New_Zealand_3 - The_Final_Chapter_2024 - Chapter 005


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April 24th 2024
Published: May 13th 2024
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Hallo zusammen endlich endlich ist es mal wieder soweit und ich habe mich zusammen gerissen und mich mal wieder hin gessetzt, um Euch ein kleines Update zu geben.



Eigentlich wäre ich ja schon wieder in Deutschland, denn am 17. April 2024 ist mein Visa ausgelaufen und mein Flug von Auckland nach Frankfurt ist an diesen Tag gestartet - allerdings ohne mich.



Und das kam so:



John kam auf die grandiose Idee einfach mal die Immigration zu fragen, ob ich nicht verlängern kann und natürlich ist das so eine Sache, wenn ein Neuseeländer sagt: „Ach probier das doch einfach mal!“, aber auf der anderen Seite keinerlei Ahnung hat wie das so mit Visas, Einwanderung und eben überhaupt in dem Zusammenhang mit Regierungsinstitutionen funktioniert.



Aber John ist einfach jemand der einfach mal probiert und schaut was passiert…



Ich bin da ja etwas anders aufgestellt und habe dann mal nachgeschaut wie sich da sso verhält und ja es ist möglich nach 3 Monaten einen Antrag zu stellen - als Deutscher zumindest - um nochmals 3 Monate hier bleiben zu dürfen.



Also im Touristen Status – es gibt natürlich noch viele andere Arten von Visas.



Gründe sind zum Beispiel: „Es war nicht genug Zeit das Land zu erkunden“. oder wichtige Familienangelegenheiten und ähnliches, was für mich natürlich nicht in Frage kam.



Und somit habe ich dann mit Johns Motivation im Rücken zugestimmt, dass wir das Mal probieren und er hat mir auch zur Seite gestanden als ich ihm dann die Webseite gezeigt habe und es darum ging gefühlte 48 Seiten auszufüllen - 20 waren es aber bestimmt.



Von „warum möchtest du weiter hier bleiben“? bis zu „hast du genug Geld“? und gib uns ein Foto von deinem Ausweis und von deinem Reisepass; „bist du ein Verbrecher und hast Dich strafbar gemacht“?! oder „bist du schon in Neuseeland“?! oder eben nicht.



Teilweise haben sich die Fragen für mich persönlich schon ein bisschen widersprochen und wenn es dann zu den Aufgaben kam, bei denen ich dann einen kleinen Aufsatz schreiben sollte, warum denn ich nun länger hier bleiben möchte und was die Beweggründe sind und John dann neben mir sitzend meinte: „Schreib einfach du hast hier eine gute Zeit und dir gefällt es dir gut und deshalb möchte ich hier bleiben ohne weitere Details…liest sich natürlich für jeden so als hätte ich mir wahnsinnig viel Mühe gegeben und die Sache auch ernst genommen.



Ne, ich habe John mit runtergezogenen Augenbrauen angeschaut und ihn gefragt, ob er das ernst meint mit dem „Ja alles supi hier und ich mag noch bleiben“ und ich das dann eine Behörde schicke…



Zudem wurde meine bisherige Visa Nummer, die ich in das Onlinesystem eintragen sollte nicht akzeptiert, weil es in diesem Formular nur aus Zahlen bestehen darf und meine hatte einen Buchstaben drin.



Da wollte ich schon entnervt aufgeben und was hat John gesagt:



„Ach mach den Buchstaben einfach weg und ersetze Ihn einfach mit ner 0 vorne oder hinten dran und wenn die ein Problem damit haben werden Sie schon anrufen“.



Ja ne ist klar John… wenn die ein Problem damit haben werden die einfach nein sagen und mich nach Hause schicken und schließlich muss ich alleine nur um den Antrag stellen zu dürfen $220 zahlen egal ob die Antwort Ja oder Nein ist.



Bei einer Behörde mal eben was zusammenfantasieren und hinklatschen hat schon in der Schule beim Hausaufgaben abschreiben wenig Erfolg gebracht.



Und bei Behörden dann eben schon dreimal nicht.



Nach einer guten Stunde sind wir dann aber fertig gewesen - John hat übrigens die ganze Zeit am Fernsehen seinen Billard und Rugby -Sport weitergeschaut und ist dann auch gleich nachdem wir fertig gewesen sind zu seiner Frau in das andere Haus gefahren.



Ich hab mir da in dem Moment schon gedacht: „Ok, das waren die sinnlosesten 220 Dollar, die ich jemals zum Fenster rausgeworfen habe, aber gut ich habs probiert - auch wenn ich jetzt schon weiß was bei rauskommt.



Und das war es dann für den Moment auch erstmal und ich bin ins Bett gegangen.



Und da ist nur noch wenige Tage gewesen sind, bevor ich meine Sachen packen musste und ins Flugzeug, um wieder ins ach so tolle Deutschland zu fliegen kam natürlich auch die Frage auf was ich in den letzten Tagen noch so tun möchte.



Und da ich ja schon viel zu wenig zu den Dingen gekommen bin, die ich eigentlich alle erleben wollte habe ich dann aber doch drauf bestanden wenigstens zu Kawhia Bay zu fahren, weil das für mich doch der bislang tollste Ort in Neuseeland ist den ich kennenlernen durfte.



Kawhia Bay ist an der Westküste nahezu der Stadt Raglan, was einst eine Art Hippiestadt gewesen ist und auch noch ein bisschen dieses Flair in sich trägt…leider geht das aber von Jahr zu Jahr mehr und mehr verloren und wird durch den grösser werdenden Strom an Touristen mehr und mehr etwas anderes und ist irgendwie sehr bedauerlich und trotzdem hoffe ich da mal mit John noch ein Bier trinken zu gehen, weil es noch ein klein wenig diesen besonderen Herzschlag aus Hippie und Kunst ausstrahlt.



Aber gut ich mag Kawhia Bay und den Strand dort so gern, weil es dort den dunklen fast schwarzen Sand gibt wie es so für Vulkaninseln typisch sein kann und es zudem ein wildes nicht zu unterschätzendes Meer mit vielen Strömungen und Unetrströmungen gibt, die leicht zu unterschätzen sind, aber und vor allen Dingen gibt es dort nicht so viele Menschen, denn die Westküste ist nicht so dicht besiedelt wie die Ostküste und das hängt damit zusammen, dass von Westen her der Wind kommt und das Klima oder das Wetter somit etwas rauer ist.



Ganz Neuseeland wird eigentlich auf der Westseite von Bergen geschützt, so dass der Wind nicht über die gesamte Insel blasen kann und folglich haben sich die Menschen auch eher vor den Bergen angesiedelt und die Westküste ist eher dünn besiedelt.



Und Kawhia Bay beherbergt für mich eine der tollsten Pflanzen von Neuseeland das sogenannte Toitoi Gras und das Liebe ich sehr auch wenn es wahrscheinlich eher uninteressant ist im Vergleich zu all den schönen Naturvorkommnissen.



In Kawhia Bay ist der ganze Strand soweit man sehen kann mit Toitoi bewachsen und das hat schon etwas sehr traumhaftes, wenn nicht sogar surreales….



Und 2019 hat John mich 2 Tage vor meinem Abflug zum ersten Mal dorthin gebracht, weil er meinte das ist etwas Schönes das nimmst du noch mit nach Hause.



Ja und das ist auch etwas Schönes gewesen etwas ganz besonders Schönes für mich und etwas das ich nie vergessen werde und habe.



Und dieses Mal habe ich auch gesagt wir fahren dann nicht bloß hin für eine halbe Stunde Sonnenuntergang dahin und dann geht es wieder zurück ins Auto und 2 Stunden zurück.



Nein, diesmal möchte ich da mindestens 2 Stunden verbringen und ein bisschen spazieren gehen und schwimmen und Bilder machen.



Und das ist dann auch so geschehen John und ich haben uns ins Auto gesetzt - hatten einen tollen Männertag - sind gemütlich übers Land gefahren (er hat mir erzählt wo seine Schwester gewohnt hat bevor sie wieder in die Niederlande gezogen ist)



Das Haus haben wir uns auch angeschaut und dann sind wir eben durch besagtes Raglan gefahren und schlussendlich sind wir dann in einem ganz kleinen Fischerdorf - Kawhia – angekommen.



Und was man dort so Supermarkt nennt ist einfach ein großer Raum - wie früher im Hunsrück der Tante Emma laden wo man dann das Allernötigste kaufen kann…Klopapier, ein paar Sachen zum Essen und ein Eis…ja und die Post kann man auch dort abholen und das war es dann aber auch.



Unglücklicherweise hatte ich kein Bier gekauft und deshalb sind wir eben in diesem Tante Emma Laden gelandet, um zu fragen ob wir hier Bier kaufen können - gab es natürlich nicht und man hat uns dann zum örtlichen Pup verwiesen der eben für den Alkoholverkauf zuständig ist.



Und siehe da man kann nicht nur an der Theke ein gezapftes Bier bekommen nein sie haben auch einen extra Raum in dem man wie im Supermarkt ganze Bierboxen kaufen kann. Nur eben nicht zu Supermarkt-Preisen.



In Neuseeland gibt es keine Bierkisten wie bei uns aus Plastik mit 20 Flaschen oder 24 kleinen Flaschen…nein es gibt in der Mehrzahl Bier-Dosen und Flaschen ohne Pfand und die sind eigentlich alle immer in Papp - Boxen drinne… da sind dann 12 Flaschen oder 12 Dosen drinne – im Big Pack auch mal 24 - und die schleppt man dann einfach nach Hause und wirft sie dann in die Receyclinc - Tonne.



Ich finde das sehr praktisch und mag das .



Und dieser Pup hat dann eben auch hauptsächlich für die Touristen diese Boxen da und die werden natürlich etwas teurer verkauft, weil es schließlich ein weiter Weg ist vom nächst größeren Supermarkt zu diesem Kleinen Mini Fischerdorf und ja die Flasche Bier 033 Milliliter wird wird dort für $6 was etwa 3€ sind verkauft oder eben die ganze Box die im Supermarkt eigentlich $25 kostet für $40. Aber was macht man nicht alles in der Not.



Und bei einem Männertag mit so einem tollen Ziel und einfach eine Menge Spaß war mir das dann auch egal und ich hab uns das tolle Speights Summit gekauft und wir sind dann zum eigentlichen Strand aufgebrochen der nur 5 Minuten Autofahrt entfernt ist.



John hat sich ein Buch mitgebracht und sein Telefon für einen Podcast und er hat gesagt ich kann jetzt machen was ich will er wartet im Auto und zum Sonnenuntergang gehen wir dann noch zum Fisch und Chips Shop und dann fahren wir die 2 Stunden wieder nach Hause.



Perfekt einfach nur perfekt und ja ich bin gleich los gestapft zum Strand - Telefon voll aufgeladen und als ich auf der anderen Seite der Düne zum Strand wieder hinuntergehe sind da bloß 5 Leute die im Meer schwimmen und ansonsten ein wunderbarer toller Strand und niemand sonst.



Da bin ich natürlich erst mal einfach so umher spaziert und hab das Wasser angeschaut und ob ich Muscheln finden kann oder Steine und mich dann doch gleich spontan entschlossen schwimmen zu gehen… Strömung hin oder her leichtsinnig bin ich eh nicht und ich verlasse mich in meinem Leben stets zu mindestens 90% immer auf mein Bauchgefühl - und so auch hier.



Und ich bin dann zapzarap Hose runter gleich ins Wasser rein… und was soll ich sagen die Westküste ist generell kälter als Paeroa und alles was sonst noch vor den schützenden Bergen steht, aber das Wasser war doch echt warm… und somit war auch nix mehr mit Kälteschock und erstmal dran gewöhnen, sondern gleich rein und schwimmen, planschen und tolle Sonne von oben…einfach klasse.



Und so habe ich mich dann vergnügt ein Bier dabei getrunken, Fotos gemacht ohne Ende - ich meine wer schafft das schon?! 3 Stunden alleine am Strand in etwa und dann 500 Fotos…in dieser Beziehung bin ich dem digitalen Zeitalter echt dankbar!



Rundum eine ganz tolle Zeit und dann bin ich nach dem Sonnenuntergang zurück zu John ans Auto der ganz relaxed dort gewartet hat und wir sind zum Fisch & Chips Shop gefahren und haben uns unsere Portion Pommes und Fisch abgeholt.



Und in diesem Laden bin ich ja vor 5 Jahren schon mal gewesen und da habe ich eine Visitenkarte von Maria aus Berlin an die Pinnwand gehängt und so aus Spaß wollte ich mal sehen ob die vielleicht immer noch da ist… und ja die hing wirklich immer noch an der gleichen Stelle und das ist etwas ganz Tolles.



Solche Sachen fast keiner an, die bleiben einfach da – wie bei einem heiligen Schrein und als Zeitzeuge irgendwie.



Ich meine das muss man sich mal vorstellen - wir sind hier auf dem Dorf wie früher in Hellertshausen - nur dass halt noch Strand und Meer mit dabei ist.



Und die paar Geschäfte die fast keine Auswahl haben aber mit Herzblut betrieben werden halten das was sie bieten oder haben in Ehren ganz egal wie viele Menschen kommen, wie viele Touristen da sind - es hat Bestand und gilt etwas und das mag ich eben so sehr.



Nicht dieses „Ach ja für den heutigen Tag sind die Touristen alle durch jetzt rupfen wir alles weg und machen sauber und morgen geht der Gleiche Rotz wieder von vorne los.



Nein, da hat alles noch eine Bedeutung selbst wenn es um fremde Kurzzeitbesuche geht. Es ist ein bisschen, als ist die Zeit stehengeblieben.



Das ist unter anderem eines der vielen Dinge, die ich hier in Neuseeland so mag es geht hier noch mehr ums Individuum und nicht bloß um Zeit und Kohle.



Das gibt es natürlich auch und ein Haufen Vollidioten rennen hier auch herum mit lauten Motorrädern, um die zu kleinen Schwänze zu kompensieren und leider auch mit zu vielen Drogen…. Definitiv eine Problematik gerade Crystal Meth



Und dennoch sind wir im Gegensatz zu Europa immer noch gefühlte 10 Jahre hintendran und das sind immerhin 10 Jahre , die man noch mit ganz tollen Sachen füllen kann.



Ja und wenn ich so nach Deutschland schaue, da muss ich leider sagen, dass die Mehrzahl den Schuss nicht mehr gehört hat und Toleranz ziemlich ordentlich mit falsch verstandene Toleranz verwechselt und es ist einfach nur noch ein Tollhaus ist und jeder sieht zu, aber keiner macht den Mund auf und das ist eigentlich das Allerschlimmste.



Aber Chris, Zügel an und Brrrrr es ist ein Neuseeland - Blog und keine Politik; dennoch zieht euch warm an, wenn ihr weiter so stumm zuschaut und abwartet.







So nun aber back on track:



Wir haben also unsere Fisch und Chips genossen und bei herrlichen Gesprächen und Anekdoten über Johns leben die Heimfahrt angetreten und sind dann 2 Stunden später gegen 22:00 Uhr abends auch wieder in der wood street angekommen.



Und ich bin sehr glücklich gewesen. Das war ein schöner Tag und eben eigentlich als Abschluss Highlight gedacht.



In den folgenden Tagen - 10 waren für mich persönlich noch übrig - habe ich dann probiert all die „Projekte“, die ich angefangen habe auch abzuschließen und schon wehmütig dran gedacht wie das wohl sein wird wenn ich zum Flughafen gefahren werde und es dann heißt: „Auf Wiedersehen…“



Aber was soll ich sagen - wirklich auf den allerletzten Moment oder 3 Tage bevor ich los musste bekomme ich dann endlich eine Email von der Immigration…Der Zeigefinger schwebte sehr zögerlich über dem Mausbutton zum öffnen der Mail und ich mir dann ein Herz fasse und ich mir also denke: Gut, Ok dann hole ich mir mal meine Abfuhr ab….



…. Und dann steht in der Email aber: okay alles gut du hast eine Visa - Verlängerung für 3 Monate bekommen… du kannst hier bleiben, darfst aber nicht ausreisen sonst erlischt das Visa und Wiedereinreise ist nicht erlaubt.



Damit hatte ich dann erstmal nicht gerechnet und schon überlegt macht das denn überhaupt Sinn ich habe jetzt Herbst und Winter und in Deutschland startet der Frühling/Sommer und…



…bin dann erstmal zu John gegangen und habe ihm gesagt dass das funktioniert hat… mit der Verlängerung.



Und ich konnte das eigentlich immer noch nicht verstehen also warum das geklappt hat so unkonventionell wie wird den Antrag ausgefüllt hatten.



Aber egal John freut sich, die Familie freut sich und meine neugewonnenen Freunde freuen sich auch, als sie davon hören.



Doch ich frage erstmal in Deutschland nach ob das auch klar geht, weil ich versprochen hatte zu einem 50. Geburtstag, der mir sehr wichtig ist wieder zurück zu sein.



Und erst als ich da dann auch grünes Licht hatte, habe ich mich darum gekümmert meinen Flug umzubuchen und dann jedem der mir über den Weg läuft an die Backe zu binden, dass ich noch 3 Monate bleiben darf und schlussendlich ist es mir gelungen mich dann auch am Ende selbst zu überzeugen. Aber das hat nur kurz gedauert ich bin einfach happy.



Und ja, rückblickend verstehe ich das leichte hadern wieder nicht - es ist doch ganz einfach hier für mich, ich habe ein eigens zu Hause, habe ein aktives Leben hier; habe sogar Freunde, die mich so nehmen wie ich bin….wohingegen ich in meiner Heimat eigentlich keine oder kaum Freunde habe zumindest nicht vor Ort so in ganz echt, nur eine Bezugsperson, meine Familie natürlich und ein 2,3 wichtige Menschen im Messenger, die leider viel zu weit weg sind….kurzum in Deutschland halten mich die meisten eigentlich nur für einen Vogel, manche vielleicht sogar für einen Nichtsnutz – mittlerweile ist es mir aber egal - ich bin einfach nur ein Fisch im falschen Wasser wie meine Ärztin das so schön zusammengefasst hat.



Also ist das doch perfekt, dass ich nur noch 3 weitere Monate ein Leben haben kann wie ich es Liebe und wie ich mich wohlfühle und wie ich gebraucht werde.



Einzig die soziale Komponente zumindest in manchen Bereichen ist auch hier gleich dem in Deutschland das liegt immer an einem selber und man nimmt es mit.



Ich fühle mich oft einsam, aber ich kann ganz gut damit umgehen, weil ich brauche auch viel Zeit für mich und wenn ich mal nicht einsam sein möchte, dann schau ich gern ASMR Videos angefangen von Haareschneiden Geräuschen bishin zu Geschichten vorlesen bei Regen oder kleinen Rollenspielen die geflüstert werden… das entspannt mich und läuft nebenher und ist eine Art von Gesellschaft.



Aber all das kann echte soziale Interaktion eben auch nicht ersetzen oder einfach gesagt jemand der einen mag und mal über die Schulterblätter streichelt …was ich persönlich sehr gerne mag.



Und wenn ich das sehr vermisse neige ich dazu viel zu viel zu arbeiten, damit wir dieses Manko nicht auffällt oder ich eben nicht zu viel darüber nachdenke und das geht auch eine ganze Weile gut und dann bin ich auch mal 2 Tage traurig und habe auch so einen kleinen breakdown und dann geht es auch wieder weiter.



Auch auf einer Trauminsel ist eben nicht alles perfekt… es hat immer 2 Seiten und so glücklich ich bin - es gibt es auch immer noch Träume und Wünsche die nicht erfüllt werden, weil eben alles seinen Preis hat.



Und dennoch höre ich das Träumen oder Tagträumen nicht auf.



Soviel also zu meiner vermeintlichen Abreise und der traumhaften Kawhia Bay!







Und da kommen wir jetzt auch schon zum zweiten Teil dieses Blogs, denn lange lange war ich nun recht still und einige haben sich vielleicht auch schon gefragt warum und die einfache Antwort ist: weil ich so beschäftigt gewesen bin.



Ich bin hier also bei meiner zweiten Familie und erfreue mich eines schönen Lebens hier auf der Insel und natürlich darf ich als Tourist nicht arbeiten oder einer Beschäftigung was auch völlig ok ist.



Aber mein Freund John, ein Rentner hat eine alte Fabrik gekauft - eine berühmte Fabrik sogar zumindest wenn man sich ein bisschen mit der lokalen Historie auskennt.



Denn es gibt sowas wie Lemon and Paeroa kurz L&P – ein Limonade und diese Limonade ist eigentlich weltberühmt na ja zumindest einmal gewesen - bis Coca Cola sie dann gekauft hat und sie wahrscheinlich nur in Neuseeland oder Australien noch vertrieben wird.



Ich persönlich mag sie gar nicht, weil sie ziemlich süß ist und einfach nicht meins - aber ist ja auch egal - ich glaube 1967 ist das Fabrikgebäude hier in Paeroa gebaut worden und dort wurde dann diese Limonade hergestellt bis sie irgendwann eben nicht mehr dort hergestellt worden ist und die Fabrik stillgelegt wurde.



Und dann stand sie da viele Jahre so dumm rum ist vor sich hin gegammelt und John hat sie dann irgendwann gekauft.



Hat für seine Frau dort ein Büro eingerichtet für das „special needs“ Kinderbetreuungs- Unternehmen und den Rest des Großen Fabrikgebäudes hat er ausgebaut für seine Tochter zum wohnen; für eine große Werkstatt mit vielen großen Maschinen die man sher gutbrauchen kann und seit Januar eben auch eine kleine Wohnung, einen kleinen Aufenthaltsraum für John und Mel, wenn sie einfach mal eine Pause von dem ganzen Trubel brauchen, denn die Kinder werden in Ihren Privathäusern betreut und das kann auch mal zu viel werden und dann passen eben Mitarbeite auf und Mel und John haben mal ne kleine Auszeit…und dafür brauchen sie halt eben auch einen Ort…so ganz ohne alles…



Schließlich schauen die beiden seit mehr als 30 Jahren nach Kindern/leicht behinderten Kindern und das verlangt schon einiges ab.



Und da es in der Fabrik noch einige ungenutzte größere Abschnitte gibt kam John eben die Idee und eine entsprechende Vision zu diesem Rückzugsort und dann wird da auch nicht lange rumgemacht, sondern gleich angefangen.



Und glücklicherweise war dann auch ein deutscher Freund zur Stelle, den er schätzt und den er unerwarteterweise auch voll mit einbezogen hat, um mit Rat und Tat und natürlich moderner Computertechnik die unbedingt haben wollte, zur Seite zu stehen.



Und dann habe ich ganz klassisch - seit dem ich bei meinen beiden Cousinen beim Hausbau geholfen habe - natürlich viel Erfahrung gesammelt und die theoretischen Computer Hände mal wieder gegen praktische Handwerksarbeit eingetauscht.



Und darum geht es eben im zweiten Teil dieses Blogs, wie man auch auf den Bildern sehen kann…. angefangen bei einem vollgestopften Raum, der dann freigeräumt wird bis Schritt für Schritt etwas neues entsteht… also Mauern eingerissen werden, neue Wände eingezogen, Decken und Wände eingerichtet, Fliesen gelegt, Treppen gebaut, eine Küche eingebaut, hier und da Fliessen an die Wand klebt oder ein komplettes Bad eingebaut.



Und nebenbei eben noch hochmoderne Computertechnik reinbastelt…was mir persönlich besonders viel Spaß gemacht hat, weil ich endlich mal mit wem einkaufen konnte und einfach aussuchen konnte was ich brauche ohne auf den Preis zu schauen und dann dort installiert habe.



Das Waren jetzt keine hyper - komplizierten Sachen aber eben nah an der Realität und vor allem Funstuff.



Und das ist eben der Grund warum das so still um mich gewesen ist, denn morgens um 5 bin ich oft wach und dann genieße ich so die Zeit bis kurz vor 09:00 Uhr um mal ein Hörspiel zu hören in den Tag zu kommen Kaffee zu trinken und dann schließlich mit John zur Fabrik zu fahren und zu basteln.



Und das macht mir sehr viel Spaß und erfüllt mich, weil mir jemand zuhört, meine Meinung ein Gewicht hat und wir alle zusammen etwas kreieren und es ok ist, dass jeder sein Bestes gibt auch wenn mal ein Fehler passiert oder eben nicht alles so 200 prozentig genau sein muss wie es gerne mal in Deutschland der Fall ist.



Nein hier macht es sogar Spaß Fehler zu machen weil der Fokus auf dem Ergebnis liegt und nicht auf den Fehlern die jemand macht auf dem Weg.



Und so basteln wir hier dann mehr oder weniger jeden Tag herum und manchmal ist auch ne Woche Pause, weil Jeremy Ziegen oder Wild jagen ist im Regierungsauftrag und das halt lukrativer ist.



Oder eben irgendwas mit den Betreuungskindern wichtiger ist und John keine Zeit hat und manchmal fehlt auch bloß Material, wofür wir nach Hamilton oder Auckland fahren müssen, was dann auch wieder den halben Tag dauert bzw. erstmal ein Tag mit so viel Zeit im Kalender auftauchen darf.



Es macht jedenfalls sehr viel Spaß so ungezwungen und Hobby-mäßig ein Projekt zu haben und dort vom Fliesen legen ( die hier übrigens von John mit einem Silikon ähnlichen Kleber an die Wand gepappt werden, weil es schneller geht und weniger Sauerei ist), oder Strom verlegen inklusive Lichtschalter und Steckdosen basteln, Holzarbeiten und Treppenbau und selber Bretter zusammenkleben und natürlich Computer-Kabel und -Dosen anbringen…rundum ist immer etwas interessantes dabei und viel Abwechslung und am Abend gibt es dann natürlich auch das berühmte Kaltgetränk und einen Plausch, sowie Johns berühmtes pfeifen, weil er sich freut, dass es wieder ein Stück vorangeht.



Und ich freu mich auch, weil ich dieses Projekt wahrscheinlich bis zum Schluss begleiten kann, auch wenn zwischendurch mal fischen gehen angesagt ist oder ne Ziege, die beim Fischen vor Jeremys Gewehr gelaufen ist, dann ausgenommen und zerlegt werden muss.



Oder wie zuletzt und da der Winter im Anmarsch ist ich mit dem Cherrypicker (Personen-Korb-Kran ) aufs Dach der Fabrik bin und wir da eine Wärmepumpe draufgebastelt haben die dann versorgt mit Strom und Kupferrohren mit einer Kühl/Wärme Einheit in Skyes (Johns Tochter) Wohnung verbunden wird und sie dann nicht mehr mit 4 Pullovern über Nacht durchhalten muss…es wird nämlich schon ganz schon frisch hier in der Nacht und Mel hat auch mir einen Elektroheizkörper zukommen lassen und seitdem komme ich ganz gut durch die Nacht.



Es ist also viel Abwechslung hie rund immer was am Start und deshalb gab es auch so wenig von mir zu hören.



Und am letzten WE bin ich dann endlich mal wieder am Strand gewesen, aber auch viel zu kurz, weil da war dann Johns Geburtstag und und und….und da ich hier so gut integriert bin komme ich dann zwischen dem Leben kaum zu was oder bin dann doch zu fertig um mich aufzuraffen keine Frage.




Aber mir geht es gut und mal sehen, was als nächstes dann den Weg in einen Blog-Teil findet….wahrscheinlich etwas alltägliches…ihr dürft mir natürlich auch gerne mitteilen was Euch so interessiert dann schaue ich mal, ob ich etwas dazu habe.



Nun gibt’s aber für den Start in Eure neue Woche endlich mal wieder ein kleines update und auch wenn ihr kaum von mir gehört habe…ich denke oft an Euch.



Hugs & love von der Insel







Euer Chris


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