Northern Laos


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Laos' flag
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March 23rd 2009
Published: March 23rd 2009
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Ganz viele liebe Menschen zu Hause und etliche Travellers, die ich unterwegs traf, haben mir alle immer sehr von Laos vorgeschwärmt. Deswegen habe ich mich besonders gefreut, da hin zu gehen. Aber leider scheint es so, als hätte ich - zumindest für den Norden - die total falsche Jahreszeit erwischt. Und obendrein war ich die ersten 5 Tage auch noch krank. Aber nicht extrem krank. Nur Husten und ein wenig Fieber. Vermutlich habe ich mich im kühlen Sapa erkältet. Aber ich war ja dann im hübschen Städchen Luang Prabang und da war krank sein gar nicht so schlimm. Luang Prabang war die Hauptstadt von Lane Xang, dem mächtigen Reich der 'Ein Millionen Elefanten', und über Jahrhunderte Sitz der Könige von Laos. Bis heute ist Luang Prabang Zentrum des laotischen Buddhismus und hat mir sehr gut gefallen.

Als es mir dann wieder etwas besser ging, habe ich den Bus nach Luang Nam Tha genommen. Dieser Ort liegt 9h entfernt von Luang Prabang im Nordwesten. Es gibt dort einen Nationalpark, in dem man gut trekken gehen kann. Oder so heisst es zumindest in den Reiseführern und bei den Travel Agencies. Es stellte sich dann aber heraus, dass man mindestens zu viert sein müsste, um die Kosten für diese Trekkingtouren ein bisschen niedrig zu halten. Alleine hätte ich 120$ (!) zahlen müssen, was mir dann schon ein bisschen teuer schien. Die Travel Agencies rund um Luang Nam Tha rechtfertigen die Preise damit, dass dies sogenannte „Eco Touren“ sind und sehr darauf geachtet wird, dass die diversen Hilltribes in der Gegend nicht jeden Tag besucht werden, damit nicht dasselbe geschieht wie im Norden Thailands oder auch in Vietnam, wo man sich dann (böse geagt) vorkommt wie bei einem Besuch im Zoo. Ausserdem geht ein Teil des Geldes direkt an die Bewohner der Hilltribes (was ja an sich eine sehr gute Sache ist) und die Natur sei noch total unberührt und daher wunderschön. Einige Trekker haben mir dann erzählt, dass es gar nicht mehr so sei wie früher, und dass man diese Eco-Touren eigentlich nicht mehr so nennen dürfte. Fact sei, dass rund um den Nationalpark die Wälder gerodet werden und das Holz an die Chinesen verkauft wird. Wenn man also nicht gerade im Nationalpark selber ist, sei die Gegend gar nicht mehr so schön wie einst. Ausserdem werden die verschiedenen Trekkingtouren so organisiert, dass die Gruppen jeweils von diversen Dörfern aus starten. Das bedeutet, dass die Gruppen am selben Tag beim selben Hilltribe vorbeikommen, sich aber nicht begegnen und so kann man dann locker behaupten, dass eine bestimmte Tour nicht jeden Tag stattfindet. Fact sei jedoch, dass alle Touren mehr oder weniger dieselbe Route haben, halt nur von verschiedenen Startpunkten aus.
Natürlich kann ich jetzt nicht sagen, ob das nun wirklich stimmt oder nicht. Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass die Zeiten sich geändert haben und man halt auch hier schlussendlich das grosse Geld gewittert hat. Ich kann nur sagen dass ich das Gefühl hatte, dass es als einzelne Person etwas schwierig und kompliziert ist um auf eine Trekkingtour zu gehen. Und so habe ich dann einfach das Städchen ein bisschen erkundet, bin rumgehangen und habe gelesen.

Weiter ging es dann nach 2 Tagen mit dem Bus nach Nong Khiaw, einem hübschen kleinen Dorf, ca. 7h westlich von Luang Nam Tha. Die Distanzen wären ja gar nicht mal so weit, doch sind die Strassen relativ schlecht und es ist ziemlich hügelig. Deswegen brauchen die alten Reisebusse jeweils ziemlich lange. Das ist aber nicht so schlimm, denn so kann man die Landschaft ein bisschen bewundern. Im Moment sieht die Landschaft aber leider nicht besonders schön aus. Denn im Norden werden grosse Flächen des Urwaldes gerodet und anschliessend abgebrannt. Es sieht echt traurig aus, wenn man an so riesigen schwarzen Flächen vorbeifährt. Und das Niederbrennen hat dann zur Folge, dass man die ganze Zeit in einer „nebligen“ Landschaft ist. Man kann zum Beispiel ohne Probleme direkt in die Sonne schauen. Die strahlt nur noch durch eine milchige Wand. Und in der Nacht sieht man keinen einzigen Stern. Obwohl es rundherum dunkel ist. Das ist schon ein bisschen deprimierend und ich hatte dann überhaupt keine Lust, den Norden noch weiter zu erkunden. Mein Bungalow-Nachbar in Nong Khiaw (ein Deutscher) war auch sehr überrascht. Er kommt schon seit 10 Jahren immer wieder nach Laos und wollte eigentlich trekken gehen. Er hat mir gesagt, dass er so was um diese Jahreszeit noch nie erlebt habe und war richtig enttäuscht weil er seine Trekkingtour abblasen musste, da die Sicht gleich Null sei. Wirklich schade, weil die Umgebung anscheinend wundervoll sei. Und das hatte ich ja nun schon von etlichen Leuten gehört. Scheint fast so, als hätte ich mit meinem Timing ein bisschen Pech gehabt. Naja. Ich bin dann nach 2 Tagen wieder zurück nach Luang Prabang, wo sich die Sonne sogar für ein paar Stunden durch den Rauchnebel gekämpft hatte.

Frühmorgens am nächsten Tag bin ich dann zur Busstation und habe Felix und Dominique wieder getroffen. Echt lustig wie wir uns immer wieder über den Weg laufen! Leider hatten wir keine Zeit zum Plaudern, weil ihr Bus nach Vientiane schon bald losfuhr. Und so habe ich mir dann mein Ticket nach Phonsavan gekauft und bin in den Bus gestiegen. Nach 8 Stunden überaus hügeliger und sehr langsamer Fahrt sind wir dann in dieser ein wenig tristen Stadt angekommen. Phonsavan ist während des Vietnamkrieges durch die Amerikaner vollständig zerbombt worden und manch ein Guesthouse Besitzer hat seinen Garten geschmückt mit Ueberresten der Bomben, Granaten und Patronenhülsen. Echt merkwürdig.... Ich bin aber natürlich nicht bis hierher gekommen, um mir diese netten Dekorationen anzuschauen, sondern um die Plain of Jars zu besuchen.

Die Ebene der Tonkrüge (wie sie auf deutsch genannt wird) befindet sich - je nach Ebene, es gibt 3 die man besichtigen kann - zwischen 11 und 35km von Phonsavan. Dort gibt es mehrere Hundert Steinkrüge in der Grösse von einem halben bis zu drei Metern. Obwohl die Krüge also nicht aus Ton bestehen und auch nicht in einer zusammenhängenden Ebene zu finden sind, hat sich die Bezeichnung eingebürgert. Fragt mich nicht wieso! Das Alter der Krüge wird auf 1'500 bis 2'000 Jahre geschätzt und das Gewicht beträgt bis zu 6'000 Kilogramm. Keiner weiss so recht, warum diese Krüge dort stehen oder wie sie erstellt wurden. Vermutet wird aber, dass es Gräber waren. Man kann zwischen den Krügen umherspazieren, die Landschaft ist wirklich wunderschön. Doch sollte man vosichtig sein, denn die Umgebung wurde von den Amerikanischen Truppen während des Vietnamkrieges massiv bombardiert (man sieht noch heute riesige Krater) und obwohl die Umgebung von Minen grösstenteils befreit wurde, gibt es noch heute zahlreiche Unfälle.

Von Phonsavan aus bin ich dann direkt nach Vientiane gefahren. Einige werden sich jetzt wundern, dass ich nicht nach Vang Vieng bin um zu „tuben“ (tubing = in einem riesen Gummischlauch den Fluss runterfahren, anscheinend sehr lustig). Vang Vieng liegt auf halbem Weg nach Vientiane und wäre eigentlich ein guter Stopover. Doch da jetzt Trockenzeit ist, hat es im Fluss nicht viel Wasser und das tuben sei daher weniger witzig.
Weniger witzig war auch die Busfahrt von Phonsavan nach Vientiane. Ich wollte eigentlich den „VIPg Bus nehmen, da dieser etwas bequemer ist als der lokale Bus. Doch weil der lokale Bus noch nicht weg war und ich sonst noch fast eine Stunde hätte warten müssen, habe ich mir ein Ticket gekauft und bin eingestiegen. Zusammen mit etwa 40 Laoten. Der Bus war voll besetzt, was bis jetzt noch nie der Fall war. Habe mich dann also auf eine unbequeme Fahrt eingestellt. Und die Fahrt war nicht nur unbequem, sondern bis jetzt die mühsamste, die ich je hatte. Wenn man bedenkt, dass etwas mehr als der Hälfte der anwesenden Laoten bei diesen kurvigen und hügeligen Strassen im Bus schlecht wurde und sie sich (nicht gerade diskret) in kleine Plastiksäcke übergeben haben, und wenn man auch noch dazurechnet, dass sich die nette Frau vor mir mit Wasser den Mund gespült hat und dann das hintere kleine Fenster (was eigentlich mein Fenster war) aufgeschoben hat (obwohl sie selber auch ein Fenster gehabt hätte...) um rauszuspucken, die ganze „Brüheg dann aber mich getroffen hat wegen des Fahrtwindes.... also wenn man das alles bedenkt, dann würde ich im Nachhinein sicher den VIP Bus wählen. Auch wenn ich 2h länger warten müsste.
Tja. Und so bin ich dann nach etwas mehr als 9 Stunden endlich in Vientiane angekommen. Aber ich war dann erst an der Busstation. Da musste ich nochmals etwa 1 Stunde warten, bis dann ein Tuk Tuk Fahrer sich schlussendlich doch noch dazu entschied, dass er mich in die Stadt fahren wollte. Ich glaube das war definitiv nicht mein Tag 😊 Aber ich habe dann ein nettes Guesthouse gefunden und bin noch ein bisschen in Vientiane herumgelaufen bis ich dann echt erschöpft ins Bett gefallen bin.

Ich werde nun einige Tage hier relaxen und es mir einfach gut gehen lassen und melde mich dann wieder, wenn ich Vientiane verlassen und den Süden von Laos erkundet habe.

Bye bye!



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My bus from Luang Nam Tha to UdomxaiMy bus from Luang Nam Tha to Udomxai
My bus from Luang Nam Tha to Udomxai

They transport everything on the busses. Even pigs sometimes.


9th April 2009

...da bist Du mir gleich in den Sinn gekommen!
Das hoert sich aber recht schade an mit dem gerodeten Urwald und der verrauchten Aussicht... Der Plain of Jars war sicher noch recht interessant. Vor ein paar Tagen lief ein Bericht ueber die Mahout und deren "Magic Tattoos". Da bist Du mir natuerlich auch gleich in den Sinn gekommen! Hast Du solche Tattoos gesehen? Cheers! ongl
9th April 2009

Hello Nichte, guter Bericht! Ich muss wieder mal lesen, bin etwas hintenan :-). War den ganzen Maerz ziemlich unterwegs und hatte etwas Stress.... Nun ist aber April und das ist gut so :-). Deine Busfahrt toent ja herrlich...mannomann.... zum glueck habe ich mein Mittagessen schon gehabt. Ich denke, dass du nun VIP faehrst. Weiterhin viel Spass!!!! Ciao, Denise

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