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Published: June 12th 2006
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Hallo ihr Lieben in der grossen weiten Welt,
nach dem wir dem Ursprung der Inkas am Titicacasee auf den Grund gegangen sind, haben wir in
Cusco die Hauptstadt des Inkareichs besucht.
Die Legende brichtet, dass das Geschwisterpaar
Manco Cepac und
Mama Ocllo ca. 1200 auf dem Weg von der Sonneninsel im
Titicacasee hier den vom Sonnengott prophezeiten Ort fanden um die Hauptstadt des entstehenden Reiches zu gruenden. In den folgenden Jahren wurde die Stadt in jeder Hinsicht zum Zentrum des Reichs. Hier kreuzten sich die Hauptverbindungswege, hier standen die wichtigsten Heiligtuemer und hier wohnten die wichtigsten Familien.
Um 1450 ordnete der
Inka Pachakutec Yupanqui die vollstaendige Zerstoerung der Stadt an und liess sie innerhalb weniger Jahre von ueber 50.000 Arbeitern wieder aufbauen. Jeder Einwohner des Inkareichs musste ein Drittel seiner Arbeitszeit der Sonne (
Inti) beziehungsweise dem mit ihr gleichgesetzten Inka Herrscher und ein weiteres Drittel der Versorgung von Alten, Kranken, Witwen, Waisen und Hilfsbedürftigen zur Verfuegung stellen. Das letzte Drittel durfte jeder fuer den Erhalt der Familie nutzen.
Der Adel war von vielen dieser Pflichtdienste befreit und hatte auch sonst viele Privilegien. So durften sie zum Beispiel mehrere Frauen haben und Schmuck tragen (was der einfachen Bevoelkerung verboten war).
Der Inka Herrscher wurde neben dem Sonnengott
Inti (mit dem er aufgrund seiner Abstammung von der Sonne gleichgesetzt wurde), dem Schöpfergott
Viracocha und der Erdgöttin
Pachamama, als Gottheit verehrt.
Nach dem Wiederaufbau verfuegte die Stadt ueber gepflasterte Strassen, eine moderne Wasserversorgung, Tempel und Palaeste. Am 15. November 1533 erreichte der Spanier
Fransisco Pizzaro Cusco, und besetzte die Hauptstadt des durch Bruderkrieg und eingeschleppten Seuchen geschwaechten Reiches ohne Wiederstand. Die Tempel und Palaeste der Stadt wurden gepluendert und zerstoert und die Fundamente und Steine wurden zum Aufbau von neuen Palaesten und Kirchen benutzt.
Heute kann man noch in vielen Strassen
Cuscos die alten Fundamente der Inkagebaude sehen und zum Teil durch Gassen bummeln, die sich seit der Zeit der Inkas kaum veraendert haben.
Das Zentrum der Stadt ist nach wie vor die
Plaza de Armas. Das besondere an der Plaza in
Cusco ist, dass an ihr zwei maechtige Kirchen stehen. Zum einen die
Kathedrale und zum anderen die von den Jesuiten erbaute
Compañia de Jesus. Allein die Tatsache, dass neben der von den Dominikanern in Auftrag gegebene Kathedrale noch eine weitere Hauptkirche an der Plaza gebaut wurde, war Grund genug fuer einen Streit zwischen Dominikanern und Jesuiten -
die Tatsache, dass die Kirche der Jesuiten ganze 2 Meter hoeher werden sollte als die Kathedrale verschaerfte den Streit so weit, dass der
Papst Paul III als Schiedsrichter angerufen wurde. Er verbot den Jesuiten den Bau der Kirche, doch bis das Urteil
Cusco erreichte, war die Kirche schon fertig.
Einer der Fremdenfuehrer dessen Dienste wir in der Kathedrale in Anspruch nahmen, machte den Bau der Kirche in
Cusco sogar fuer die Vertreibung der Jesuiten aus Peru verantwortlich.
Aber auch abseits der
Plaza de Armas ist viel vom kolonialen und vorkolonialen Kern der Stadt erhalten. Deshalb wurde der Kern der Stadt 1983 von der UNESCO zum
Weltkulturerbe der Menschheit erklaert.
Auch in der Umgebung von
Cusco befinden sich viele Ueberreste der Inkas. Die Orte die wir besucht haben, ziehen sich von
Cusco ins fruchtbare
Urubambatal, welches das Versorgungsbebiet fuer
Cusco war.
Oberhalb der Stadt befindet sich das Sonnenheiligtum
Saqsaywaman das auch als
Inti Huasi(Haus der Sonne) bekannt ist. Das Bauwerk besteht aus drei uebereinanderliegenden Zickzackmauern. Die drei Mauern sollen die drei Welten im Glauben der Inkas symbolisieren:
*
Kay Pacha - Welt der Menschen
*
Hanan Pacha - Welt der Goetter
*
Ukhu Pacha - Unterwelt
Die Geschichtsschreiber
sprechen von ca. 500.000 Menschen, die auf der Baustelle Dienst taten. Der groesste der Steinbloecke, der wie bei allen anderen wichtigen Bauwerken, passgenau zurechtgeschliffen wurde, wiegt ueber 200 Tonnen. Der Chronist
Gercilaso de Vega berichtet, dass er von 10.000 Indianern mit langen Stricken auf Rollen den Berg hinauf geschafft wurde. Aber auch die weniger grossen Steine sind sehr beeindruckend.
Aufgrund der Tatsache, dass die Spanier einen Teil der Steine fuer den Aufbau des spanischen
Cuscos benutzten und es bis zum Erdbeben von 1950 erlaubt war sich in
Saqsayhuaman mit Steinen fuer den Wiederaufbau zu versorgen, ist nur noch ein Drittel der Anlage erhalten.
Faehrt man weiter kommt man zur Orakelstaette
Q´enqo. Hier wurde der
Pachamama geopfert, die Zukunft gedeutet, Rat gehalten und es wurden Leichen von Wuerdetraegern einbalsamiert.
Die Anlage besteht aus einem Felsen in dessen Inneren sich eine Hoehle mit einem Opferaltar befindet und auf dessen Rueckseite Sitznischen in die Wand eingelassen sind. Dort versammelten sich die wichtigsten Fuehrer im Reich zu Ratsitzungen.
Der naechste Ort auf dem Weg ins
Urubambatal ist die Festung
Pukapukara( Rote Festung): sie diente als Station fuer die
Chasquia (Stafettenlaufer), Reisende und militaerische Trups und war ein Kontrollpunkt fuer das in der
Noch mehr Innenhoefe
Habt ihr Silke schon gefunden? Naehe liegende Wasserheiligtum
Tambomachay.
Die
Chasquis benutzten die Inkawege die sich ueber das ganze Land erstreckten. Jeder Laufer rannte zwischen 200 und 5000 Metern und wurde dann abgeloest. Dadurch waren sie in der Lage Nachrichten innerhalb von wenigen Tagen ueber tausende von Kilometern zu uebermitteln. Zum Beispiel brauchte eine Nachricht von
Cusco nach
Quitoweniger als eine Woche. Ausser der Uebermittlung von Nachrichten wurden sie auch zum Transport von frischem Fisch von der Kueste ins 600 km entfernte und 3400 Meter hoch gelegene
Cusco eingesetzt.
Im
Urubambatal befinden sich auch viele Bauwerke der Inkas. Zu den bedeutensten gehoeren mit Sicherheit die Ruinen von
Pisaq und
Ollantaytambo.
Die gesamte Anlage von
Pisaq umfasst eine gesamte Bergflanke und ist in mehrere Teile gegliedert. In dem Komplex befindet sich ein Sonnenheiligtum, Wohnhaeuser und riesige Terrassenanlagen auf denen Landwirtschaft betrieben wurde.
Ollantaytambo liegt am Ende des
Urubambatals, an der Stelle wo die Berge so weit zusammenruecken, dass nur noch der Fluss und die Gleise nach
Aguas Calientes Platz finden.
Auch hier wurden, wie bei allen anderen Bauwerken auch, die riesigen Steinbloecke mit Bronzezapfen vebunden und dadurch erdbebensicher gemacht. Die Anlage in
Ollantaytambo wurde zwar nie fertiggestellt, diente aber den Inkas als
Festung im Kampf gegen die Spanier.
Wie es dann am
Rio Urubamba weitergeht, das erfahrt ihr ein anderes Mal.
Seid bis dahin schoen brav, wascht euch den Hals und putzt euch die Ohren.
Liebe Gruesse,
Raphael
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