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Published: June 20th 2017
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Kriegsdenkmal
Nord- und Südvietnamese flankieren Nordvietnamesische Soldatin Geo: 16.4635, 107.585
Nachdem zumindest ich dieses mal im Sleeping Bus nicht schlafen konnte (vor allem, weil mir schweinekalt war und ich stets meine Füße versuchte warm zu rubbeln), hielten wir gegen 6.00Uhr morgens in Dong Ha. Als wir wieder in den Bus steigen wollen, spricht uns ein freundlich wirkender Vietnamese an, wo wir her kommen - der Anfang eines typischen Verkaufsgespräches. Glücklicher Weise versteht Netti aber, worum es dem Mann geht: Wenn wir vor hätten in die DMZ (Demilitärisierte Zone) zu fahren, wäre es schlauer hier auszusteigen und nicht noch die 100 KM bis nach Hue zu fahren, um dann von dort aus die Tour in die andere Richtung zu machen. Da gerade Claudi diesen Ausflug eh machen wollte, entscheiden wir uns auszusteigen und das Angebot anzunehmen. Nach kurzem Frühstück geht es dann los: wir fahren erst zu einem Hügel, der den Amerikanern als Ausguck gedient hat und wo noch ein alter Panzer steht. Dann geht es auf einen der 72 (!!!) Friedhöfe der Provinz, der einem klar macht, was für eine Kathastrophe so ein Krieg ist. Es waren kleine Gräber, da hier nur das noch einmal beerdigt wurde, was man noch fand. Viele Gräber hatten keine Namen und Hua (unser
Guide) erzählte, dass verzweifelte Familien Wahrsager anheuerten um diese erspüren zu lassen, welches Grab den vermissten Angehörigen beherbergte. Es ist nämlich für Vietnamesen unglaublich wichtig in Kontakt mit den Verstorbenen zu bleiben, gerade wenn sie jung gestorben sind, denn erst ab einem bestimmten Alter können ihre bis dahin umherirrenden Seelen in den Himmel kommen und dann wiedergeboren werden. Somit beten die Hinterbliebenen 1 mal täglich anstatt der Verstorbenen selbst für diese...
Als nächstes geht es dann zum ehemaligen Grenzfluss Ben Hai über den eine Nachbildung der damaligen Brücke führt. Alles, was heute wieder zu sehen ist, ist natürlich das, was man aus kommunistischer Sicht sehen will: tapfere Frauen im Kampf, Südvietnamesische Frauen, die ihrem Liebsten hinterhersehen, der in dem Norden ist... Ähnliches finden wir dann im kleinen Museum, welches jedoch durch Zeitzeugenfotos durchaus interessant ist und mit den vielen, tollen Informationen von Hua aufgestockt, erst recht interessant ist.
Als nächstes geht es dann zum berühmten Tunnelsystem in dem bis zu 400 Menschen 6 Jahre lang lebten zu Kriegszeiten. Und das bei 1er Toilette, 1er Küche und generell Platz, der das Wort Platz nicht verdient. Sehr beeindruckend anzusehen ist das Ganze und zeitgleich bedrückend ob der Historie und nicht zuletzt auch der Enge.
So sind wir froh, als wir wieder draußen sind und frische Luft atmen.
Das war es dann auch mit der DMZ Tour. Wir werden wieder zum Anfangspunkt gefahren und nehmen von dort den Minibus (natürlich völlig überladen mit einheimischen) nach Hue.
In Hue angekommen suchen wir uns ein Hotel und zotteln dann in Richtung Altstadt. Dort entscheiden wir uns dieses mal für fachmännische Hilfe und lassen uns von 2 Rikschas durch die Stadt zu den beliebtesten Attraktionen bringen - jeweils mit toller Erklärung und so haben wir das Gefühl, dass es durchaus die 150.000 Dong wert war, die es kostete, wenngleich wir unsere beiden Fahrer mit dem Preis vermutlich sehr, sehr glücklich gemacht haben....
Da sich bei mir eine fette Erkältung schon seit dem Morgen mit Halsschmerzen ankündigt, beschließen wir am Abend mal wieder gar nichts zu machen....
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