Newsflash: Die Hölle am Flughafen in Havanna


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March 3rd 2015
Published: March 4th 2015
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Folgender Artikel ist eigentlich an der Reihe Rio, Manaus, Amazonastour, aber die Geschehnisse in Kuba am Flughafen benötigen einen aktuellen und eigenen Eintrag!



3. März, Varadero - Havanna - Cancun

Der Sohn eines Nachbars fuhr uns um 8 Uhr an den Flughafen von Havanna. Da wir nach 2 h Fahrt zu früh dort waren, mussten wir 1 h warten, bis wir für den Checkin anstehen durften. In der Schlange haben wir einen mexikanischen Reiseleiter kennen gelernt, der uns gleich von allen Sehenswürdigkeiten auf Yukatan berichtet hat. Natürlich gab er uns seine Kontaktinfos, damit wir ihn jederzeit um Rat fragen können. Nach einer weiteren Stunde waren wir endlich an der Reihe und nach vielen herum tippen auf der Tastatur meinte der Checkin-Typ, dass es ein Problem mit Helenas Ticket gäbe. Ihr Flug ist zurück in die DomRep gebucht und Fabians Flug nach Cancun. Da wir nicht getrennt weiterreisen wollten, ging Fabian zum Ticketschalter und forderte eine Korrektur des Tickets. Nun ging die Telefoniererei los und zwei Mitarbeiter haben sich darum gekümmert. Nach etwa einer halben Stunde kamen weitere Backpackers an den Ticketschalter, da sie am Checkin zurückgewiesen wurden, weil sie kein Ausreiseticket aus Mexiko hätten, was ja logisch ist. Einige akzeptierten die Lösung einfach ein Rückticket für 180 $ nach Havanna zu kaufen. Ein Däne, Jackob, sprach mit uns und meinte, dass wir das auf keinen Fall tun sollten, da das Geld für dieses Ticket höchstwahrscheinlich verloren wäre. Wobei wir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht ein Ticket für Helena hatten und der Flug in etwa 50 min starten sollte. Irgendwann sagten sie, aber bemerkten, dass auch wir kein Ticket aus Mexiko hatten. Offiziell beruhten sie sich auf die Visabestimmungen in Englisch: ohne Ticket kann man zurückgewiesen werden. Sie interpretierten diese als „zurückgewiesen wird“. Vermutlich war der Flug überbucht oder sie wollten Geld machen. Wir und Jackob versuchten dennoch am Checkin unser Glück und wurden erneut abgewiesen. Fabians nerven waren nun langsam am Ende, der er seit über 2 h am Diskutieren war. Als der Supervisor dann laut und unfreundlich wurde und es klar war, dass wir nicht mehr auf diesen Flug dürfen, hat es ihm gereicht und er schrie laut „Scheisse“. Keine gute Idee, denn innert kurzer Zeit kam die Security und wir mussten weg vom Checkin. Wir dachten, das war es nun: Flug verpasst, Ticket weg, jetzt werden wir wohl die Polizei kennen lernen und das in einem kommunistischen Staat. Zum Glück kam es weniger schlimm als befürchtet und sie versuchten uns zuerst mal zu beruhigen. Helena musste nun die Diskussionen führen, da Fabian komplett erledigt war. Natürlich konnten auch sie nichts machen und plötzlich tauchte Jackob auf und meinte, dass wir ein Ticket bei einer andern Fluggesellschaft für einen Flug kaufen sollen, welchen wir auch wirklich benötigen werden, und dann für den Abendflug einchecken sollen. Gute Idee und so sind wir zur mexikanischen Airline gegangen. Der Typ meinte nur, dass er uns kein Ticket verkaufen können und wir in die Stadt von Havanna gehen sollen. Bei einer andern Fluggesellschaft fanden wir dann einen Flug nach Panama und nun brauchten wir noch kubanisches Geld. Jackob ging mit einem Taxi zurück in sein Hotel, um via Internet ein Ticket zu kaufen. Fabian entschied, dass wir das im Büro kaufen, damit wir nicht noch mehr Probleme kriegen. Der Versuch Geld am Bankomat abzuheben schlug fehl und bei den 4 Wechselbüros am Flughafen waren alle für Kreditkarten zuständige Personen am Essen. Fabian wanderte regelmässig von einer Wechselstube zur andern und Helena wurde vom Security vollgequaselt und er zeigte noch Bilder von seinem besten Stück. Nach 30 min spazierte die zuständige Dame ganz gemächlich Richtung uns, machte aber nochmals einen Halt bei einem Essensstand. Fabian bat den Security, dass er ihr sagen soll, dass wir es eilig haben. Wow, sie bewegte sich und es gab natürlich ein weiteres Problem: Fabians Pass ist 9 Jahre alt und das Foto entspricht nicht mehr ganz seinem aktuellen Aussehen und sie verweigerte diesen zuerst. Zum Glück hatte er seinen Fahrausweis zur Hand und bald hatten wir das Geld in den Händen. Vor dem Büro der Copa Airline mussten wir nun aber warten und dann kam noch eine Französin, welche anscheinend schon gestern am Flughafen war und nun innert kurzer Zeit fliegen sollten. Naja, wir waren freundlich und warteten halt noch länger. Wir kauften das Ticket und gingen zurück zum Ticketschalter. Auf Helenas Frage, ob wir nun am Abend einchecken können, gabs unklare Auskünfte, aber doch irgendwie ein ja. Nun mussten wir 1 1/2 h warten, bis wir wieder einchecken konnten. Wenigstens brachte uns ein kubanischer Vater zum Lachen, welcher mit der ganzen Familie den Sohn an den Flughafen brachte. Aus dem Abfalleimer holte er die Sachen, welche gerade von einem Passagier weggeworfen wurden: ein Deo und eine Sonnencreme, welche er auf seine schwarzen Beine strich. Seine Frau musste ihm zuerst das Deo erklären, da er vermutlich noch nie einen solchen Spray in der Hand hielt. Wir kamen ins Gespräch und er meinte, ob wir nicht auch was zum Wegwerfen haben und später gab er uns seine Adresse, damit wir unser Gepäck ihm zusenden können. Als weitere Passagiere in die Nähe des Eimers kamen, ist Fabian aufgestanden und hat so getan, als auch er sofort dort hingehen werde, um die Sachen abzustauben. Alle haben gelacht. In 15 min öffnete wieder der Checkin, wir haben Jackob wieder getroffen und haben uns zu vorderst hingestellt. Natürlich gab es erneut Probleme: zuerst meinten der Checkin-Typ, dass der Flug schon weg sei und wir nicht fliegen könnten und danach gabs mit dem Ticket von Helena nochmals ein Problem. Anscheinend haben die rein gar nichts geändert, aber wenigstens waren die gleichen Personen am Checkin und kannten die ganze Geschichte. Nach einer weitere Rückfrage beim Supervisor hat der Checkin-Typ uns dann endlich die Tickets ausgestellt. Wie könnte es anders sein, aber auch bei der Ausreise gabs Schwierigkeiten mit dem Pass von Fabian und auch hier wurde ein Supervisor geholt, wobei sie einfach einen Rasierapparat hätten holen können. Endlich, wir waren am Gate! Da wir bis am Mittag nichts von einem Abendflug wussten und gesehen haben, waren wir immer noch etwas skeptisch, aber wir konnten tatsächlich pünktlich einsteigen und landeten nach einer Stunde in Mexiko. Die Einreise dauerte kurz und das frühe Einchecken hat sich gelohnt: Helenas Rucksack kam als erstes. Endlich waren wir wieder in einem zivilisierten Land! Wir sind mit Jackob zum Geldautomaten, wobei wir schnell wieder merkten, dass wir eben immer noch in Latinamerika sind und der Automat kein Geld für uns ausspucken wollte. Auch beim Taxi gabs noch das eine oder andere, aber schlussendlich waren wir im Hostal angekommen und Jackob fand hier auch noch ein Zimmer. Wir haben das ganze bei einer kleinen Flasche Rum verdaut und mit andern Gästen amüsiert.

Bitte den Artikel Rio, Manaus, Amazonastour nicht vergessen zu lesen!

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