nach Nakuru 180 km


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Africa
July 29th 2019
Published: July 29th 2019
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Nachdem es am Vorabend und die ganze Nacht immer wieder geregnet hat und auch die Vorhersage recht nass war, bin ich schon um 7.30 abgefahren. Der Morgen sollte beser sein und so war es auch. Ich hatte sogar den ganzen Tag keinen Regen. Zuerst war natürlich Rushhour in Nyeri, aber bald war es ruhig, die Straße war gut. Vorbei an Treetops, der Lodge, in der Prinzessin Elisabeth ins Bett ging und als sie aufwachte war sie Königin Elisabeth II, weil die Nachricht vom Tode Ihres Vaters eingetroffen war.
Immer wieder Siedlungen entland der Straße, einmal wurden Zwiebel verkauft, im nächsten Ort waren es Steine. Und immer wieder findet sich die europäische Kleider- und Schuhspende und nimmt lokale Arbeitsplätze weg.
Zwei Institutionen gibt es wie Sand am Meer: Schulen und Kirchen. Zu den Schulen will ich nicht viel sagen, solange der Lehrplan auf Auswendig lernen von irgendwelchem Kram besteht, ohne Denken zu fordern, ist es schwierig eine Entwicklung anzukurbeln. Allerdings bemühen wir uns nach Kräften, unser Niveau dem hiesigen anzupassen, und wenn beim Matheabitur Lesen und Verstehen zusätzlich zu Mathmatik gefordert ist, beschweren sich in einer Onlinepetition 130 % der Abiturienten.
Bei den Kirchen verblüfft die schiere Anzahl der chritichen Konkurrenzunternehmen, die teilweise direkt nebeneinander stehen. Da wiederum habe ich eine ganz dezidierte Meinung: Es ist ab sofort verboten, Kirchen zu bauen, es genügt ein Dach auf Pfosten, damit die Gläubigen vor den Unbilden des Wetters geschützt sind. Nach Möglichkeit werden diese Unterstände von mehreren Konkurrenzunternehmen gemeinsam genutzt. Deshalb dürfen die Gottesdienste nicht länger als 50 Minuten sein. Die anderen Stunden, die sonst beim Gottesdienst verbracht werden, kann man für sinnvolle Arbeit verwenden, z.B. Müll aufheben, Straße pflastern, die Schule herrichten. Wenn irgendeine Glaubensrichtung eine Kirche betreiben will, muss sie nachweisich auch was Nützliches tun. Häuser bauen für die Menschen dort (die in kleinen Raten abbezahlt werden müssen, von dem Geld kann man neue Häuser bauen), erste Hilfe Station betreiben, Kochkurse für Frauen, damit sie lernen, aus den lokalen Produkten eine gesunde, vielfältige Mahlzeit herzustellen. Damit müssen die Babies nicht ewig Ugalli = Maisbrei esen, der zwar nahrhaft ist, aber nicht viel Vitamine und andere gesunde Sachen enthält. Ein Nähprojekt, wo die Frauen lernen, mit der Hand zu nähen, zu flicken, Knöpfe anzunähen, dann auch mit der Nähmaschine zu arbeiten. Da fällt mir viel ein!!
Thompsons Falls.
Ein noch zu bauender Science Trakt einer Universität - mitten im Nichts. Es ist noch nicht viel geschehen, aber ein protziges Eingangstor steht schon mal. Das macht doch was her, wenn der Abgeordnete sich dort fotografieren lässt!!
Der Abbruch ins Rft Valley (fast 500 m) wurde mit 3 Serpentinen überwunden; Kaffee, Tee, Blumenzucht. Viel Milchwirtschaft wird betrieben. Am Straßenrand (gern auch in der Sonne) warten die Milchkannen auf Abholung, manche werden auch mit Mofas in die Molkerei gebracht.
Sehr interessant waren die Äquatore, es gibt offenbar geich vier Stück davon. Der erste war nur wenige Sekunden zu weit nördlich, da hat es gut gepasst. Ich blieb pflichtgemäß stehen, machte ein Foto und fuhr dann weiter, obwohl Daniel verzweifelt versuchte mich zu seiner Hütte zu locken. Dort wollte er mir zeigen, dass sich das Wasser auf der Südhalbkugel links rum dreht, auf der Nordhalbkugel rechts rum. Ich hatte keine Lust auf so einen Schmarrn, denn die Sache mit der Corioliskraft kann man bei einer Schüssel mit Wasser eh nicht sehen (auch nicht bei der Badewanne, wie immer wieder behauptet wird), sie zeigt sich aber bei den großen Strömen in Nordasien, Lena, Ob, Jenissei, die von der Corrioliskraft deutlich nach rechts abgelenkt werden.
Kurze Fahrt. Und da kam zu meinem grenzenlosen Erstaunen Äquator Nr.2 - dort tummelten sich Japaner und fotografierten sich mit dem Schild.
Äquator Nummer 3 war dann schon 1 Minute zu weit nördlich, aber dort ging es am meisten zu, da wurden die Schulklassen hingekarrt. Und natürlich gab es auch wieder Souvenirs.
Bei Äquator Nummer 4 war ich dann erschöpft und machte kein Beweisfoto mehr, das muss man halt jetzt glauben.
Mein Zimmer ist in einem Haus in einem Abbruch/Neubaugebiet, völlig ohne Straßennamen. Ich wusste, zweites Haus hinter dem Polizeirevier, aber da waren mehrere Straßen, die in Frage kamen. Und nirgends ein Schild. Im Polizeirrevier entspann sich eine rege Diskussion, bis ein ganz kluger Kopf die Idee hatte, eiinfach dort anzurufen. Die Familie hat zwei Häuser nebeneinander, in dem einen lebt sie selbst, das andere wird zimmerweise vermietet. Nur mein Zimmer war einigermaßen aufgeräumt, Handtuch erst nach Aufforderung, saubere Bettwäsche ist nicht. Ist halt Afrika.



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16th August 2019

Bin mit dir einig
In Sachen Kirchen und nachfolgendem!!!!

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