Mexico City (D)


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February 27th 2018
Published: February 28th 2018
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Mittwoch, den 21. Februar startete mein großes Abenteuer / Projekt « ConnAct ». Meine Eltern haben mich zum Flughafen Köln/Bonn gebracht wo alles problemlos ablief und wir ein super Timing hatten. Der Flug nach Cancun sollte eigentlich 12 1/2 Stunden dauern, aber schlussendlich waren wir nur 11 Stunden unterwegs und ich war sehr froh darüber. Der Flug war sehr gut, ich saß neben einem Italiener der in Cancun lebt und während dem Flug habe ich mich mit meinem neuen Fotoapparat bekannt gemacht (Sony RX 100 Mark I) und viel über Mexiko gelesen. Alles war super und klappte perfekt, aber ich war doch sehr nervös und habe mich oft gefragt : « Was zur Hölle tust du eigentlich ? Bleib ein paar Tage in Mexiko und flieg dann wieder Heim! ». Ich schwöre, ich werde nie wieder meinen Abschied mit meinen Freunden feiern, das macht den Abschied und das Loslassen einfach viel zu hart!



Ich kam um 17h30 lokale Zeit in Cancun an und hatte 3 1/2 Stunden Zeit vor meinem Anschlussflug nach Mexico City. Normalerweise ist das ganz ok, aber hier am Flughafen gab es kein WLan und ich war sehr müde, daher waren es 3 1/2 sehr lange Stunden.

Der Flug nach Mexico City dauerte 2 1/2 Stunden und ich kam gegen 22h30 an. Glücklicherweise gab es dort am Flughafen WLan und ich konnte ein UBER zu meinem Hostel nehmen, wo ich gegen 23:30 ankam. Der check-in ging sehr schnell und gegen Mitternacht (lokale Zeit), war ich endlich im Bett. Ich war nach fast 21h Reise furchtbar müde und schlief sofort ein. Wegen meines Jetlags hab ich die nächsten Tage nie sehr gut geschlafen und war früh nachmittags sehr müde, aber diesmal war der Jetlag eigentlich sehr schnell vorbei (+/- 3 Tage).



Mein Hostel war sehr gut, geräumige Zimmer, nette Leute, sauber, einfaches aber gutes Frühstück und gemütliche Wohnzimmer wo man gut andere Leute kennenlernen kann. Das einzige das störte war, dass die Badezimmer sehr eng waren, ich die ersten Tage nicht gecheckt habe, wie man heißes Wasser bekommt und man im ganzen Hostel alles hören konnte was andere sagten und taten und damit meine ich wirklich alles ! Aber ok. Wie in vielen Zentral- und Südamerikanischen Ländern muss man auch in Mexiko das Toilettenpapier in einen Mülleimer werfen und nicht in die Toilette, was (in meinen Augen) ekelhaft ist, aber ok, ich kenne das schon. Es macht Sauberkeit nur umso wichtiger.



Am nächsten Morgen habe ich mit einem Italiener, einer Deutschen und einer Amerikanerin gefrühstückt. Sie waren super nett und es tat mir leid, dass der Italiener an dem Morgen schon wieder weiter reiste. Die Amerikanerin war eine sehr interessante Person. Sie ist eine Schriftstellerin und schreibt für die New York Times und ein anderes Magazin Artikel über das Reisen und Erfolgsgeschichten von Frauen, die alleine reisen. Sie kam gerade von einer 6-monatigen Reise nach Hong Kong und wird nun eine Zeit lang in Mexiko bleiben. Sie war schon öfter hier und liebt dieses Land. Sehr interessanter Mensch! Bei diesem Frühstück war plötzlich jede Nervosität und Angst von den letzten Tagen weg und ich war wieder der fröhliche Mensch der nichts lieber macht als zu reisen und Menschen kennenzulernen. :-)



Wie üblich startete ich mein Entdecken der Stadt dadurch, dass ich mich verlief. :-) Irgendwo bin ich falsch abgebogen auf dem Weg zur Metro und bin schlussendlich an einer anderer Metro-Station gelandet als gewollt. ^_^ Auf meinem Weg dorthin habe ich eine mexikanische SIM-Karte für mein Handy gekauft, damit meine mexikanischen Freunde mich immer überall erreichen können und da ich fast einen ganzen Monat in Mexiko bleibe, waren die 5€ die die Karte gekostet hat gut investiert.

Das mich Verlaufen hatte ein sehr positives Resultat : ich habe Arni aus Island in der Metro getroffen. Er ist 10 Tage lang mit einem Freund durch Florida gereist, aber sie haben sich nicht gut verstanden und sein Freund ist zurück nach Hause geflogen und er für 4 Tage nach Mexiko. Arni ist Pilot bei Iceland Air und ein sehr netter Typ. Sehr schnell haben wir beschlossen gemeinsam deine Free Walking Tour durchs Zentrum zu machen und haben die wahrscheinlich beste Tour gefunden ! Zunächst wollten wir eine offizielle Free Walking Tour machen, aber dann haben wir einen anderen Typen getroffen der eine Tour anbot und wir haben beschlossen mit ihm mitzugehen. Es war auch noch ein Paar aus Californien in den USA dabei, die eigentlich aus China kommen, und die sehr nett waren. Sie haben uns sofort auf Facebook geadded und uns nach Californien eingeladen.

Diese Tour hieß « Mexico Atzlan Free Walking Tour » und der Typ macht gerade seinen Master in mexikanischer Geschichte. Ich kann ihn und diese Tour nur empfehlen, denn er geht nicht nur durchs Zentrum und erzählt etwas zu den Gebäuden an denen man vorbeigeht, sondern geht in die Gebäude hinein. So haben wir mit ihm die Kathedrale besichtigt und den « Palacio nacional » wo er uns viel über die mexikanische Geschichte, Frida Kahlo und Diego Rivera erzählt hat, die sehr berühmte Maler der mexikanischen Geschichte waren. Wusstest du, dass die Azteken nur ein sehr spätes und kurzes Reich hatten (1325-1521 nach Christus) ? Sie kamen vom Norden und sie haben auf einer Insel mitten in einem riesigen See das Zentrum ihres Reichs gebaut (heute Mexico city), dass 1521 durch die spanische Kolonisierung fiel. Die Maya-Zivilisation war sehr verschieden von den Azteken. Sie lebten viel weiter im Süd-Osten des Landes und ihr Reich startete viel früher, mit seinem Höhepunkt zwischen 250 und 900 nach Christus. Anders als in Chile und in Argentinien, wo alle Eingeborenen von den

Europäern getötet worden sind, haben viele Mayas und Azteken überlebt und ihr Blut lebt in der heutigen mexikanischen Zivilisation weiter. Beide dieser Zivilisationen sind berühmt für ihre Kenntnisse der Astrologie, der Mathematik und ihre schönen und beeindruckenden Tempel und Pyramiden, sowie für ihre Religion, die auf die Verbundenheit mit der Natur basierte. Die Azteken hatten 3 Götter : einen der das Licht repräsentierte, einer der die Dunkelheit repräsentierte und einer für die Unterwelt. Die meisten mexikanischen Tempel und Pyramiden wurden während der Kolonisierung zerstört oder es wurden andere Gebäude auf ihnen drauf gebaut, aber in den letzten 100 Jahren wurde mit der Ausgrabung dieser Ruinen angefangen, wie mit dem des Templo Mayor. Dieser ist sehr beeindruckend und muss riesig gewesen sein !



Unser Reiseführer ist mit uns zu einem kleinen Laden gegangen, wo wir sehr leckere Enchiladas aßen. Auf dem Weg zu einer Pulqueria haben wir Heuschrecken gekauft. Zunächst hat es mich einige Überwindung gekostet, sie zu essen, aber sie waren wirklich nicht schecht, nur ein bisschen bitter für meinen Geschmack. :-)

Wir sind dann in eine alte Pulqueria gegangen, wo wir Pulque getrunken haben. Das ist ein sehr bekanntes mexikanisches Getränk (+/- 14 %), das aus einer Pflanzen nahmens « Magueyes » geschöpft wird. Wir hatten diese Pflanze vorher im Nationalpalast gesehen, sowie die blaue Agave, aus der Tequila gemacht wird.

Etwas, das mich sehr beeindruckte war, dass die Straßen alle gefüllt sind mit kleinen Läden und Ständen die Essen verkaufen, wie Tacos, Enchiladas, etc. Den ganzen Tag, schon um 8h morgens, kann man dort Mexikaner essen sehen ! Man könnte in Mexiko den ganzen Tag nichts anderes machen als essen ^_^

Abends sollte ich mit Arni was essen und trinken gehen, aber er hat meine Whatsapp nie erhalten und ich gehe mal davon aus, dass ihm in der Metro sein Handy geklaut worden ist, etwas das sehr häufig passiert. Außerdem waren wir wohl beide wahrscheinlich zu müde um noch viel zu machen. Ich habe es trotz meines Jetlags geschafft, bis 10h aufzubleiben, was gar nicht schlecht ist mit meinem Jetlag. :-)

Schlussfolgerung zum 1. Tag in Mexiko : Mexikaner sind super nett, offen und hilfsbereit und Mexico City (zumindest tagsüber) ist eine relativ sichere Stadt da überall Polizei ist. Ich mag die Stadt sehr !



Tag 2 : Ich bin um 7:45 aufgestanden und habe beim Frühstück 2 Franzosen kennengelernt. Sie waren 2 Wochen im Yucatan und sagten, es sei wunderbar dort, ein Ort den man auf jeden Fall mal besuchen sollte ! :-) Lustigerweise haben die beiden, genau wie ich, in Nancy in Frankreich studiert. Sie waren sehr nett und ich habe ihnen meine Karte gegeben ; wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja nochmal wieder. :-)

Dann bin ich nach Toluca aufgebrochen. Toluca ist die Stadt des Gottes Tolo, Gott der den Kopf in Respekt neigt. Die Bus Station in Mexico City ist sehr groß und es fahren ständig Busse zu allen möglichen Zielen und die Busse sind sehr bequem und billig.



Um 10h30 kam ich in Toluca an und meine Freundin Esther kam mich abholen. Wie alle meine Freunde von JCI Estado de Mexico, habe ich sie 2016 auf der Conference of the Americas in Uruguay kennengelernt, wo wir eine schöne Zeit zusammen verbracht haben. Sie kam mich mit ihrem 10-jährigen Sohn abholen, der den Tag keine Schule hatte, da ihre Lehrer eine Konferenz hatten.

Zuerst sind wir zur archäologischen Stätte von Calixtlahuaca gefahren, die dem Gott Ehecatl zu Ehren gebaut wurde. Er ist der Gott des Windes. Es ist eine relativ kleine Stätte verglichen zu anderen in Mexiko, aber sie ist sehr gut erhalten und das Beste : absolut keine anderen Touristen ! :-D Leider hatte ich die Speicherkarte meines Photoapparates im Hostel vergessen und habe so keine Bilder von diesem Ort...

Neben der archäologischen Stätte war ein kleines Museum über Ehecatl und die Kultur dieses Ortes, der ehemals « Matlatzinco » hieß. Es war einst ein sehr machtvolles Zentrum und sein König kontrollierte einen großen Teil des Toluca-Tals. Sehr interessant ist, dass der Palast der Ehecatl geweiht ist rund ist und damit einer der wenigen runden Tempel überhaupt ist. Calixtlahuaca ist ein sehr typisches mexikanisches Dorf, aber in meinen Augen sehr groß. Es war sehr interessant die traditionnellen Lehmhäuser dort zu sehen, von denen viele aussehen, als wären sie nicht fertig gebaut, da sie oft nicht verputzt sind und nicht immer Fenster haben. Die Menschen dort sind nicht wohlhabend, aber sie sind glücklich mit dem einfachen Leben, das sie haben. Die meisten Jungen Menschen studieren und arbeiten allerdings in der Stadt.



Danach sind wir ins Zentrum von Toluca gefahren. Von dort aus konnte man sehr gut ein typisches Bild von mexikanischen Häusern sehen : sehr bunte Fassaden (blau, rot, gelb, grün, alles bunt gemischt). Ich finde das ganz toll !

Esther hat mir zunächst ihr Geschäft gezeigt. Sie verkauft Leder und alles was mit Schuhen zu tun hat, wie Sohlen, Knöpfe, Schuhriemen, etc. Danach haben wir zu Mittag gegessen : Huaraches, eine trockene und kalte gegrillte Tortilla aus Mais die belegt ist mit Bohnen, Koriander, Fleisch des Nopal Kaktus (super leckeres Gemüse!), Zwiebel, Käse und - wahlweise - einer Chili-Sauce. Ich fand diese Huarache einfach fantastisch ! :-D

Danach haben wir das Cosmovitral von Toluca besichtigt, das einst ein lokaler Markt war, aber heute ein botanischer Garten, der mit Fenstern von Leopoldo Flores dekoriert ist. Er malte das, woran er glaubte : die ewige Dualität von Licht und Dunkelheit, von Mann und Frau, Jing und Jang ; Vögel und der Wunsch des Menschen Flügel zu bekommen und sich mit der Sonne/dem Licht (d.h. Weisheit) zu vereinen. Das Cosmovitral ist wirklich wunderschön und definitiv einen Besuch wert, genauso wie Toluca. Wir haben auch die « Iglesia de Carmen » (Kirche von Carmen), den Regierungspalast der mit Wandbildern über die Geschichte der Stadt dekoriert ist, und die Arkaden der Stadt besucht, die zu den längsten Arkaden Amerikas gehören, sowie den « Plaza Gonzalez Arratia ». Leider war die große und sehr schöne Kathedrale geschlossen und wir konnten sie nicht besichtigen. Bei den Arkaden haben wir dann auch Perla getroffen, ein anderes Mitglied von JCI Estado de Mexico das ich in Uruguay kennenlernte. Wir haben dort ein alkoholisches Getränk namens « mosquitos de Toluca » probiert, das ein Orangenlikör ist und sehr lecker schmeckt.

Dann sind wir zusammen nach Metepec gefahren. Dieser Name bedeutet « Berg der Magueyes », die Pflanze aus der Pulque gemacht ist. Wir haben dort die Kirche von Calvario mit seinem riesigen Baum des Lebens besichtigt und die artisanalen Geschäfte dieses magischen Dorfes. Ein « magisches Dorf » ist ein Dorf, dass gesetzliche so bleiben muss, wie es traditionnel war, d.h. alle Gebäude müssen so bleiben wie sie mal waren, was ihnen eine magische Atmosphere gibt. Dieses Dorf ist berühmt für seine Tonarbeiten und für die Bäume des Lebens die dort aus Ton gemacht werden. Wirklich schön ! Wir haben dort auch « epazote » und « esquite » gegessen. Letzteres ist ein gebratener Maiskolben der mit Mayonese und Käse bedeckt ist und « epazote » sind lose Maiskörner mit Mayonese, Käse und - gegebenenfalls - Chili. Super lecker, ich liebe mexikanischen street food ! :-D

Zuletzt sind wir noch in eine Bar gegangen wo wir « garañona » getrunken haben, ein fermentiertes Getränk aus 20 Kräuern, das mit Zitronenlimonade und ein bisschen Salz präpariert wird.



Abends sind wir dann ins Bistro Mecha gegangen, Pizza essen. Dort haben wir und mit meiner guten Freundin Pilar und mit der aktuellen Präsidentin von JCI Estado de Mexico, Miri, getroffen. Später sind dann noch Rosi und Omar zu uns gestoßen. Nach dem Essen fand dort noch ein Konzert statt und wir haben eine Flasche Tequila mit Zitronenlimonade getrunken. Sehr lecker! :-D Abends habe ich dann bei Perla übernachtet.



Am nächsten Morgen, um 7h30, kam meine Freundin Lorena mich abholen. Mit ihrer 11-jährigen Tochter Samanta sind wir dann zum Vulkan « Nevado de Toluca » gefahren, der 4680m hoch ist. Wir sind allerdings nicht bis oben gegangen, sondern nur bis zu einem niedrigen Rand des Vulkans von dem aus man zu den Lagunen kommt. Wir konnten fast den ganzen Weg mit dem Auto hochfahren, aber der Weg war sehr schlecht. Lorena hat den Vater eines Freundes für unsere Tour engagiert, der Taxifahrer ist, und und den ganzen Tag hinfuhr wohin wir wollten. Er konnte uns bis zur ersten Herberge bringen und den Rest des Weges mussten wir entweder gehen (3 1/2 Stunden) oder mit den Fahrzeugen vor Ort zurücklegen. Wir hatten nicht so viel Zeit und haben deshalb letztere Option gewählt. Es war unglaublich, die Menschen standen hinten auf kleinen Lastern und Geländewagen in Metallkäfigen um hoch und runter zu fahren, wie Tiere ! Ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich es nicht mit meinen eigenen Augen gesehen hätte. Auf dem Weg hoch hatten wir Glück und bekamen einen Sitzplatz in einem Geländewagen.

Lorena hatte mich gewarnt, dass es auf dem Vulkan sehr kalt ist, aber ich hatte ihr natürlich nicht geglaubt, da es in Mexiko für mich momentan sehr warm ist. Daher bin ich in Shorts und nur einem warmen Pulli dorthin gefahren und als ich ankam fror ich. Es war wirklich sehr kalt und Lorena bestand darauf, mir eine Mütze und Stulpen für die Beine zu kaufen. :-) Ab jetzt, egal wer einen Trip organisiert, immer vorher nachschauen, wie das Wetter wird und mich vorbereiten ! ^_^



Wir sind auf den Vulkan rauf und es war wirklich wunderschön dort ! Wir hatten ein bisschen Probleme wegen der Höhe und aßen viel von der Schokolade, die Lorena mitgebracht hatte. Ich hatte von Belgien zwar Tabletten gegen Höhenkrankheit mitgebacht, sie aber natürlich vergessen... Aber alles ging gut und wir haben die Aussicht und die Sonne dort sehr genossen. Wir waren ungefähr 1 1/2 Stunden dort oben und Samanta hat sogar ihren Fuß ins kalte Wasser gesteckt.

Danach sind wir wieder nach unten zur ersten Herberge gefahren und haben leckere Enchiladas mit Käse und Champignons gegessen. Ich habe den Eindruck, dass Mexikaner den ganzen Tag an einem Stück essen, aber dass der ganze Mais nicht wirklich dick macht. :-)



Von dort sind wir dann nach « Valle de Bravo » gefahren und unser erster Stop war an einem kleine Park der « Vela de Novia » (Schleider der Braut) heißt. Es war sehr schön dort und viel wärmer als auf dem Vulkan. Dort waren mehrere Wasserfälle und der größte heißte Schleier der Braut. Wie bei allen anderen « Vela de Novia » die ich schon gesehen habe, besagt auch hier die Legende, dass der Verlobte der Braut kurz vor der Hochzeit starb und sie sich aus Verzweiflung von der Klippe warf, woraus dann dieser Wasserfall entstanden ist.

Dort wo es um den Vulkan herum karg und sehr trocken war, waren hier viele grüne Bäume, Flüsse und ein großer See und es ist nur 1 1/2 Stunden entfernt !

Nach diesem kurzen Stop sind wir dann ins Zentrum von Valle de Bravo gefahren, ein anderes magisches Dorf mit weißen Häusern, die rund um den See gebaut sind. In einem Restaurant auf einem See haben wir dann zu Mittag gegessen. Wir hatten Fisch und Sangria, sehr lecker, aber der Sangria hier ist nicht wie unserer. Es ist eine Art Limonade und wenn man Wein im Getränk haben will, muss man eine « Sangria preparada » bestellen, allerdings ist sie wesentlich süßer als unsere und hat keine Früchte.

Zum Abschluss des Tages haben wir dann das Zentrum dieses hübschen Dorfes besichtigt und die Sonne genoßen. Es war ein wunderschöner Tag und Lorena ist ein ganz wundervoller Mensch ! Ich hoffe ich sehe sie bald wieder !

Abends habe ich dann wieder in Toluca bei Perla übernachtet, da es eher gefährlich ist, abends noch mit dem Bus von Toluca nach Mexico City zu fahren. Es passieren häufig Überfälle auf Busse und alle Reisenden werden ausgeraubt. Daher habe ich beschlossen noch eine Nacht in Toluca zu bleiben.



Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich eine fantastische Zeit in Toluca mit meinen JCI Freunden hatte, die mich sehr herzlich empfangen haben und die mir viel von Mexiko und seiner Kultur gezeigt haben. :-)



Am nächsten Tag, um 7h30, kam meine Freundin Pilar mich abholen und ich habe mich von Perla und ihrer netten Mutter verabschiedet. Wir sind mit dem Auto zu ihren Eltern gefahren und haben dort eine Bus zurück nach DF genommen. Dort sind wir dann per Metro zum Auditorium von Mexico City gefahren wo wir mit Touribus dann eine Tour nach Teotihuacan gebucht haben. Wir waren glücklicherweise nur 7 Leute, was die Reise sehr angenehm machte. Zuerst sind wir zur Kathedrale der Jungfrau von Guadalupe gefahren. Es heißt, dass die heilige Jungfrau José Maria Morales y Pavon erschienen ist und so ist dort diese Kathedrale gebaut worden. Es gibt dort eine alte Kathedrale und eine neue, die gebaut wurde, da die andere langsam sinkt und durch Erdbeben kaputt geht. Man kann sehr gut die Risse in den Mauern sehen und an manchen Stellen mussten die Mauern erneuert werden. Wenn man in der Kathedrale ist, fühlt man sehr gut, dass sie an einer Stelle sinkt und es fühlt sich an , als wäre man auf einem Schiff.

Mexico City wurde auf einer Insel mitten in einem großen See gebaut und der Boden ist daher nicht sehr stabil. Viele Gebäude sinken deshalb und müssen mit Stützen vom Zusammenbrechen gerettet werden. Man kann das sehr gut an vielen Gebäuden sehen, zum Beispiel in der Kathedral im Zentrum der Stadt und hier in der Kathedrale der Jungfrau von Guadalupe.

Die neue Kathedrale ist rund und ich finde sie nicht wirklich schön. Zwischen beiden Kathedralen steht eine riesige Statue vom Papst Johannes Paul II., der hier in Mexiko sehr beliebt war. Er war mehrmals dort um für tausende von Menschen Messen zu halten. Es handelt sich hier um eine Pilgerstätte zu der jedes Jahr tausende von Menschen kommen. Es gibt dort auch eine kleine Kappelle in der früher das Wasser angeblicherweise heilende Kräfte hatte. Da aber so viele Menschen dorthin fuhren war das Wasser irgendwann kontaminiert und es wurd ein Brunnen rundherum gebaut und nun kommt man nicht mehr an das Wasser. Man sieht nur noch den Brunnen und es stinkt.

Auf unserem Weg zurück zum Bus hat Pili uns noch « gorditos » gekauft, kleine Kuchen aus Mais die super lecker sind.



Von dort aus sind wir dann nach Teotihuacan gefahren. Unser Reiseführer war wirklich super und hat diese Ruinen von seiner Kindheit an ständig besucht, kennt daher jeden Winkel, alle Geschichten und Details und kann sogar einige Wörter der Sprache sprechen.

Die Zivilisation der Teotihuacan lebte ungefähr zwischen 300 v.Chr. und 900 n.Chr. als sie von den Toltecs eingenommen wurde. Der Höhepunkt dieser Zivilisation war ca. 300-600 n.Chr. und sie sind berühmt für ihre massiven Tempel und Pyramiden. Am bekanntesten sind die Pyramide des Mondes und die der Sonne. Beide sind sehr gut erhalten, aber wurden teilweise zerstört als die Archäologen Dynamit benutzten um die Pyramiden freizulegen (Idioten!). Die Stadt Teotihuacan war wahrscheinlich eine der größten der alten Städte Mexikos und es war die Hauptstadt der gleichnahmigen Zivilisation. Aus ökonomischen Gründen verließen die Bewohner diese Stadt irgendwann und wanderten in andere Städte aus. Daher lebt das Blut dieser Zivilisation in vielen Mexikanern weiter.

Zwischen den beiden Pyramiden befindet sich die « Calzada de los Muertos » (Straße der Toten), die so genannt wurde, da die Azteken dachten, es handele sich bei den Templen um Grabstätte von Teotihuacanischen Führern und nicht um Tempel.

Beide Pyramiden sind nicht zueinander gedreht sondern zeigen in verschiedene Richtungen aus astrologischen Gründen : jeder Vollmond erreicht perfekt das Zentrum der Pyramide des Mondes und jeder Equinox erreicht perfekt das Zentrum der Pyramide der Sonne. Sehr beeindruckend ! Außerdem ist die Architektur dieser Stadt so, dass die Akustik hier perfekt ist und die Priester und Führer für jede Bürger perfekt zu hören waren. Im Zentrum des Platzes vor der Pyramide des Mondes befindet sich ein Sockel auf dem menschliche Opfer gebracht wurden. Die Teotihuacaner glaubten, dass, wenn sie nicht alle X Jahre die schönste freiwillige Jungfrau opfern, die Sonne nicht mehr erscheinen würde. Darin unterscheiden sie sich von den Azteken die Kriegsgefangene und Krieger opferten. Die Jungfrau bekam ein Betäubungsmittel gegen den Schmerz, dann wurde ihr der Bauch unterhalb der Rippen aufgeschnitten und das Herz als Opfer herausgerissen.



Mit unserem Reiseführer haben wir auch ein Reinigungsritual gemacht, bei dem wir tief ein- und ausatmen mussten und dann dann während langem Klatschen uns gute Dinge für uns und unsere Familie wünschen mussten. Anscheinend gibt es dort einen hohen Magnetismus der macht, dass einem bei solchen Ritualen oft schwindelig wird. Er bat auch eine Frau die dort Souvenirs verkaufte (deren gab es schrecklich viele überall!), uns die Pflanzen zu zeigen, mit denen die Teotihuacaner verschiedene Farben machten zum malen. Sie konnten mit diesen Pflanzen fast alle Farben herstellen, die sehr haltbar waren!

Danach hat er uns allein gelassen und wir konnten die Ruinen besichtigen. Pili und ich haben die Zeit, sowie den Rest des Tages, mit Freddy aus Costa Rica verbracht. Er ist für 1 Monat in Mexiko um dort für sein Unternehmen zu arbeiten. Wir sind nur auf die Pyramide des Mondes geklettert, denn die Schlange der Menschen die auf die Pyramide der Sonne wollten war einfach viel zu lang und wir hätten das zeitlich nicht geschafft. Daher sind wir einfach rumgelaufen, haben die Aussicht, die Ruinen und die Sonne genossen. Bisher wurde nur ein kleiner Teil der Stadt ausgegraben, aber dieser Teil alleine ist schon sehr beeindruckend !



Um 15h sind wir zum einem Buffet-Restaurant gefahren wo wir mariachi Musik und einen Tanz der Eingeborenen genießen durften. Mariachi Musik ist sehr beliebt in Mexiko und sie singen immer Baladen über Liebe und über Verlust. Freddy erzählte uns, dass es in Costa Rica auch viel mariachi Musik gibt und er selbst sogar früher in so einer Gruppe Trompete gespielt hat.

Nach dem Essen sind wir dann zu einem artisanalen Ort gefahren, wo man uns gezeigt hat, was man alles aus der Magueye Pflanze machen kann. Wenn eine solche Pflanze 8 Jahre als ist, wird ihr das Herz herausgeschnitten. In den folgenden 9 Monaten bevor sie stirbt produziert sie dann jeden Morgen und jeden Abend 4 Liter Saft, das sehr schnell fermentiert und zu Pulque wird, ein Getränk das den Göttern und Priester der Azteken vorbehalten war. Heute ist dieses Getränk sehr beliebt und wir oft mit Saft, wie Anananssaft, gemischt. Die Spitze der Blätter ist sehr hart und kann als Nadel benutzt werden. Sie hängt an einem Faden der sehr stark ist und der ein antiseptisches Sekret enthält. In den Blättern ist eine Art Folie die als Papier benutzt werden kann. Die Blätter sind aus einer Fiber, die für jede Art Material benutzt werden kann. Es ist also eine Art Wunderpflanze, die für alle möglichen Zwecke benutzt werden kann :-)

An diesem Ort werden auch Steine aus den umliegenden Vulkanen und Bergen zu Statuen verarbeitet. Dort wird mit der Hand gearbeitet und die Verabeitung solcher Steine dauert sehr lange. Die Steine sind wunderschön und die Produkte beeindruckend !



Das war unser letzter Stop bevor wir zurüch nach Mexico City fuhren. Pili und ich sind die Reforma Straße ein bisschen entlang gewandert. Es ist ein sehr reiches Viertel mit zahlreichen Hochhäusern, guten Restaurants und teuren Geschäften. Es gab auch eine Kunstausstellung auf dieser Straße. Wir sind bis zum Schloss gegangen und haben es uns von außen angeschaut, denn es war schon geschlossen. Danach hat Freddy uns im Olive Garden, einem italienischen Restaurant, zum Essen eingeladen, was sehr nett von ihm war !

Wir hatten einen sehr schönen Abend und sind dann gegen 22h mit einem UBER zu meinem Hostel gefahren wo ich Pili die belgische Schokolade gegeben habe, die ich für sie mitgebracht hatte. Sie ist dann gefahren, denn sie hatte noch über eine Stunde Fahrt nach Hause. Freddy ist noch geblieben und wir haben noch ein paar Bier zusammen getrunken. Er hat mich eingeladen ihn zu besuchen wenn ich in Costa Rica bin und er möchte sich ein paar Tage frei nehmen um mir dann das Land zu zeigen ! :-D



Am nächsten Morgen bin ich dann zum Tapo Bus Terminal gefahren wo ich um 11h eine Bus nach Oaxaca genommen habe, der es mir erlaubt hat, die schöne mexikanische Landschaft zu genießen. :-)


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28th February 2018

Super, das war eine sehr interessante Erzählung und die Bilder sind wunderschön. Wir freuen uns über die nächsten Berichte.

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