Arrivederci Germania...Ciao Napoli!!


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September 11th 2011
Published: September 11th 2011
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Hallöchen ihr Lieben,

soo, seit einer Woche bin ich jetzt im schönen Neapel und erhole mich ganz gut vom anfänglichen Kulturschock 😊
Gleich nach der Landung am Sonntag bekam ich die "schönsten" Seiten von Neapel zu sehen: wunderschöne graue Hochhauslandschaften, unfassbar dichten Verkehr, eine unglaubliche Lautstärke und, natürlich, eine ganze Menge Müll zu sehen. Welch netter Empfang!
Meine Kommilitonin aus Düsseldorf, Lena, hat mich zum Glück dann irgendwann gefunden, nachdem der Transferbus leider meine Haltestelle ausgelassen hatte und ich einsam am Hafen herumstand, und nach etwa einer Stunde "den-Koffer-steil-bergauf-ziehen" erreichten wir das "schöne Hostel". Innerhalb von 2 Tagen wechselten wir 2x das Zimmer: Das erste war von Ameisen bevölkert, das zweite hatte nur ein Bett. Das das dritte Zimmer keinen Internetempfang mehr hatte, war dann für eine Nacht zu verkraften. Montags sind wir direkt zum Erasmusbüro gegangen. Nach 2 überflüssigen Wohnungsbesichtigungen (Wohnung 1: Zimmer ohne Fenster, Wohnung 2: nur 400,- pro Monat) und zwei gescheiterten Versuchen, italienische Vermieter zu treffen, fanden wir schließlich eine nette 6er-WG in der historischen Altstadt. Außer uns beiden wohnen dort noch eine ungarische Studentin und 2 spanische Erasmusstudenten, mit denen es zum Glück gut läuft. Allerdings war die anfängliche Freude über die eigene Waschmaschine schnell verflogen: sie funktionierte nämlich nicht. Das Zimmer hingegen entschädigt für alles andere: größer als das in Düsseldorf, voll möbliert, großer Schrank, sauber und mit Balkon. Was will man mehr?
An anderes muss ich mich erst noch gewöhnen: kein Vollkornbrot, kein Wasser mit Köhlensäure, Unpünktlichkeit, die Lautstärke, die teilweise wirklich riesigen Müllberge und die Hitze. Zum Glück hat jedes Zimmer einen Ventilator.
Bevor man um eine Straßenecke geht, sollte man die Lauscher gut aufsperren: hupt es? Wenn ja, dann sofort stehenbleiben, oder man wird von einer Vespa zermatscht, die in einem Affenzahn durch die engen Gassen jagt. Handtasche? Lieber vorm Körper tragen. Um ein Haar wäre ich meine Kamera heut losgeworden. Ein Verkäufer sagt, man bekommt Preisnachlass aufgrund der schönen Augenfarbe? Lieber nicht zugreifen, er hat vermutlich den Preis vorher verdreifacht.
Das klingt vielleicht erstmal sehr negativ, aber es gibt auch viel Tolles zu berichten. Zum Beispiel Pizza, normalerweise von der Größe eines Autoreifens. (Bisher haben wir keine einzige komplett geschafft) Das Eis, das besonders gut schmeckt. Die Strände, die zwar weiter weg sind, dafür aber unbeschreiblich schön, und natürlich noch vieles mehr.
Typisch für die Stadt sind die vielen Gegensätze: moderne Autos in winzigen Gassen, tolle alte Kirchen und davor ein Müllhaufen, totales Verkehrschaos das sich trotzdem von allein regelt.
Napoli ist gefährlich und sollte lieber nicht besucht werden? Ein fataler Fehler. Neapel ist einzigartig und immer eine Reise wert. Auch das die Stadt im Müll versinkt ist ein Märchen, da es insgesamt zwar nicht so sauber ist wie in Deutschland, sich die "richtigen" Müllberge" aber nur an einigen wenigen Stellen bemerkbar machen.

Bisher haben wir einiges von der Stadt gesehen wie z.B. die Innenstadt, die aus kleinen Gassen mit altem Pflaster besteht. Überall finden sich nette kleine Läden, die die unterschiedlichsten Sachen verkaufen. Es gibt aber auch Straßen, die sich auf ein Metier beschränken, wie z.B. die Musikgeschäftstraße, die Hochzeitskleidstraße, die Souvenirstraße, die Weihnachtsstraße, die Copyshopstraße usw. Zum Shoppen werde ich wohl noch öfter auf die Via Toledo gehen. Leider ist der Hafen mit den Fähranlegern und Kränen nicht so schön sichtbar wie gedacht, und auch der Versuch, den Vesuv von dort zu fotografieren, wurde zum Krampf, nachdem uns mehrere "Polizisten" mitteilten, das fotografieren sei dort "non possible". Che bello!
Letztendlich haben wir uns im oberen Stockwerk eines Fährgebäudes in einem Schuhgeschäft ans Fenster gemogelt und das erwünschte Foto doch noch bekommen.
Trotzdem schauen wir uns den Vulkankrater bald lieber nochmal von nahem an.

Heute (11.9.) haben wir erstmal Pompeji besucht. Leider war es ziemlich voll, sehr heiß und etwas weniger spektakulär als gedacht. Es sind eben doch nur Steine und Säulen. Trotzdem war es recht interessant zu sehen, wie eine antike Stadt ausgesehen hat. Sogar ein kleiner botanischer Garten ist dort angelegt. Außerdem ist die Stadt doch ziemlich weitläufig und wir haben dort einige Stunden verbracht. Leider verpassten wir auch auf Hin- und Rückweg den direkten Touristenzug, der nur die touristischen Stääten anfährt und mussten uns mit dem Zug zufriedengeben, der an jeder Milchkanne hält. Aber auch das haben wir überlebt.

Am Tag zuvor entschieden wir, an den Strand zu fahren, was sich in Neapel als etwas schwierig herausstellt. Denn Neapel hat keine Strände...
Stattdessen muss man etwa eine Stunde in Bus und Bahn verbringen, um etwas außerhalb der Stadt eine schöne Ecke am Wasser zu finden. Dieses Mal ging es Richtung Sorrent nach Vico Equese. Zunächst ging es 15 Minuten den steilen Hang zu Fuß herunter, dann wurden wir per Motorboot an einen kleinen Strand gebracht, an dem kaum Leute waren und vor dem kleine Jachten ankerten. Es war traumhaft! 30°C und glasklares Wasser. Und das alles für nur 3 Euro. (Viele Strände in Kampanien kosten nämlich Eintritt!!)
Das es auch anders geht, merkten wir einige Tage zuvor: ein anderer Strand weiter nördlich von Neapel war so dreckig, dass das Wasser vor Algen rot war...
Morgen geht es aber erstmal auf die kleine Insel Procida direkt vor der Küste, die hoffentlich schöne Strände zu bieten hat.
Die hoffentlich ruhig und nicht so voll sind.

Die Nachtruhe ist ein anderes Thema: entweder schläft man vor Hitze nicht, weil das Fenster zu ist, oder man schläft vor Lärm nicht, weil das Fenster auf ist. Ich habe mich für den Lärm entschieden 😊 Jeden Abend ist irgendwo Feuerwerk. Den Grund dafür kennen wir leider nicht, und generell ist die Straße immer belebt. Heute ist eine Prozession mit Kapelle und Marienstatue an unserem Haus vorbeimarschiert. Auch hierfür ist uns der Grund leider unbekannt, trotzdem ist es interessant zu sehen und zu hören. Meistens weckt mich morgens ein Obsthändler, der in einem winzigen, vollbeladenen Lastwagen durch die Gassen fährt und durch ein Mikrofon schreit, was er zu verkaufen hat.
Man kann seine Nächte allerdings auch mit einer Flasche Wein oder Bier und mit vielen anderen Studenten auf der Piazza Orientale verbringen und Leute aus verschiedensten Ländern kennenlernen.

So, ich denke für einen ersten Eindruck war das wohl genug 😊
Bald mehr aus Bella Napoli von Louisa!

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