N&R Workaway 2019 - Die EuroVision geht weiter


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March 17th 2019
Published: March 18th 2019
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Torre de Belém
Tag 9 - Trespassing everywhere

Um 9 Uhr gab es Frühstück. Wir saßen etwa zehn Leuten zusammen an einer Bierzeltgarnitur im Wohnzimmer. Der Tisch voll gedeckt mit vielen Sorten Marmelade, frisch getoastetem Brot, Haferflocken, Cornflakes und Schokoflakes, Milch und Sojamilch, Getränke sowie Zitronenmuffins, allerdings abgepackt. Nach einem ausgiebigen Frühstück – es sollte ja möglichst lange vorhalten – machten wir uns auf den Weg.
Als erstes gingen wir zum Estrela-Park, allerdings liefen wir irgendwie durch Querstraßen dorthin. An den Straßenrändern stand hier öfters Müll, Namid hatte schon Räucherstäbchen für Andrea gefunden und nahm sich jetzt ein Messer mit. Im Estrela-Park wollten wir dann eigentlich Erde für die Pflänzchen mitnehmen, aber irgendwie war das dann doch nicht möglich, weil zu viele Leute unterwegs waren.
Anschließend gingen bergab Richtung Fluss. An der Straßenbahnstation Alcântara-Mar suchten wir nach einem Fahrkartenautomaten. Schließlich fanden wir einen im Keller – das war ein wirklich zweifelhafter Ort – definitiv nicht im Dunkeln zu empfehlen. Hinter uns wartete ein Ehepaar, wir hätten sie auch vorgelassen, wenn sie gewusst hätten, wie das mit den Tickets ging, aber sie hatten auch keine Ahnung. Als wir dann fertig waren, fragten sie, ob wir die Karte aufgeladen hatten, und wir bejahten.
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Die Suburbs von Lissabon
Daraufhin gingen sie weg. Hä, hatten sie das jetzt so verstanden, dass man nur Karten aufladen und keine kaufen konnte? Naja, egal. Wir mussten dann bestimmt eine Viertelstunde auf den Zug warten, und dann fuhren wir nur eine Station, bis Belém. Naja, das hatte sich ja jetzt irgendwie nicht gelohnt. Zu Fuß wären wir wohl schneller gewesen.
Als wir aus der Bahn stiegen, waren ganz viele Leute am Bahnsteig, an der Überführungsbrücke und überall im Park dem Praca do Imperio. Hier war anscheinend heute ein Marathon. Es wimmelte nur so von Leuten und Security. An einer Haltestelle hatten wir bereits einen Stapel mit bestimmt Tausend Wasserflaschen. Gesehen. Hier liefen jetzt alle mit roten Turnbeuteln rum. „Oh, I also want a red bag“, meinte Namid, und fand prompt einen im überquellenden Mülleimer. Und noch einen, und noch einen, und noch einen. Konnte ja immer mal nützlich sein. 😉
Wir durchquerten den Park, ich kletterte erst mal kurz auf einen Olivenbaum, und dann schauten wir uns das Monesteiro de Jéronimo de Belém an. Es war sehr groß und die Deckenkonstruktion war besonders. Als nächstes liefen wir zum Torre de Belém. Ich brauchte erst mal eine Zeichenpause. Danach liefen wir am
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Überall quellen die Mülleimer über und es gibt rote Beutel!
Wasser entlang bis zum Seefahrerdenkmal Padrão dos Descobrimentos. Dort war gerade ein Straßenmusiker mit seiner Gitarre. Ich kannte alle Lieder, dass lud doch zum mitsummen ein. Wir schauten auch kurz bei dem Händler, der Münzen aus aller Welt sägte und zu Schmuck verarbeitete. Dann liefen wir wieder durch den Park und an der Pastais de Nata Pasteleria vorbei, vor der eine sehr lange Snail, äh Snake war. Oder vielleicht auch doch eine Queque. 😉 Jedenfalls war das Vieh zu lang und wir gingen dann erst mal zum Supermarkt, um Brot zu kaufen. Außerdem kauften wir noch zwei Äpfel. Namid nahm dann alle Sachen und ich ging dort noch schnell auf die Toilette. Da fiel mir dann ein, dass es ja sinnvoll gewesen wäre, die Äpfel abzuwaschen. Namid wollte dann doch auch noch gehen, und so setzte ich mich mit all unseren Sachen vor den Supermarkt und er nahm noch den Bon mit, falls jemand denken sollte, er klaue die Äpfel. Ich soll noch anmerken, dass die Toilette nicht abschließbar war. Also ich habe es jedenfalls nicht hinbekommen, und Namid hat diesen komischen Hebel wohl einfach auf rot gestellt, aber als ich hinterher erzählt habe, dass das gar nicht zu war,
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Mosteiro dos Jerónimos
fand er das schon etwas skandalös.

Damit gingen wir weiter. Wir entdeckten einen Hintereingang des Klosters mit einem Garten. Das große Tor stand offen, also liefen wir zielstrebig hinein. Kurz darauf wurden wir zurückgepfiffen – nein, hier durfte man nicht rein!
Wir gingen weiter zum den Jardím Bôtanico d‘ Ajuda, wo wir das Brot mit Peanutbutter verzehrten. Hier laufen viele Pfauen durch den Garten. Wir besuchten die Eltern von Namids Brachychyton populneus und liefen dann in den Küchengarten. Dort beobachtete uns ein Aufseher eine Weile, bis er dann meinte, der Park schließe in fünf Minuten. Das konnte ja so gar nicht sein, denn es war 16.49 Uhr, Also wenn dann schlossen sie ja wohl in elf Minuten. Wir gingen schnell in den anderen Teil des Gartens, und schauten durch die Fenster des Gewächshauses. Hier war letztes Mal die nette Dame gewesen, die Namid vier Pflanzen geschenkt hatte. Wir entdeckten einen Orangenbaum, und hier hingen die Früchte auch endlich mal so tief, dass man auch herankam, Nur leider war die Schale voller Schildläuse. Wir pellten aber trotzdem eine, das Innere sah ja gut aus, war aber mega sauer! Daraufhin liefen wir zu einem großen Ficus macrophylla. Der war ja
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Mosteiro dos Jerónimos
riesig, oh da wollte ich auch mal hochklettern. Ich kletterte ein Stück und Namid machte ein Foto. Irgendwo hörte ich jemanden klatschen. Da tauchte der Aufseher hinter ihm auf, „He! Geh da runter!“ Er war total außer sich. „Can I see your tickets?“ Nein, wir hatten keine. Wir wussten ja gar nicht, dass man Eintritt bezahlen musste. Da war ja keine Kasse am Eingang gewesen. Aber das war hier Privatgrundstück, ob es denn in Deutschland keine Botanischen Gärten gäbe? Doch klar, aber unserer in Deutschland war umsonst, da lernten wir auch immer. Grummelt ging er zum Tor. Ehm, und jetzt, wir folgten ihm mal. Vielleicht sollten wir jetzt noch Tickets kaufen. Wir folgten ihm mit etwas Abstand, vielleicht vergaß er uns ja. Da schloss er plötzlich das Tor vor uns zu. Ehm, durften da jetzt noch raus? Schweigend (Namid meint konstaniert) ließ er uns raus. Puha, schnell weg!

Nun liefen wir wieder Richtung Hostel. Das Viertel, das wir durchquerten, war recht heruntergekommen und verwildert, und sah ganz anders aus als das touristische Viertel. Hier lebten wohl die echten Lissabonier, das heißt eigentlich war das hier das echte Lissabon. Wir kamen an einem indischen Schnellimbiss vorbei, beziehungsweise sah Namid das
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Padrão dos Descobrimento Seefahrerdenkmal
Schild mit Pizza Magherita für drei Euro. Echt jetzt? Wir hatten doch Nudeln gekauft. Aber naa guut. Aber eigentlich war das ja auch total blöd, wir hätten ja auch leckeres indisches Essen nehmen können, das wir während des Wartens auf der Karte entdeckten. Und man sollte ja auch nie bei einem indischen Restaurant italienisches Essen bestellen. Naja, die Pizza hatte dann auch statt Tomatensauce sondern so eine indische Sauce. Schlechte Entscheidung. Aber dafür hatte ich auch das falsche Brot ausgesucht, da waren wir wieder quitt. 😉
Google Maps meinte dann, dass es eine Stunde dauerte, um von hier nach Hause zu gehen. Ach, das schaffen wir schneller, meinte Namid. Naja, das bezweifelte ich ja. Es dauerte dann auch etwa zwei Stunden. Wir hielten ja immer wieder an, um Fotos zu machen, liefen in der Nähe der Autobahn einen Berg im Wohnviertel hinauf, auf dessen Gipfel wir das Ende der Stadt vermuteten – joa, war auch so halb das Ende der Stadt. Wir gingen auch unter der Brumming-Bridge bzw Brumm-Brücke hindurch, auch bekannt als Ponte de 25 Abril. Namid war sehr enttäuscht, dass sie im Gegensatz zu seinem ersten Besuch hier überhaupt nicht mehr brummte – sie mussten die irgendwie repariert haben.
Außerdem wollten wir Metrotickets kaufen. Wir entdeckten dann auch einen Bahnhof. Davor waren nur etwas merkwürdige Leute. Wir gingen um das Gebäude herum. Am Bahnsteig war ein Ticketautomat. Nur leider befand sich eine niedrig gespannte Kette mit einem Schild zwischen uns und diesem Automaten. Naja, also wir sprachen ja kein Portugiesisch. So stiegen wir kurz darüber und versuchten unser Glück am Automaten. Irgendwie klappte das aber nicht so. Da kam ein Bahnangestellter. „Hier fährt heute kein Zug“, meinte er. Bevor er uns irgendwie zurechtweisen konnte, baten wir ihn um Hilfe mit den Tickets. Er war dann auch recht nett und erklärte uns, dass wir nur Guthaben aufladen konnten mit Zapping, und nicht Fahrkarten. Okay, dann machten wir das wohl doch wo anders.
Wir liefen weiter. Mittlerweile wurde es schon langsam dunkel, aber wir kamen nun auch in die Innenstadt. Dort entdeckte ich einen schönen Blumenladen auf der anderen Straßenseite. Wir gingen kurz hinein und unterhielten uns auf Portugiesisch mit einer herzlichen älteren Dame, die uns ihre Pflanzen zeigte. Eines meiner Highlights des Tages!
Ich wollte unbedingt hier in Lissabon noch ein Pastais de Nata essen. Schließlich kamen wir an einem vorbei, und ich kaufte schnell
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Jardim Botânico d'Ajuda
eins. Namid meinte ja, die würden überall gleich schmecken, und 1,10 € war ja auch recht viel. Als er mein Pastais de Nata dann sah, änderte er seine Meinung allerdings, wollte doch probieren und musste zugeben, dass es schon deutlich besser war als das aus dem Supermarkt. Am nächsten Laden kauften wir dann nochmal zwei. :p.
Im Hostel wollten wir eigentlich Spaghetti kochen. Aber da es schon recht spät war und wir auch erst die Pizza gegessen hatten, holte Namid dann nur kurz seine Jacke, die er ja morgens dummerweise nicht mitgenommen hatte, obwohl ich gesagt hatte, dass es deutlich kühler war als am Vortag, und wollten dann eigentlich noch mit der 28 zum Castello fahren. Aber eigentlich war dieser Plan auch etwas dämlich, weil wir erst ziemlich weit hätten laufen müssen, und man von außen sowieso nicht viel vom Schloss sehen konnte. Deshalb kam es dann zu einem spontanen Planwechsel, wie schon öfter an diesem Tag.

Wir liefen nach unten ins Zentrum – fotografierten auf dem Weg noch ein paar Bäume, die eine Eselsilhouette ausschnitten, und einen Gecko (!!) und kauften dann Metrotickets für den nächsten Tag. Anschließend machten wir noch einen Spaziergang durch die beleuchtete Stadt.
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Die Brummbrücke, auch bekannt als Brumming-Bridge :)
Man musste etwas gucken, dass man nicht in dunkle Gassen ging, aber in der Fußgängerzone waren noch sehr viele Touristen unterwegs. Wir schauten in einem Souvenirladen nach T-Shirts und ich kaufte Postkarten. Dann liefen wir durch den Arco de Rua Augusta zum Fluss. Wir schön, mit den Lichtern. Auf dem Rückweg hörten wir Musik aus einer kleinen Gasse. Oh, da wollten wir mal kurz zuhören! Die Gasse führte auch nur zu einem Innenhof mit Restaurant, da konnte man bedenkenlos stehen. Es war ein Trio aus Schlagzeuger, E-Gitarrist und Gitarrist/Sänger. Sie waren echt gut, guter Sound, authentischer Gesang mit schöner Stimme. Sie coverten Songs, aber in ihrer völlig eigenen Interpretation, und bis auf „I need a dollar“ kannten wir auch keins. Wir haben uns aber den Facebooknamen abfotografiert - ZE TUNEL - wo wohl auch viele Videos sind. Müssen wir mal schauen, ob man da irgendwie rankommt. Zwischendurch suchte der Gitarrist mal irgendwas, und Namid erkundigte sich, ob wir helfen konnten. Er fand dann so ein Gummi, dass er anscheinend zum Spielen brauchte. Da freuten sie sich aber! Wir blieben dann fast eine dreiviertel Stunde da und hörten zu.
Kurz vor halb elf waren wir dann wieder im Hostel – nun wurden noch Spaghetti mit Tomaten-Paprika-Chili-Sauce gekocht, zu denen wir the Brazilian guy John oder Jão oder so auch eingeladen hatten. Schließlich ging dieser schlafen, und wir unterhielten uns noch lange mit Frederik aus Frankfurt. Im Gespräch erfuhren wir dann, dass unser Eindruck von der Stadt gar nicht so weit gefehlt war. Da musste man wohl echt nicht unbedingt hin. Gegen halb zwei gingen wir schlafen – das war irgendwie schon wieder deutlich später geworden als geplant…


Additional photos below
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Frühstück im Hostel
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Sachensucher :)
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Palácio de São Bento
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Echt mal! - hier wird auch demonstriert
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Hier möchte man nachts nicht seine Bahntickets kaufen...


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