Road trip Sydney - Cairns. Part three


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April 6th 2012
Published: April 6th 2012
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Hallo ihr Lieben, man jetzt muss ich mich echt ranhalten, denn mir bleiben nur noch ca. 2 Wochen, um von allem zu berichten, was seit unserem Segeltrip passiert ist. Ich war die letzten vier Wochen noch einmal mit Auto und Zelt unterwegs und erst heute kommen wir wieder so richtig in der Zivilisation an. Aber dazu später...

Nach den Whitsundays stand als nächstes Magnetic Island auf dem Plan. Namensgebend war wieder einmal James Cook, dessen Kompass verrückt spielte, als er die Insel passierte. Dominik und ich waren sehr gespannt, denn wir gingen fest davon aus, dort endlich wilde Koalas zu sehen. Vielleicht erinnert ihr euch noch daran, dass wir davon ausgegangen sind, dass wir überall auf Koalas stoßen werden... dem war bisher leider nicht so und so haben wir früh morgens die Fähre von Townsville nach Maggie (so wird die Insel von den Einheimischen genannt) genommen. Unser erster Gang ging zur Tourist-Info, wo wir uns über Möglichkeiten erkundigt haben, die Insel zu bereisen. Wir hätten es cool gefunden mit einem sogenannten Minimock über die Insel zu cruisen. Minimocks sind winzig klein, offen und es können höchstens zwei Personen mitfahren. Leider war das gute Stück viiiel zu teuer und schlau wie wir sind, hatten wir auch keinen Internationalen Führerschein dabei. Also blieb uns nur der Inselbus, ein Shuttelbus der den zugänglichen Teil der Insel mehrmals täglich komplett abfährt. Das Ticket war auch ziemlich praktisch und dazu noch günstig und wir sind am Forts Walk ausgestiegen, wo es angeblich nur so von Koalas wimmelt. Vom klimatisierten Inselbus ging es also nach draußen in die sengende Hitze. Es war wirklich unglaublich heiß und dazu kam, dass wir solch hohe Temperaturen nicht gewohnt sind. Es könnte auch sein, dass es keine glorreiche Idee ist, eine Wanderung während der Mittagszeit zu unternehmen noch dazu, wenn es auf dem Wanderweg quasi keinen Schatten gibt und es nur bergauf geht... Man könnte ja annehmen, dass Koalas bestens mit solchen Wetterbedingungen zurecht kommen aber die Tiere auf Magnetic Island scheinen der Sonne lieber aus dem Weg zu gehen und so haben wir keinen einzigen Beutler gesehen... Umso mehr haben wir geschwitzt, gestöhnt und uns über die nicht vorhandenen Koalas geärgert ;-). Da hat auch der grandiose Ausblick am Ende des Walks nur wenig wett gemacht und der Abstieg war auch nicht gerade spaßig. Durchgeschwitzt sind wir wieder in den Bus gestiegen und haben uns zum nächsten Strand, der Horseshore Bay fahren lassen, wo wir sofort ins Wasser gehüpft sind. Aber auch das Meer hat es nicht gut mit uns gemeint... das Wasser war pisswarm und noch dazu mussten wir wieder in einem Quallennetz schwimmen. Wenigstens der anschließende Smoothie war lecker und am nächsten Strand, der Alma Bay hätten wir sogar ohne Quallennetz schwimmen können, wenn wir nicht so misstrauisch gewesen wären. Ihr seht also, meine Erinnerungen am Maggie sind nicht allzu euphorisch ;-) Wenn ihr mal in die Ecke kommt fahrt nicht rüber, wenn es ca, 40 Grad hat. Das war zu viel. Ansonsten ist die Insel super schön und, wenn man Koalas sieht sicherlich ein unvergessliches Erlebnis :-) Haha, hab das gerade noch einmal durchgelesen und musste lachen, weil wir genau so genervt waren, wie sich der Text ließt...Aber gerade fällt mir auch noch ein, dass wir, als wir wieder aufs Festland übergesetzt sind, einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen konnten. In der vergleichsweise kühlen Abendluft sind wir dann zurück zu unserem Auto und haben Townsville auf dem Highway in Richtung Cairns verlassen. Übernachtet haben wir auf einem Rastplatz und am nächsten Morgen traten wir sozusagen den letzten Rest unserer Tour an. Wir kamen nämlich dem Ziel unseres Trips immer näher. Auf dem Weg nach Cairns haben wir kurz in Tully gestoppt, der Stadt mit den höchsten Niederschlägen Australiens. Ganz in australischer Manier erinnert ein riesiger Gummistiefel an ein bestimmtes Jahr in dem Tully von Rekordniederschlägen betroffen war. Fand ich sehr witzig... andere Städte würden das einfach verschweigen und hier wird stolz davon berichtet. Unseren zweiten Stopp hatten wir in Mission Beach (so heißt der Strand und der Ort), welches vor ca. 1 ½ Jahren komplett überflutet und zerstört wurde, als ein Monsterzyklon über die Ostküste fegte. Wir konnten keine Schäden mehr sehen aber wir waren auch nicht im Dorf, sondern nur am Strand, der wunderschön ist und der Regenwald grenzt hier direkt an den Sand. Erst in Cairns habe ich herausgefunden, wie schwer Mission Beach von der Flut betroffen war und ich war wirklich erstaunt, dass wir nichts davon bemerkt haben als wir dort waren. Am späten frühen Nachmittag kamen wir dann in Cairns an, wo wir von der typischen Gluthitze und einer Luftfeuchtigkeit von 90% begrüßt wurden. Wir haben auf einem Campingplatz eingecheckt und sind über die Esplanade in die Innenstadt gelaufen. Cairns hat keinen Strand aber dafür eine schöne Lagune, die direkt ans Meer grenzt und wir haben dort erst mal eine Stunde gechillt. Danach sind wir in eines der unzähligen Restaurants gegangen und haben uns eine Pizza gegönnt. War zwar lecker aber, wie in den meisten Ländern konnte die Pizza nicht mit der echten italienischen Pizza mithalten und mir wurde mal wieder bewusst, wie froh ich bin, dass es in Deutschland so viele echte Pizzerien gibt :-). Nach unserem Dinner sind wir ein bisschen durch die Straßen geschlendert und haben uns auf Cairns Night Markets umgeschaut, wo Dominik einige Souvenirs gekauft hat, denn für ihn ging es bald wieder nach Hause :-(. Cairns ist glaube ich die touristische Stadt in der ich mich jemals aufgehalten habe. Eigentlich gibt es dort nur Souvenirgeschäfte, Reisebüros und -agenturen sowie Backpackerunterkünfte und Hotels. Die Stadt hat überhaupt nichts authentisches und ich war ziemlich froh, dass es am nächsten Tag noch ein Stückchen weiter Richtung Cape Tribulation gehen sollte. Das Kap ist der letzte Ort der Nord-Ostküste, der über geteerte Straßen zugänglich ist, um noch weiter nördlich nach Cooktown und zum Cape York reisen zu können, benötigt man ein geländefähiges Auto. Nach einer heißen, stickigen Nacht waren wir wieder startklar für unser letztes Abenteuer und nachdem wir unser Auto vollgetankt und eingekauft haben, ging es auf dem Captain Cook Highway in Richtung Mossman. Mossman ist ein kleines Dorf und die Hauptattraktion ist der angrenzende Daintree Nationalpark, einer der ältesten oder sogar der älteste Regenwald der Welt. Natürlich haben wir auch hier eine kleine Wanderung gemacht, wo wir seltsam geformte Pflanzen und Bäume bestaunen konnten, dieses Mal sogar ohne Blutegel und andere Zwischenfälle und es gab auch eine krokodilfreie Schlucht, in der wir gebadet haben. Hier im australischen Norden wimmelt es nur so von Krokodilen und in offenen Gewässern zu baden, egal ob Salz- oder Süßwasser, kann ziemlich gefährlich sein. Die Mossman Gorge (Schlucht) ist zum Glück zu kalt für Krokos und so konnten wir uns hier mal wieder richtig abkühlen. Erfrischt sind wir weiter zum Cape Tribulation gedüst und mussten davor den Daintree River auf einem Fährschiff überqueren. Fand ich ziemlich spannend, weil uns bewusst war, dass sich unter uns vielleicht eine ganze Meute hungriger Krokodile tummelt ;-). Am anderen Ende angekommen ging es dann auf einer engen Straße mitten durch den Regenwald zum Cape Tribulation. Der Straßenrand ist mit „Achtung Wildlife“ Schildern übersät und es dauerte nicht lange und wir sahen einen riesigen Cassowary. Wie wahrscheinlich die meisten von euch hatte ich keine Ahnung was ein Kasuar ist und ich wollte unbedingt einen sehen, obwohl ich Vögel im Allgemeinen nicht gerade positiv gegenüberstehe – machen mir irgendwie Angst. Kasuare sind große flugunfähige Laufvögel, die ziemlich seltsam aussehen. Sie haben einen blauen Hals und es sieht so aus, als würden sie einen Helm auf dem Kopf tragen. Anscheinend können diese Vögel ziemlich aggressiv werden und es wird geraten sich fern zu halten, was für uns auch nicht weiter schwer war, da wir ja im Auto saßen und von dort unsere Fotos gemacht haben. Dann kam hinter uns ein Auto angedüst, wir haben Platz für die nächsten Touris gemacht und sind weitergefahren. Nach ein paar Kilometern haben wir aber schon wieder gestoppt, weil wir einen wunderschön gelegenen Campingplatz entdeckt haben und dort haben wir uns eingecheckt, bevor es endlich zum Cape Tribulation ging. Das Kap ist von dichtem Regenwald bewachsen und dieser reicht sogar bis an die Strände, die wunderschön und sehr einsam waren. Dennoch war ich vom Cape Trib ein bisschen enttäuscht... ich habe im Vorhinein so viel darüber gehört und irgendwie wurden meine Erwartungen nicht so ganz erfüllt. Klar ist es dort wunderschön aber ganz so atemberaubend, wie mir davon berichtet wurde, fand ich es nicht. Vielleicht war auch der nicht vorhandene Sonnenschein daran schuld, denn, wenn die Sonne lacht, sieht alles gleich doppelt schön aus. Tja, das war also der nördlichste Punkt unseres Ostküsten-Roadtrips... wir sind ein bisschen am Strand entlangspaziert und als es zu dämmern begonnen hat, sind wir zurück zu unserer Unterkunft gefahren, wo wir uns schon wieder ein richtiges Essen im Restaurant gegönnt haben und später mitten im Daintree Rainforest übernachtet haben. Einziger Nachteil: Unglaublich viele Moskitos...aber so ist das halt im tropischen Regenwald ;-). Und am nächsten Tag brach dann unser letzter gemeinsamer Urlaubstag an. Wie immer sind wir früh aufgestanden und wie immer waren wir dann doch spät dran... wir wollten nämlich noch eine Krokodilkreuzfahrt auf dem Daintree River machen, die um 10.30 Uhr begann und um 10.00 waren wir immer noch auf dem Campingplatz. Wir haben es aber dennoch gerade so geschafft, denn die Tour wartete bis die Fähre auf der wir waren übergesetzt war und so konnten wir noch teilnehmen. Die Tour war ziemlich lehrreich – wir haben viel über Krokodile, Mangroven, Flughunde und anderes gelernt aber das erhoffte 7 Meter Krokodil konnten wir leider nicht erspähen. Da half es auch nicht, dass unsere Tour sogar eine halbe Stunde länger als geplant dauerte,weil nämlich keine neuen Gäste für die Tour, die nach unserer startete da waren. So ganz ohne Kroko ging es aber zum Glück doch nicht zurück nach Cairns, wir sahen nämlich ein wirklich winzig kleines Babykrokodil und ein ebenfalls ziemlich kleines „jugendliches“ Krokodil, was ja auch schon cool ist, denn für uns war es das erste Mal, dass wir wilde Krokodile sahen. Trotzdem ein „Richtiges“ wäre schon spektakulärer gewesen und unser Guide berichtete, dass man im Daintree River ziemlich oft sogar Bullenhaie sehen kann. Den haben wir aber auch nicht entdeckt. Danach ging es zurück nach Cairns aber davor haben wir noch einen kleinen Abstecher nach Port Douglas, wovon es nichts spannendes zu berichten gibt und Kuranda gemacht, das in der Region der Atherton Tablelands liegt. Hier gibt es zahlreiche Märkte, die von Kitsch bis schönes Kunsthandwerk alles anbieten und die, für mich wesentlich interessanteren, Barron Falls. Die Märkte waren teilweise leider schon geschlossen, was wir ein bisschen komisch fanden, denn es war erst zwei Uhr gewesen. Liegt wohl daran, dass Kuranda sehr touristisch ist und die ganzen Touren und der Zug aus Cairns erreichen das Dorf in den Morgenstunden. Nach unserem Bummel ging es dann zu den Wasserfällen, die ich ziemlich beeindruckend fand, obwohl es leider relativ stark geregnet hat. Der Regen hielt auch an bis wir wieder in Cairns waren, dann hat es aufgehört und es wurden wieder richtig schön mollig-sauna-warm ;-).Wir haben beschlossen uns nochmal ein richtig schickes australisches Abschiedsessen zu gönnen und so haben wir unsere Gaumen mit Känguru- und Wallabyfilet verwöhnt und es gab sogar eine Vorspeise und ein Dessert. Seeeehr lecker nur unser Geldbeutel fand das ganze nicht so gut...

Und dann war es leider soweit. Der 2. Februar war gekommen, wir mussten unseren Campa angeben und ich musste Dominik zum Flughafen bringen, von wo aus es für ihn nach Sydney und von dort über Peking nach Frankfurt ging. Die Abgabe des Autos war problemlos in Null-Komma-Nix erledigt und wir haben eine Shuttlebus zum Flughafen genommen. Und um ca. 16.00 Uhr war er dann weg und ich musste meine Reise alleine fortsetzen...und wie es mir dann so erging erzähl ich euch hoffentlich ganz bald.





Eure Sonja


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