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Published: July 15th 2006
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Hallo ihr Alle,
mit
Chachapoyas hatten wir dann auch unser Basecamp fuer unsere Ausfluege in die Welt der
Chachapoya (=der Wolkenmenschen) erreicht. Hier im suedlichen Teil des heutigen Departamentos
Amazonas befand sich der Lebensraum der
Chachapoya ab dem 9. Jh.n.Chr. Bis heute ist ihre genaue Herkunft unbekannt - ihre Zahl wird auf ca. 300 000 - 500 000 geschaetzt. Die
Chachapoya wurden als sehr gross & relativ hellhaeutig beschrieben und ihre kahl rasierten & im Gesicht rot bemalten Krieger verbreiteten unter den
Inkas, die es auf die fruchtbare Region abgesehen hatten, Angst und Schrecken. Die
Inkas schafften es erst 1470, nach vielen blutigen Feldzuegen, die
Chachapoya zu besiegen. Aber auch nach der Eroberung kam es immer wieder zu Aufstaenden und selbst mittels uebelster Strafaktionen konnten die
Chachapoya nie entgueltig unterworfen werden.
Unsere erste Tour fuehrte uns dann zu der spektakulaeren Bergfestung
Kuelap. Neben
Machu Picchu gilt
Kuelap als die groesste archaeologische Sensation Perus. Der Unterschied zu
Machu Picchu wird anhand von Zahlen schnell deutlich: waehrend M.P. taeglich von ca. 1500 Menschen besucht wird, besuchen bislang nur ca. 10 000 Menschen jahrlich Kuelap (davon ca. 2000 Auslaender).
Kuelap war eine von mehreren Festungen der
Chachapoya und wurde groesstenteils im 12.
Jhd.n.Chr. auf einer Hoehe von 3000 m erbaut. Durch ihr Konstruktion war die Anlage sehr gut zu verteidigen (
Kuelap hat nur 3 Eingaenge und die meist schmalen Gassen lassen nur eine Person passieren). Die
Inkas haben
Kuelap letztendlich durch Abschneidung der Versorgungswege erobert.
Wir sind einige Stunden durch die Oberstadt & die Unterstadt geschlendert und haben v.a. die ueppige Vegetation, die
Kuelap teilweise schon wieder ueberwuchert, genossen: Bromelien, Orchideen und allerlei Baeume verleihen der Anlage eine einzigartige Atmosphaere. Scheeee wars!
Kuelap wird nun endlich restauriert & weiter erforscht - vielleicht kommen mit den laufenden Ausgrabungen weitere Erkenntnisse ueber das Volk der
Chachapoya zu Tage. Diese sind bislang leider nur sehr spaerlich.
Am naechsten Tag haben wir uns dann auf den Weg nach
Karajia gemacht. Nach einem Fussmarsch hatten wir die dortigen Felsgraeber erreicht. Neben der sehr gut erhaltenen "Sechsergruppe" gibt es dort noch einige andere dieser Sarkophage zu sehen. Die "Sechsergruppe" besteht aus bis zu 2 m hohen Sarkophagen in Form menschenaehnlicher Gestalten. Die Figuren sind bemalt & in ihrem Inneren hockte im Fussraum der Statue jeweils eine Mumie - vermutlich hohe Wuerdentraeger. Die Felsgraeber befinden sich in einer sehr unzugaenglichen Stelle einer Felswand und wurden vermutlich mit
Blick auf "ihr" Dorf dort aufgestellt. Aber auch hier weiss man bislang noch nicht sicher wie die Felsgraeber an diese Stelle gebracht wurden und es gibt noch mehr als genug andere offene Fragen - die Erforschung der gesamten Region steckt noch in den Kinderschuhen.
Leider nicht nur die Erforschung, sondern auch der Tourismus: dies hatte den Vorteil meist alleine unterwegs zu sein und nette, offene & neugierige Menschen zu treffen - die Nachteile kann man in ein Wort zusammenfassen: anstrengend.
Die Tage & Wochen im Norden vom Norden Peru haben uns mehr als alles andere zuvor ausgepowert: stundenlange Fahrten durch Schlagloecher, anstrengende Fussmaersche, jeden Tag kiloweise Staub in allen Poren unserer Koerper & unsere taegliche Portion Reis, Bohnen & Bananenomelett (eigentlich ganz lecker) waren irgendwann einfach zu viel. Wir waren daher wirklich froh vor ein paar Tagen wieder hier in
Lima anzukommen.
Huaraz, Nazca & Ica haben wir aus unseren Reiseplaenen vorerst verbannt - Festplatte voll, nix geht mehr.
Daher werden wir schon jetzt zurueck nach
Arequipa fahren und uns dort einige Tage Ruhe im schoenen Hostal "Los Andes", wo wir uns schon beim letzten Besuch superwohl gefuehlt haben, goennen. Und darauf freuen wir uns !!!!!
Nicht das ihr uns
falsch versteht: Der Norden von Peru war einmal mehr atemberaubend (in zweierlei Hinsicht ;-) *hust*) & superinteressant - dazu all die imposanten & unberuehrten Landschaften. Und daher auch ein gebuehrender Abschluss vom "aktiven" Reisen - ab jetzt gehts nach Hause - zuerst nach
Asuncion - und einige Zeit spaeter dann nach
Alemania :-) Aber Grund genug zum Bloggen gibts bestimmt trotzdem noch. Immerhin wollen wir ja noch eine ganze Zeit in
Buenos Aires verbringen & einen Abstecher nach
Montevideo wagen. Und vielleicht gibt es ja auch noch das ein oder andere von unserer Fahrt durch
Chile & Argentinien zurueck nach
Asuncion zu berichten.
Bis dahin,
ganz liebe Gruesse & eine dicke Umarmung,
Silke & Raphael
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Peter
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Gratulation.............
Liebe Silke, lieber Raphael, möchte heute die Gelegenheit nutzen um Euch für all die tollen Fotos zu danken. Und daß ich sicher nicht der einzige bin der das so sieht, beweist der 1. Platz beim großen MERIAN Fotowettbewerb. Herzlichen Glückwunsch und Gratulation dazu Peter