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Published: January 15th 2016
Schnorchelgesicht
So viel Zeug da im Wasser!13.000 Kilometer waren wir unterwegs. Von Süd nach Nord, nach Ost nach West. Stellenweise den gleichen Weg zurück, weil wir irgendwas vergessen haben oder einfach doof waren. War trotzdem schön. Und ihr habt ja jetzt auch lange genug warten müssen.
Das wars auch schon wieder mit dem Blog, bis zum nächsten Mal!
Kleiner schlechter Scherz beiseite, ich erzähl euch natürlich was wir so erlebt haben. Ein bisschen zumindest, wir müssen ja jugendfrei bleiben.
Es ist gar nicht so einfach wo man anfangen soll, noch was man eigentlich erzählen soll, ohne dass der Text zu lang wird. Highlights in Spiegelstrichen zu nennen wäre ne Idee, verliert aber den Zauber meiner Erzähltechnik. Ich mach einfach beides:
Es war einmal der 4te Dezember 2015. Wir hatten den Schlüssel unserer Wohnung in Dunedin (die Stadt, welche im Jahr 1999 steckt) durch den Briefschlitz geworfen und stiegen voller Vorfreude ins Auto.
Und es stank nach totem Tier. Scheiße. Hat sich da echt über Nacht ein Selbstmordtier ins Auto geschlichen und stirbt einfach so vor sich hin.
Wir also durchsuchen das Auto, packen alles aus was vorher 4 Stunden größter Sorgfalt ins Auto 'getetrist' wurde (wir hatten 2 große
HARHAR
Irgendwie vor so nem blauen Chemiesee. Nicht Chiemsee, Chemiesee. Der hatte so Staub welcher im Sonnenlicht blau glänzt. Reisekoffer, 4 Reisetrolleys und unzähligen anderen Kram dabei) und können nix finden. Vielleicht hatte Alex einfach gepupst dachten wir uns, packten alles ein und fuhren erst mal Frühstücken.
Nach dem Frühstück stank es allerdings immer noch. Eine weitere Stunde verstrich und der Übeltäter war gefunden: Es war nicht Alex wie üblich, es war die Gasflasche. Das Gas so eklig stinken kann, hätte ich nie gedacht. Schnell also das Ding zugedreht und endlich geht´s los!
Backpacker wie 1970 Da fuhren wir nun, in unserem Mitsubishi L300 Van, komplett neu ausgestattet (jap wir haben die gesamte Inneneinrichtung neu gemacht da die vorherige etwas stark abgenutzt war) und starteten unser Backpacker-Van Erlebnis. Ich brauche euch nicht erzählen wie wunderschön Neuseeland ist, das hört man an jeder Ecke und Bilder gibt es auch genug. Es sei nur kurz erwähnt, dass Neuseeland NOCH VIEL schöner ist als man denkt. Es wird einem alles geboten, von Dschungel über Wüste nach Ghetto bis hin zu New-York-artigen Städten. Einfach großartig. Ich glaube, es gibt keinen vielseitigeren Ort auf dieser Welt. Vor allem die Vielseitigkeit der Biere!
Wie es sich als echte Backpacker gehört haben wir alle Biere die es in Neuseeland gibt
Stinkeloch
Ein Geysir der rumsprudelt und unfassbar stinkt. probiert. Nein wir waren keine Alkoholiker, sind es jetzt aber (Spaß, waren wir vorher schon 😉 ).
Gegrillt haben wir natürlich auch wie die Weltmeister, wir sind ja schließlich Deutsch und es ist Sommer. Da grillt jeder!
Jetzt aber mal zum groben Reiseverlauf:
Geplant war, dass wir an meinem Geburtstag (jap, nachträglich braucht ihr treulosen Freunde mir auch nicht mehr gratulieren) am Franz Josef Gletscher sind und dann mit Helikopter da hoch fliegen und in einer Gletscherspalte steckenbleiben. Leider hatte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir hatten die Nase voll von dem wechselhaften Südinsel-Wetter. Also wollten wir Reißaus auf die Nordinsel machen (wir haben natürlich noch mehr von der Südinsel gesehen, eigentlich alles, aber es ist langweilig immer zu sagen wie schön es doch ist).
In der Stadt 'Nelson' angekommen (macht ganz ganz viel Spaß seinen Geburtstag 6 Stunden im Auto zu verbringen, vor allem wenn man die ganze Zeit selber fährt) sind wir in ein deutsches Restaurant gegangen und hatten seit Monaten richtiges Brot, richtige Wurst, Schnitzel und am wichtigsten: richtiges Bier!
Mit vollem Magen sind wir dann noch luxoriöserweise in eine Jugendherberge gegangen (die hatten nen Pool!)
Ein Stinkesee
Ein Schwefelsee der cool aussieht, aber ganz schon mieft. und haben dort durch Zufall einen alten Bekannten aus Dunedin getroffen - James - ein Ire der eigentlich zwischenzeitlich nach Hause geflogen war, es ihm aber zu langweilig wurde und er sein Hab und Gut verkauft hatte um wieder zurück zu kommen. Tja, so kann man sein Geld auch verschleudern! Aber die Iren haben ja auch einen kleinen Knall 😊.
Nach einer feuchten Nacht (nicht das Trinken, die Luftfeuchtigkeit natürlich!) setzten wir mit der Fähre auf die Nordinsel über. Ich sag euch, es gibt halt echt nix nervigeres als Chinesen. Und die sind hier wie die Pegida-Leute zu Hause: Überall! Und die stinken! Leck mich am Hinterkopf, ich versteh nicht warum. Ich bin ja tolerant, ABER (ich klinge wie ein AfD-Wähler) ne. Echt nicht. Ständig filmen die sich selbst mit ihrem Handy wie sie auf dem Schiff stehen. Was soll das? Die sind nicht mal schön! Und schmatzen wie bescheuert! Ich muss echt mal nach China und mir anschauen, warum die das machen.
Naja, genug Fremdenfeindlichkeit versprüht. Die Chinesen sind bestimmt nicht so schlimm. Naja vielleicht doch. Egal.
Wie wir diesmal echt wirklich fast ohne Blödsinn fast gestorben wären Angekommen auf der Nordinsel hatten wir
Die zwei Hobbits
Dick, Haare auf den Füßen und nur am Bier trinken! nur zwei Ziele: Weg von den Chinesen und raus aus Wellington (hier verbringe ich ja 2 volle Monate und Alex etwa ein halbes Jahr)! Wir fuhren und fuhren also (ich natürlich wieder, wer auch sonst) und als es dunkel wurde, wollten wir auf einen Campingplatz zum Übernachten fahren.
Jeder Neuseeländer hatte uns erzählt, wie warm es doch auf der Nordinsel sei. Ich Volldepp glaube den Kälte-Spinnern natürlich auch noch. Rennen im Schneesturm mit Hotpants und BH draußen rum und ich glaube denen, dass es warm ist auf der Nordinsel. Ich sag euch, wir haben uns den Arsch abgefroren! Aber das war nicht mal wie wir dieses Mal echt fast gestorben wären. Wir trafen nämlich auf einen Vielleicht-Axt-Mörder...
Es dämmerte als wir auf dem Campingplatz ankamen. Keine Menschenseele weit und breit. Kein anderer Camper. Nur wir. Seltsam, wir waren noch nie so einsam (sollten wir später aber noch öfter sein). Vor allem hat die Nordinsel viel mehr Einwohner und es gibt hier sogar Stau! Echten Stau! Hätten wir mit den paar Schafhirten auf der Südinsel nie gedacht.
Egal, zurück zum Axt-Mörder.
Wir dachten uns, schauen wir doch mal zu dem anderen Campingplatz der 500m weiter entfernt war,
vielleicht gibt es dort Menschen. Angekommen sahen wir 3 Trucks, ziemlich alt und kaputt mit komischen Trucker-Leuten die um ein riesiges Lagerfeuer standen.
Es dämmerte immer weiter.
Wir sahen ein riesiges Schild, welches absolutes Feuerverbot anprangerte, nur wenige Meter von den Vergewaltiger-Truck-Fahrern entfernt.
Wir bekamen etwas Angst.
Bevor nun also irgendwelche unausgesprochenen Ideen durch die Trucker in die Tat umgesetzt werden, machten wir uns wieder zurück auf den verlassenen Campingplatz und dachten, das sei eine gute Idee. Falsch gedacht.
Mittlerweile war es dunkel, wir saßen im Auto und spielten zum 713ten mal Kniffel (ich hatte bereits 712 mal gewonnen. Ich kann halt besser zählen :D).
Plötzlich fuhr ein weißes, abgewracktes Auto in die Einfahrt des Campingplatzes. Er fuhr relativ schnell, verlangsamte sich aber als er an uns vorbei fuhr und beschleunigte als er an uns vorbei war. Wie verrückt ist das bitte? Vor allem weil am Ende des Campingplatzes ja gar nix mehr kommt?
Wir scherzten also über Vergewaltiger und Mörder, wie man das als Camper in einem verlassenden Stück Land mitten in der Nacht eben so macht.
Und dann schoss das weiße Auto wieder an uns heran, verlangsamte wieder als er
Grillei
Lecker Fleisch kram! auf unserer Höhe war und fuhr danach schnell weiter.
Jetzt wurde aus Spaß langsam ein bisschen Angst die sich bei Alex breit machte. Ich versuchte sie zu beruhigen, doch ihre Vorstellung, in dem weißen Auto könnte ein Axt-Mörder sitzen, konnte ich nicht vertreiben.
Es war inzwischen etwa 23 Uhr und stockdunkel.
Als ich dann noch Stimmen hörte war der Spaß auch bei mir vorbei, ich sprang aus dem Auto, hechtete zur Fahrertür, sprang hinein, startete das Auto und raste Richtung Ausgang. Und ohne Scheiß, plötzlich stand das weiße Auto wieder da und beobachtete uns beim vorbeifahren!
Okay, fahren wir nun auf einen offiziellen Campingplatz dachten wir uns. Der will uns töten!
Es war eine einsame Straße vor uns, 12,5km lang. Etwa 100 Meter nach dem Horror-Erlebnis lag ein riesiger Baum mitten auf der Straße. Jetzt hatte auch ich echte Angst. Ich fuhr außen herum über die Wiese und dachte mir 'Nicht mit mir, du Axt-Mörder' und plötzlich stand ein Hase mitten auf der Straße. Aufgescheucht von Motorengeräusch hechtete er auf der Straße davon, doch er wich nicht in die Wiese, welche rings herum war, aus. Er blieb auf der Straße. Und das für ganze
12 Kilometer. Dieser doofe Hase hoppelte vor unserem Auto auf der Straße entlang. Die Sache wurde immer mysteriöser.
Kurz bevor wir den Campingplatz erreichten erschien auf der rechten Straßenseite ein verlassenes Haus mit Einfahrt. Ohne scheiß, genau hier ist der Hase rein gehoppelt. In dieses Gruselhaus. Was war hier los? Sollte das unser Ende sein? Ist Akte X wirklich wahr? Und was haben die Illuminaten damit zu tun?
Wir hofften so sehr bald auf Menschen auf dem neuen Campingplatz zu treffen. Doch da war kein Campingplatz. Da war gar nichts. Scheiße, was jetzt?
Ich drehte um, gab Gas und wollte nur noch zurück zur Hauptstraße, welche etwa 50km weit entfernt war. Natürlich gab es nur diese eine Straße zurück, welche wir hergekommen waren. Als wir wieder auf der Höhe des verlassenen Hauses waren, hoppelte ohne Blödsinn wieder der Hase vor uns her! Diesmal konnte ich aber in einem waghalsigen Moment den Hasen überholen. Auch der Hase sollte uns nicht töten!
Wir sind dann völlig verängstigt nach etwa 2 weiteren Stunden Fahren auf einem Picknickplatz in einem kleinen Dorf angekommen und wollten nur noch schlafen. Wir fühlten uns wieder sicher und hatten eine Mord-Freie aber kurze Nacht.
Mittelfinger-Höhle
Alex sagt es sieht aus wie ein Penis, der sehr klein ist. Das war ganz schön spannend oder? Ist auch genau so passiert! Gut, vielleicht hab ich an manchen Stellen übertrieben, aber nicht so viel!
Wahrlichst ein Erlebnis! Jetzt kommt nix Spannendes mehr, dafür aber ein paar coole Sachen:
Wir haben die vermutlich einzigen netten und angenehmen deutschen Camper kennengelernt, als ich Ihnen unsere Essensreste schenkte. Jojo und Meli, 2 Sparbrötchen aus Stuttgart, welche uns das Wort 'wahrlich' beigebracht haben. Wir haben ein paar Tage zusammen verbracht, hatten uns dann auch noch mal an Heiligabend zum Steak-und-Bier-Essen auf einem Campingplatz mitten um Urwald am Strand mit Papageien drum herum getroffen und schöne Weihnachten gehabt. Und Tschüss haben wir auch noch gesagt als die zwei nach Fiji abgehauen sind. Scheiß reiche Bausparer-Schwaben. Wir mögen sie trotzdem und werden uns wohl auch in Deutschland wiedersehen!
Wenige Tage und etliche Kilometer später fand ich mich mit Alex im Kino bei Star Wars wieder. Das muss man schon erwähnen! Geiler Film!
Wir haben noch einen dritten, womöglich letzten netten Deutschen auf unserem Weg getroffen: Meinen alten Schulfreund Markus, mit welchem wir ein paar Wochen unterwegs waren. Cooler, witziger, netter kleiner Kerl. Und die Freundschaft hat sich super
Vorfreude auf irgendwas
Schon längst vergessen was es war! erneuert. Ich denke, da werden noch einige Abende (auch in Deutschland) auf uns zukommen! Kurze Werbung für ihn: Er ist Single. Und hat einen Sixpack und 3 Boote! Holt ihn euch! Partnervermittlung gerne über mich.
Die letzten 3 Dinge, dann habt ihrs Es gibt hier einen Strand, da kann man bei Ebbe ein Loch buddeln und es kommt heißes Wasser raus. Quasi natürliche Quellen, direkt vor dem Meer. Das war geil sag ich euch! Schön in dem Pipi-warmen Wasser sitzen, während direkt vor einem das Meer ist. Geiles Erlebnis! Es hat nur wenig gestört das etwa 300 Menschen ebenfalls auf diese Idee gekommen sind und man somit in dem warmen Wasser gleich kuscheln konnte.
Hier haben wir auch noch mal 3 weitere Deutsche gefunden, ohne Absprache ohne nix: Unsere Studienfreunde aus München! Felix, Philip und der schwule Glitzerohrring-Andi. Auch hier haben wir ein paar sehr lustige Tage zusammen verbracht, waren 8 Stunden am Stück zwischen den Toren von Mordor wandern (Herr der Ringe, ihr Filmbanausen) und haben Spaghetti mit Wasser-mit-Geschmack gekocht. War gar nicht mal so lecker, hat aber viel Spaß gemacht! Ich freu mich daheim wieder was zu machen, vielleicht nicht solche Spaghetti kochen, aber was
Wanderblondine
War am Anfang. Durfte das Foto vom Ende leider nicht reinstellen :D. anderes!
Und last but not least (also jetzt echt zum Schluss für die Englisch-Pflaumen):
Wir waren an der Bay of Islands. Das ist die Karibik Neuseelands. Schaut auch echt so aus, ziemlich geil, leider auch ziemlich touristisch. Wir als Tourismusstudenten haben aber die perfekte Ausrede, dass wir auch das machen müssen.
Auf jeden Fall wollten wir hier mit Delfinen schwimmen. Es gab nur wenige freie Plätze auf den teuren Campingplätzen und wir mussten 2 Tage warten bevor die Boots-Delfin-Tour machen konnten. Naja, komm, solls halt sein.
Als es dann so weit war kam ein Anruf von der Boots-Delfin-Tour-Firma und sagte, ihr Boot ist kaputt. ERNSTHAFT?! Wir warten 2 Tage auf dem teuren dummen Campingplatz um dann zu hören, dass euer Boot kaputt ist? Alternativtermin in einer Woche? Leck mich doch am Arsch! Wir also entnervt weiter zu nem kostenlosen Campingplatz (die echt die Besten sind). Der Strand war einer der schönsten den wir je gesehen hatten und es war zur Abwechslung mal super Wetter, also gönnten wir uns einen Strandtag. Ich ging dann so ins Wasser, plantschte ein bisschen und plötzlich sah ich 4 Flossen im Wasser auf mich und die wenigen anderen Badeleute zu schwimmen.
Fuck, Haie! Ich sterbe! Kein Axt-Mörder, sondern Haie! Doch machen Haie Pirouetten? Moment, das waren Delfine! GEIL! Da kamen also echt 4 Delfine in diese Bucht. Und sie blieben auch für zwei Stunden und schwammen mit uns, um uns herum und führten Tricks vor. Ich sag euch, das war der Wahnsinn. Wir haben natürlich auch alles auf Video mit unserer wasserdichten Kamera. Der Beweis kommt bald!
Kurze Erwähnung sollte auch noch finden, dass:
- wir geniale Fish & Chips gegessen haben (besser als die Engländer ihn jemals machen könnten)
- viel gewandert sind (Alex auch aber nicht so wirklich viel)
- Alex insgesamt nur 50 Kilometer gefahren ist
- in unser Auto eingebrochen wurde, 2 Tage bevor wir es verkaufen wollten, was einen Schaden von 800 Dollar verursacht hat
- wir in einer Höhle klettern waren und so viele Glühwürmchen gesehen haben, dass es aussah wie eine Galaxie
- wir 2 Nächte in einem 5 Sterne Hotel verbracht haben das fast nix gekostet hat
- Silvester bei Regen im Van zwar schön aber etwas langweilig war
- geräucherte Muscheln echt lecker sind
- wir von einem 15 jährigen Jungen, der
Harpunenfischen war, einen selbst geräucherten Fisch geschenkt bekommen haben
- Wellington eine Mischung aus New York, San Francisco, Berlin und München und eine geile Stadt ist
- und wir noch tausend andere Dinge gemacht haben die mindestens genauso gut waren wie alles andere. Wer mich auf ein Bier einlädt, erfährt auch den Rest 😊.
Jetzt sind wir in Wellington in einem Hostel. Ich arbeite hier damit Alex und ich kostenlos wohnen können und Alex bringt das Geld nach Hause. Super Sache!
Der nächste und letzte Blogeintrag wird kurz vor meiner Abreise im März kommen. Vielleicht kommt dazwischen noch einer. Mal gucken. Tschüss!
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