mit dem Motorcycle unterwegs...


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Thailand's flag
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June 24th 2008
Published: June 24th 2008
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Mae Ya WaterfallMae Ya WaterfallMae Ya Waterfall

und ich der einzige Mensch weit und breit.
Nach 15 Stunden Fahrt mit dem Nachzug bin ich jetzt seit drei Tagen in Chiang Mai, im Norden Thailands. Bevor ich mich aber ein wenig ueber den Ort aufrege, moechte ich noch kurz auf Kathas Frage nach mehr Fotos und Berichten von den aermeren Leuten hier eingehen. "In Thailand muss niemand Hunger leiden", diese These stelle ich mal auf. Und auch wenn an unserem Luxusmassstab gemessen viele Thais in aermlichen Verhaeltnissen leben, so ist doch keine Existenz bedroht. Obwohl manche wenig haben, sind sie doch meistens recht gluecklich (den Eindruck machen sie zumindest) und laechlen immer. Strassenkinder sind mir keine begegnet, obwohl ich nicht abstreiten will, dass es davon in Bangkok sicher welche gibt. Das liegt vielleicht auch daran, dass der Zusammenhalt der Familie sehr stark ist und Familien einen ganz anderen Stellenwert haben als in Deutschland. Nicht selten leben vier Generationen unter einem Dach. Hier ist auch noch anzumerken, dass bemerkenswert oft -- wenn auch nicht immer -- die Frauen den Laden in Gang halte und Geld verdienen. Sie betreiben einen Essensstand, regeln das Finanzielle, viele arbeiten auch koerperlich auf Baustellen, etc. Die Maenner sieht man dagegen vor allem abends mit ihrer Flasche Sang Som, thailaendischer Schnaps. Es ist sicher nicht immer so, aber es faellt mir doch auf.

Nun zu Chiang Mai. Der Ort macht auf mich den Eindruck einer grossen Khao San Road. Zumindest in der Innenstadt der 1,8 Mio. Einwohner umfassenden Nordmetropole reiht sich Guesthouse an Restaurant, Restaurant an "Tourist Information", diese wiederum an Travel Agency, dann wieder eine Bar und dann ein Internetcafe, bevor wieder ein Guesthouse kommt. Diese haben ueberall aehnliche Namen wie "Happy Guesthouse", "Lucky Guesthouse" oder "Same Same Guesthouse". Ich wuerde hier gerne eine Liste inflationaer gebrauchter Worte beginnen und fuege zusaetzlich zu "happy" und "same same" noch "VIP" hinzu. VIP ist alles, was mit Touris zu tun hat. VIP Lounge im Restaurant, oder VIP-Bus zwischen den Staedten.

Alles ist hier darauf ausgelegt, moeglichst viele Touris zu koedern. Das hat auch das Resultat, dass die Preise sehr billig sind. 20 Baht, also ca. 40 Cent fuer eine Portion Pad Thai (das typische Thai-Nudelgericht und der kulinarische Horizont einiger Parade-Touris), 15 Baht fuer den Fruit Shake, ... Allerdings wird man von der Miniportion dann auch nicht wirklich satt und der Fruit Shake besteht aus 80% Wasser. Nun ja, ich wollte dieser Stadt eigentlich moeglichst schnell entfliehen, wenn ich hier nicht auf meine Ersatz-Kreditkarte warten haette muessen, die mir nach einem nervenaufreibenden Telefonmarathon durch saemtliche VISA-Hotlines hierher zugestellt wird. Da sie vor einer Stunde nun endlich kam, schreibe ich noch diesen Blogeintrag und dann setze ich mich in den Bus nach Chiang Rai.

Um mir nun die Zeit in Chiang Mai einigermassen zu vertreiben, habe ich mir am Sonntag ein Fahrrad geliehen und bin ein wenig rumgefahren. Die Innenstadt besteht aus einem quadratfoermig angelegten Wassergraben, der zusammen mit der Stadtmauer aus Backsteinen vor einiger Zeit die Khmer abhalten sollte, Chiang Mai zu pluendern. In dieser Altstadt spielt sich der groesste Teil des Touri-Lebens ab. Ausnahme ist der Night Bazar, der die ganzen Backpacker-Paerchen anzieht, wo man dann jeden touristischen Plunder (und auch einige nuetzliche Sachen, wie einen neuen Satz Fishermans Pants) erstehen kann. Maerkte gibt es hier viele, zu saemtlichen Tag und Nachtzeiten versuchen die Einheimischen ihr Zeug an den Mann zu bringen. Darunter auch einige Angehoerige der "Hill Tribes" die im traditionellen Kostuem etwas aggressiv versuchen ihre handgemachten Klapperinstrumente zu verkaufen. Obwohl etwas aergerlich, tun sie mir eher leid. Viele "Travel Agencies" bieten Tagestouren zu den Hill Tribes an, was ich mir eher furchtbar vorstelle. Tagein, tagaus fallen hunderte in die Doerfer in den Bergen ein und dann sind die Fuehrer noch unverfroren genug, von "original tribe life" zu sprechen. Kombiniert mit etwas Elefantenreiten oder zwei Stunden durch den Dschungel laufen kann man das dann fuer 20 Euro am Tag buchen.

Am naechsten Tag habe ich mir einen Motorroller mit Automatikgetriebe fuer 4 Euro pro Tag geliehen und habe Chiang Mai hinter mir gelassen. Zuerst ging es auf einen Tempel auf einem Huegel vor Chiang Mai, wo man einen schoenen Blick ueber die Millionenstadt hat. Da ich mir vorgenommen habe, etwaige Touristroeme zu vermeiden, bin ich schon morgens um 5 Uhr gestartet und hatte das Vergnuegen, den Sonnenaufgang von diesem Tempel aus zu betrachten, wo ich dann auch fuer ne halbe Stunde - mit Ausnahme der Moenche - der Einzige war. Anschliessen habe ich zwei Stunden Fahrt in den Nationalpark rund um Thailands hoechsten Berg Doi Inthamon auf mich genommen und mich dabei etwas mit dem Roller vertraut gemacht. Hier gibt es wunderschoene Wasserfaelle zu bestaunen, die recht malerisch in den Dschungel eingebettet sind. Im ganzen Nationalpark war nahezu nichts los, weshalb ich in Ruhe etwas auf den Wasserfaellen rumklettern konnte. Selbst die Park-Ranger hatten an diesem Tag Pause. Alles wirklich sehr malerisch und ruhig.

Nachdem ich vor zwei Jahren in Vietnam das letzte und einzige Mal Roller gefahren bin, kam ich recht schnell wieder rein. Da morgens um 5 noch kein Verkehr war, war es einfach, Chiang Mai zu verlassen. Nachdem ich bei Doi Suthep war, hatte ich dann schon etwas Gefuehl fuer die Strassenlage und die Power des Gefaehrts. Immerhin fahert das Ding 100 kmh, ich weiss gar nicht, ob man da noch von Roller spricht? Die kurvige Strasse den Berg hoch und wieder runter zu fahren war wirklich grosser Spass. Auch die Fahrt zum Nationalpark verlief ruhig. Einzig allein vor der abendlichen Rueckkehr in den chaotischen Verkehr (Linksverkehr, nebenbei angemerkt) hatte ich etwas Respekt. Doch wenn man sich konzentriert und die Nerven behaelt macht es echt Spass in einem, sagen wir mal, weniger reglementierten Verkehr zu fahren. Links und rechts ueberholen, auf der eigenen Fahrspur dem Gegenverkehr ausweichen, rote Ampeln ignorieren und mittendrin die Traffic Police, die wohl nur bei Unfaellen aktiv werden will.

Jetzt checke ich dann aus meinem "Banana" Guesthouse aus, wo ich fuer 2 Euro pro Nacht ein Dormitory mit ein paar anderen teile. Der naechste Eintrag dann aus Laos!


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danach ab "into the wild"danach ab "into the wild"
danach ab "into the wild"

die Huegellandschaft um Chiang Mai ist schon beeindruckend
Betanken meines GefaehrtsBetanken meines Gefaehrts
Betanken meines Gefaehrts

Das benoetigte Benzin konnte ich nur aus der Farbe der Reste im Tank identifizieren :)
nochmal ein Wasserfallnochmal ein Wasserfall
nochmal ein Wasserfall

ich habe den Namen vergessen
Etwas cross country actionEtwas cross country action
Etwas cross country action

stellenweise war auf dem Pfad ziemliches Balancieren noetig


27th June 2008

hey, danke flo! :) Die Info ist gut! Irgendwie stellen wir es uns ganz anders vor, als das was du geschrieben hast. Was du schreibst hört sich toll an: gutes Essen, interessante Leute (dessen Zuhause die Welt ist^^), Sport, massig neue Eindrücke, éinmalige Erlebnisse, mit Roller/Fahrrad durch die Stadt heizen... Wärde auch gerne da :) Ich finde übrigens die Art deiner Fotos richtig gut. Genau, wenn du mal drüber stolpern solltest: wie ist es mit Glauben? Spielt er eine große Rolle im Leben der Leute da? Liebe Grüße aus Erlangen Katha

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