Kuomboka-Zeremonie


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Africa » Zambia » Mongu
April 24th 2011
Published: May 16th 2011
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Fr, 15.5. – So 17.5. Kuomboka-Zeremonie in Mongu
Unsere Freunde Verena und Alec haben ein Auto gemietet und holen uns am Nachmittag ab. Unser Ziel ist das 600 km entfernte Mongu, die Provinzhauptstadt des Barotselandes im Osten Sambias. Dort wird dieses Wochenende die große Kuomboka-Zeremonie stattfinden. Dabei wird der Umzug des Königs der Lozi, des Litunga, von seinem Palast in den Überschwemmungsebenen des Sambesi in den Palast auf trockenem, höhergelegenem Land gefeiert.

Da wir erst recht spät von Lusaka wegkommen, wird es schon dunkel, als wir den Kafue-Nationalpark durchqueren. Außer einer Hyäne bekommen wir aber keine Tiere zu sehen. Wir entschließen uns, weiterzufahren bis in den nächsten Ort, Kaoma, und suchen dort erst spät in der Nacht eine Unterkunft.

Bei der Ankunft in Mongu am nächsten Tag haben wir zwar die feierliche Abreise des Litunga aus dem Palast in Lealui versäumt, aber wir begeben uns nach Limulunga, wo der Litunga mit den königlichen Barken am späten Nachmittag ankommt. Am Ufer sind schon viele Leute versammelt, Gruppen von Frauen tanzen und singen, und die Stimmung in der Nachmittagssonne ist unbeschreiblich. Als sich die königliche Barke, die „Nalikwanda“ nähert, jubelt die Menge. Unter dem Trommeln der großen Kriegstrommeln, die nur zu diesem Anlass geschlagen werden, dreht die Nalikwanda, die von 96 Männern gestakt und gepaddelt wird, in Begleitung einiger anderer Kanus, ein paar Ehrenrunden, bevor der Litunga an Land geht.

Am nächsten Tag gibt es noch Tänze und eine weitere Ankunftszeremonie, aber am Morgen nehmen wir erst ein Boot nach Lealui, um einen Eindruck von den Überschwemmungsebenen und dem Wohnort der Lozi und des Litunga zu bekommen. Durch Wasserkanäle im hohen Gras und zwischen weißen und lila Seerosen fahren wir weit über die überschwemmten Ebenen. Die Leute wohnen hier in einfachen Hütten, und bestellen in den Trockenzeiten, wenn sich das Wasser zurückzieht, ihre Felder. Jetzt, wo alles überschwemmt ist, ziehen sie oft mit ihrem gesamten Hab und Gut in höhergelegene Hütten und Dörfer um. Bis zum Sambesi sind es 25 km und die Ebene steht komplett unter Wasser, unterbrochen von einigen Inseln, auf denen Palmen, Gebüsch und Hütten zu sehen sind. Als Fortbewegungsmittel verwenden die Leute Einbäume und Boote.
Wir werden etwas gescholten, weil wir ohne Erlaubnis Lealui und den heiligen Ort, wo der Palast des Litunga steht, betreten haben, aber mit ein paar Cola und einem Sack Maismehl können wir unser Vergehen wieder gut machen.

Am Nachmittag bekommen wir einen Ehrenplatz bei der Zeremonie und den Tanzaufführungen. Nur wenige Weiße sind hier anwesend, es ist echt ein Privileg, die Kuomboka miterleben zu dürfen.
Einige Stunden genießen wir das farbenfrohe Fest und die Tänze, bis nach einigen zeremoniellen Darbietungen, bei der die Männer sich kniend und in die Hände klatschend dem Litunga nähern, dieser plötzlich aufsteht und wortlos durch das Palasttor hinein in den Palast schreitet. Umgehend sind alle leise, stehen auf und gehen auch- das Fest ist aus.

Was mir auch auffällt, ist, dass im Gegensatz zu unseren Festen, hier kein einziger Verkaufsstände zu finden ist- man bekommt weder Souvenirs noch Essen und Getränke. Hier geht es rein um die Zeremonie und die volle Aufmerksamkeit ist darauf gerichtet - die westliche Konsumkultur ist hier noch nicht angekommen!

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