My Eurovision: Workaway in Europa - Step 19: Brixham


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July 17th 2017
Published: July 18th 2017
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South West Coast Path
Tag 299 – South West Coast Path, Picnic & Green Party Meeting

Am nächsten Tag gab es kaum etwas zu tun. Ich räumte bloß die Küche auf und kochte dann schon mal das Abendessen – sie hatten sich noch einmal das indische Kartoffel-Blumenkohl-Gericht gewünscht.
Nach dem Lunch gingen May und ich runter zum Hafen. Ich hatte vorgeschlagen, ihr Brixham zu zeigen (so viel gab es dort ja nicht zu sehen, und so schlenderten wir einfach am Hafen entlang und ich wies ihr ein paar Richtungen) und dann wanderten wir auf dem South West Coast Path bis nach Paignton.

Das waren sechs Meilen, also etwa acht Kilometer. May war nicht so gut zu Fuß, weil sie irgendwie eine Fehlstellung am Fuß hatte, aber sie meinte, wenn wir langsam gingen, würde es gehen. Der Weg führte an der Küste entlang, vorbei an kleinen Stränden und Buchten und über Trampelpfade durch den Wald. Viele Ecken erkannte ich wieder, da ich sie entweder von der Fähre oder vom Kanu aus gesehen hatte.
Da der Weg nicht klar ausgeschildert war, sondern besonders im Wald immer mehrere alternative Trampelpfade zum Ziel zu führen schienen, gelangten wir schließlich zu einer Lichtung - einem kleinen
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Brixham Harbour
Tal, wo sie anscheinend alle Bäume gefällt hatten. Wir hatten uns nun recht weit vom Meer entfernt und wollten am liebsten wieder zurück zum Wasser, die Richtung stimmte aber nach wie vor. Als sich die Möglichkeit ergab, folgten wir einem Trampelpfad den rechten Hügel hoch in den Wald.

Kurz darauf gelangten wir an eine Mauer, allerdings war sie an dieser Stelle etwas niedriger, so dass man problemlos drübersteigen konnte. Das tat ich, und stand kurz darauf auf einer riesigen grünen Wiese – uuups, das war ein Golfplatz! Aber zumindest konnte ich nun das Meer sehen. In der Nähe waren zwei Leute am Golfen, und schauten uns fragend an. Ich fragte, ob man hier nicht rüber laufen dürfe. Nein, leider nicht. Aber wir liefen den South West Coast Path und wollten wieder zum Meer. Da wiesen sie mir eine Richtung, in der der Weg offenbar verlief. Dankeschön! Ich winkte May heran, und rasch überquerten wir den Golfplatz und liefen an einem kleinen Waldstückchen entlang. Wo war der Weg denn nun? Wahrscheinlich mussten wir einfach ein Stück querfeldeingehen und würden dann auf den Weg treffen. An einer etwa offeneren Stelle, die fast wie ein Trampelpfad aussah, gingen wir hinein… und kamen an einen Maschendrahtzaun. Dahinter lag der Weg. Aber - im Zaun war ein Loch, so dass wir hindurch klettern konnten. Als wir daraufhin wieder dem Küstenweg folgten, und am Zaun entlanggingen, sahen wir, dass es an keiner anderen Stelle ein Loch gab, das groß genug zum Durchsteigen war - was für ein Glück wir doch gehabt hatten!

Nach einer Weile entfernte sich der Weg wieder vom Wasser. Wir kamen wieder durch ein Waldstück und liefen dann eine Weile auf einem Weg an einem Wohngebiet entlang – in der prallen Sonne war es ganz schön heiß! Endlich kamen wir wieder in den Schatten – wieder eine Art Mini-Wald – und danach kamen wir auf einer Wiese raus – nein, wieder ein Golfplatz! Was nun, doch den anderen, länger erscheinenden Weg von der Küste weg nehmen? Wie schauten uns um. Wenn wir zügig gingen, würden wir vielleicht nicht bemerkt werden. Wir folgten dem Grasweg, und kurz darauf kamen uns Leute entgegen - das hatte also nicht geklappt – aber es waren Spaziergänger mit ihrem Hund, also ging das wohl in Ordnung, wenn wir hier liefen. Der Pfad führte auch am Rande des Golfplatzes entlang, also war das sicher erlaubt.

Als wir den Golfplatz verließen erreichten wir endlich Broadsands, den Strand, an dem wir am vergangenen Wochenende mit der ganzen Familie gewesen waren. Und die Schilder sagten uns, dass wir knapp die Hälfte geschafft hatten. Okay, das dauerte doch länger als gedacht. Wir liefen die Promenade entlang, folgten dann einem Weg den Berg hoch, unter einem Aquädukt hindurch, und dann eine große Treppe nach oben aufs Hochufer. Hier ging es dann auf einem schmalen Pfad weiter, mit Blick aufs Meer, Broadsands und Brixham. Eine Meile und viele Treppenstufen später gelangten wir zur Eisenbahnstrecke – und der berühmte Steam train fuhr sogar vorbei! Daraufhin erreichten wir den Strand Goodrington Beach, und liefen auf der Promenade entlang und dann den Hügel hinauf, der uns noch von Paignton trennte. Eigentlich führte der South West Coast Path einmal um die Nase des Roundham herum, doch da wir nicht mehr viel Zeit hatten, bis Richard uns in Paignton auf dem Rückweg von der Arbeit einsammeln würde, und auch nicht mehr viel länger laufen wollten, nahmen wir die Abkürzung durch den Ort. 15 min bis ins Stadtzentrum, sagten die Wegweiser. Das war doch machbar.

Kurz darauf kamen wir am Hafen vorbei, wo ich mit Léa mit der Fähre angekommen war, und dann erreichten wir die Hauptshoppingstraße. Geschafft! Zeit für ein Eis, das war bei der Hitze jetzt genau das Richtige. Aber als Léa und ich hier gewesen waren, hatte uns jemand Probier-Pommes in die Hand gedrückt, und wir waren uns im Nachhinein einig gewesen, dass das die besten waren, die man hier bekommen konnte – die aus Brixham waren lange nicht so gut gewesen. Deshalb musste ich jetzt die Gelegenheit nutzen und mir eine Portion kaufen – ich teilte sie dann aber mit May, weil das sonst viel zu viel gewesen wäre, es gab ja auch bald Abendessen.
Vor dem Laden nebenan entdeckte May einen Hut und kaufte ihn sich gleich. Als ich auf die Uhr schaute, sah ich, dass Richard uns in drei Minuten am Bahnhof abholen würde – der war jedoch auch nur drei Minuten entfernt von hier. Dann mal los. Aber er kam auch etwas später, und musste so zum Glück nicht auf uns warten.

Als wir nach Hause kamen besorgte Emily schnell Erbsen und dann kochte ich das Essen fertig. Der Picknickkorb war gepackt – nun fehlten nur noch die beiden Gastschüler. Wir saßen schon auf heißen Kohlen, doch um
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Wie im Dschungel
Viertel nach sechs kamen sie endlich, und wir konnten losfahren. Wir machten unser Picknick auf dem Roundham in Paignton, also genau dort, wo wir nicht langgelaufen waren. Wie schön, dann konnte ich den Ort jetzt trotzdem noch sehen.
Es war der ideale Ort für ein Picknick – man hatte einen tollen Blick aufs Meer, und wir hatten sogar Live-Musik – ein Gitarrist lief an der Küste entlang und sang, während ein Freund versuchte, ein Video zu machen. Sah recht professionell aus, mit der Kamera, doch leider wurde die Aufnahme durch ein „Daisy – come back“ zerstört. ^^

Als wir fertig mit Essen waren, fuhr Richard mich schnell zum Meeting der Green Party Torbay. Emily war Mitglied der grünen Partei, allerdings eher passiv; aufgrund der Kinder war sie noch nie zu einer Sitzung gegangen. Sie hatte gefragt, ob ich vielleicht hingehen durfte, und ich war herzlich willkommen. Es waren neun Leute da, und das Ganze lief ähnlich wie eine NaBu-Sitzung ab. Allerdings etwas offizieller, es gab eine Übersicht über die beim letzten Treffen besprochenen Punkte sowie eine Liste, auf der die Anwesenden sowie diejenigen, die sich hatten entschuldigen lassen, vermerkt waren. Außerdem ließen sie eine Tasse rumgehen, in die jeder ein paar Münzen warf.
Das Treffen startete mit dem Durchgehen des Protokolls sowie einem Bericht des Kassenwarts. Danach referierte der Leiter über die anliegenden Themen. Er erläuterte lang und breit den Unterschied zwischen „candidate spending“ und „campaign spending“ in Bezug auf die Dokumentation im Kassenbuch. Eine ältere Dame bemerkte irgendwann „I wish I still lived in a cave, then I would just have to kill a dinosaur or something“ – eine etwas andere Form um zu sagen “Früher war alles besser – jedenfalls viel einfacher!” 😉
Ein weiterer Punkt auf der Liste war erneuerbare Energien – die Idee war, eine Übersicht über das Potenzial der Kommune Torbay zu erstellen – wo Windräder etc. gebaut werden konnten, wie viel Strom produziert werden konnte, wie es finanziell aussah und wie viele Arbeitsplätze man damit schaffen würde. Damit hätte die Green Party Torbay ein repräsentables Projekt.
Außerdem wurde Brexit diskutiert – alle waren der Meinung, dass Brexit eine Katastrophe wäre, rückschrittlich, dumm… Der Leiter erwähnte, dass 80 % der Umweltschutzmaßnahmen der vergangenen Jahre auf Initiative der EU hin durchgeführt worden waren. So waren zum Beispiel seltene Fledermausarten unter Schutz gestellt, und in einem ihrer Habitate sollte nun eine Straßenverbreiterung
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Picnic at Roundham
stattfinden.
Gegen neun war die Sitzung zu Ende, und Richard holte mich netterweise ab. Als ich anrief war er sowieso schon im Auto, um Noah „in den Schlaf zu fahren“. Ich wartete im Park nebenan und sah einen wunderschönen rosafarbenen Abendhimmel.
Es war eine interessantes Erlebnis gewesen, bei einem Parteitreffen dabei zu sein, aber mir war mal wieder bewusst geworden, dass ich so wenig wie möglich mit Politik, Geld und Gesetzen zu tun haben wollte. Irgendwie nahm der eigentliche Umweltschutz an sich doch immer den geringsten Raum ein.


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Schwimmen mit Hund
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ein junges Blaukehlchen!
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Broadsands
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Best English Chips


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