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Published: February 6th 2008
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Auf dem Plaza eingetroffen kann ich vor der Kathedrale nur Militaer in Reih und Glied entdecken. Es ist eine grosse Parade. Alle moeglichen Ministerien, Aemter, Firmen und das Militaer marschieren an einer Tribuene vorbei, wo ranghohes Militaer und einige Schlipstraeger salutieren...wie frueher am 1. Mai. Dazu spielt Marschmusik, so dass auch ja keiner aus der Reihe tanzt, und die peruanische Flagge weht leicht im Wind.
Anschliessend wandere ich durch die Stadt und komme an einen grossen ummauerten Komplex an, in dem lediglich in eine Ecke eine vergleichsweise kleine Tuer ist. Ein Kloster. Eins von ehemals drei in dieser Stadt. Im Mittelalter muss hier ziemlicher Andrang von Nonnen geherrscht haben. Nach Zahlen des Eintritts komme ich in einen schmalen Gang mit vergitterten Fenstern. Fast wie im Gefaengnis. Ein Blick durch eines dieser FEnster gibt den Blick auf ein zweites vergittertes Fenster ca. 1m dahinter frei. Von hier aus kann man die Person auf der anderen Seite erkennen, spaeter stelle ich fest, dass man andersherum lediglich einen Schatten von der Person im Kloster sieht. Das war also der Kontakt der Nonnen zur Aussenwelt. Um Dinge ins Kloster gelangen zu lassen gab es kleine Drehtueren aus Holz. Ein Blick hindurch war nicht moeglich.
Man sollte mal darueber nachdenken, diesen Service (Drehtueren und die vergitterten Gespraechsfenster) in unseren Unterbringungsanstalten einzufuehren.
Beim Rundgang durch das Kloster, mit seinen teilweise echt romantischen Innenhoefen (wofuer brauchten die Nonnen das???) und kleinen Strassen, stelle ich viele "Reihenhaeuser" fest. Jedes Haus hat mehrere Zimmer (Schlafzimmer, Wohnzimmer und Kueche). In den Kuechen kann man nicht nur die rauchgeschwaerzte Decke sehen, man kann auch noch den kalten Rauch riechen, als waere gestern noch dort gekocht worden. In den anderen Zimmern kann man ein Bett, Gebetsorte und Toiletten feststellen, wobei die Kloschuesseln einen hoeheren Standard hatten, als die, die man heutzutage in Peru findet. So konnte man frueher doch sitzen, waehrend nun eher die Loecher im Boden den Vorzug geniessen. Fuer waldgewohnte Frauen wahrscheinlich kein Problem, aber als Mann nur sein Hinterteil ueber ein Loch im Boden zu halten.....hmmmm????? Naeher muss ich wohl nicht ausfuehren.
Nun gut, eine Nonne hatte sogar einen Rollstuhl, fesch fuer die damalige Zeit. Ausserdem finde ich noch eine Apotheke, ein Hospital, eine Baeckerei, ein Nonnenwaschplatz, auf dem viele halbe grosse Tonkruege liegen, die von einem Brunnen bewaessert werden. Hier wurde wohl nur Waesche gewaschen, obwohl die Tonkruege aufgrund ihrer Groesse durchaus zum Baden geeignet sind. Man
weiss ja nie, wie es damals wirklich war.
Neben dieser kleinen Stadt gibt es noch einen kleinen Hof mit acht abgehenden Gemaechern, wo die "Ich moechte auch mal eine Nonne sein"-Frauen ein Jahr ohne Kontakt zu anderen Personen (ausser zu den sieben anderen und der Aufseherin) leben durften. Erst danach konnten sie gegen Zahlung einer nicht unerheblichen Mitgift ihrer Familie aufgenommen werden. Der weitere Unterhalt im Kloster musste ebenfalls aufgebracht werden, durch Familie oder das Vermoegen der Nonne selbst.
Das einzige, was ich dort nicht gesehen habe, waren Nonnen. Ein kleiner Teil ist dort noch abgegrenzt und unpassierbar, wo die verbliebenen Nonnen noch leben sollen. FAZIT: Keine Nonnen = Nix fuer mich!!! Ich suche mir einen anderen Ort!
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