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Published: August 5th 2014
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sonnencreme, mosquito-spray, lange ärmel, lange hose. es hilft alles nichts gegen die dichten schwärme voll stechender quälgeister. der morgen beginnt mit einer dschungel-wanderung, um medizin-pflanzen, tierfallen und “überlebenstechniken” kennen zu lernen. obwohl die ewige mosquito-belästigung durchaus als zermürbend betrachtet werden kann, ist der mehrstündige trip fesselnd. bullet-ameisen, die so heißen, weil ihr biss so schmerzhaft ist wie ein schuss (fieber inklusive!) krabbeln in erschreckender größe die baumstämme entlang. besonders zu meiner hellen begeisterung, ärgern die beiden guides auch noch eine riesige (wirklich, wirklich riiiesige!) tarantel aus ihrem erdloch und ich muss schon sehr mit mir kämpfen etwas, wie neutrales interesse aufzubringen. lianen und wilde bananen, aus denen man wasser gewinnen kann, stachelige baumstämme, einen telefon-baum, kaugummi-baum und allerlei säfte und rinden gegen erkältung oder juckreiz erscheinen nebensächlich gegen die essbaren glühwürmchen-larven. die wachsen in kleinen nussschalen, können aufgebrochen und als gute eiweißquelle verspeist werden. angeblich mit kokosnuss-geschmack. markus, der held des regenwaldes, isst so ein kleines weißes glühwürmchen-baby-knödelchen. er sagt, es ist viel besser, als es ausschaut! ich lehne trotzdem dankend ab. ich muss ja nicht mitten im dschungel wieder mal fleisch essen. ist ja grad nicht überlebensnotwendig ;-). an säugetieren mangelt es hier auch nicht. neben gürteltieren streunen auch dackelgroße,
schwanzlose ratten um unsere lodge herum. die ernähren sich von kleinen nüssen, vögeln, eidechsen und sind aus der ferne ganz lieb anzuschauen. und während der dschungel aufgrund fehlender fäulnisbakterien annähernd geruchlos ist, empfängt uns das warme aroma des amazonas mit schwere voll buttriger säurenoten und einer idee verwesung. aasgeier ziehen entsprechend ihre runden über ein undurchdringliches geflecht aus blättern, palmen, wurzeln, schlangen und vogelbehausungen.
nachmittags fahren wir mit dem boot entlang der völlig überschwemmten, vielseitigen wälder und suchen tukane, ara-papageien, mehr iguanas. und dann, was für ein erlebnis, halten wir alle unsere primitiven angeln in den schokoladigen amazonas. um piranhas zu fangen!!! mit fleisch und kleinen, zerstückelten piranhas fängt nach einer zeit jeder von uns ein exemplar. das ist schon sehr besonders und angeblich schmeckt piranha ausgezeichnet.
anschließend wird es sehr ehrlich. mit völkerverständigung auf fußball. eine große kuhweide, inklusive anständig vieler fladen, ist umringt von tribünen und dient als fußballfeld. brasilien spielt hier mit und gegen den rest der welt. wahrscheinlich auch mit dem ein oder anderen deutschen touristen ;-). im hintergrund dröhnt zweiviertel-takt tanzmusik. wenn grade nicht der ball in der nähe ist, schwingen die gestandenen männer am feld ihre hüften. karibisches lebensgefühl kommt auf. neben uns spielen
auch schon die kleinsten mit rundem leder und wir genießen eiskaltes bier mit unseren französischen und schwedischen neuen freunden, erleben den sonnenuntergang und schaukeln hüftenschwingend nach einer zeit wieder richtung boot.
unser letzter gemeinsamer abend inmitten der ararinha-lodge gruppe wird mit reichlich caipirinha begossen. bier trinken wir bei den schweißtreibenden temperaturen schon seit dem vormittag. die mosquitos jucken dann ein bisschen weniger und wir steigern unseren alkoholbedarf hier also von null auf hundert ;-)
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