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Published: April 23rd 2012
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Hitoy besteht aus einer relativ offenen Fläche mit drei Hütten und zwei pavillonartigen Gebäuden. Über eine kleine Bachbrücke betritt man das Gelände. Direkt vor einem steht ein Haus mit einige Zimmern, die von den Professoren belegt wurden und einem Gang, in dem sich der Drucker und ein Rechner befindet. Rechts neben dem Haus steht ein weiteres Gebäude, in welchem sich ein großer Raum befindet, der zum Essen, für Vorträge und als Arbeitszimmer verwendet wurde. Direkt daran anschließend befand sich die Küche. Hinter den Häuser stand ein weiteres Haus, in dem sich das Labor und die Schlafräume für uns befanden. Die Pavillons waren zum einen das Wohnhaus der Rancher und Sanitäre Anlagen.
Rechts neben den Häusern, bevor man den Pfad, der in den Dschungel hinein führt, erreicht hat, befand sich ein FUßBALLFELD (oder so was in der Art). Die Station befindet sich an einem Hang. Auf der einen Seite geht es den Berg hinauf in den Urwald. Es gibt auch eine Art Rundgang, der einigermaßen von Gestrüpp und sonstigen Hindernissen befreit worden ist. Auf der anderen Seite geht es, (wie soll es auch anders sein!), bergab. Unten im „Tal“ gibt es einen Fuß, der zu einem Wasserfall führt. In
einigen Tagen werden wir auch dorthin gehen und alle ein tolles Bad nehmen.
Insgesamt sind wir 5 costaricanische Studenten mit einem Professor der Uni, der Vogelexperte ist. Von uns Deutschen sind 7 Studenten und 2 Professorinnen mitgekommen.
In zwei Wochen werden von uns 4 unterschiedliche Projekte gemacht. Jeweils 3 Leute (gemischte Gruppen!) bearbeiten ein Projekt.
Das erste Projekt besteht darin nachts durch den Dschungel zu wandern, Fledermausnetze aufzuspannen, mit welchen Diese gefangen werden. 2 Arten werden gesammelt und mit zur Station gebracht. Die anderen „nur“ bestimmt, markiert und wieder freigelassen. So sollen die Veränderungen in den einzelnen Populationen und die Diversität festgehalten werden. Die zweite Gruppe arbeitet mit den gefangenen Spezies. Die beiden Feldermausarten besetzen die selbe Nische. Es soll nun herausgefunden werden, ob sie nahrungstechnisch unterschiedliche Präferenzen haben oder miteinander konkurrieren.
Die dritte Gruppe soll den Artenreichtum und die Anzahl der einzelnen Individuen der Vogelwelt bestimmen. Das wird wahrscheinlich etwas schwierig zu verwirklichen, aber nachdem diese Gruppe ihre Methoden vorgestellt haben, konnte ich mir schon gut vorstellen, dass das Ganze doch ein System hat und so verwertbare Ergebnisse herauskommen können.
Die vierte Gruppe, in
der ich mich auch befand darf mit den schönen Erdbeerfröschen (rote Pfeilgiftfrösche) arbeiten. Wir sollen herausfinden, ob die Männchen auf lokale Rufe aggressiver reagieren als auf Rufe von Fröschen aus anderen Regionen.
Sehr spannende Sache, kann ich mittlerweile auch behaupten. Zum Einen zu sehen, wie die kleinen Frösche (ca. 2,5 cm) auf den Lautsprecher losgehen, bzw. wie die Interaktion untereinander ist und zum Anderen natürlich das Fangen der Tiere. Mit Fangnetz und einem Stock bewaffnet machen wir uns dann im Gebüsch zu schaffen; immer darauf bedacht, dass wir neben den Fröschen auch zahlreiche Giftschlangen, einige Skorpione und sonst noch was alles um uns rum haben. Bisher habe ich aber nur Stacheln und sonstige Brennnesselarten abbekommen. Da die beiden Mädels in meiner Gruppe sich nicht so gerne in die Büsche schlagen, habe ich die Aufgabe des Froschfangens übernommen:-). Im Gegensatz zu den Anderen habe ich aber noch keine einzige Schlange gesehen:-( Ich hoffe, das ändert sich noch. Das heißt nicht, dass ich einer Schlange in nächster Nähe begegnen will, aber so von einem bestimmten Abstand aus wäre es schon schön die ein oder andere zu sehen.
Dank einigen, bereitwilligen Menschen hier, konnte ich jeden Abend
nach Einbruch der Dunkelheit (ca. 18Uhr, wie erwartet super schnell) einen kleinen Spaziergang machen. Sobald es nacht wird ändern sich die Umgebungsgeräusche fast vollständig. Es kommt einem vor als wenn die komplette Tierwelt einmal ausgetauscht wird. Die einen ziehen sich zurück, während die anderen aus ihren Löchern kriechen und das Feld übernehmen. Anfangs war es mir schon unheimlich. Diese völlige Finsternis und die Geräusche und Laute überall. Aber, ich muss auch sagen: Ich bin angekommen!!! Das ist wirklich meine Welt. Umgeben von hauptsächlich wilder Natur, abhängig von den Umständen, die da draußen herrschen, von Wetter und den Ressourcen, die einem zu Verfügung stehen. Und diese Schönheit!! Ob es sich um meterhohe Bambus“halme“, den krassen Sternenhimmel, die Insekten in rießiger Ausführung oder der Begebenheit wie ein Regenguss hier die trichterförmigen Blütenkelche einiger tropischer Pflanzen mit Wasser auffüllt, sodass die Frösche ihre befruchteten Eier einzeln in kleine Becken absetzen können.
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