ich live in den Genuss einer Razzia und Polizeiinvasion gekommen. (Ein ganzes Lokal wurde gesperrt, keiner kam mehr raus und selbst die Band hoerte auf zu spielen...)
Aber nun zu den schoenen Dingen. Die Reise nach Jericoacoara war ein Zufall des Gluecks. Da ich nicht mit dem Tingltangl Bus ueber 8 Std dorthin reisen wollte, hab ich mich in der Stadt bei den Hotels auf die Suche nach den Individualtransporten gemacht, und bin spontan zu Rosi, einer lustigen Tourisenfuehrerin in den Mikrobus gehuepft, nach brasilianischer Art alles kein Problem solange Platz ist und die Kohle stimmt, kein laestiger Papierkram und keine Coupons. Nun gut, ich am Bus, zusammen mit einer echt lustigen und bunt zusammengewurfelten Reisegruppe, bestehend aus einem Paerchen aus Rio, einem einzelen Carioca, eier lustigen alten Damenrunde aus dem Sueden, einem 76 jaerigen Paulista und einem Paerchen aus Potugal. Ich aus Oesterreich wiedermal der Exot. Habe mich aber hon daran gewoehnt und bin mit Rede und Antort stehen diesbezueglich auch in Portugiesisch schon auf Zack 😊... Nein, die haben mich mit Jubel empfangen, und los ging die Reise. Die prophezeiten 4 Std warens dann doch nicht (Regen, Pinkelpausen) aber Dank der guten Unterhaltung durch Rosi war die ganze Faht eine Hetz, nicht zu vergessen das letzte Teilstueck auf der Ladeflaeche des 4x4 Toyotas und der Flussueberquerung. Oh mein Gott, ih war auf der ganzen Reise noch nie so dreckig wie dort. Es gibt ja auch keine asphaltierten Strassen, alles ist wie in alten Hippiezeiten aus Sand. Ein echt suesser kleiner Ort, bestehend aus 4 Strassen, ein paar Restaurants, einer Baeckerei (die dort wie eine Disco ein Ort der Begegnung ist 😊...)und einem Haufen kleiner Pousadas. Ein Oesi hat dort ein kleines Hostel (Pousada Tirol) in das ich mich gleich einquatiert habe.
Die 2 Tage waren leider viel zu kurz, um alles anzusehen, doch ich habe die Zeit genuetzt und bin auch in die Umgebung gefahren. Ein weiteres kleines Abenteuer war die Fahrt zur Lagoa Tatajuba per Motorrad, ueber den Strand, durch die Fluesse und ueber die Duenen. Gut, dass der Fahrer ein erfahrener verrueckter Motorralley- und Offroad-biker war, ich hab tausend Tode durchgestanden, auf diesem Hoellengefaehrt, mit rasender Geschwindigkeit (angebl muss man im Sand und auf den Duenen so schnell fahren, sonst kann man ja nicht springen...) War dann aber richtig stolz, als ich heil und gut in diesem kleinen Paradies angekommen bin, dort, wo Haengematten im Wasser aufgespannt sind, und ich den besten Fisch am Ufer gegessen habe, unter einem Palmenschim, die Fuesse im Wasser planschend...
... ja, es gibt sie noch, die kleinen Paradiese.

Toll ist auch der Sonnenuntergang.
Sowohl auf de Duene, mit Blick auf den Ozean, als auch beim Wahrzeichen und Namensgeber, dem Krokodilsfelsen (Pedra Furada) dessen Auge (Loch) sich mit der untergehenden Sonne in ein gluehendes Kroko-Auge verwandelt...











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