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Published: July 21st 2006
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Hallo ihr Lieben,
nachdem wir ueber
La Paz mit
Copacabana die bolivianische Seite des
Titicacasees erreicht hatten, befinden wir uns seit gestern bereits in
Puno und somit auf der peruanischen Seite des Sees. Von
Copacabana aus haben wir sowohl der
Isla del sol, wie auch der
Isla de la luna einen Besuch abgestattet. Beide Inseln sind eng mit der Geschichte der Inkas verknuepft. Grund genug Allen die es interessiert, ein wenig ueber die Inkas zu erzaehlen :-) Dazu gibts dann ein paar Fotos vom legendaeren See.
Vamos.....:
Der
Titicacasee ist heute noch fuer die indianische Bevoelkerung des
Altiplano und der
Sierra die Staette ihres Mythos. Hier entstanden ihre Maerchen, und aus dem flimmernden Glanz des Sees entsprangen die mythischen Gestalten der Gruender des Inka-Reiches. Verschiedene Versionen der Entstehungsgeschichte wurden von den Chronisten aufgezeichnet. Eine Sage berichtet, dass aus einer Hoehle, 30 km suedoestlich von
Cuzco, vier Brueder und vier Schwestern, Kinder des Sonnengottes, erschienen. Sie waren die ersten
Inka - nach langem Umherirren fanden sie im
Tal von Cuzco einen festen Wohnsitz und gruendeten dort die Hauptstadt des spaeteren Inka-Reiches.
Bei
Garcilaso de la Vega finden wir eine andere Version: Der
Sonnengott Intis schickte seine beiden Kinder, das
Geschwisterpaar
Manco Capac und
Mama Ocllo zur Erde hinab, damit sie die Welt verbessern sollten. Auf der
Sonneninsel im
Titicacasee erreichten sie die Erde:von hier aus traten sie die Reise zu den Menschen an. Der Sonnengott gab ihnen einen goldenen Stab mit auf den Weg, und ueberall, wo sie sich zum Schlafen oder Essen niederliessen, sollten sie versuchen, den Stab in die Erde zu stossen. An der Stelle, wo sich der Stab mit einem einzigen Faustschlag ganz in den Erdboden hineintreiben liesse, da sollten sie nach dem Willen des Vaters, des Sonnengottes, bleiben und ihren Wohnsitz aufschlagen. Lange Zeit wanderten sie umher, und jeden Abend versuchten sie, den Stab in die Erde zu versenken. Endlich gelang es ihnen, ihn so tief in den Boden zu stossen, dass er versank. Hier gruendeten sie die Stadt
Cuzco. Von den Eingeborenen wurde das Geschwisterpaar aufs hoechste geehrt:
Manco Capac machten sie zu ihrem Herrn und Fuersten. Er war der erste Inca.
Dies soll sich um das Jahr 1200 ereignet haben. Nahezu alles was ueber die Inkazeit bekannt ist, verdanken wir den spanischen Chronisten, denen die Geschehnisse muendlich ueberliefert wurden-in unterschiedlichen Varianten. Der glaubwuerdigsten Ueberlieferung nach hat das Inkareich dreizehn Herrscher gehabt, von denen
die ersten acht halb mythische, halb geschichtliche Gestalten sind. Ihre Regierungszeiten sind nicht genau nachzupruefen - ihre Namen sind:
Manco Capac - Sinchi Roca - Lloque Yupanqui - Mayta Capac - Capac Yupanqui - Inca Roca - Yahur Huacac - Huiracocha. Die Regierungszeiten der folgenden geschichtlichen Namen gelten als gesichert:
Pachacutec Yupanqui (1438-1471) -
Tupac Yupanqui (1471 - 1493) -
Huayna Capac (1493 - 1527). Nach der Teilung des Inkareiches regierten
Huascar (1527 - 1532) &
Atahualpa (1527 - 1533). Man haelt den Namen des ersten Inkaherrschers
Manco Capac fuer einen mythologischen Namen, der eine gesamte Dynastie bezeichnet haben soll und nicht nur eine einzelne Person. Das Wort
Inca bezeichnete zunaechst nichts weiter als einen Titel, der nur dem Herrscher erlaubt war - er war der
Sapay Inca: der einzige Herrscher. Erst spaeter trug das ganze Adelsgeschlecht diesen Namen.
Der erste geschichtlich nachgewiesene Herrscher des Inka-Reiches ist
Pachacutec Yupanqui (1438 - 1471). Er wird sowohl als grausamer als auch friedliebender Herrscher geschildert, der versuchte die besiegten und unterworfenen Voelkerschaften seinem Staatsgefuege fest einzuverleiben. Zur Zeit seiner Regierung erstreckte sich das Inkareich schon vom
Titicacasee bis zur heutigen Grenze Perus mit Ecuador. Manche Historiker halten ihn fuer den bedeutensten Mann, den
getrocknete Maisblaetter
incl. der ueberall anzutreffenden Plastiktuete im Vordergrund die indianische Rasse jemals hervorgebracht hat. Nun, darueber laesst sich sicherlich streiten & ueber irgendwelche Rassenbegriffe gleich dreimal - dennoch scheint es sich hierbei um einen Indigena mit bedeutendem Einfluss gehandelt zu haben - den man heute in der Politik der beiden Andenstaaten vergeblich sucht. (Daran aendert auch ein Evo Morales nichts.)
Unter seinem Sohn
Tupac Yupanqui gelangte der maechtige Feudalstaat der Chimu unter die Herrschaft der Inka und das Reich wurde dadurch erheblich vergroessert. Seine groesste Audehnung aber erreichte das Inkareich unter der Herrschaftszeit von
Huayna Capac: es reichte von der Mitte des heutigen Chiles ueber Bolivien, Peru und Ecuador bis nach Kolumbien hinein. Ein Grossteil der suedamerikanischen Indios war nun unter einer zentralen Fuehrung vereint, aber es wurde immer schwieriger, all die verschiedenen Staemme und und Landschaften zusammenzuhalten. Zusaetzlich zu den innenpolitischen Wirren des Inkareiches kam ein weitaus groesseres Problem auf das Inkareich zu: 1525 wurde
Huayna Capac die Ankunft
"weisser, baertiger Maenner" mitgeteilt, die sich nicht abschrecken liessen und vor denen selbst die Pumas und andere wilde Tiere auf dem Boden kriechen wuerden. Der Inkaherrscher liess seine militaerischen Stuetzpunkte an der Kueste verstaerken und stellte dafuer Operationen in anderen Teilen seines Reiches ein. 1527 erlag der als
Mehrer seines Reiches wie kein anderer Inka verehrter Inka einer Seuche.
Mit dem Tod von
Huayna Capac war das Schicksal des Inkaimperiums besiegelt. Es kam zum Krieg zwischen seinen Soehnen, die beide den Inkathron beanspruchten. Nach dem Hausrecht der Inka war
Huascar als erstgeborener Sohn der Erbe. Er empfing auch vom
Hohepriester in Cuzco die Insignien des
"einzigen Inka" - tatasaechlich aber soll
Huayna Capac in Gegenwart des Aeltestenrates seinen beiden Soehnen
Huascar und seinem
Lieblingssohn Atahualpa, die von ihm beabsichtigte Teilung des Reiches bekanntgegeben haben.
Huascar der im Kriegsdienst voellig unerfahren war, sollte vier Fuenftel des befriedeten Kernlandes mit Cuzco erhalten,
Atahualpa den gefaehrdeten Teil des Landes mit Ecuador.
Huascar hatte in diesen Vorschlag eingewilligt, erlag aber kurz darauf den schaedlichen Beeinflussungen der Sippe, in deren Augen
Atahualpa, der Sohn einer Canari-Prinzessin, ein Bastard war. Es kam zum Streit zwischen den beiden Soehnen - ohne dass sie sich dabei der drohenden Gefahr durch die
"weissen, baertigen Maenner" bewusst waren. Sie haetten die Gefahr vielleicht noch abwenden koennen, waeren sie ihr geschlossen entgegengetreten. Doch so kam es zum Buergerkrieg:
Atahualpa triumphierte und liess seinen Bruder
Huascar 1532 gefangennehmen.
Atahualpa erreichte mit einer Armee die Stadt
Cajamarca und begegnete dort einem
kleinen Haeuflein der spanischen Eroberer. Er sah nicht die Gefahr die seinem Reich durch die Spanier drohte - im Gegenteil: durch die Gefangennahme seines Bruders und das Unschaedlichmachen dessen ganzer Sippschaft war er sich seines Sieges sicher. Er empfing die Spanier in feierlicher Prozession, als halbgoettlicher Herrscher. Als man ihm berichtete, dass "dem allerchristlichen spanischen Koenig das vom Papst verliehene Recht" zustaende, diese von den Spaniern neuentdeckten Laender in Beschlag zu nehmen und als man ihn zwingen wollte den christlichen Glauben anzunehmen, warf
Atahualpa den Erzaehlungen nach erzuernt die Bibel zu Boden. Daraufhin gaben die Spanier das Zeichen zum Angriff:
Atahualpas Gefolgsleute die sich den Spaniern entgegenstellten wurden niedergemetzelt und der Herrscher selbst gefangengenommen. Um nicht den Feuertod zu erleiden und somit nicht in den Genuss der traditionellen Totenverehrung seiner Vorvaeter zu kommen, liess er sich taufen. Er wurde des Brudermordes, der Konspiration gegen den spanischen Koenig, der Vielweiberei und des Goetzendienstes angeklagt und zum Tod durch Erdrosseln verurteilt. Mit seinem Tod im Jahr 1533 war auch das Ende des groessten Imperiums in der neuen Welt gekommen - der Tod des Inkareiche war besiegelt.
So, nun kennt ihr also die Basics der Geschichte der Inka. Da wir nun in
Peru immer wieder auf den Spuren dieses Volkes wandeln werden, gibt es sicherlich hin und wieder einige Ergaenzungen & Bilder der Ueberbleibsel dises einst maechtigen Reiches.
Es ist uebrigens ganz interessant sich ein bisschen mit den Inkas und ihrer Politik zu beschaeftigen - sie erinnern mich in ihrer - sehr streitbaren - Politik ehrlich gesagt immer wieder ein bisschen an die Borks aus Next Generation..... Keine Ahnung, warum sie hier so verherrlicht werden. Es gibt hier ja sogar Inka Kola (die ganz furchtbar suess schmeckt)...
Wie auch immer,
der naechste Blog kommt dann aus Cuzco mit dem legendaeren Macchu Pichu,
bis dahin ganz liebe Gruesse vom schoenen Titicacasee,
Silke & Raphael
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Ganz toll gemacht Silke...
nur dass mit den Borks hab ich nicht verstanden.