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Published: July 23rd 2014
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ein morgendlicher spaziergang auf erdzeitlich gesehen taufrischer lava leutet den tag ein. auf der insel santiago gehen wir an land und vor uns erstreckt sich erkaltete lava soweit das auge reicht. mehrere kleine vulkane bilden die kleine insel und um sie herum besteht der boden fast ausschließlich aus schwarzem basaltgestein. massen in form von flüssiger schokolade, gezogener puddinghaut, halbfestem schlagobers oder kindlichen sandtürmen breiten sich unter unseren füßen aus. basalt mit magnesium und eisen sowie vaporisierten bäumen ergeben ein farbspektrum von glänzend schwarz bis leuchtend rostrot. erst allmählich beginnen auch pflanzen, die quasi frisch versteinerte, wüste wieder in besitz zu nehmen. lava lizards, vögel und iguana echsen folgen. ein besonders imposantes exemplar eines marina iguana lässt sich gerne inmitten der aufgeheizten steinplatten ablichten. spitze, lange stacheln, wie ein drache aus einem kinderbuch, zieren den echsenrücken. mit ausdrucksloser miene werden scharfe krallen und schlangenhaut präsentiert.
und leider nimmt hier auch das unglück des tages seinen beginn…
seit tagen schon entwickelt markus' kamera ein eigenleben und heute passiert das schreckliche: die heißgeliebte, allzeitbereite zweitfrau gibt den geist auf! kein foto kann mehr geschossen werden! was überall auf der welt schwer ertragbar gewesen wäre, ist inmitten der besten fotomotive und ohne die geringste aussicht
auf ersatz-kaufmöglichkeit, ein nicht zu unterschäzendes trauma. markus nimmt es aber erstaunlich gelassen, auch wenn ich weiß, dass innerlich die ein oder andere träne fließt. es ist wirklich zu gemein! immerhin sind wir umgeben von gutausgerüsteten fotografen, die uns gerne an ihren aufnahmen teilhaben lassen. trotzdem: wir müssen schnell ersatz oder eine anständige reparaturmöglichkeit finden!
nach dem kleinen lava ausflug sind wir aufgeheizt genug zum schnorcheln. inmitten vieler doktor- und papageienfische erspähen wir auch einen großen marmor-rochen, zwei adler-rochen und einen weißspitzen riffhai. unfassbar! und das ohne schwere flaschen umschnallen zu müssen! das wasser ist ziemlich kalt und die wassereinheiten werden daher kurz gehalten, aber auch beim nachmittäglichen schnorcheltrip werden wir nicht enttäuscht. seelöwen liegen links und rechts auf den felsen, während ein punguin unter uns hindurchschwimmt und zwei weitere auf einem stein die sonne genießen. wir schwimmen neben pinguinen! es ist zu verrückt!!!
der gigantische stachel-rochen, die paar riffhaie und der violette, freischwimmende oktopus wirken dagegen fast lächerlich. die inseln imponieren von tag zu tag mehr mit ihrem unglaublichen artenreichtum. und die meisten tiere sind auch überhaupt nicht scheu. wir steigen aus dem boot, begehen die insel bartolomé und stolpern beinahe über einen seelöwen. der will sich weiterhin sonnen
und verzieht sich daher nur ein paar meter weiter. wir, einige meter weiter, stolpern dann fast wieder über den nächsten lava lizard. darwin finken sitzen am weg und ein galapagos habicht lässt uns seelenruhig vorbei wandern. das ist DAS paradies für tierliebhaber! auch, wenn uns unser guide immer sagt, es kommen noch soviel mehr seelöwen, wird jeder erblickte ins blitzlichtgewitter gestellt (natürlich ohne blitz!) und lange beobachtet.
nach einem aufregenden, vielseitigen tag und nach feiner gesellschaft beim dinner, genießen wir noch sternschnuppen am kristallgespickten nachthimmel inmitten einer einsamen bucht. was ist das leben doch schön!
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