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Published: September 13th 2006
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Puerto Lopez
Fruehstueck bei "Nervbold" Neuer Tag, neuer Versuch einen Eintrag zu verfassen, der euch ueber unseren ersten Urlaub informieren soll.
Die Reise ging nach...nein Thomas, nicht nach Salinas oder Montañita!😊...sondern nach Puerto Lopez, ein kleines Oertchen noerdlich von Montañitas, direkt an der Kueste des Pazifischen Ozeans. Der Plan war Freitag Mittag, direkt nach der Schule, zum Bus Terminal zu fahren und vor Ort ein nettes kleines und vorallem kostenguenstiges, aber dennoch sauberes Hostel zu finden. Diese Ansprueche!!! Allein die Busfahrt war schon ein Erlebnis wert. Am Busbahnhof ging es zu wie auf einem Markt in Polen. Jede „Busgesellschaft“ (wenn man das so nennen kann) versuchte uns ein Busticket zu verkaufen. Die Leute der verschiedenen Anbieter liefen umher und riefen die Namen der Zielorte der Busse, quasi aehnlich wie die Marktschreier, die versuchen ihre Produkte an den Mann zu bringen. Als wir dann unser Ticket gekauft haben, hatten wir noch etwa eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt, also setzten wir uns in die „Wartehalle“, wo ich eine der wichtigsten Regeln fuer Ecuador unabsichtlich missachtet habe. Da alles neu und schon auch interessant fuer mich war habe ich mich umgesehen, mir die Leute angeschaut und den ganzen Trubel beobachtet. Dabei schweifte mein Blick eben auch ueber die
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Fruehstueck bei "Nervbold" Gesichter der verschiedensten Leute und ups....da starrte mich auch schon ein junger Ecuadorianer an und zwinkerte mir zu. Natuerlich habe ich sofort meinen Blick abgewendet und versucht alles zu ignorieren, wie uns das auch imer gesagt wurde. Doch der Kerl hoerte nicht auf mich anzustarren. Erst als ich dann (natuerlich nicht alleine!!!) fuer kleine Ladies ging wurde ich erloest, denn er verlies dann auch seinen Platz. Einen Moment lang fuehlte ich mich schon recht unwohl. Die Busfahrt selbst war ebenso erlebnisreich. Angefangen von dem Bus selbst, obwohl wir schon einen der besseren Busse hatten (sogar mit TV) bis hin zu den Leuten. Guayaquil war die erste Station, da war der Bus noch halb leer. Da die Sitzreihen so eng waren, sodass ich nicht einmal meine Beine im aufrechten Sitzen hinter den Stuhl klemmen konnte, wollten wir eine Sitzreihe nach vorn wechseln, direkt hinter den Busfahrer. Doch als dann ein seltsames Tierchen ueber den Sitz kroch haben wir uns umentschieden und beschlossen jeder eine Sitzreihe zu nehmen und eben seitlich zu sitzen. Doch schon eine halbe Stunde spaeter an der naechsten Station, wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob es wirklich eine Busstation war, stiegen so viele Leute zu, dass
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Fruehstueck bei "Nervbold" wir wieder zusammen ruecken mussten. Somit sassen wir ca. vier Stunden eng zusammen gequetscht nebeneinander. Die Leute, die zustiegen, schienen wirklich mit kompletten Haushalt, inklusive der Haustiere, vorallem Huehner zu reisen. Es war unglaublich. Eine Frau trug ihr Huhn, dem sie die Fuesse zusammen gebunden hat, in einer Plastiktuete mit sich. Das muss man einfach mal erlebt haben. Wie uns dann gesagt wurde ist das hier auch voellig normal. Auch wenn kein Platz mehr im Bus ist werden trozdem alle, die an der Strasse stehen und ihren Arm raus halten mit genommen, selbst wenn sie im Gang stehen muessen. Aussteigen kann man auch ueberall und nirgends. Man muss einfach nur ganz laut ¡Pare! (= Stop!) (wenn ich das richtig verstanden habe) rufen. Also man muss es wirklich mal erlebt haben. 😊
In Puerto Lopez angekommen haben wir uns erst einmal in einen Kreis gestellt und die verschiedensten Reisefuehrer ausgepackt, um nach Hostels zu suchen. Da sprach uns auch gleich ein Einwohner an und drueckte uns einen Flyer von einem Hostel in die Hand. Zufaellig stand dieses Hostel auch fuer uns in engerer Auswahl. Also haben wir zugesagt und der Spass ging weiter. Wir wurden mit einer Ritscha zu unserem Hostel
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whale watching gefahren, was am Ende nur eine Strasse weiter war. Aber diese 25 Cent war es auf jeden Fall wert. Das Hostel selbst war echt schoen und auch sauber...also, unseren Anspruechen voll gerecht. Aber wir waren eh nur zum Schlafen in den Zimmern. Am ersten Abend sind wir Columbianisch essen gewesen. Das Beste am ganzen Essen war der Saft, frisch gepresst und als Glas ein Bierkrug. Das ganze fuer nur 1$. Da zwei der anderen Praktikanten noch bis Nachmittag Unterricht hatten sind sie erst spaeter nachgekommen. Damit wurde der Trip noch viel lustiger und noch viel erlebnisreicher. Melanie hatte kein Bargeld dabei, weil sie auf einen Geldautomaten gehofft hatte. Doch in dieser kleinen Stadt gab es keinen Automaten, erst eine Stunde weiter in Monañita. (Das erinnert mich stark an eine kleine Reise nach Erfurt, ohne Bargeld, nur mit der Karte in der Hand, ohne Zugticket, da der Automat im Zug ebenfalls nicht ging und ich dann in Rottenbach stand, wo es auch keinen Automaten gab!!! 😊 ) Also haben wir alle unser Geld in einen Topf geschmissen und jeden Abend (und auch tagsueber) gerechnet, was wir uns noch leisten koennen, damit wir alle die Bootstour fuer whale watching (Isla de la
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whale watching Plata fiel somit schon ins Wasser) machen konnten, die Uebernachtung und den Bus bezahlen konnten und auch noch essen konnten. Es war zwar knapp, aber es ging alles auf und so haben wir am Samstag eine Tour mit einem Boot hinaus aufs Meer gemacht um Wale zu beobachten. Es war eigentlich auch super schoen. Wir haben Wale gesehen, sogar direkt neben uns. Doch ich konnte leider keine Fotos machen, da ich ab der Haelfte der Fahrt ueber der Railing hing und mich meines Mageninhaltes entleerte. (Und wieder eine kleine Erinnerung an vergangene Ereignisse...Leipzig, Party, Milch und Heimfahrt!!! ) Dieses Mal habe ich aber schon in weiser Voraussicht am Morgen keine Milchprodukte zu mir genommen und sogar eine Tablette genommen. Und dennoch...Als der Guide neben mir den Kuchen und die Melone auspackte war es vorbei. Doch ich war nicht die Einzige...so viel also dazu! Damit war es nicht ganz so peinlich. Es war wirklich schoen und toll die Wale zu sehen, aber ich war auch froh als wir dann endlich wieder auf dem Festland waren. Den ganzen restlichen Tag schwankten wir so durch die Strassen und gingen mit den Wellen des Meeres mit. 😊
Da zur Zeit die Wahlen fuer den
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Pazifischer Ozean Presidenten in Ecuador auf Hochtouren laufen gab es in Puerto Lopez ein „Dorffest“, was wir natuerlich nicht auslassen wollten. Doch als wir uns gegen 22.00h auf den Weg machten, war die Stadt schon wie ausgestorben. Eine kleine Bar (auch als Disco benutzt) hatte noch offen, doch dort fand eine Privatfeier statt. Also haben wir nicht mehr viel gemacht, waren nur noch etwas trinken, sind ein bisschen herum gelaufen und sind dann zurueck ins Hostel. Sonntag haben wir ausgecheckt, haben gefruehstueckt und sind zum Bus. Wir haben uns fuer eine andere Busroute entschieden als die Hinfahrt, weil wir urspruenglich noch in La Libertad einen kurzen Aufenthalt einlegen wollten und zum Strand gehen wollten, denn in Puerto Lopez war das Wetter nicht dementsprechend. Die meiste Zeit war es sogar echt kalt, windig und nur bewoelkt...also nicht gerade Badewetter. Aber waehrend der Busfahrt packten wir wieder unsere Reisefuehrer aus, um nachzulesen, was La Libertad so zu bieten hat und mussten feststellen, dass jeder Reisefuehrer von einem Besuch in dieser Stadt abraet, da es rein gar nichts zu bieten hat. 😊 Dennoch war die Fahrt die Kueste entlang keines Falls ein Fehler, denn die Landschaft war absolut traumhaft.
Der Trip endete genauso erlebnisreich wie
er auch angefangen hat...mit einer Taxifahrt in einem Pick-Up Truck ...zu acht siztend auf einem Holzbrett, wobei man dem Fahrer nicht einmal mitteilen konnte, wo man hin muss, da das Fahrerhaeuschen komplett geschlossen war. 😊 Irgendwie haben wir es aber trotzdem geschafft an richtiger Stelle zu klopfen und ihm per Handzeichen zu verdeutlichen, dass wir hier aussteigen wollen.
Der Trip hat sich also absolut gelohnt. Wir hatten jede Menge Spass, viel zu lachen und ich denke, es waere nur halb so lustig gewesen, waere alles reibungslos gelaufen und alle haetten ihr Geld dabei gehabt. Ich danke also allen, die zu dem Erfolg dieses Trips beigetragen haben: den Praktikanten, den Busfahrern, den Ritschafahrern (welche sich sicher auch heute noch an die 6 Deutschen erinnern), den Hostelbesitzern, „Grinsebacke“, „Nervbold“ und allen „Netzhemden“ von Ecuador! (diese Insider erzaehl ich euch dann ein anderes Mal!!!)
PS: die Fotos von unserem Trip werde ich spaeter auch noch hochladen...aber das wird noch etwas Zeit brauchen...also habt Geduld!
Gruss aus Guayaquil
eure Anja
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Thomas
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Tja, zumindest wars ja in der Naehe von Montanita. Tja, und die augenzwinkernden Schoenlinge wirst du dir wohl noch oefters antun muessen. Also in Montanita, hat es keine Singlefrau geschafft ueber den ersten Abend hinaus Single zu bleiben. (Das soll aber echt nichts gutes heissen, also das waren vielleicht ein paar Typen). Auf jeden Fall schoen, dass es dir so gut geht. Mach weiter so