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Published: November 18th 2007
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Da ist man schon 5 Monate in Peru und hat so viele Dinge noch nicht gesehen, z.B. Arequipa auch genannt die Weisse Stadt, aufgrund der zahleichen Bauwerken aus weißem Sillar-Gestein vulkanischen Ursprungs.
Arquipa liegt im Sueden Peru´s und schmueckt sich mit zahlreichen mittelalterlichen Plaetzen, Kloestern und engen Gassen. UNESCO erklärte 2000 das Stadtzentrum von Arequipa zum Weltkulturerbe.
1541 mit dem Stadtrecht ausgestattet, entwickelte sich Arequipa schnell zur wichtigen Handelsstadt zwischen der Küste und den Anden.
Durch die ergiebige Landwirtschaft im Colca-Tal, dem Bergbau und der Produktion von Wein und Wolle sowie der Anbindung mit der Eisenbahn (1870), zwischen dem Seehafen Matarani und den Städten Cuzco und Puno, stieg die Bedeutung Arequipas zur heute zweitgroessten Stadt Peru´s.
Recht nah an der Kueste gelegen und damit zur Nasca-platte ist Arequipa anfaellig fuer Erdbeben. Das letzte Erdbeben im Jahre 2001 (2007 war Ruhe in Arequipa) ließ einen der beiden Türme der herrlichen Kathedrale einstürzen, welche aber vollkommen wiederhergestellt ist.
Die Kathedrale 1629 gebaut, nimmt eine gesamte Seite der Plaza de Armas ein und ist ein wirklich imposantes Bauwerk, vor allem von oben.
Die Naehe zum Pazifik beschert der Stadt das ganze Jahr über
Sonne pur, wobei man sich leicht verbrennen kann, denn immerhin liegt Arequipa auf 2300 Meter Hoehe.
Beherrscht wird die Stadt durch mehrere Vulkane in der Umgebung, z.B. den 5.822 m hohen kegelförmigen Misti und den 6.057 m hohen Chachani. Ein traumhaftes Panorama vor allem von einer der Dachterassen, die zum laengeren Verweilen einladen.
Colca Canyon
Attraktiv is die Region auch, weil hier mit dem Cotahuasi- und Colca Canyon die beiden tiefsten Canyons der Welt gelegen sind (tiefer als der Grand Canyon z.B.), mit bis zu 3000 m Höhenunterschied.
Der Colca Canyon wurde durch seine vielen fruchtbaren Plätze schon während der Steinzeit besiedelt. So fand man Spuren von 2 pre-inkaischen Kulturen, der "Cabanas" und "Collaguas".
Diese Kulturen konstruierten eindrucksvolle Landschaftsterassen, um den knappen Platz optimal zu nutzen und der Erosion vorzubeugen.
Einige dieser Terassen werden seit mehr als 1.400 Jahren genutzt und vieles spricht dafuer, dass die Inkas, die als geniale Baumeister in die Geschichte eingegangen sind, diese wie auch andere "Technologien" von jenen Kulturen uebernahmen bzw kopierten.
Das Colcatal wurde während der Blütezeit des Inkareiches (um 1250) von den Inka
anektiert und in das damals riesige Reich, das von Nordchile bis Ecuador reichte, eingeschlossen.
Mais, Kartoffeln, Bohnen, Obst und Gemüse wurden angepflanzt und mit Lamakaravanen bis nach Cusco, der Inkahauptstadt, transportiert. Der Name "colca" stammt aus der Zeit der Inkas. "Golcas" - waren die Kornspeicher in den Höhlen der Schlucht, wo die Ernteerträge gelagert wurden.
Santa Catalina
Das Kloster Santa Catalina gilt als eines der wichtigsten religiösen Bauwerke aus der Kolonialzeit, L.A´s. 1579 erbaut, gaben viele reiche spanische Familien ihre zweite Tochter für „Gott und Himmelreich“ ins Kloster, natuerlich gegen eine Mitgift - von mindestens 1.000 Goldpesos, zum Unterhalt des Klosters.
Für das Kloster ummauerte man kurzerhand ein 20.426 m² großen Teil der Stadt. Bis zu 150 Nonnen sollen hier zusammen mit zahlreichen Bediensteten gelebt haben.
1970 wurde das Kloster fuer die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dabei fand man erstaunliches: Englische Teppiche, spanische Seidenvorhänge, flämische Spitzentücher, gepolsterte Stühle, feines Porzellan und Silber gehörten zur „Ausstattung“.
Man entdeckte eine autarke Stadt inmitten Arequipas, in der die Zeit 1579 stehen geblieben zu sein schien, sieht man einmal von den Zerstörungen durch die Erdbeben ab.
Arequipa und seine Umgebung sind, wie
auch gesammt Peru, absolut eine Reise wert. Kelly und Ich haben uns an einem verlaengerten Wochenende per Bus nach Arequipa auf den Weg gemacht.
Leider hatte ich zum x-ten Mal Pech bei der Auswahl der Busgesellschaft, so dass aus der 9 stuendigen Fahrt ein 12 stuendige wurde, da in jedem kleinen Kaff angehalten wurde und das bei steigenden Temperaturen nahe der 30.
Das Hostel Tambo Viejo in Arquipa war super mit rieiger Terrase und einem kleinen Garten zum Fruehstuecken. Leider wurde die zweite Nacht durch die Tagestour nach Colca und den Aufbruch gegen 2.30 Uhr morgens erheblich verkuerzt.
Die Tour landschaftlich sehr abwechselungsreich, von wuestenaehnlicher Mondlandschaft bis supergruenen Obstplantagen, fuehrte uns entlang des Canyons mit tollen Ausblicken bis zum Cruz del Condor, wo man wie der Name schon sagt, mit etwas Glueck einen Condor sehen kann. Haben wir auch allerdings aus weiter Entfernung.
Dafuer entschaedigt wurde ich dann unverhofft in Arequipa, wo ueber dem Plaza und der Kathedrale ein risieger Geier Tauben jagte, und mit artistischen Flugelementen wenige Meter an meiner Camera vorbeischnellte.
Nicht nur deshalb war die Dachterrasse hoch ueber dem Plaza ein Highlight. Sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen und das
erhabenen Panorama der Stadt und der Vulkane ringsum geniessen ist schon ein erhebendes Gefuehl.
Das fuer mich schoenste und interessanteste war dann aber die Besichtigung des Klosters von Santa Catalina, einer kleinen Stadt in der Stadt, gebaut und immer wieder erweitert mit massiven Bloecken aus weissen Sillar-Gestein.
Einige der vielen kleinen Hoefe und Gassen sind in schillerndem Blau und Ocker gestrichen, was auch fuer einen Farbenblinden toll ausssieht.
Der stolze Eintrittspreis von 10$ lohnt sich absolut, denn man bekommt Einblick in eine vergangene Welt, auch wenn die dekadente Lebensweise der Nonnen schockiert, hat man doch die Armut und teilweise erbaermlichen Lebensverhaeltnisse im Kopf, die damals wie heute einen krassen Gegensatz bilden.
Schon die riesigen Kuechen und Lagerraueme sind Luxus im Vergleich zu dem, was man noch heute im Leben normaler Peruaner findet, ganz abgesehen von Leimhuetten ohne Fussboden.
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Christiane/Thomas
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Toll
Ein toller Bericht mit wunderschönen Photos. Interessant!!!Da hattet ihr ja schöne Tage.