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Published: January 21st 2009
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Wer hat sich nicht schon über die Asiaten lustig gemacht, die so doof aussehende Atemschutzmasken tragen (à la Michael Jackson fällt mir da grad ein). Ich kann euch sagen, spätestens wenn ihr während der Trockenzeit in den östlichen Teil von Cambodia reist, ist euch total egal wie blöd diese Masken aussehen. Hauptsache man hat selber eine. Oder sonst irgend etwas um sich gegen den roten Staub zu schützen, der hier überall durch die Luft wirbelt und der sich in der Regenzeit dann in Schlamm verwandelt...
Aber es gibt hier auch sehr schönes! Von Siem Reap aus bin ich mit dem Bus nach Kompong Cham gereist und wollte dort eigentlich eine Nacht bleiben. Da es aber 1h nach Ankunft einen Anschlussbus nach Kratie gab, hab ich dafür auch gleich ein Ticket gekauft und somit Kompong Cham ausgelassen. Ich glaube aber nicht, dass ich hier viel verpasst habe. Die Reise nach Kratie hätte eigentlich 4h dauern sollen, aber auf halbem Weg hatte der Bus plötzlich eine Panne. Fragt mich nicht, was los war. Der Busfahrer und einige andere Passagiere haben während 2 Stunden unter dem Bus gewerkelt und geschraubt und als die Sonne schon fast untergegangen war, hat plötzlich alles wieder funktioniert
und wir konnten endlich weiterfahren.
Kratie ist ein kleines Städtchen am Mekong, wo man die seltenen Irrawaddy Delfine beobachten kann und obwohl ich mir keine allzu grossen Hoffnungen gemacht habe sie zu sehen, weil sie so scheu sind und ausserdem fast schon ausgestorben, habe ich mich auf den Weg zum Aussichtspunkt gemacht. Dort kann man die Delfine entweder vom Land aus beobachten oder für einige Dollar ein Boot mit Fahrer mieten, der einen ein bisschen auf dem Mekong herumfährt und näher an die Tiere bringt. Und ich war echt extrem erstaunt: Man hat die Delfine tatsächlich gesehen! Und zwar bereits vom Land aus. Es waren zwar nicht viele, vielleicht 3-4, aber sie kamen immer wieder für eine Sekunde an die Oberfläche um zu atmen und verschwanden dann gleich wieder. Es war aber richtig süss. Ich wollte euch natürlich extrem gerne ein perfektes Bild zeigen... dieses Unterfangen erwies sich aber als fast unmöglich. Trotzdem erkennt man auf den Fotos zum Glück ein Tier, das einem Delfin ähnelt. Ich bin richtig stolz!
Von Kratie aus wären es eigentlich ca. 5 Stunden bis nach Ban Lung in der Provinz Ratanakiri im Osten von Cambodia. Wenn man Glück hat und weiss, dass
man besser den grossen Bus nimmt, der um 13 Uhr fährt. Ich hatte aber ein Ticket für den früheren Bus, der um 8 Uhr losfahren sollte. Der kam schon mal 1 ½ Stunden zu spät und war ein Minibus mit Platz für 10 Personen. Wir waren aber 13. Ich muss an dieser Stelle vermutlich nicht erzählen, ob es bequem war oder nicht... Zum Glück dauerte die Fahrt bloss 3 Stunden. Dann mussten wir aussteigen. Diejenigen, die an die Grenze nach Laos wollten, sind dann mit demselben Minibus weitergefahren und ein deutsches Pärchen und ich mussten dann in einem Restaurant nochmals 1,5 Stunden warten. Danach wurden wir von einem schicken Toyota 4x4 abgeholt und haben uns schon gefreut, dass wir jetzt damit weiterfahren können (Ledersitze und Klimaanlage!). Aber natürlich war das nicht wirklich so. Der Toyota hat uns bloss an eine andere Bushaltestelle gefahren, ca. 15 min. entfernt. Dort durften wir dann wieder eine Stunde warten, bis dann endlich ein grosser Bus kam. Das war dann eben derjenige, der um 13 Uhr in Kratie losgefahren war... Und schon von aussen sah es nicht wirklich so aus, als hätte es noch 3 freie Plätze für uns. Einige Touristen sind dann ausgestiegen um
eine Zigarette zu rauchen und haben uns ganz erstaunt angeschaut und gefragt, ob wir auch diesen Bus nehmen müssten?! Und sie haben uns dann erzählt, dass er überbucht sei und dass einige zusammen mit den ganzen Rucksäcken und dem Gepäck der Lokals im Gang sitzen würden. Ich hatte aber trotzdem noch riesen Glück, weil es in der hintersten Reihe noch ein Plätzchen frei hatte und so sass ich dann die letzten 3,5 Stunden (für 165 km!) recht bequem. Und das war auch gut so, denn die Strasse nach Ban Lung ist ziemlich holprig und staubig. Ich will gar nicht wissen, wie diese Strasse in der Regensaison aussieht... und vom Staub will ich erst gar nicht erzählen. Man ist hier echt froh, wenn man diese Masken tragen kann oder irgend etwas anderes hat, um Nase und Mund zu schützen.
Gegen 19 Uhr abends sind wir dann endlich in Ban Lung angekommen und ich bin mit den 3 Irländern und den 2 Australiern, die ich im Bus kennen gelernt hatte, zum nächsten Guesthouse. Wir wollten nur noch unter die Dusche. Und hatten dann sogar noch eine positive Überraschung: heisse Duschen!! Das hatte ich jetzt schon über einen Monat nicht mehr und es
war herrlich!
Am nächsten Tag haben wir dann einen Ausflug zu den drei Wasserfällen in der Umgebung sowie dem Boeng Yeak Laom See gemacht. Ich war recht froh, dass ich hinten auf dem Scooter sass, denn der Staub überall hier ist echt extrem. Und wenn ein grosser Lastwagen vorbeifährt, dann gehts direkt in eine rote Wolke hinein. Mein armer Fahrer hatte nicht mal ein Tuch, um sich zu schützen. Aber ich glaube die sind sich das hier sowieso gewohnt. Und wenn man dann wieder vom Scooter absteigt, ist man ganz dunkelorange!
Als erstes haben wir den Chaa Ong Wasserfall besucht. Da konnte man sogar unter, respektive hinter den Wasserfall laufen. Das war echt schön. Bei den beiden anderen Wasserfällen (Ka Tieng und Kinchaan) konnte man dafür schön schwimmen gehen. Und dann sind wir zum Boeng Yeak Laom See gefahren. Das war ja der eigentliche Grund, warum ich überhaupt bis hierhin gekommen war. Es hiess, es sei ein wunderschöner Kratersee mit kristallklarem Wasser. Und wir wurden dann auch nicht enttäuscht. Der See ist wirklich wunderschön, auch wenn das Wasser nicht kristallklar ist. Aber zum baden war es super.
Am darauf folgenden Tag haben wir uns Mountainbikes gemietet und
sind ein bisschen in der Gegend herumgefahren. Dabei kamen wir an abgelegenen kleinen Dörfern vorbei, wo wir gleich zur Dorfattraktion wurden. Ich glaube die meisten Menschen hier sind sich nicht gewohnt, Touristen zu sehen. Die meisten reagieren dann aber sehr positiv und vor allem Kinder winken und rufen „helloooo, helloooo“.
Am Abend haben wir uns dann über Trekkingmöglichkeiten erkundigt. Es gibt hier einen Nationalpark, in dem man anscheinend sehr schöne Trekkingtouren unternehmen kann. Leider ist er aber ein bisschen weit entfernt und es dauert nur schon einen Tag um an die Grenze des Nationalparks zu gelangen. Das heisst man muss mindestens eine 2-Tages-Tour planen. Besser sind aber 3 Tage und 2 Nächte. Leider war dies dann aber viel zu teuer und so haben wir uns entschieden, am nächsten Tag eine Tagestour durch den Jungel zu machen. Das war dann auch recht gut, wenn auch ziemlich anstrengend. Wir sind teilweise durch wirklich dichten Jungel gelaufen und unser Ranger musste uns mit seiner Machete einen Weg durch den Jungel bahnen. Er hat uns auch ganz viele interessante Pflanzen gezeigt, aus denen sie z.B. Medizin machen, solche die sie zum kochen benützen oder den Shampoo-Baum, deren Rinde sie benützen um sich die Haare
On the road to Ban Lung
the bus is slightly overbooked... zu waschen. Am interessantesten fand ich aber den Wasser-Baum. Dessen Äste speichern das Regenwasser und wenn man sich ein Stück Ast abschneidet, kann man davon trinken. Das Wasser schmeckt sogar recht gut!
Gegen fünf Uhr abends sind wir dann wieder zurückgefahren und haben uns erstmal eine eiskalte Cola gegönnt.
Gestern früh hiess es dann bye bye Ban Lung. Ich war ehrlich gesagt gar nicht traurig, denn der ganze Staub überall geht einem mit der Zeit recht auf den Keks... Man ist einfach immer schmutzig und der Staub ist echt überall. Um 6.30 Uhr morgens sind wir Richtung Phnom Penh losgefahren. Und oh Wunder: der Bus war nicht überbucht! Die Fahrt war sogar recht angenehm, auch wenn 11 Stunden im Bus definitiv etwas ist, was man nicht unbedingt alle paar Tage machen will. Ich bin dann von der Bus Station aus direkt ins Okay Guesthouse, wo ich Nikola wieder getroffen habe, mit dem ich ganz zu Beginn zusammen gereist bin. Das war echt cool, ihn wieder zu sehen!
Heute habe ich nun mein Vietnam-Visum beantragt und sobald ich es erhalte, werden Nikola und ich Richtung Süden nach Sihanoukville fahren und ein paar Tage am Strand verbringen und relaxen. Ohne
roten Staub, dafür mit weissem Sand.
Ganz liebe Grüsse aus Cambodia!
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Anne
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great!
You're looking great Celine! Enjoy the reunion with Nikola and keep making great pictures!