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Published: February 25th 2012
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Heute haben wir einen von der Uni organisierten Trip nach Nelson Bay gemacht um dort Delphine zu beobachten und das schöne Örtchen Nelson Bay mit den umliegenden Stränden zu erkunden.
Alleine die Busfahrt dort hin durch die australische Landschaft war wieder ein Traum - als Europäerin werd ich mich an solche Ausblicke wohl so schnell nicht gewöhnen können. Anders als beispielsweise in Griechenland sieht man hier an den Straßen kaum heruntergekommene Slums oder vertrocknete Landstreifen. Alles sieht bewohnt, oder zumindest bewohnbar aus und die Wiesen sind zwar streckenweise nicht ganz so saftig wie nahe der Küste, aber immerhin grün und lebhaft. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Straßen (und Strände - was mich noch mehr wundert) sehr sauber sind und wirklich durchwegs gut asphaltiert, ohne Risse oder Schlaglöcher und dergleichen.
Ich hab den Tag wieder mit meiner koreanischen Freundin Giehae verbracht und bin immer noch sehr angetan von ihrer freundlichen und offenen Art. Wir haben uns viel über unsere Lebensweisen unterhalten, das Alltägliche, was einem zu Hause so langweilig und "normal" erscheint. Und doch stecken gerade in den kleinen Dingen des Alltags der interessanteste Inhalt und vermutlich auch die größten Unterschiede. Ein Großteil von unseren Gesprächen handelt vom Essen,
Nelson Bay 1
der erste Ausblick auf Nelson Bay ein Thema, das uns immer wieder in den Bann zieht und auch ziemlich neugierig und vor allem hungrig macht. Wir haben beschlossen, alles mögliche für einander zu kochen, wobei Giehae bei meinen Erzählungen von Knödeln, Apfelstrudel oder unserem nach Hausrezept gemachten Tiramisu in typisch asiatischem hohen Gepiepse und mit strahlendem Gesicht in die Hände klatschte und ein Geräusch ähnlich einem "Yeeeiiihh" ausrief. Unglaublich wie begeisterungsfähig sie ist. Das gefällt mir sehr, diese bejahende fröhliche Art.
Nelson Bay ist ein wirklich schöner Ort, mit sehr gepflagten Rasen und Gärten, vielen kleinen Straßen, kleinen Hügeln und netten Einfamilienhäusern, die ein bisschen italienischen Bungalows ähneln. Schon von Weitem kann man die schönen Buchten mit den vielen Sandstränden erkennen, da die Landschaft recht flach und bis auf die Bäume recht übersichtlich ist, und einem gute Einblicke in die Ferne gewährt. Bis jetzt habe ich noch in keinem der Ortschaften Touristen entdecken können, sowohl die Strände in Newcastle, als auch die in Nelson Beach sind so gut wie leergefegt, bis auf einige Kinder, die im Sand spielen. Die Leute hier genießen das Meerwasser wohl wirklich mehr als Abkühlung, wenn das Thermometer auf mehr als 40° steigt. (Zumindest laut meiner Bankangestellten, mit der ich mich
über Australien und das Wetter unterhalten hab, ist das so...)
Nach der einstündigen Busfahrt, die für uns wie im Flug vergangen ist, sind wir dann am Pier von Nelson Bay angekommen und direkt an einem kleinen Markt ausgestiegen, der entlang der Straße, die uns zum Ausflugsschiff geführt hat, stattgefunden hat. Dort wurden neben Eis und Zuckerwatte (die gibts hier trotz der Hitze überall...) viele handgemachte Kleinigkeiten, Schmuck, Taschen, Kleider und vor allem Öl und Gewürze zum Dippen verkauft.
Australisches Eis unterscheidet sich zu unserem Eis: Bei den Eisständen bekommt man meist nur gefrostetes Wasser, das dann mit einer Art Sirup eingefärbt und verfeinert wird. Das ganze ist zwar die billige Variante von unserem Verständnis von Eis, ist aber durchaus erfrischend und zum Glück nicht allzu teuer. (1 Portion mit 2 Sorten kostet 4$ und ist von der Menge her gleich viel wie 2-3 Kugeln Eis)
Die 200 Studenten haben auf dem 3-stöckigen Schiff gut Platz gefunden, wobei die meisten von uns sich am Sonnendeck einen Sitz- oder Stehplatz gesichert haben, um möglichst viel von den Delphinen zu sehn. Zuerst sind wir eine geschätzte Viertelstunde nur aufs Meer hinaus gefahren und haben uns gefragt, ob wir wohl wirklich
Delphine 5
Das Foto ist mein ganzer Stolz! einen Delphin zu Gesicht bekommen würden. Als die erste Durchsage des Kapitäns zu hören war, dass auf 2 Uhr in etwa 200 Meter Entfernung eine Gruppe Delphine wäre, haben alle wie wild begonnen das Wasser zu fotografieren. Natürlich unterliegt man auch als Österreicher in internationalem Gewässer einer gewissen Art Gruppenzwang und auch ich hab mich von so manch einer Welle oder einer Spiegelung im Wasser täuschen lassen (wie sich beim Überarbeiten der Bilder zeigte...) Nach unzähligen Fotos von Wellen und unscharfen Fotos von noch mehr Wellen, habe ich das Fotografieren dann erstmal eingestellt und beschlossen, auf das Auftauchen von "echten Delphinen" zu warten.
Nach kurzer Zeit kam dann die Überraschung: gleich 2 Gruppen von je mindestens 15 Delphinen haben sich um unser Schiff angesammelt. Neben vielen erstaunten Ausrufen und einem großen Gedränge an der Reling, ins Wasser zeigenden Fingern und Kameras, haben wir dann tatsächlich einige Delphine eine Viertelstunde lang beobachten können, die ziemlich gechillt im Wasser hin- und hergeschwommen sind. Keine große Akrobatik, aber das natürliche Verhalten der Tiere sehen zu können war wirklich hinreißend.
Als kleines i-Tüpfelchen haben wir dann einige Meter nach Verlassen des Bootes einen Pinguin neben uns schwimmen sehen, was das ganze zu
einem tierischen Vergnügen im wahrsten Sinne des Wortes machte. Damit hatte keiner von uns gerechnet, auch wenn uns der Busfahrer "vorgewarnt" hatte, dass man hier auch durchaus Pingiune sehen könne.
Nachdem der Pingiun nach kurzer Zeit wieder in den weiten des Meeres verschwand und uns einige Sekunden verdutzt stehn gelassen hat, haben wir uns eine 10$ teure Minipizza geteilt - man muss ja sparen als Student - und uns an eine Bucht gesetzt und eine Stunde im Schatten eines Baumes verbracht und die Aussicht genossen. Für mich ist es wirklich unbegreifbar, warum die Aussies ihre Freizeit kaum an den Stränden verbringen.
Die Rückfahrt war genauso vollgepackt von Geschichten über Seoul und Österreich wie die Hinfahrt und ist auch ebenso schnell vergangen. Am Horizont ist mir dann irgendwann beim Quatschen ein merkwürdiger gelber Streifen aufgefallen und ich hab mich gefragt, ob das tatsächlich Sanddühnen sind, die wir in der Ferne sehen können. Einige Minuten später stellte sich heraus, dass es wirklich so war, und wir konnten die Sandberge klar und deutlich sehen, was ein sehr seltsamer Anblick war, wenn man bedenkt, dass wir gerade noch am Meer waren, sich neben uns die saftigen Wiesen und die tropischen Bäume erstreckten
und etwas weiter im Landesinneren, dann ohne merkbaren Übergang, sich plötzlich Sand anhäufte.
Giehae hat es sich am Campus nicht nehmen lassen mich noch zum Zug zu begleiten, was für sie einen Weg von 15 Minuten extra darstellt + die 25 Minuten die sie dann wieder zurück zu ihrer Wohnung gehen muss, aber wir waren wohl so sehr ins Gespräch vertieft, dass sie mich nicht allein hätte gehn lassen wollen.
Von einem Tag voller neuer Eindrücke war ich erst mal ziemlich geschafft und hab mich nach dem Kochen für 2 Stunden hingelegt. Die Hitze und das viele Gehen macht uns allen Internationals sehr zu schaffen und fast jeder schläft am Nachmittag eine Runde, um am Abend wieder fit zu sein. Für mich ist der Tag aber mit diesem Blog zu Ende. Ich brauch für heute keine neuen Eindrücke mehr.
So wie er war, war er fast schon zu gut.
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