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Nochmals freue ich mich über eine weitere Reisebegleitung: Beate, eine gute Freundin begleitet mich durch Kolumbien und Panama. Gemeinsam schauten wir uns in den ersten Tagen Bogota an, eine zwar etwas gesichtslose, aber doch auch wieder spannende Stadt auf ca. 2.600m Höhe. Vom Hausberg Cerro de Monserrate, der nochmals fast 700m höher liegt, hat man einen schönen Ausblick über die Stadt. Klassischer Weise fährt man hier mit der Seilbahn oder der Zahnradbahn hoch. Wer Lust hat, kann auch 1h hoch laufen. ;-) Wir fuhren gemütlich hoch, schlenderten durch das schöne Altstadtviertel Candelaria mit seinen vielen Graffitis bis hin zum Plaza Bolivar und erkundeten schöne Bars und Cafes. Und wir planten unsere Touren und Ausflüge.
Meine geliebten Free Walking Tours werden auch hier in Bogota angeboten. Und es gibt sie zu verschiedensten Themen. So erfährt man viel Interessantes über die Geschichte Kolumbiens, die Drogenkartelle und Paramilitärs oder die Graffiti Kunst in der Stadt. Man konnte an einem Fruit-Tasting teilnehmen, kolumbianische Snacks probieren oder „Tejo“ spielen, die kolumbianische Nationalsportart (witzig und verrückt ;-)
Absolut spannend war unser Ausflug in die Salz-Kathedrale im Salzbergwerk von Zipaquira., ca. 50km von Bogota entfernt. Allein schon die Hinfahrt mit einem lokalen Bus dauerte über 2h und
war ein Erlebnis für sich. Angekommen in Zipaquira realisierten wir schnell, dass es sich um DIE große Touristenattraktion in dem Ort handelt, eine katholische Kirche in einem Bergwerksstollen. Sie zählt zu den herausragendsten architektonischen Gebäuden Kolumbiens. Wir erlebten diese Faszination aus Kirche und Lichtillumination fast 200m unter der Erde und waren stark beeindruckt.
Mit unserem Flug nach Cartagena erreichten wir anschließend die Karibikküste und erlebten einen kleinen Temperaturschock. Plötzlich war es sehr schwül warm und tropisch heiß. Ich konnte das so genießen. Cartagena mit seiner sehr schönen Altstadt mit kolonialem Flair, dem Alternativviertel Getsemani aber auch dem Wolkenkratzer-Viertel Bocagrande hat uns auf Anhieb gefallen. So haben wir uns „todesmutig“ für eine Fahrradtour entschieden, obwohl die Stadt nicht wirklich so fahrradfreundlich ist. Aber es war trotzdem eine schöne Tour, um die Stadt nochmal von einer anderen Seite kennen zu lernen.
Ein besonders witziges Erlebnis war unsere Tour zum Schlammvulkan, wobei hier nicht die Rede von einem Vulkan mit glühender Lava und Rauchwolken ist. Diesen ca. 20m hohen Krater erklimmt man über eine Treppe und schaut auf eine grau-braune Brühe, die der Vulkan fortlaufend aus ca. 2.300m Tiefe hinauf befördert. In diese steigt man hinein und merkt sofort: Man geht
einfach nicht unter. In dem warmen dickflüssigen Schlamm lässt es sich hervorragend entspannen und auf Wunsch gibt es noch eine Massage mit dem heilenden Schlamm. Nach dem Aussteigen helfen einem nette ältere Damen im nahe gelegenen See alle Schlammreste wieder vom Körper abzuspülen. Eine lustige Prozedur für alle Beteiligten :-)
Danach stand unsere Segeltour zu den San Blas Inseln an, um nach Panama zu segeln. Da es von Kolumbien nach Panama keinen Landweg gibt, nutzen viele Reisende diese Variante, um nach Panama zu gelangen. Ich war froh, endlich mal wieder auf ein Segelboot zu kommen und wir erlebten Karibik pur… es war so schön ;-)
Die Insel erinnerten mich stark an Vanuatu oder Rarotonga im Pazifik – herrliche Strände und türkisfarbenes Meer. Auch wenn es zwischendurch immer wieder regnete, erlebten wir wunderschöne sonnige Segeltage mit Schwimmen und Schnorcheln in der Karibik.
Nach unserer Ankunft in Porto Lindo ging es direkt nach Panama City weiter. Somit fuhren wir quasi direkt von der Karibikküste an die Pazifikküste. Angekommen in Panama City erlebten wir eine sehr kontrastreiche Stadt. Während die Wolkenkratzer-Skyline sehr stark an New York erinnert, empfängt einen keine 5km weiter eine schöne koloniale Altstadt, in der momentan viel restauriert
wird. Und in unmittelbarer Nähe dazu existieren viele Armenviertel mit verfallenen Häusern. Schöne Ausblicke über die gesamte Stadt hatten wir vom Berg Ancon sowie von den vielen Rooftopbars, welche besonders abends durch den Blick auf die strahlende Skyline bestachen.
Er war das Einzige, was ich mit Panama in Verbindung brachte: Der Panama Kanal. Also unternahmen wir eine Fahrt dorthin und wurden nicht enttäuscht. Wir konnten eine beeindruckende Baukonstruktion und markanter Geschichte erleben und erfuhren, dass erst nach über 90 Jahren der Kanal aus dem Besitz der Amerikaner zurück an Panama ging. Auch wenn gerade kein großes Frachtschiff die Miraflores Schleuse passierte, als wir da waren, war es trotzdem ein beeindruckendes Erlebnis.
Der nächste Flug führte uns zurück nach Kolumbien in die Kaffeeregion Salento. Viele hatten uns vorgeschwärmt, wie schön es dort wäre. Und tatsächlich erkannten wir die Schönheit dieser Region trotz Dauerregen in den ersten 2 Tagen. Während dieser Zeit übernachteten wir in einer kleinen, sehr urigen Holzhütte, die wie ein Ferienhaus eingerichtet war. Wir entdeckten wieder schöne Restaurants in Salento und gingen abends zu einer Kaffeerösterei, bei der wir vieles über die Kaffeerösterei lernten und unseren eigenen Kaffee rösten konnten. Was für ein schöner Kaffeeduft…
Mit kleinen
Jeeps machten wir uns am nächsten Tag auf ins berühmte Cocora Valley mit den markanten Wachspalmen. Diese Palme ist der Nationalbaum Kolumbiens, kann bis zu 60m hoch werden und zählt damit zu den größten der Welt. Bereits nach einer kurzen Wanderung erreicht man einen Aussichtspunkt mit brillantem Blick über das Tal sowie den mystischer Nebelwald, wenn die Wolken rein ziehen. Magisch…
Am nächsten Tag machten wir einen Ausritt per Pferd zu einer Kaffeefarm. Hier bekamen wir sehr anschaulich erläutert, wie Kaffee angebaut, geerntet und zubereitet wird. Eine spannende Tour und gute Ergänzung zu unserer Kaffeeröstung zwei Tage zuvor.
Mit lokalen Bussen ging es für uns fast 8 Stunden wieder zurück nach Bogota. Es war zwar eine lange, aber auch spannende Panoramafahrt durch die Anden, bei denen sich der Bus mit z.T. nicht mal 10km/h die Berge hinauf gequält hat.
In Bogota entspannen wir uns nochmal und entdecken wieder schöne Restaurants und Cafes bevor es für Beate wieder zurück nach Deutschland und für mich weiter nach Ecuador geht.
Und zum Essen in Kolumbien: Frische exotische Früchte… das ist das erste, was mir in Kolumbien so positiv aufgefallen ist. Und als dann noch die frisch gepressten Säfte dazu kamen, war
für mich alles perfekt. :-) Ansonsten ist die kolumbianische Küche sehr stark von Rinder- oder Hühnerfleisch geprägt und oft gibt es Gemüse als Beilage. Neu waren für mich die Kochbananen oder Arepas – Maisfladen als Ersatz für Brot. Alles in allem aber immer sehr frisch zubereitet und lecker!!!
Vielleicht hatten wir einfach nur Glück gehabt, aber auf jeden Fall haben wir uns in Kolumbien nie unsicher oder bedroht gefühlt - im Gegenteil. Selten haben uns so viele Menschen so höflich, nett und bedingungslos geholfen, wie in diesem Land. Auch wenn es vielleicht viele Vorurteile gegenüber Kolumbien gibt, wir sind extrem positiv von Kolumbien überrascht.
Adios Colombia!
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masch
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Südamerika - ach ja...
Sehr schön! Genau die richtigen Bilder und Berichte, um sich am liebsten selbst dort mal umzuschauen... Mehr davon! Liebe Grüße masch