Advertisement
Published: October 16th 2018
Edit Blog Post
Nun ist es also wieder so weit: Sieben Monate nach meiner ersten Kolumbienreise bin ich wieder hier. Kolumbien. Mein Herz hat deutlich spürbar Freudensprünge gemacht als der Flieger in Bogotá gelandet ist. Sprachlich habe ich mich gleich in den ersten Minuten hier als “Neo-Peruanerin” geoutet, als ich bei dem
Oficina de Cambios (Wechselstube) mit den Worten “
Quiero cambiar 20€, nada más” bestellt habe. Der Zusatz “
nada más” ist typisch peruanisch, wird dort in jedem Zusammenhang verwendet um zB eine Bestellung zu beenden, heißt wortwörtlich übersetzt “sonst nichts”. Wenn man das nicht sagt, fehlt den Peruanern was im Satz und sie sind tatsächlich verwirrt, weil sie glauben, da kommt noch etwas nach. Außerhalb Perus wird das nicht verwendet, es klingt daher eher so als hätte man es eilig, insofern war die Reaktion der Beamtin “
Bueno, tranquila” (“ist gut, beruhig dich”) wenig verwunderlich und ein Ausdruck davon, dass es kein Problem wäre nur 20€ “sonst nichts” zu wechseln. Als mir bewusst wurde, dass ich meine Wortwahl jetzt wieder zweimal überdenken muss, musste ich zwangsläufig laut auflachen. Die Monate auf Reisen haben mein Spanisch und damit auch meine Ausdrucksweise geändert. Ausdrücke wie
nada más, waiqui, warmicha; das übermäßige Verwenden von
yaa! und einem eher
harschen
ok als Antwort auf
gracias; neue Lebensmittelausdrücke wie
ají, culantro, choclo, frejol und palta aus dem Peruanischen musste ich mir erst mal wieder abgewöhnen. Auch meine mexikanischen Slangausdrücke wie
chido, chingon, chingar, padre, weeyy, orale und der ständige Gebrauch von
super musste wieder Platz machen für kolumbianischen Wohlklang:
chévere, marica, amiguuu, rumbear, dale, claro, cierto, listo, a la orden, con mucho gusto, tranquila, calmate, normal, linda, parcera, mamacita, vos ... Ich mag kolumbianisches Spanisch, für mich ist das Musik in den Ohren. Und falls ihr echte kolumbianische Musik dazu hören wollt, bitteschön: Eine ganz tolle
">Version von La tierra del Olvido von Carlos Vives, interpretiert von 75 Musikern aus ganz Kolumbien. (