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Published: March 22nd 2014
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heute wird mir vietnam etwas viel,
weil wir (auch aufgrund des eher mäßigen regnerisch-kühlen wetters) heute einen tagesausflug zur parfum pagoda unternehmen. unser eher preiswertes angebot beginnt mit abholung und nach einer gefühlten ewigkeit, als endlich alle anderen touris in den bus eingeladen sind, geht es ab auf die autobahn und richtung chua huong. um ehrlich zu sein, erwarten wir uns wenig bis zu einem totalen touristen-nap. am weg werden wir gleich mal durch ein art touri-shopping center geschleift und ich muss ganz fest an die mom denken, weil diese kitschbude 1:1 den chinesischen gleicht und wir hätten da gleich mal wieder zugeschlagen :-)). also mal sehr touristisch. eine stunde später kommen wir an dem fluss an, den wir eine weitere stunde in kleinen blechernen nussschalen bis zur tempelstadt durchschaukeln sollen. schon hier wird uns klar, dass eher wir die attraktion sind, weit und breit keine anderen “whities” in sicht! bei ankunft in dem tempelgebiet steht dann schon fest, dass das hier keineswegs eine typische touri-attraktion ist - wir sind hier in was seeehr echtes reingeraten und können uns bei soviel lärm, essensgerüchen nach stachelschwein (haben lange gebraucht, um das heraus zu finden!), emu, fisch, katze (ja, ziemlich
sicher!) und bambi und käfer/raupen,… kaum genug wundern. völlig begeistert von so viel authentizität durchwandern wir den jahrmarkt ähnlichen trubel (es ist auch gerade neujahrsfest UND wochenende, also vollendetes chaos!) und staunen über den übermäßigen kitsch an opfergaben mit massig goldenen plastikblumen, kinderspielzeug und unmengen spezieller süßigkeiten, popcorn, obst, lebender kleintiere und vietnamesischen hotdogs (in köstlich frischen baguettes!). unser guide ist leider des englischen nicht mächtig und daher werden wir weitgehend der selbstinterpretation überlassen… zu mittag werden wir, auch wie alle anderen pilger, in eines der unzähligen, bahnhofshallen großen fressbuden gepfercht. man stellt uns teller mit fisch, fleisch, gemüse, tofu, erdäpfel in die mitte und der rest ist kulinarische schnellgeschichte! mit einem klopapaierähnlichen fetzen als ticket für die seilbahn begeben wir uns in eine nostalgisch anmutende doppelmayr gondel, made in austria, welche uns völlig sicher und mit ein wenig heimatgefühl, über die unwirklich überwucherten berge zur pagode schaukelt. das gesamte gebiet besteht aus giftig-saftig grünen, sehr spitzen und kleinen bergen - fast ein wenig wie aus einem vietnam kriegs film. man bekommt ein gefühl dafür, wie verzweifelt die amis bei dem dickicht gewesen sein müssen…
oben angekommen sind wir kurzzeitig etwas verwirrt, schließen uns dann aber der masse an und
werden durch weitere enge gold-worship-kitsch-shops durch ein kleines steintor und eine treppe hinunter gequetscht. einer dieser orte, an dem nie eine massenpanik ausbrechen sollte. in erwartung einer klassischen pagode, breitet sich nun unter uns eine riesige steingrotte aus, welche mehrere kleine altare beinhaltet. eine halbe ewigkeit werden wir, mit asiatischer drängelgewalt (vor allem die alten omis schubsen uns gemein mit ihren stöcken!) in die marmor-grotte bewegt. uns bietet sich ein bild, das nur schwer beschreibbar ist. unmengen von menschen bringen ihre opfergaben um in der gleichen handbewegung ihren mist nur meter von der altarstelle fallen zu lassen. geld wird geküsst, marmor gerubbelt, schmelzwasser getrunken. nach mühsamem retourweg und schier endlosem bergabsteigen, rauchen uns beide die köpfe. all die verkaufsschreierei, die video-stierkämpfe (das scheint sehr in zu sein) und die tausenden quietschenden plastik-kinderspielsachen treiben mich an den rand meiner grenzen - markus' ist schon lange überschritten.
wieder zurück in hanoi lassen wir den abend klassisch mit wasser-stabmarionetten theater ausklingen. völlig verrückt - völlig vietnamesisch!
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