Aus der Stadt in den Dschungel


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November 19th 2017
Published: November 19th 2017
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Mein Sitznachbar im Bus war ein Schweizer. Unangenehmer Typ. Der machte sich so breit, dass er meinen Platz gleich mit einnahm. Ich erlaubte mir daher den Spaß mit ihm auf Englisch zu reden, was ihn sehr beanspruchte 😊 Ich wollte zu den Delfinen und Elefanten. Nur aus diesem Grund nahm ich den langen Weg in den Osten auf mich. Mein Arm schwitzte an seinem und so langsam empfand ich auch Eckel. Aus einer angepriesenen 5-Stunden-Fahrt wurden satte 8 und ich erreichte Kratie erst mit dem Einbruch der Dunkelheit. Ich checkte in ein Hostel ein, das ich im Lonely Planet gefunden hatte und machte mich auf den Weg die Stadt zu erkunden. Auf der Promenade machten die Einheimischen Aerobic (u. a. zu Modern Talking) und aus den Bars und Restaurants ertönte leise Musik. Viel war hier nicht zu erkunden. Nach etwas zu Essen war mir nicht zu Mute und da begann es auch schon, das Grummeln. Ohnein! Mir wurde leicht flau im Magen und ich machte mich auf den Rückweg. Mit einer Tasse Tee saß ich nun auf dem Fußboden und fühlte mich Hunde elend. Wie gern hätte ich mich zurück nach Phnom Penh gebeamt. Die Nacht verlief nicht sonderlich gut, denn mir kam das Sandwich, welches in am Stand in Phnom Penh erworben hatte, aus alles Öffnungen. Dabei ist es nicht mal lecker gewesen! Ich sehnte mich ein bisschen nach meiner Mami und schlief irgendwann vor Erschöpfung ein. Um 6:30 klingelte mein Wecker. Ich hatte am Vorabend eine Kajaktour zu den Delfinen gebucht. Oh man, aber meine Mama hatte immer gesagt ich sei ein Steher 

Der Tag war sehr schön, auch wenn ich von den Delfinen nicht mehr als den Rücken und ein Bruchstück des Kopfes gesehen habe. Mit einem leichten Sonnenbrand erreichten wir gegen Nachmittag wieder das Hostel. Abends ging ich mit einem deutschen Pärchen, welches ich auf der Tour kennengelernt hatte, noch etwas essen. Mir ging es schon wieder viel besser und ich buchte meinen Bus für die Weiterreise nach Mondulkiri.

Ich checkte in ein Hostel in Sen Monorom ein. Für 5$ hatte ich hier zum ersten Mal auf der Reise ein eigenes Zimmer mit Bad! Göttlich! Ich lief freudig durch die Straßen und Märkte und hatte nur eins im Kopf: Elefaaaanten! Nein, leider nicht auf der Straße, aber in den Wäldern drum herum gab es Sanctuarys. Am nächsten Morgen ging es ab in den Dschungel. Ich verbrachte einen absolut genialen Tag mit den Elefanten. Ich durfte sie füttern, mit ihnen baden und mit einem Besen abschrubben. Das war alles so irreal, denn ich musste an die wilden Elefanten aus Südafrika denken. Das waren wilde und riesige Geschöpfe mit einer immensen Kraft. Diese hier waren etwa kleiner, aber dennoch gigantische Geschöpfe. Mit jeder Menge Fotos im Kasten schlief ich meine letzte Nacht auf kambodschanischen Boden. Am nächsten Tag wollte ich über Grenze nach Vietnam spazieren…

Drei Wochen hatte ich nun in Kambodscha verbracht. Es hatte mir besser gefallen als ich anfangs gedacht hatte. Ich habe die Tempel Angkors besucht, war tagelang auf Inseln mit Sonne, Strand und Palmen, hatte den Kampf mit einem Roller verloren, mich dem Getümmel Phnom Penhs angepasst und mit Elefanten gebadet. Ich habe Menschen aus der ganzen Welt getroffen, meine erste Couchsurfing-Erfahrung gemacht und war einem Dieb entkommen. Ich habe gelernt, dass auch eine 50er Sonnencreme meine Haut verbrennen lassen kann, dass man fremden Menschen manchmal auch etwas mehr vertrauen kann und dass ich noch viel mehr von dieser Welt sehen möchte. Die vielen Gerüche sind gewöhnungsbedürftig und leben möchte ich hier nicht. Obwohl ich ein Großstadtkind bin, die aus einer 4 Millionen Metropole stammt, würde mich das Gewusel und der viele Müll auf Dauer nicht glücklich machen. Es gab viele Momente in denen ich mit der Kamera zu langsam war oder die man gar nicht einfangen kann. Oft kam ich auch nicht mehr dem Staunen heraus, wenn ich gesehen was und in welchen Mengen auf den kleinen Motorrollern transportiert wurde. Die Menschen waren immer hilfsbereit und freundlich und auch das Essen war bis auf wenige Ausnahmen sehr lecker. Ich habe gelernt mit dem Wenigen was ich mit habe auszukommen und bisher fehlte es mir an nichts. Ich habe mich in das traumhafte Wetter und die Vielseitigkeit des Landes verliebt und würde definitiv nochmal zurückkehren.


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19th November 2017

Mein obligatorischer Kommentar :-D
Da wollte ich erst meckern, dass du dich doch immer gut eincremen solltest und dann hab ich weitergelese... ;-) Vielen Dank für deine zauberhaften Beschreibungen eines spannenden Landes. Ich bin gespannt, wie es nun weiter geht... Küsschen!!!

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