Rajasthan bis Varanasi


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March 20th 2018
Published: March 22nd 2018
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Der Ausblick bei Sonnenaufgang aus unserem Zimmer in Udaipur auf den Pichola - See und die Paläste war wirklich ganz bezaubernd. Wir besichtigten am Morgen den Stadtpalast mit schönen Innenhöfen und vielen architektonischen Schönheiten. Ein Teil des riesigen Komplexes (über 4 Jhdt. entstanden) wird immer noch von der Königsfamilie bewohnt. Ein Palast in einem anderen See (mit 3 Stöcken unterhalb der Wasseroberfläche) kann nicht besichtigt oder genutzt werden, da nicht geklärt ist, wem er eigentlich gehört... Auf der (langen) Autofahrt nach Jodhpur besichtigten wir den Jain-Tempel in Ranakpur: wirklich grossartige Architektur. Diese Religion entstand ungefährt gleichzeitig wie der Buddhismus und hat viele Anhänger auf der ganzen Welt.
Am nächsten Morgen in Jodhpur schauten wir das uneinnehmbare Fort Meherangar (mit Palast) auf einem Hügel an: die Mauern wurden direkt aus dem Felsen gehauen, unterhalb findet sich ein eindrückliches Mausoleum, erbaut an der Kremationsstätte des Maharajas. Dann ging die Fahrt weiter nach Jaipur. Man muss in Indien wegen des gemischten Verkehrs (trotz teilweise 4-spurigen Strassen) mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40-50 km/h rechnen, deshalb dauerte es fast 6 Std. für die 365 km. Jaipur ist die Hauptstadt von Rajasthan und hat über 3 Mio Einwohner und wird wegen der Farbe der Häuser auch Pink City genannt. Am frühen Morgen wohnten wir dem Morgengebet im Govindji Tempel bei: ein Haufen Besucher, welche lauthals mitmachen - die Melodien der Gesänge sind auch wirklich einfach. Nach dem Morgenessen ritten wir auf einem Elefanten zum Fort Amber hinauf und besichtigten den schönen Palast, am Nachmittag den Stadtpalast und das Jantar Mantar: ein Garten voll mit grossen astronomischen Instrumenten, welche v.a. astrologisch gebraucht wurden.
Auf der Fahrt nach Agra besuchten wir am nächsten Morgen Fatehpur Sikri, eine Stadt welche ca 1660 von einem Mogulkaiser nach einem Sieg erbaut wurde, aber nur 10 Jahre als Hauptstadt diente, heute ist es ein Dorf.
Agra hat ein mächtiges braun-rotes Fort, welches auch von der Britischen (und jetzt indischen) Armee genutzt wurde, und natürlich eine schöne Palastanlage. Die Hauptattraktion ist aber der Taj Mahal, das Moschee-ähnliche strahlend weisse Grabmal, das der Mogulkaiser Shah Djahan in 22 Jahren für seine Gattin errichten liess: wirklich überwältigend! Dank VIP-Billeten konnten wir die Wartezeit für den Besuch des Inneren (wo die beiden Fayence-Särge stehen) massiv abkürzen: ein Glück bei dieser Hitze! Die Verzierungen sind eingelegte Halbedelsteine (Pietradura) und deshalb so frisch wie vor 350 Jahren.
Am nächsten Morgen fuhren wir 3 Std. Zug: nicht so schnell und nicht so komfortabel wie in Japan oder China, aber interessante Gegenden: grosse fruchtbare Ebenen, Karst - Gegenden und niedrige Hpgel mit grossen Felsblöcken zuoberst. Von Jhansi ging’s weiter mit dem Auto, vorerst nach Orccha (mit 35 km Stadtmauern), wo es einen schönen Palast mit einem schönen Stilmix von rajasthanisch und islamisch hat, welchen der lokale König dem Mogulkaiser geschenkt hatte, dieser schlief aber nur eine Nacht darin!
Die nächste Station hiess Khajuraho, wo wir am Abend eine rassige Vorführung von indischen Tänzen genossen und dann ein gutes (und preiswertes!) Nachtessen unter freiem Himmel. Am nächsten Morgen (05:15) gingen wir in den Panna-Nationalpark auf Tigersafari und sagen wirklich - nebst vielen Hirschen und Affen - eine Tigerin mit 2 Jungen! In der Hitze des Mittags besichtigten wir die Attraktion des kleinen Ortes: gut erhaltene Hindu-Tempel von ca 950-1050 mit reichem plastischem Schmuck mit schlanken vollbusigen Frauen, Greifen und Göttern und auch Darstellungen
aus dem Kamasutra. Der Führer hat seine Erläuterungen auf Italienisch gegeben, als wir herausfanden, dass wir das viel besser verstanden als sein indisches Englisch. Die Tempel entgingen der Zerstörung durch die Muslime, weil sie weitab von den Zentren liegen und vergessen wurden, erst im 18. Jhdt gingen die Engländer ans Ausgraben. Die Darstellungen sind aber sehr gut erhalten.
Am Nachmittag wurden wir zum Flugplatz gebracht und flogen nach Varanasi. Khajuraho hat einen schönen 4 Jahre alten Flugplatz- und das bei 2-4 Flügen pro Tag - da hat sich jemand sehr verrechnet! 2.6 kg Uebergewicht wurden akzeptiert. In Varanasi (früher Benares) hatten wir 20‘ um uns im Hotel einzurichten, dann ging es mit Auto, Rikscha und zu Fuss (durch dichtes Gewühl) zum heiligen Fluss Ganges wo wir der abendlichen Hindu-Zeremonie beiwohnten, mit Gesang, Verbrennen von diversen Opfern in Feuerschalen und Schwenken von Kerzenleuchtern, im Hintergrund River Ganga mit vielen gut besetzten Booten. Danach fuhren wir mit einem Ruderboot zum nächsten Kremationsplatz, wo noch mehrere Feuer brannten. Auf Rat des Guides assen wir auf dem Rasen eines guten Hotels Maharaja Tali, wobei man viele Schälchen mit Gemüse und Fleisch erhält, alles gut gewürzt, zum Mildern gibt es eine Yoghurtsauce.
Am nächsten Morgen hiess es wieder, um 5 Uhr aufzustehen, damit wir die Morgenzeremonie am Ganges und die Baderei beobachten konnten, dabei gab es einen wunderschönen Sonnenaufgang über dem Fluss. Nochmals fuhren wir mit einem Ruderboot auf dem Fluss: sehr friedlich, dabei sieht man auch einiges: Waschmänner und -Frauen, Priesterschüler mit ihrem Lehrer, Badende, Satus („Heilige“, bunt bemalt) und die vielen Treppen zum Fluss. Nach dem Frühstück hatten wir eine Führung in Sarnath, dem Ort, wo Buddha nach seiner Erleuchtung 5 Mönchen die erste Predigt hielt. Eindrücklich ist die erhaltene Stupa aus dem 3. Jhdt b.c. und einige schöne Stücke im Museum (das war klimatisiert, draussen hatte es 35 Grad!). Früher hatte es ausgedehnte Klosteranlagen, welche aber zerstört wurden. Die Hindus haben Buddha als Inkarnation Vishnus gedeutet und ihn so für sich vereinnahmt, deshalb gibt es in Indien nur wenige Buddhisten.
Dann folgte der Flug nach Delhi: 5 kg Uebergewicht, kostete jetzt 1500 Rupees, das sind 22 CHF. Über Delhi werde ich in der nächsten Folge berichten.


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22nd March 2018

Nochmals danke für den interessanten Blog
Ja, danke für Eure tollen Fotos und den interessanten Bericht. Spannend ! Was für eine fantastische Reise ! Ich wünsche Euch noch alles Gute. LG. Corinne
23rd March 2018

Es ist bald vorbei
Liebe Corinne, herzlichen Dank für Deinen Kommentar! Wir sind bereits in Kerala - jetzt gibt es (hoffentlich!) nur noch Erholung hier und dann auf Mauritius. Liebe Grüsse A+A

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