Durch den Schnee nach Cusco


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Peru's flag
South America » Peru » Cusco
June 24th 2012
Published: June 20th 2017
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Am gestrigen Abend gab es in Copacabana wohl ein kleines Fest zu feiern, zumindest knallten bis sechs Uhr in der Früh stetig Feuerwerkskörper und es wurde laut musiziert, welches uns aber in dieser Nacht tatsächlich weniger gestört hat. Erschöpfungsschlaf ist doch etwas Schönes.
Um halb neun geht es dann also ab zum Bus. Wir werden ein wenig gehetzt und so werde ich auch ganz nervös als Netti noch einmal los zieht um uns für die letzen 12 Bolivianos ein Frühstück und etwas zu trinken zu besorgen. Ich weiß auch nicht warum mich das immer so stresst, aber ich sehe vor meinem geistigen Auge den Bus mit unseren Rucksäcken davon fahren, mich hinterherlaufen und betteln doch noch auf meine Freundin zu warten...Während ich also im Kopf die nötigen Hilferufe und Erklärungen durchgehe schafft JJ es wirklich und besorgt 2 belegte Brötchen und einen Saft. Eine gute Leistung bei dem Budget.Als wir den ersten Kilometer gefahren sind, bemerken wir auf einmal, dass es über Nacht ordentlich geschneit hat. Die Straßen sind rutschig und der Bus kommt nur schleppend voran. Es schneit und hagelt zudem noch immer und wir sind wirklich froh gestern auf der Isla Del Sol gewesen zu sein und nicht heute auf dem Boot zu frieren – sondern im Bus. Heizen kennen die Südamerikaner eben nicht und so wird gefroren bis die Sonne entgegenwirkt.

Nach einer halben Stunde Fahrt heißt es einmal wieder ausstempeln, einstempeln und ein neues Land auf der Liste aufnehmen. Wir sind in Peru!

Auf den ersten Kilometern ändert sich das landschaftliche Bild kaum, dann aber tun sich immer wieder neue und schöne Facetten des Altiplano auf. In Puno wird der Bus gewechselt und nach einem weiteren Stopp ist der Bus dann auch rappelvoll. Überall wird gegessen und es riecht nach kurzer Zeit wie in einer Imbissbude.

Die Aussicht aus dem Fenster ist und bleibt jedoch phänomenal. Berge haben doch wirklich ihren ganz eigenen Reiz. Die Dörfer an denen wir vorbei kommen haben großen Charme, wenngleich ich ganz sicher sagen kann, dass ich mit den Menschen die hier leben nicht tauschen wollte. Die landwirtschaftliche Arbeit wird noch komplett von Hand bewältigt, die Hütten sind winzig, nicht beheizt und minimal ausgestattet. Die ganze Familie hilft beim Heudreschen, Lamas und Rinder zusammenferchen, oder beim Fischfang. Man lebt von der Hand in den Mund.

Da es in Peru noch eine Stunde früher ist als in Bolivien, geht die Sonne bereits um halb sechs unter und wir kommen gegen halb acht komplett im Dunkeln in Cusco an. Heute ist mit „Inti Raymi“ (das Sonnenfest, bei dem die Sonne angebetet wird und beschworen wird demnächst zurück zu kehren) der bedeutenste Feiertag der Region und wir verfluchen uns schon, dass wir kein Hotel im Voraus gebucht haben.

Wir teilen uns mit einem Ami den wir beim Umsteigen in Puno kennengelernt haben ein Taxi und versuchen in dem Hostel unterzukommen, wo er gebucht hat. Alles voll... Wir fahren also mit dem Taxifahrer, der alle Tourveranstalter und Hotels zu kennen scheint weiter. Er ruft ein weiteres Hotel an, welches auch ausgebucht ist. Uns wird schon ganz anders, befürchten wir doch nun in einem extrem teuren Hotel unterkommen zu müssen, aber Miguel hat noch ein Ass im Ärmel und das Hotel bestätigt tatsächlich noch Doppelzimmer zu haben. Es liegt zudem schön zentral. Wir schauen uns, von Miguel begleitet, sogar 3 Zimmer in dem netten Hotel an und entscheiden uns für ein schönes Zimmer, welches allerdings preislich unter dem liegt, was der LP in Cusco ansetzt. Glück gehabt!
Eine Klobrille hat unser Zimmer zwar nicht, dafür aber gemütliche Betten, einen Balkon mit tollem Blick und ein schönes Badezimmer.

Als wir dann unten an der Rezeption noch einen Koka-Tee angeboten bekommen, bekommen wir es mit der Angst zu tun. Hatten wir den Preis vielleicht falsch verstanden und es sind 80 Dollar pro Person im Zimmer und nicht 80 SOL FÜR das Zimmer? Wir trauen uns kaum zu fragen, sind dann aber erleichtert, als es wirklich 80 SOL für das Zimmer sind...

Nun können wir also auch noch einmal losziehen, uns einen ersten Überblick über die Stadt verschaffen und etwas essen...


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