Sandboarding


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South America » Peru » Ica » Huacachina
September 15th 2012
Published: September 18th 2012
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Während ich in der Morgensonne, die grade über die Dünen bricht, mein spartanisches Frühstück einnehme, wird nebenan schon mal das erste Bier aufgemacht. Da ich ja später noch Sandboarden will, schließe ich mich zunächst noch nicht an. Erstaunlicherweise treffe ich jetzt erst auf eine größere Gruppe Israelis – die den Israeli-Breakfast-Angeboten Sinn verleihen. Eigentlich sollte man derer häufiger antreffen, scheint es doch dort zum guten Ton zu gehören nach dem Militärdienst seinen kargen Sold in Südamerika zu investieren.

Sehr kommunikativ sind diese jedoch leider nicht, aber mit meinem „Equality is better for all“-Buch und Pool fühle ich mich nach zwei Tagen Durchreisen auch allein gut aufgehoben. Auf Anraten des indischen Physikers leihe ich mir als absoluter Experte natürlich ein richtiges Snowboard. Hinten auf den Strandbuggy geschnallt geht es rasant in die Sanddünen hinein. Wir fangen zunächst klein ein, so dass ich, bevor ich mich hinlegen kann, schon unten bin und meine erste Düne gestanden habe.

Bei gesteigerter Höhe steigert sich auch der Spaß-Faktor. Es fühlt sich an, als führe man im Powder-Schnee, allein der Sand, der natürlich sofort überall klebt, erinnert an die Vorteile, die Schnee zu bieten hat. Die letzte Düne müssen wir selbst wieder hoch laufen – was in Snowboardschuhen eher wenig erbauend ist. Dafür gibt es oben dann Touri-Sonnenuntergangs-Gucken und nochmals ein bisschen Offroad-über-Dünen-springen mit dem Buggy zum Hostel. Freude fürs Rembering-Self: Die Bilder machen einen sehr soliden Eindruck – auch weil sie die zu vernachlässigende Anzahl an Stürzen nicht explizit dokumentieren.

Am nächsten Tag geht’s weiter Richtung Nazca, wobei ich mich nun am Taxikartell rächen kann: Es soll wieder 7 Soles kosten, ich schütze vor, nur 4 klein zu haben und wedele mit einem 100-Soles-Schein, den in diesem Land nachweislich niemand wechseln kann (ca. 30 Euro). Es funktioniert, wie auch die Preisverhandlung für den Bus nach Nazca: Dieser soll 35 Soles kosten. Ich frage nach billigeren Optionen. Da kostet es 14, allerdings eine Reihe weiter hinten. Schweren Herzens stimme ich zu und lande in einem Gefährt voller Chinesen.

Nazca ist eine völlig unspektakuläre Kleinstadt, die ohne die berühmten Linien auf keiner Landkarte verzeichnet wäre. Diese bringen jedoch Tourigelder, die postwendend in die Aufhübschung des Plaza de Armas (die peruanische Variante des Plaza Bolivar) gesteckt werden. Zwischen ein paar Touri-Läden entdecke ich ein Bestattungshaus, welches den charmanten Namen „Finisterre“ trägt. Sterben kann man in Nazca vermutlich ganz gut, vielleicht streuen sie gar die Asche über den Linien aus. Ansonsten gibt es bis auf den Engländer David, dem ich nun schon zum fünften Mal auf meinem Gringo-Trail in Peru begegne, wenig zu berichten. Der Oberklasse-Touribus ist voll, so dass ich nun auf billigerem, peruanischen Weg nach Cusco gelangen werde. Der 9-Uhr-Bus kommt denn auch passend um halb 12 und entschwindet gemächlich in die peruanische Nacht.


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