Statdterkundung Irkutsk, Sibirien

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Um 11:00 startet die obligatorische City-Tour. Unsere Stadtführerin Ludmilla ist eine "wahre Wucht" und sie bringt uns ihre Heimatstadt mit viel Humor und Herzblut nahe. Wir erfahren vieles über die Stadtgründung durch Kosaken im Jahre 1616 und die Geschichte Sibiriens und von Irkutsk. Natürlich kommen wir auch auf die heutige Zeit zu sprechen. Die Gorbatschow- und Jelzin-Zeit, die bei uns wegen der deutschen Wiedervereinigung so positiv besetzt ist, wird in Russland mit Zerfall und wirtschaftlichem Niedergang verbunden. Wer skrupellos genug war und die entsprechenden Kontakte hatte, der ist heute Milliardär und besitzt im Mittelmeer gigantische Yachten und hat ein Apparment in St. Moritz, wenn nicht noch viel mehr. Das sind die sog. "Oligarchen", die sich beim Zusammenbruch der Sovietunion alles unter den Nagel gerissen haben, was wertvoll war. Klar, dass das für die Normalsterblichen frustrierend ist. Es kommt immer auf den Blickwinkel an. Auf jeden Fall wurde uns wiederholt nahe gebracht, wie verbunden sich die Russen mit Europa fühlen und für wie ungerecht die Sanktionen wg. der Krim wahrgenommen werden.

Kurz nach dem Frühstück klingelt mein Telefon und ich habe eine Journalistin des TV-Senders RTW an der Strippe. Wir verabreden uns für den Nachmittag. Es kommen zwei Kamerateams zum Hotel und zusammen mit Marissa und Arnim ziehen wir noch einmal los in den historischen Teil der Stadt. Dort wird gefilmt, wie wir Besucher aus Deutschland die Stadt erkunden. Außerdem erzählen wir in einem Interview über unser Reiseprojekt und wie wir Russland wahrnehmen. Wir sind beeindruckt und dankbar dafür, mit welchem Interesse unserem Besuch begegnet wird. Hoffen wir, dass alles richtig fürs russische Fernsehen übersetzt werden wird und dass es der Völkerfreundschaft dienen wird.

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