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Lima
... grau in grau. Drei Wochen lang. Peru
Den Beweis Huh wo soll ich nur anfangen! Fast nen Monat lang hab ich mich also lang quer durch Peru und die sozialen Schichten treiben lassen verdau gerade 13 Stunden Zeitverschiebung unter nem Ventilator in Zyklonstaerke 3 in ner Unerkunft der Heilsarmee in Mumbai (Bombay) und versuch' jetzt mal, alles einigermassen auf die Reihe zu kriegen... Hmmm, zurueckdenken.
Also von Guatemala aus nach Lima und da erst mal fuer ne Woche bei ner netten Peruanerin, Ihrer Mutter und nem gemuetskranken Hund untergekommen und gleich bei Verwandten und Freunden hauptsaechlich zum Futtern rumgezeigt worden was mich mittlerweile in ne Art Spezialist in Sachen Erklaeren der Schweiz auf Spanisch und n bisschen fett werden lassen hat, auch wenn ich manchmal ziemlich versucht war, kleine Besonderheiten einzubauen die nicht unbedingt sooo stimmen aber beilaeufig erwaehnt sicher ihre Wirkung nicht verfehlt haetten. Hab's dann aber gelassen. Aus Respekt vor anderen Kulturen und weil das Essen lecker war natuerlich. Auch wenn die selten selber kochen weil die irgendwie zu der Oberschicht gehoerten und ganz selbstverstaendlich ueber ne Haushaltshilfe verfuegen die aber manchmal kochtechnisch ziemlich am Anschlag ist wenn die "Herrin" (oh Gott, klingt das schlimm!) mal nicht in der Kueche ist dafuer das Fleisch fuer das
Calchora
..., der Hahn und unsere Strasse. Von da gings los. samstaegliche Gegenseitig-Einladeessen versalzen.
Naja, waren dann auch mehrmals aus unter anderem in nem superangesagten Club, der allerdings noch ziemlich entwicklungsbeduerftig war weil der DJ frisch-froehlich Reaggaton-, Salsa- und Technotracks mischt und peinlich genau darauf auchtet, keinen Song laenger als 30 Sekunden zu spielen aber die Getraenke waren billig also kein Anlass zur Panik sondern entspannt zuruecklehnen zu soziokulturellem Sightseeing & durfte die Sorgen der High-Society kennen lernen wie "Ich leb' in nem kleinen Appartment, nur 190 Quadratmeter." oder "Oh Gott, in Canada muss ich selber waschen & ich weiss doch dar nicht wie das geht!" und die die Tochter vom Ex-Admiral auch und ziemlich haeufig geht's um Sicherheitsbelange und man wird schnell mal fuer lebensmuede erklaert wenn man erklaert, wie man's dann doch noch zu Fuss Strand geschafft hat ohne n Taxi zu nehmen (es gibt da naemlich nen unbeachteten Pfad durch die Klippen) und wenn man n Taxi genommen haette haette das keinen grossen Unterschied gemacht weil ein tiefen Misstrauen gegenueber Taxifahrern besteht das allerdings ist nicht so unbegruendet. Wer den Film Mad Max gesehen hat, kann sich die Taxis ungefaehr vorstellen und den Verkehr auch. Huh, muss da noch was loswerden, auch wenn's ne ziemlich dunkle Seite
Am Tiefpunkt
... unserer Wanderung. Abendstimmung am Fluss Apurinac (blueapu!), der sich glaub fuer ne Kayakexpedition sehr eignen wuerde. von mir zeigt. In der zweiten Woche - also etwas vorgegriffen - ist mir aufgefallen, dass jeder Taxifahrer mir zuhupt um seine Dienste an zu bieten. Konnte das ziemlich lange ignorieren aber irgendwann war's dann zuviel und war drauf & dran den naechsten, der hupt aus dem Taxi zu zerren und zu verpruegeln aber das waer schlecht fuer's Reisekarma sowie eine eventuelle Wahl ins Parlament gewesen, auch wenn's in dem Augenblick ungemein befreit haette. Der Gedanke mit der Wahl brachte mich dann zu nem erstaunlich langfristigen und fruchtbaren Plan & hab auf der Stelle (Ecke Shell-Grimaldo de Solar in Miraflores) geschworen, dass falls jemals zum peruanischer Praesident gewaehlt werden sollte, per Dekret eine 1-Soles-Steuer auf jedes Hupen einfuehrt wird & damit alle Geldsorgen geloest wuerden. Peru koennte sich nebenher sogar n Mondlandeprogramm leisten, vielleicht sogar noch nen kleinen Flugzeugtraeger obendrauf. Und vielleicht sollte man, wenn schon mal beim Verfassen neuer Taxigesetzte, gleich auch noch drei Regeln (es lassen sich uebrigens erstaunlich viele Dinge in drei Regeln fassen) einfuehren; die vielleicht dann doch nicht per Dekret sondern per normaler Eingabe im Parlament. Also: Regel No 1 fuer Taxifahrer: Keine Pillen einwerfen vor den Augen der Fahrgaeste (in Cusco); No 2: Fahrgaeste
Eckiger Stein
... mit zwoelf Ecken. In Cusco. Wird gerne als Beweis fuer ausserordentliche Inka-Baufertigkeiten herangezogen. Naja, wenn man n Stein so lange bearbeiten muss, damit's endlich passt... nicht anschreien (in Lima); No 3: Nicht ins Taxi urinieren (ueberall)
Naja weil aber noch nicht gewaehlt, dann nach ner Woche nicht in nen Palast sondern in n Backpacker-Hotel umgezogen denn der Grund fuer meine Privatunterkunft musste geschaeftlich fuer ne Woche nach Canada und hab die Zeit fuer nen intensiven Privatspanischkurs genutzt, endlich mal wieder mal selber leckere Pasta gekocht & mit den Hostelbetreibern ueber's Essen geplaudert (was in Peru aeusserst wichtig & in erstaunlich guter Qualitaet erhaeltlich ist, das Essen) und Nachmittags auch mal gesurft, was allerdings n ziemlich dunkler Deal war weil naemlich illegal in nem Luxus-Surfclub bei nem Boardwart n Surfbrett gemietet und am Ende dann zwischen den ankommenden Upperclass-Maedeln mit Gymnastikbaellen aufm Ruecksitz und unterm Hemd raushuschen musste, wobei mich wahrscheinlich nur die helle Haut vor peinlichen Fragen gerettet hat. Uff! Und natuerlich auch Zeit fuer die Besonderheiten einer anderen Kultur gehabt wie z.B. dass in Peru die Leute gerne in Ihrer Eigenschaft angesprochen werden. Ein Schild im Taxi bittet z.B. "Senor Pasajero, usar el cinturion por favor." (oder so, Spanischkenner bitte weggucken) also "Herr Fahrgast, bitte benutzen Sie den Sicherheitsgurt." oder an Kunden im Supermarkt gerichtet:"Amigo consumidor" - "Freund Konsument" Oder n Schild an
Cusco
... beim Feiern ner Tankstelle weist darauf hin, dass die Kraftstoffe "100% combustibile" - also zu 100 Prozent brennbar - sind. Na das wirkt doch unterstuetzend im Autofahrer-Alltag!
So war die Woche also auch fix rumgebracht und nach ner Woche kam die Peruanerin mit Ihrer chinesischen Freundin im Schlepptau aus Canada zuerueck, wurde natuerlich gefeiert und mir bei der Gelegenheit nahegelegt, ich solle auf keinen Fall weiterrauchen weil die viertaegige Wanderung die anstand auesserst kraeftezehrend sei & mir wurd's schon n bisschen Angst und Bange auf was ich mich da eingelassen hab aber das einzige vor dem man Angst haben muss ist die Angst (Markus, keine Latinosongtexte mehr uebersetzen lassen) und so sind wir dann in nen Flieger nach Cusco gestiegen und dann in nen Taxi nach Cachora, n ziemliches abgelegenes Bergdoerfchen, in ne von nem ausgebrannten & -gestiegenen Ex-Banker gefuehrte Herberge der heilfroh zu sein schien, sich mal wieder mit "Staedtern" unterhalten zu koennen. Und so gings dann eben mit Maultieren und 3 (!) Guides eben auf den 4-Tagetrail nach Chocequirao, ner alten & natuerlich verlassenen Inkastadt. Wurd dann aber nix weshalb sag ich jetzt nicht weil man ja n Team ist und Dinge in groessen Hoehen ner eigenen Logik folgen,
Machu Picchu
... wollt nicht wirklich auf's Foto. Zeigt Machu Picchu aber am besten. wie man's ja immer wieder von Extrembergsteigern zu hoeren kriegt. Naja, ham uns dann ne gute Zeit gemacht, von Sandfliegen, den wohl gemeinsten Tieren der Schoepfung rechnet man Wirkung und Gewicht gegeneinander auf, mal abgesehen und dabei in dekadentester Weise geschlemmt wie nur was. Dann weiter nach Cusco, dem ehemaligen Zentrum der Inkawelt und Machu Picchu natuerlich auch. Spar mir das jetzt mit dem Erklaeren, das koennen andere besser (-->
Machu Picchu. Nach n paar Tagen gings dann weiter nach Puno, das auf fast 4000 m liegt und am Titicacasee. Auf dem gibt's die "Uros", schimmenden Inseln die aus Schilf gemacht sind und von Leuten bewohnt werden. Da fragt man sich schon n bisschen, weshalb die alten Peruaner immer den schwierigsten aller Wege gewaehlt haben wie riesige Steinbloecke mit kleinen Steinen zu bearbeiten und daraus so Haeuser zu bauen (siehe 12-Ecksteinbild), dass kein Blatt Papier mehr dazwischenpasst oder eben Inseln aus Schilf um darauf zu leben wenn nebendran an Plaz wirklich kein Mangel herrscht. Fuer die Inkas (das waren die mit Machu Picchu) hab ich ne halbbefriedigende Antwort gekriegt dass es drei Gesetze gab: Nicht stehlen, Nicht luegen, Nicht faulsein. War also vielleicht ne Art Arbeitsbeschaffungsmassnahme. Bevor ich mich jetzt aber
Fenster
... in Machu Picchu. Da hat sich nicht wirklich viel geaendert. In Zentral- und Suedamerika zieht's neamlich immer wie die Hoelle! weiter in pseudowissenschaftlichen Erklaerungen ergehe, geh' ich wohl besser n bisschen schlafen aber neinnein, zuerst den Bericht fertigschreiben! A propos wissenschaftlich: Bin der Frage nachgegangen, ob sich Wasserwirbel wirklich auf der Suedhalbkugel anders drehen als in der noerdlichen Hemisphaere. Einfach neben der Karte auf "der Beweis" klicken.
Von Puno aus gings dann zurueck nach Lima n Blick in meine Reisekasse hat Entscheidungen gefordert und so hab ich mich dann fuer Indien entschieden und weils in Lima immer grau-in-grau war, die letzten zwei Tage in Huanacho an der Kueste verbracht wo man ziemlich ausgelassen feiern konnte. Wie die Reise war, im naechsten Blog.
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schoesche
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Hossa markus
lange nichts mehr gehört. und wie sieht es in indien aus? see you