Sizilien! Top oder Flop?


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October 3rd 2011
Published: October 2nd 2011
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Nicht, dass Napoli allein Abenteuer genug wäre, nein, Lena und ich entschieden, Urlaub vom Urlaub zu machen. Sizilien schien dafür der geeignete Ort.
Vom Porto di Napoli brachte uns eine Nachtfähre in (gefühlten) 12(0) Std. nach Catania, der zweitgrößten Stadt der Insel. Nach einer schlaflosen Nacht gab es dann erstmal ein Frühstück in einer Cafeteria, bevor eine etwas längere Suche nach dem Hostel begann. Später erfuhren wir: wären wir am Hafen in die andere Richtung gegangen, hätte der Weg nicht halb so lange gedauert. Aber direkte Wege sind auch nicht abenteuerlich genug.

Das Hostel war soweit ganz nett und vor allem sauber und voll ausgestattet. Beides ist in Italien leider kein Standard. Der erste Stadtrundgang führte uns durch die Shoppingmeile Catanias sowie an zahlreichen Kirchen vorbei in einen kleinen Park. Dort fand gerade ein Fotoshooting statt. Fotoshootings finden ständig irgendwo statt und meistens sind sie etwas fraglich. Die Dame im Park war noch voll bekleidet, im Gegensatz zu einer Kollegin, die wir an einem Strand in der Nähe von Napoli beobachten konnten: sie durfte sich halbnackt vor der Kamera räkeln und dabei in dem Meerwasser baden, welches uns zu dreckig war. Che bellissima!
Neben Fotoshootings waren übrigens auch an jedem besuchten Ort mindestens 2 Hochzeiten, die ebenfalls teilweise etwas bedenklich waren. Eine der unzähligen Bräute trug etwas, dass kein Kleid, sondern eher Minirock+BH+10cmTransparentstoff war. Wer hatte nochmal behauptet, alle Italiener hätten Stil?!

Naja, jedenfalls war die Innenstadt von Catania recht schön und es gab sogar ein paar Ausgrabungen auf einem der Hauptplätze, die gratis zu besichtigen waren.

Nach Spaghetti mit Pesto sollte der fehlende Schlaf nachgeholt werden. Das Schlafen fiel leider aus, da von 8 Uhr abends bis 3 Uhr morgens ein Fussballabend mit anschließender Hostelparty stattfand und um 5 Uhr nachts eine Belgierin am Telefon ausrastete und den Hass (und es war wirklich Hass) des Hostels auf sich zog. Um etwa halb 6 kehrte dann für 2 Stunden Ruhe ein.
Den zweiten Tag hatten wir eigentlich als Strandtag eingeplant, doch auch das fiel leider ins Wasser: Catania hat keine Strände! Mit einem Reiseführer für Sizilien wäre das wohl nicht passiert.
Trotzdem gingen wir todesmutig los, doch noch einen Badeplatz zu finden. Es gibt dort auch eine Holzplattform mit Treppen ins Wasser. Nicht so gemütlich zum Liegen, aber besser als nichts. Es führt auch eine Treppe von der Hauptstraße auf die Plattform die gern von männlichen Wesen zum Spannen genutzt wird. Insgesamt fühlten wir uns auf Sizilien ein bisschen wie Freiwild, denn es wurde gepfiffen, angequatscht und geglotzt was das Zeug hält. Da hilft nur Mutter´s Motto: Starr doch zurück! Frei nach dem Motto: Wenn du sie nicht los wirst, verwirr sie. Hat leider nicht geklappt und es wurde weiter gestarrt.

Ein Bus brachte uns am 3. Tag nach Palermo, die größte Stadt der Insel. Strand? Ebenfalls Fehlanzeige! Durch die Größe der Stadt konnten wir aber die restlichen zwei Tage gut ausfüllen. Das Hostel war wieder ganz gut und hatte eine tolle Dachterasse im 4. Stock mit schöner Aussicht. Das Benehmen der Italiener besserte sich leider nicht, es wurde eher noch schlimmer. Sogar Siebenjährige verhalten teilweise sich sehr fragwürdig. Zum Glück sind wir mittlerweile sehr gut im Ignorieren! Es würde auch alles nichts helfen, da sogar die Polizei öffentlich baggert.
Anstatt uns zu ärgern sind wir lieber auf Shopping- und Erkundungstour gegangen und entdeckten viele sehenswerte Gebäude und kleine Parks. Auffällig sind in ganz Süditalien die vielen Hunde und Katzen, die durch die Straßen streunen, und überall Häufchen hinterlassen. Man muss allerdings dazusagen, dass viele auch ihre Kinder auf die Straße pinkeln lassen. Da wundert einen der Geruch teilweise wirklich gar nicht.
Bevor der Eindruck aber zu negativ wird: Essen kann man wirklich sehr gut auf Sizilien. Meine persönliche Empfehlung sind “cannoli”, eine kleine Rolle aus süßem Teig mit Füllung. Unbedingt probieren!!

Letztendlich waren wir beide sehr froh, Sizilien wieder verlassen und nach Napoli zurückkehren zu können, obwohl wir auch viel Schönes gesehen haben. Insgesamt war es sehr anstrengend und verlangte sehr viel Geduld, die Insel zu bereisen. Für die neuen Eindrücke hat es sich gelohnt, hinzufahren, es hat aber auch gereicht.
Ob Top oder Flop? Ich kann mich nicht entscheiden...


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