Tamil Nadu, Andamanen, Auroville und in den Norden in die Berge


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Asia
April 14th 2011
Published: April 14th 2011
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Nach langer Reise aus den Tribalgebieten in Orissa, bin ich gluecklich endlich in Mamallepuram, Tamil Nadu angekommen zu sein. Bin ja auch noch geschwaecht von der Malaria gewesen, wobei mein Hauptproblem der Magen war, der noch 2 bis 3 Wochen danach Probleme machte. Aber egal, bin froh wieder frei von Malaria zu sein. Wobei ich dafuer aber nochmal einen zweiten besseren Bluttest gemacht habe, der zum Glueck dann negativ war und vor allem auch fuer Denguefieber, was man bisher nicht wirklich bekaempfen kann, sondern ausstehen muss.

So nun zu Mamallepuram. Ist eine suesse Stadt am Indischen Ozean, voller Tempel, aber doch auch einige Touristen, bin etwas ueberrascht. Der Strand ist nett, kann endlich mal wieder Wellenreiten, auch wenn ich nur wenige Wellen stehen kann, aber bin wieder infiziert. Ansonsten gibt es viele alte Tempelanlagen zu besichtigen, die in nackten Fels vor vielen hunderten von Jahren gehauen worden sind, wahnsinnig schoen, aber wie meist, schwer in Worten zu beschreiben.
Die Hitze hier hat auch ordentlich zugenommen, in der Mittagszeit erschlaegt einen diese fast. Zum Friseur gehts mal wieder, immer wieder ein Erlebnis, einem netten kleinen Inder klar zu machen, wie die Haare sein sollen. Deren Englisch kann man haeufig nicht als Englisch erkennen und am Ende heist es ja eh zu allem yes yes, obwohl sie gar nichts verstanden haben.
Die Tage hier vergehen viel zu schnell. Und tut gut, wieder mal am Meer zu sein, nach fast 5 Monaten.

Es geht dann mit dem Bus, der hier sogar relativ gut organisiert ist nach Chennai (Madras). Am Flughafen finde ich noch ne gute Schlafmoeglichkeit im Dorm innerhalb des Flughafens (sollte wir in Europa auch mal einfuehren, und vor allen zu guten Preisen). Es geht dann mitten in der Nacht mit nem Billigflieger der sogar nagelneu ist und suessen Flugbegleiterinnen nach Port Blair auf den Andamanen. Nach einem Tag in der Hauptstadt Port Blair und einigen Besichtigungen wie einer kleinen Insel, auf der die alten englischen Kolonialbauten von Dschungel wieder ueberwuchert wurden, dem alten Gefaengnis, in dem die englischen Freiheitskaempfer und politischen Feinde zu unmenschlichsten Bedingungen gequaelt wurden. Die Menschen hier sind weitaus entspannter als auf dem Festland Indiens, eine interessante Mischung verschiedener Ethnien. Und werde wie immer haeufig von den Locals angesprochen, auch wenn hier Touristen schon haeufig vorkommen.

Am naechsten Tag geht es mit der Faehre nach Havelock island, der Hauptinsel fuer Backpacker. Auf der Faehre werde ich wie immer zum Best Friend eines Inders, auch wenn wir uns kaum verstaendigen koennen, aber dann kann man natuerlich zusammen Musik hoeren und alles ist gut. Und zugequatscht werde ich trotztem, auch wenn ich nix verstehe. Inder sind einfach zu nett, drollig, auch wenn sie einem manchmal auf den Keks gehen koennen. Das ist eben Indien, Liebe und Hass zur gleichen Zeit, das macht den Reiz aus.

Lande in einer kleinen Anlage mit suessen Stroh/ Bambushuetten . Lerne gleich nette Menschen kennen und verbringen die Abende mit Cocktails, da es Mangosaft fuer fast umsonst gibt und den Rum hat man auf der Insel immer als Vorrat in der Huette. Trinken war aber nur die ersten und lezten Abende angesagt. Ansonsten ist trinken auch eh meist in allen Restaurants verboten, wir sind eben noch in Indien. Spielen auch viel Karten, mal ganz was neues fuer mich.
Das Wetter wird aber nach einem guten Tag leider schlechter, und der erste Sturm mit viel Regen haelt sich leider gleich fuer fast ne Woche. Zum Glueck gibt es auch regenfreie Phasen am Tag. Ist trotzdem heiss und die Tage vergehen trotzdem wie im Flug, auch wenn das anfangs nicht der typische Strandtag mit Beach und Tauchen ist. Chille viel im Nachbarcafe, lessen, Meditation, Yoga an schoenen Tagen am Strand (ein Traum, wenn man die Wellen hoert und den frischen Wind am Strand spuert). Die Hunde koennen beim Yoga zwar manchmal nerven, wollen eben Aufmerksamkeit. Hunde sind hier omnipraesent und so suess. Zu witzig, zu uns Touristen sind sie freundlich und sehr anhaenglich, da sie auch gestreichelt und gerne auch gefuetter warden. Sowie ein Local am Strand runlaeuft wird er attackiert und teilweise auch gebissen. Ich brauche aber nur einmal zu rufen, und schon lassen sie den Local in Ruhe und kommen zu mir. Unfassbar.

Ansonsten kann ich nach ein paar Tagen endlich mit dem Tauchen anfangen, auch wenn der Regen noch da ist. Aber der Wellengang ist teils echt heftig, bin fast seekrank und musste schnellstens ins Wasser und abtauchen, sonst waere kotzen angesagt gewesen. Teilweise sind andere Taucher voellig verfrohen von den Tauchtrips zurueckgekommen, da sie aus dem Wasser direkt in einen heftigen Regenschauer gekommen sind. Davon bin ich aber verschont geblieben. Und das in den Tropen…

Wenn man dann endlich unter Wasser war, traumhaft in Bezug auf das Fischleben, leider sind aber viele Korallen bis zu einer Tiefe von ca. 15 Metern von der Korallenbleiche betroffen, weiss bis heute nicht ob die Korallen nun wirklich tot sind, oder sich nochmal erholen koennen . aber zumindest grossteils Farbverlust der wunderschoenen Korallenwelt, die durch die letztjaehrige riesige Warmwasserfront (durch El Nino) ausgeloest wurde. Diese scheint riesige Zerstoerungen angerichtet zu haben, von Indonesien ueber Thailand und scheint nun auch in Aegypten zu sein . Die Fischwelt ist aber der Wahnsinn, hoffe, dass ich Euch noch ein paar Fotos demnaechst zeigen kann, kann nur zur den Chip meiner Tauchkamera nicht einlesen. Riesige Schulen von verschiedensten kleinen und grossen Fischen. Sehen riesige Napoleon Wrasse, die bis zu 2 m gross warden koennen. Schildkroeten, Rochen, Haie, Moraenen…. Unter Wasser zu sein ist ein unbeschreibliches Gefuehl und kann nur von denen verstanden warden, die schon mal tauchen waren.

Leider wurden aber wahrend meiner Zeit noch weitere Tauchplaetze durch Felsstuerze unter Wasser zerstoert. Einer der besten wurde komplett zerstoert, so dass alle Korallen komplett von Sand bedeckt wurden und nichts mehr von dem eigentlichen Tauchplatz zu sehen ist, muss unbeschreiblich sein. Ob das ein weiterer Effekt der letztjaehrigen Korlallenbleiche war, oder durch den Sturm oder durch die mittelschweren Erdbeben ausgeloest wurde, weiss keiner. Ich habe zumindest auch nix von den Erdbeben mitbekommen. Als dann der Tsunami ueber Japan kam, war das natuerlich auch hier ein riesiges Thema, und lief auf allen Fernsehern, 2004 ist noch nicht lange her, wobei die Andamanen wohl bis auf einige Inseln relative glimpflich davon gekommen sind, die Nikobaren haben sehr viel Tote zu beklagen gehabt.

Ansonsten lerne ich viele interessante Menschen kennen, mache viele Strandspaziergaenge am Tag aber auch bei Vollmond oder den wunderschoenen Sternenklaren Naechten. Die Insel kann man gut mit dem Moped erkunden. Viel Dschungel, die Locals sind sehr nett und betreiben meist Landwirtschaft (bes. Reis), leben in kleinen suessen Huetten. Erkunde einsame kleine Straende, aber lande dann aber gleich wieder in heftigsten Wolkenbruechen, so dass das Fahren mit dem Moped kaum noch moeglich ist. Muss mich unterstellen, da die Strasse voellig ueberflutet ist.

Touren auf die andere Seite der Insel sind wunderschoen, hier gibt es einen riesigen Stand, angeblich der schoenste Suedostasiens. Hier kommt der Dschungel direkt ans Meer, Wellen brechen und es gibt traumhafte Sonnenuntergaenge. Auf meiner Seite der Insel, ist es eher wilder, der Strand ist durch viele Baeume und Palmen in kleine Abschnitte unterteilt und man fuehlt sich wie fast alleine auf der Insel, auch wenn hier doch einige Touris sind (zum Glueck ist Nebensaison). Das Wasser ist traumhaft tuerquis, und Ebbe und Flut veraendern das Bild hier taeglich.

Das Erlebnis im Wasser wird aber auch besonders aufregend, da hier immer wieder Warnungen ueber Krokodilsichtungen aufkommen. Es wurde im letzten Jahr erstmals seit langem eine Touristen von einem Krokodil toedlich verletzt. Dazu noch die Warnungen vor Haien, Quallen, Seeschlangen, Stachelrochen… aber normal passiert hier nichts, aber was ist schon normal. Daher ist das schnorcheln hier eher Nebenthema, da dies wohl im Hauptgebiet der Krokodile liegt, und rausfordern will man ja nichts. Aber das Baden ist ein Traum, ich denke die Fotos sagen das schon aus.
Ansonsten super gutes Essen, nette Locals und traumhafte drei Wochen, koennte hier noch laenger bleiben. Leider kommt noch eine zweite Sturmfront, aber die bleibt nicht so lange, aber auch in dieser Zeit ist es hier traumhaft.

Nach tollen 3 Wochen geht es dann mit der Faehre zur Hauptinsel, lerne wieder nette Inder auf der Faehre kennen und am naechsten Morgen gehts dann morgens frueh mit dem Flieger nach Chennai. Von dort dann direkt weiter suedlich, es geht nach Auroville, einer alternativen Community, die in den 60ern gegruendet wurde und immer noch existiert. Wurde von einer Franzoesin The Mother gegruendet, die eng zusammen mit dem Guru Sri Aurobindo gelebt hatte. Ziel war es Unity in Diversity zu erreichen, also ein friedliches Zusammenleben von Menschen aller Nationen mit der freien Entfaltung aller Tugunden zu gewaehrleisten. Kein Materialismus, selbst die Haeuser gehoeren Auroville, auch wenn die Leute diese anfangs kaufen muessen.

Die Stimmung dort ist schwer zu beschreiben, wer aber mehr wissen will, geht auf www.auroville.org . Hier leben ca. 2000 Menschen fest, und viele kurz und langfristige Voluntaere. Alle Projekte versuchen unter oekologischen und nachhaltigen Gesichtspunkten zu arbeiten. Ist eine tolle Erfahrung, wenn auch meine knapp 3 Wochen nicht ansatzweisse ausreichen, um Auroville zu begreifen.
Was mache ich dort. Mache mehr Yoga und Meditation, gehe viel ins Kino, und andere kulturelle Verstaltungen wie Taenze, Vortraege, usw. die gibts hier naemlich wahnsinnig viel, das muss man ausnutzen. Habe Reiki gelernt, tut mir sehr gut und nein das ist kein Hokus Pokus, habe da frueher auch nicht wirklich dran geglaubt, aber man spuert die Energie wirklich und nutze Reiki zur Zeit zur Eigenbehandlung, um mich mehr in meine Mitte zu bringen (funktioniert ueber die Chakren). Habe zumindest jetzt mein Reiki Level 1.

Ausserdem arbeite ich als Voluntaer in zwei kleineren Projekten kurz, einer organischen Gemuesefarm im Garten und betreue kleine Dorfkids, und mein laengerer Voluntaerjob ist beim Bambuss Research Centre, die dort verschiedene Bambus Produkte in Handarbeit herstellen. Steckt noch in den Kinderschuhen, und sind viele nette Inder die hier arbeiten. Ach ja Auroville ist gleichzeitig ein Arbeitgeber fuer fast 5000 Inder (genauer gesagt Tamilen), die in den Doerfern um Auroville leben. Habe dort dem Team Englischunterricht gegeben und versucht eine Art Marketing Plan zu erstellen, aber das war mehr ein gesammeltes Werk, in dem ich alles niedergeschrieben habe, was hier dringend angegangen werden sollte, und das war viel. Vielleicht sollte ich als externer Berater/ Coach in Zukunft arbeiten. Hat auf jeden Fall Spass gemacht, auch in der riesigen Hitze, denn hier braucht man einfach nur dasitzen und nichts tun und schon laeuft einem der Schweiss, unfassbar. Ihr koennt Euch vorstellen wie ich nach meiner Yogasession ausgesehen habe :-)

Ansonsten bin ich hier viel in den umliegenden Doerfern gewesen, mit dem Moped rumgecruist, und am Strand gewesen. Eine tolle Erfahrung, aber ob ich hier leben wollen wuerde, keine Ahnung eher nicht. Ist nicht einfach fuer die Aurovillianer. Gibt viele Probleme mit den Locals aus den Doerfern. Man sollte vielleicht auch noch wissen, Auroville gehoert nicht zu Indien, gehoert der ganzen Weltgemeinschaft und wird somit auch von der UN unterstuetzt, wurde sogar auch von unserer deutschen Regierung mal unterstuetzt. Somit ist Auroville auch ein Testfeld um die Probleme der Welt zu loesen, aber davon gibt es auch in Auroville genuegend. Gibt auch eine eigene kleine Art Regierung....

Lebe dort in einer kleinen Bambushuette und treffe viele interessante aber auch verrueckte Leute. Z. B. eine oesterreichichen Heiler, der mit Didgeridoo Menschen und die Natur heilt. Hat aber auch zu mir einiges leider auch richtiges zu sagen gehabt.
Ja und nach interessanten fast 3 Wochen gehts in einer Mammutour in den Norden. Mit Bus, Zug, Jeep, Rikscha bis hinauf in die noerdlichen indischen Berge, komme ich nach 4 Tagen endlich an. Zwischendurch fast meinen Zug verpasst, da ich morgens frueh um 6 nicht aus meinem Hotel rauskam, war eingesperrt und der Angestellte war nicht zu finden. Habe nach Schreiattacken alle Gaeste aufgeweckt, und die haben mitgesucht, nur der Angestellte war nicht aufzufinden, aber kurz vor knapp kam er dann und ich konnte zum Zug rennen. Dann 30 Std. im Zug.... Vorher im vollsten Bus meines Lebens, so eng habe ich noch nie gesessen, Reisen ist immer wieder eine neue Erfahrung.

Hier im Norden, genauer gesagt Chilianaula Naehe Raniket auf ca. 2000m, lebe ich in einem Ashram von Babaji und mache eine Panchakarma Kur. Ist eine Ayurveda Kur zur Reinigung von Koerper, Geist, Seele und Emotionen. Bisher Tag 4 und sehr gut, bekomme Massagen, Stirnoelguesse, Dampfbaeder, spezielles Essen und ab morgen geht der Spass mit Abfuehren usw. weiter. Mal sehen was noch kommt. Ausserdem kann ich mich hier gut auf meinen anstehenden Yogalehrerkurs vorbereiten, den ich in ca. 3 Wochen in einer anderen Ecke in den Bergen Indiens (Uttarkashi) in einem ganz kleinen wunderschoenen Ashram machen werde. Hier entspringt auch der Ganges in der Naehe. Muss dann also noch zwei Tage weiterreisen.

Hier ist es wunderschoen, sonnig und in den Bergen und am Horizont kann man die riesigen schneebedeckten Berge des Himalayas erkennen. Ausserdem leben im Ashram viele westliche und indische Anhaenger von Babaji, einer Inkarnation unseres hoechsten Gottes.
Werde dann nach der Kur noch vor. eine weitere Woche in Haidakhan im zweiten Ashram von Babaji verbringen, bevor ich dann zum 4 woechigen Yogalehrerkurs weiterfahre.

So dass soll es mal wieder gewesen sein. Hoffe Euch geht es allen gut.
Thorsten



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