Lateinamerika - Woche 12 (Argentinien)


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South America » Argentina
February 25th 2005
Published: August 7th 2007
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19.02.05
Die Busfahrt war mal richtig angenehm und ich konnte sogar viel schlafen. Und am morgen erhielten wir sogar Crackers und Kaffee sowie ein Alfajor (Schokoladenspezialitaet in Argentinien und Uruguay, auch von Milka erhaeltlich). Um 09.00 Uhr kam ich in Córdoba an und fand ein Hostal in der Naehe des Terminals. Endlich wieder mal Touristen und sogar eine Schweizerin!!! Mit zwei Brasilianern von Rio de Janeiro, André und Juan, ging ich eine City-Tour machen. Natuerlich waren es wieder etliche Kirchen oder Museen, aber ich habe mich gut unterhalten und amusiert. Spaeter ging ich noch alleine spazieren, die beiden mussten noch ein wenig Schlaf nachholen. Wir trafen uns am Abend wieder im Hotel, wo sie mich zu einer Pasta eingeladen haben, mmmmmh! Danach zeigten sie mir auf der Landkarte noch etliche Orte von Brasilien, welche sich lohnen wuerden.

20.02.05
Da André und Juan gestern noch in den Ausgang gingen, machten wir "erst" auf 09.30 Uhr ab, um nach Carlos Paz zu gehen, ein Dorf ausserhalb von Córdoba. Gegen 11.00 Uhr fuhren wir los. Schon kurze Zeit danach fing es an zu regnen, wir alle natuerlich in kurzen Hosen und T-Shirts, aber zum Glueck hatte es schon wieder aufgehoert, als wir in Carlos Paz ankamen. Zuerst liefen wir durch das kleine Zentrum mit vielen Laeden und Restaurants. Den Artesaníamarkt habe ich wohl verpasst, weil er so klein war. In Carlos Paz gab es sogar einen Sessellift um auf einen Huegel zu fahren. Wir bevorzugten jedoch, aktiv zu sein und liefen den Huegel nebenan rauf, knapp 45 Minuten. Das Wetter war die ganze Zeit solala, oben angekommen war also das einzige Foto ein Gruppenfoto von uns :-). Nach einer kurzen Pause das Ganze wieder runter und danach mal wieder was Kleines essen. Den Rest des Tages verbrachten wir am Ufer des Flusses mit quatschen und Leute beobachten. Gegen 18.30 Uhr fuhren wir wieder nach Córdoba zurueck. Ich war froh, doch noch duschen zu koennen, auch wenn ich schon ausgecheckt hatte. Danach war naemlich Nachtessen in einem Restaurant angesagt, à la Discretion sprich hier Tenedor libre. Die Jungs haben ja gefuttert, das war unglaublich. Ich habe ja auch viel gegessen, aber mithalten konnte ich noch lange nicht. Da ich um 23.45 Uhr auf den Bus musste, ging ich schon frueher zum Hostal zurueck, um noch meine Sachen zu packen und einige Infos aus einem Buch zu schreiben. André und Juan sagten, dass sie auch kommen werden, entweder ins Hostal oder direkt ans Terminal. Ins Hostal haben sie es natuerlich nicht geschafft, somit ging ich schon mal alleine ans Terminal. Dort schaute ich staendig, ob sie wohl noch auftauchen, der Busfahrer schaute schon komisch. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, doch in wirklich allerletzter Minute kamen sie schweissgebadet angerannt um sich von mir zu verabschieden. Es war wieder mal ein harter Abschied. Und man kann es selbst kaum beschreiben, was man fuehlt. Die beiden Jungs sind erst 21 Jahre alt und wir kannten uns erst 2 Tage, aber wir hatten einen solchen Spass miteinander, dass uns allen der Abschied sehr schwer fiel. Nun bleibt nur zu hoffen, dass ich sie in Rio de Janeiro wirklich treffe und auch dort eine gute Zeit haben werde.

21.02.05
Die Busfahrt war nicht so angenehm, da ich keinen Fensterplatz hatte, aber irgendwann war es mir zu bunt und ich wechselte meinen Platz. Um 05.50 Uhr kamen wir in La Rioja an. Es war noch alles dunkel, aber es hatte noch viele Leute auf der Strasse. Anscheinend war ein Fest welches bis in die Morgenstunden dauerte. Mit meinem Gepaeck lief ich durch die Strassen, um ein anderes Busterminal zu finden, in der Hoffnung, dass die eine Tour machen zur Talampaya-Schlucht. Auf dem Weg sah ich einen Hotelangestellten, welchen ich auch noch gleich um Infos bat. Als dann auch noch gleich zwei Touristen aus dem Hotel kamen, fragte ich sie, ob sie eine Tour machen. Sie sagten mir, dass sie auf den Tourbus warten wuerden. Das war natuerlich meine Gelegenheit, auch gleich mitzugehen. Und es hatte sogar geklappt. So machten das spanische Ehepaar Felipe und Lola, ich und der Guide eine Tagestour. Wir besuchten zuerst noch das Valle de la Luna. Eigentlich habe ich ja schon eines in San Pedro gesehen, aber es war trotzdem wieder eine superschoene Landschaft mit ganz anderen Felsformationen. Danach fuhren wir zu einem Restaurant um zu essen. Auf dem Weg hatten wir leider eine Reifenpanne, aber zum Glueck war diese einigermassen schnell behoben. Dafuer haben wir das Museum ausgelassen, um im Zeitrahmen zu bleiben. Dann fuhren wir zur Talampaya-Schlucht. Beim Eingang mussten wir den Bus wechseln, denn diese Schlucht ist nur mit einem Guide dieses Nationalparkes besuchbar. Auch dieser Nationalpark war sehr eindruecklich. Er erinnerte mich ein wenig an Australien mit der roetlichen Erde und den Felsformationen. Gegen 19.00 Uhr fuhren wir wieder zurueck nach La Rioja. Etwa 5 Kilometer vor dem Ziel hatten wir doch prompt nochmals eine Panne mit dem Reservenrad. Ich konnte es kaum fassen, wir wollten eigentlich noch mit dem naechsten Nachtbus nach Salta gehen. Er reparierte den Pneu eigentlich ueberraschenderweise sehr schnell und fuhr zu sich nach Hause, wo wir in ein anderes Auto wechselten und fuhr uns zum Busterminal. Dort fuhr der naechste Bus in 10 Minuten. Fuer mich war es kein Problem, aber die Spanier hatten noch ihr Gepaeck im Hotel. Sie versuchten noch, dieses zu holen, doch der Bus wartete nicht. Etwa eine Viertelstunde spaeter stiegen die beiden doch noch zu von einer anderen Bushaltestelle, hatte anscheinend etwas laenger gedauert und die Buschauffeure waren eh obermies drauf, aber sie haben es geschafft! Die Busfahrt war der Horror, es war eiskalt, sogar mit der Winterjacke habe ich leicht gefroren. Irgendwann mussten wir den Bus wechseln, der war um einiges besser, doch die Fahrt dauerte nur noch etwa eine Stunde.

22.02.05
Mit viel Verspaetung kamen wir in Salta an, aber wir hatten ja keine Plaene. Ich suchte mir ein Hostal, die beiden ein Hotel und wir verabredeten uns auf spaeter. Zuerst mussten wir mal besprechen, was wir hier alles sehen wollten und wir informierten uns ueber die verschiedenen Touren. Schlussendlich haben wir uns doch entschieden, fuer drei Tage ein Auto zu mieten. Somit gingen wir auf die Suche nach einer Rent-a-car-Firma und einigten uns schnell. Die ganze Planung und Organisation nimmt immer viel Zeit in Anspruch, der Tag ging also sehr schnell vorbei.

23.02.05
Um 07.15 Uhr haben wir abgemacht. Falls also jemand das Gefuehl hat, reisen sei faulenzen, hat er sich getaeuscht! Da der beruehmte Tren a las Nubes zurzeit wegen Reparaturen nicht faehrt, machten wir quasi dieselbe Route per Auto. Diese fuehrte durch eine wunderschoene Landschaft mit vielen Bruecken, Holperstrassen, sehr abwechslungsreiches Gebirge, abgelegene Doerfchen, etc. Die Strassen waren teilweise wegen Regen sehr schlecht passierbar, aber es war ein Abenteuer, es trotzdem zu versuchen. Irgendwann kamen wir jedoch an einen Punkt, wo nichts mehr ging. Nicht mit unserem Auto, sondern es standen etliche Lastwagen und Autos Kolonne, waehrend ein Bagger die Strasse ein wenig praeparierte. Wir wollten jedoch unbedingt weiterfahren und nahmen deshalb eine laengere Wartezeit in Kauf. Wir kamen bis San Antonio de los Cobres. Dort ginge die Fahrt eigentlich noch weiter bis zu einer grossen Bruecke, welche der Tren a las Nubes jeweils passiert. Doch da war unsere Route leider zu Ende, die wichtigste Sehenswuerdigkeit muessen wir uns vorstellen. Wir haben es versucht, aber nun fehlte uns natuerlich viel Zeit, denn die Rundroute, die wir machen wollten, war auch nicht moeglich, so mussten wir den gesamten Weg wieder zurueckfahren. Ueber eine kurvenreiche Strasse ging es dann weiter von Salta Richtung Jujuy. Von der Natur haben wir nicht mehr viel mitbekommen, da es schon dunkel wurde. In Jujuy suchten wir ein Hotel. Es war zwar nichts Schoenes, aber es reichte nur um zu schlafen; wir haben uns ein Dreierzimmer geteilt. Das war schon ganz komisch, denn ich war ja noch nicht einmal mit meinen Eltern je in einem Dreierzimmer in den Ferien und nun mit einem Ehepaar, das ich nur ein paar Tage kenne. Aber das war natuerlich gar kein Problem.

24.02.05
Wiederum machten wir uns fruehzeitig auf den Weg, denn wir mussten um etwa 10.15 Uhr in Humahuaca sein. Fuer einen Kaffee an einer Tankstelle hat es aber doch noch gereicht. In Humahuaca angekommen, konnte man sich schon die ersten Vorstellungen von Bolivien machen, denn die Leute sind kunterbunt gekleidet, die meisten ziemlich klein und alle kommen um etwas zu verkaufen. Wir standen zuerst mal Schlange an der Kasse, um ein Ticket nach Iruya zu kriegen. Die Infos waren jedoch so, dass es wegen Regen vom Vortag Schwierigkeiten geben koennte. Und der Zeitplan war auch sehr knapp. Die Ankunft war auf 13.30 Uhr geplant und der naechste Bus zurueck fuhr schon wieder um 15.15 Uhr. Also nicht sehr viel Zeit fuer zwei aktive Fotografen ;-). Die meisten Touristen bleiben eine Nacht in Iruya, aber wir haben ja das Auto nur fuer drei Tage gemietet. Somit liessen wir uns auf das Abenteuer ein. Als ich in den Bus einstieg, merkte ich schon, dass mich schon bald eine andere Kultur erwartet. Der Geruch der Leute war nicht gerade der Angenehmste. Die Person neben, hinter oder vor mir hatte doch einen eher unangenehmen Geruch, welchen ich zwei Stunden durchhalten musste. Die Fahrt durch das Gebirge war wieder wunderschoen. Wir erreichten ueber 4000m Hoehe, die Strassen waren wie gewohnt Holperstrassen und teilweise ging es auf der einen Seite steil bergab. Wiederum waren einige Doerfchen oder einzelne Haeuser zu sehen. Staendig stiegen wieder Leute ein oder aus. Endlich kamen wir in die Naehe von Iruya. Den letzten Teil konnten wir wegen zuviel Wasser im Fluss nicht mit dem Bus passieren. Aber es holte uns ein Viehlaster ab um den restlichen Teil der Strecke zu bewaeltigen. Wir fuehlten uns ziemlich eingesperrt wie Tiere. Aber es war lustig. In Iruya erwartete uns nicht sehr viel, das wussten wir. Aber dieser Ort ist sehr speziell, da er extrem im Gebirge versteckt liegt. Iruya besitzt eine schoene Kirche, steile Kopfsteinpflasterstrassen, viele Hostals, einige Restaurants und Shops und sogar Internet. Die Kinder faszinierten uns am meisten. Als wir sie nach einem Foto fragten, waren sie ganz begeistert, als sie dieses dann auch noch selbst auf dem Bildschirm ansehen konnten. Wie gesagt blieb uns nicht viel Zeit, aber es genuegte, einen guten Eindruck von diesem Doerfchen zu bekommen. Dann war dasselbe in umgekehrter Reihenfolge wieder angesagt, bis wir endlich wieder in Humahuaca ankamen. Ein franzoesisches Paerchen empfahl uns ein Hostal, welches uns auch auf Anhieb passte, somit mussten wir nicht mehr lange suchen. Am Abend gingen wir noch etwas essen. Das Ambiente und die Dekoration waren einmalig.

25.02.05
Anscheinend waren wir zu frueh auf, um 07.30 Uhr, denn vom Hostal war noch niemand da. Somit mussten wir das Fruehstueck auf spaeter verschieben. Zuerst fuhren wir nach Uquía, wo es eigentlich nur eine Kirche zu sehen gibt. Doch leider war die zu dieser Zeit noch geschlossen. Im nebenstehenden Hostal fruehstueckten wir dafuer noch kurz. Weiter ging die Fahrt zu den Salinas Grandes. Die Natur aendert sich staendig. Immer ist wieder etwas Schoenes zu sehen, vor allem aber Lehmziegelhaeuschen, Guanacos, Vicuñas und Esel. Von den Salinas Grandes fuhren wir weiter nach Purmamarca, auch wieder ein kleines Doerfchen mit Kirche, einigen Artesanía-Laeden, einem Artesanía-Markt, etc. Nach einer Empanada-Mittagspause fuhren wir weiter nach Tilcara. Das Interessanteste in diesem Staedtchen war die Pucara de Tilcara (ein Wehrdorf). Dann traten wir auch schon wieder unsere Rueckreise nach Salta an. Bis wir noch den Supermercado gefunden und den Einkauf erledigt sowie unser Auto uebergeben haben, war es schon wieder ziemlich spaet.


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