Tag 82 Quito nach Cuenca


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South America
October 15th 2013
Published: October 18th 2013
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Langer Tag, mit so etwa 500 km. Das ist nichts, wenn man die Autobahn entlang saust, aber bei Millionen Kurven dauert das. Bei der Ausfahrt aus Quito traf ich mehrmals John, der frenetisch mit den Augenbrauen wackelte und genauso auf der falschen Spur war, wie ich. Aber irgendwann waren wir beide auf dem Pfad der Tugend, der in diesem Fall PanAm heisst. Allerdings dauerten die ersten 100 km 3,5 Std und ich rechnete mir verzweifelt aus, wann ich wohl ankommen wurde...

Die Abfahrt war in einer Regenpause, aber sehr bald nach Quito musste ich anhalten und das komplette Regengwand ueber mich stuelpen, dann kam eine Umleitung (ich vermute, dass die PanAm ueberschwemmt war vom vorhergehenden Regenguss...), und so wurstelten wir weiter.

Alex, ein oesterreichischer Journalist, wird einen Artikel schreiben ueber Ecuador und hat sich als Titel vorgenommen

Ecuador, ein Land auf dem Strich


Er meint damit natuerlich den Aequator. Gefaellt mir gut. Aber ich habe noch einen anderen Vorschlag:

Ecuador, ein Land auf dem Sprung.


Zuerst, in Quito (bei meiner unfreiwilligen Stadtrundfahrt), waren immer wieder Schilder, wohin man im Falle eines Erdbebens fluechten sollte. Und dann spaeter, auf dem Land, waren Schilder, wohin man bei einem Vulkanausbruch fluechten sollte.

Nach dem ersten RG wurde es wieder heller, ich fing an zu schwitzen und ueberlegte, wo ich halten sollte, um was auszuziehen.


• Schwarze Wolke, RG, ich brauch nix ausziehen!!!!
• 3600 m Hoehe: Sehnsuchtsvolle Gedanken an meine lange Unterhose. Soll ich hier auf freier Strecke anhalten, Unterhose raussuchen, alles ausziehen, Unterhose anziehen????? Lieber doch nicht. Mir ist eh schon eiskalt.
• runter auf 2200 m: feucht und schwuel in meinem Regenzeug.
• rauf, 3000 m: dichte Wolke, keinerlei Sicht. Warnblinkanlage, damit ich nicht niedergemaeht werde. Ab und an auf Navi schauen, damit ich weiss, ob die naechste Haarnadelkurve nach rechts oder nach links geht....
• runter auf 2600 m, schwuel (oder auch 1200 m)
• rauf........ und endlos so weiter. ca. 8 Stunden.
• Einfahrt nach Cuenca : Bitte nehmt einen weichen Bleistift und malt die schwaerzeste Wolke, die Ihr hinbringt. Dann darunter schraeg, etwas heller schraffieren: das war der Anblick bei Einfahrt in den Zielort. Ueberschwemmte Strassen, (nicht ganz so schlimm wie in Panama), kilometerlang eine Laengs-Fraesung der Strasse, die ich immer besonders gern mag...
• Und dann endlich das Hotel: Zimmer ohne Fenster, Tuer zum Innenhof, dort Uebertragung eines Fussballspiels Ecuador gegen wenweissich. Jedenfalls war´s so heiss und stickig, dass vor Schreck alle meine tropfenden Sachen getrocknet sind, so dass am naechsten Morgen das ganze aquatische Leben in meinen Stiefeln eines qualvollen Todes gestorben ist, denn sie waren nur mehr feucht.


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19th October 2013

Und hopp, weg vom Vulkan, auf die andere Halbkugel...
Ich möchte gerne, dass du nur reist und jeden Tag solche Blogs schreibst, ich bin 'abhängig' und freue mich jeden Tag auf einen neuen Ausdruck und deinen Humor. Stelle mir gerade vor, wie die Bevölkerung von oben nach unten springt auf der Erde und umgekehrt... Und deine MC Kollegen stelle ich mir auch vor. Es ist eine ganze Leistung, mit wildfremden Menschen so lange zu reisen. Ohne MC ginge das nicht, stell dir euch alle in einem Bus vor, Mord- und Totschlag...! Aber zum Glück ist ja das MC ein einsames Vehikel, um es mal so zu sagen. Da kann man schön drauf entfleuchen, und die Konzentration auf die Strassenverhältnisse tut ihr Übriges...! Hehehe....!

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