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Published: September 22nd 2008
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Bisher habe ich ja nur mehr oder weniger oberflaechlig geschildert, wie es hier so von statten geht und was anders ist als im good Ol´Germany.
Heute gehts.. tadaaa... um mich.
Ich hab schon viele E-Mails bekommen, in denen ich beneidet werde.. also so schoen, Bilderbuchlandschaft, neue Erfahrungen, neue Freunde, perfektes Spanisch.. usw.
Ja, stimmt. Aber das ist nur eine Seite der Medallie.
Und jetzt gehts mal um die andere.
Zunaechst mal.. ich vermisse Deutschland so sehr. Klar, es kuemmern sich hier alle um mich und mit Narcio verstehe ich mich besonders gut.
Aber mit meinen wahren Freunden kann ich das nun einmal nicht vergleichen. Ihr fehlt mir alle so.
Bevor ich losgeflogen bin, war ich guter Dinge und der Satz "Ist ja nur ein Jahr, das geht schnell vorbei." ging mir ganz leicht von den Lippen.
Aber leider ist das nicht so. Ich zaehle schon die Tage, wann ich endlich wieder in den Flieger Richtung Deutschland steigen kann.
Nie war mir auch nur eine Sekunde bewusst, was es heisst, soviel hinter sich zu lassen.
Dabei fehlen mir ueberhaupt keine materiellen Dinge. Ich lebe hier sehr spartanisch, was mich aber nicht stoert.
Aber euch, euch kann man hier nicht ersetzen.
Zudem fuehle ich mich immer noch wie ein Eindringling.. wie ein Showhund, der ueberall vorgefuehrt wird. Ich habe das Gefuehl, hier nicht richtig ernst genommen zu werden.
Dann war meine Englischstunde (die erste) heute ein Reinfall. Die Kinder hatten keine Buecher dabei und verstehen offensichtlich nichtmal die einfachsten Sachen, die sie schon ein Jahr zuvor gemacht haben.
Ich weiss noch garnicht, wie ich damit umgehen soll.
Natuerlich gibt es hier aber auch schoene Erlebnisse. Gestern in der Messe z.B. dankte Gabi Gott dafuer, mich quasi zum Helfen gesandt zu haben. Zunaechst konnte ich nur darueber lachen: Ich? Ein Geschenk Gottes? *lach*.. (Hab ich schon erwaehnt, wie ultrachristlich hier alle sind?).. aber mir wurde auch klar, dass ich a) hier willkommen bin (auch wenn es mir momentan nicht so vorkommt) und b) es nicht nur um mich und mein Heimweh geht, sondern auch um die Hoffnungen der Leute hier vor Ort. Das gibt Kraft.
Und so wurden wir zum Abendessen zu einem Gemeindemitglied eingeladen, das sich sehr gefreut hat ueber meine Ankunft, weil auch ihr Sohn bei mir Englisch lernen wird.
Narcios Geburtstag war dann auch noch ein schoener und gemuetlicher Ausklang des Tages.
In solchen Situationen ist alles gut. Aber wenn ich allein bin und meine Morgenphase habe, dann (moechte ich) heule(n) ich. Ich weiss nicht, wie ich das hier allein durchstehen soll.
Deutschland, ich vermisse dich so.
Eine sehr gefrustete Manu/Kruemel.
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Marcel
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bitte, sei nicht zu sehr traurig, ja? wir werden versuchen dir da hinten immer beizustehen, ok? du findest dort doch bestimmt auch bald viele freunde, du scheinst ja sehr willkommen zu sein. sicherlich wird die gemeinschaft da hinten dir auch bald eine kleine heimat werden. und die schüler bekommst du ganz sicher in den griff (wenn denen einer was einprügeln kann, dann du;) ). denk' mal nur an unsere lernzeit: wir haben uns damals zu beginn eines schuljahres auch nie an den vorherigen stoff erinnern können (wollen^^) - also so war's bei mir zumindest. wer ist denn die familie bei der du wohnst? wirst du die ganze zeit da wohnen oder ziehst du noch um? [achja, wegen deinem aufstehproblem: Ernest Hemingway hat mal gesagt "Ein Tag der morgens beginnt, kann nicht mehr gut werden!" - Also ganz ehrlich, selbst ich sag' dir, dass der Mann irrt. Irgendetwas schönes wird schon passieren; auch dir. das wünsch' ich mir für dich.] Liebe Grüße, Marcel