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Published: September 14th 2006
es regnet, es ist kalt. Eine Kartoffeltasche kostet fuer mich 20rubel anstatt 12 wie angeschrieben.Moskau empfaengt mich unwirtlich, was was meiner Laune jedoch nichts anhaben kann.Die Reise hat begonnen. Ich bin wirklich hier. Stehe am Roten Platz vor der Basiliuskathedrale mit ihren bunten Tuermchen. Stehe da mit Traenen in den Augen. Ich kann es kaum glauben.Immer wieder bekomme ich nervoese Traenenattacken, immer wieder bin ich ueberwaeltigt von der Tatsache, das die Warterei vorbei ist und ich nun endlich auf Tour bin.
Da ich noch nie in Mokau war, mache ich klassisches Touristenprogramm. Natuerlich startet diese am Kreml. Dort muss ich meinen Rucksack abgeben und werde gefilzt. 28ha umfasst das Kremlgebiet, eine Stadt in der Stadt. Das Machtzentrum. Putins Zentrale ist natuerlich fuer Touristen gesprerrt. Orthodoxe Kirchen mit vielen uralten Ikonen bekomme ich zu sehen. Die Ruestkammer, das Museum im Kreml, ist ausverkauft. No way. Ich verstehe nix und alles und bleibe einfach in der Tuer stehen. Schulklassen draengen sich. Immer wieder versucht mich die Tuersteherin auf russisch abzudraengen. Ich will einfach nix verstehen. Mit einer Sicherheit, dass ich dort auch abgewiesen werde, zeigt sie auf die Kasse. Ich zahle schoen mit meinem Studentenausweis den geforderten Betrag und die Tueren stehen offen.
Das stoische Ausharren hat sich gelohnt.
Marmorstuehle der Zaren. Kutschen mit Diamaten gespickt. Saebel, Ritterruestungen. Ich kann mir die Herrschaften sehr gut, in ihren Brokatgewaendern durch ihre Schloesser wandelnd, vorstellen. Den groessten geschliffenen Diamaten und Goldbarren der Welt. Wie einem kleinen Kind bleibt auch mir der Mund offen bei all diesen guterhaltenenem Luxus von damals.
Weiter gehts mit der schnellsten Metro der Welt. Alle 60 bis 90 Sekunden schieben sich hier hunderte Menschen in die Abteile. Die Stationen sind mit Marmor, Mosaiken, Kronleuchtern ausstaffiert. Eine Fahrt kostet, egel wie lange, 44.- eurocent. Das macht Spass und so ist es auch nicht besonders schlimm, wenn ich mal im Kreis fahre. Alles andere kostet jedoch mindestens so viel wie in Deuschland, besser so viel wie in Muenchen. Der Stadtfuehrer schreibt, dass Moskau die teuerste Stadt der Welt ist. Mein Hotelzimmer, im 14. Stock eines Plattenbaus gibt den Blick frei auf klassische Wohnviertel. Plattenbauten und 6spurige Strassen. Die Hotels im Zentrum sind teuer, fuer mich zu teuer.
Heute scheint mal die Sonne, so mache ich eine Schiffchenfahrt auf der Moskwa rund ums Zentrum. Wieder Kreml, Basiliuskathedrale weiter zur 30stoeckingen Uni, zum Olympiazentrum. Endstation Kiever Bahnhof. 10 Bahnhoefe zaehle ich auf meinem Stadtplan!
Die Ausmasse dieser Stadt sind unvorstellbar. 10 Mio Menschen.
Auf den ersten Blick sehr verschlossene Menschen. Blickkontakt gibt es nicht. Freundlichkeit muss man auch suchen. Sehr grosse Zurueckhaltung gegeueber Auslaendern. Gut, ich moechte mich nicht aufdraengen und eine Kommunikation mit meinem Minimalrussisch waere auch nicht einfach. Grossstadt eben. Nun freue ich mich auf Bahnfahren und auf Land, auf Sibirien.
Mein, seit 15 Jahren bestehender, Transsibtraum wird heute Abend erfuellt.
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