My Eurovision: Workaway in Europa - Step 7: Paris


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November 26th 2016
Published: November 27th 2016
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Tag 108 – Nie wieder Comedians!

Michel fuhr mich zum Bahnhof, wo ich um 8.22 Uhr den Zug, mit Umsteigen in Brive, nach Paris nahm.
Ich hatte mich schon gefreut, dass ich dort am Gare Austerlitz ankommen würde; den kannte ich nämlich schon aus dem Film „No et moi“, den wir im Französisch-LK geschaut hatten. Als ich dort ankam, war er jedoch leider momentan eine einzige Baustelle.
Ich überquerte die Seine und lief bis zum Gare de Lyon, von wo ich dann eine Metro nach Saint-Lazare nahm.
Dort musste ich J nehmen. Beziehungsweise den EAPE J. Ihr wisst nicht, was das ist? Nun, ich auch nicht. Dem Bildchen bei Google Maps nach hatte ich eine Tram oder so erwartet. Ich fragte zwei Leute, die mich immer weiter nach oben (ich glaube es gibt mindestens vier, fünf Etagen dort) zu den Zügen schickten. Als ich dann in der Bahnhofshalle stand, war die nächste Frage: Welches war denn jetzt die Linie J? Es handelte sich ja um eine ganz normale Anzeigetafel für Züge, und da war nirgends ein J zu entdecken, und auch kein EAPE. Und so fragte ich an der Information, wie ich nach Colombes kam, und bekam gesagt, ich solle einen Zug nach Ermont Eaubonne nehmen. Den fand ich auf der Tafel, und so kam ich dann doch noch in Colombes an, allerdings mit einem Zug später als geplant.
Ich hatte Françoise im Zug eine SMS geschrieben, und sie hatte mir gesagt, dass sich mich auf dem Parkplatz unter dem Bahnhof erwarten würde. Und wo war der bitte? Ich fragte nochmal zwei Leute, die mir jedoch auch nicht wirklich weiterhelfen konnten, doch als ich schließlich unter den erhöht liegenden Gleisen stand, kam sie gerade angefahren. Ach, das war also der Parkplatz! Puh, geschafft.

Bis zu ihrem Haus war es nicht weit. Sie zeigte mir mein Zimmer, das wirklich schön war. Sie hatten noch nicht gegessen, und so aß ich auch noch mit, wobei wir uns gleich ein bisschen unterhalten konnten. Im Moment wohnten hier Françoise, ihr Mann Olivier und Cloé; ihre andere Tochter studierte gerade in England.
Daraufhin richtete ich mich erst mal ein, kümmerte mich um meinen Blog und ruhte mich aus.

Nach dem Abendessen ging ich mit Françoise und Cloé zu einer Comedian-Show im örtlichen Theater. Es traten erst zwei andere Comedians auf, bevor dann der Hauptact begann. Anfangs war es noch hell und viele Leute machten Fotos, als der Comedian zur Begrüßung auf die Bühne kam.
Ich dachte an euch und wollte auch ein Foto für den Blog machen. Mein Handy war noch auf Auto gestellt und als ich merkte, dass es blitzte, machte ich den Blitz schnell aus.
Da sagte der Comedian plötzlich, dass das Fotografieren mit Blitzlicht verboten war, und kam genau auf mich zu (wir saßen ziemlich weit vorne). Er forderte dann das Handy von der Frau hinter mir ein, und kam dann zu mir. Als erstes fragte er, ob ich Französisch spreche. Das wunderte mich, da ich ja noch gar nicht mit ihm geredet hatte, aber Françoise meinte hinterher, er könne vermutlich sehr gut Gesichter lesen. Dann fragte er nach meinem Namen und wollte anschließend mein Handy haben. Ich behauptete keines zu haben, aber hatte damit keinen Erfolg. Françoise meinte, ich solle es ihm geben, ich würde es ja wiederbekommen. Um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, holte ich es schließlich auf meiner Tasche und gab es ihm. Er nahm es und sammelte noch ein paar weitere Handys von Leuten ein, die mit Blitz fotografiert hatten. Und dann brachte er die Handys irgendwo hin und begann mit der Show.

He! Ich wollte mein Handy wiederhaben!!! 😞 Ich koche immer noch innerlich, wenn ich daran denke. Mir war ja klar, dass man nicht mit Blitz fotografieren sollte, und ich hatte das ja auch gar nicht mit Absicht gemacht. Der konnte mir doch nicht einfach mein Handy wegnehmen! Bei sowas verstehe ich echt keinen Spaß! Und ich hasse es, so im Mittelpunkt zu stehen. Es waren auch mehr als tausend Besucher da, und sowas musste ausgerechnet mir passieren.
Die nächsten Minuten konnte ich mich gar nicht wirklich auf die Show konzentrieren, ich wartete mehr oder weniger darauf, dass er mir mein Handy bald wieder brachte. Es war ja nicht nur ein Gegenstand, sondern im Ausland die einzige Verbindung, zu allen, die mir wichtig waren, mein zweiter Orientierungssinn, mein drittes Auge, meine Musik – rundum Alles. Manno! Ich hatte mich weder in Venedig noch in der Metro beklauen lassen, und jetzt ließ ich mit mein Handy von so einem vermaledeiten Comedian abnehmen. Ich brauchte es im Augenblick zwar nicht zwingend, aber es war einfach beruhigend, es bei mir zu wissen.

Die Show war dann ganz gut, obwohl ich auch einiges nicht verstand; die Wörter zwar schon, aber oft nicht richtig den Zusammenhang oder den Witz dahinter. Er konnte aber wirklich gut seine Stimme verstellen und Leute imitieren.
Gegen Ende der Show ließ er dann alle Leute einzeln nach vorne kommen, um noch kurz mit ihnen zu plaudern und ihnen ihr Handy zurückzugeben. Und auch zwischendurch hatte er mit dem Publikum dialogisiert.
Ganz zum Schluss durften dann noch ein paar Kinder freiwillig auf die Bühne kommen, Musik wurde eingespielt, sie tanzten und er ließ sich ein Erinnerungsfoto machen.
Dann gingen wir nach Hause und ich war froh, als ich mich ins Bett (mit vernünftiger Bettdecke) kuscheln und endlich schlafen konnte.

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27th November 2016

Oh je, Du Arme! Ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich gefühlt hast. Das ist genau das, was Du nicht brauchst... wie mies! Das hätten die Veranstalter ja irgendwie anders regeln können... ?? Aber gut, dass Du es jetzt wieder hast ?
27th November 2016

Das war ja nur zum Spaß und zur Amüsierung für alle gedacht, haben ja auch alle schön gelacht. Francoise meinte die haben das extra so gemacht, dass die erst gesagt haben man soll nicht mit Blitz fotografieren als es welche gemacht haben. Das war so geplant.

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