Manizales und Salento


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South America » Colombia » Manizales
June 8th 2018
Published: June 11th 2018
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Montag, den 4. Juni, kam ich irgendwann nachmittags in Manizales an. Ich erwartete eigentlich eine ganz kleine Stadt und war dann überrascht, dass Manizales eine sehr große Stadt ist. Wer hätte das gedacht!? ^_^ Vom Busterminal habe ich eine Seilbahn hoch ins Zentrum genommen von wo aus es dann ungefähr 10 Minuten zu Fuß bis zu meinem Hostel waren. Unterwegs sah ich den Hauptplatz wo an diesem Montag sehr viele Menschen die Sonne genossen (es war irgendein katholischer Feiertag und die Leute hatten frei). Das Zentrum von Manizales mit seinen vielen Kirchen war ganz nett.

Mein Hostel, das Golden Frog Mountain Hostel, war super. Die Zimmer waren groß, die Betten riesig, überall waren Leseecken, Sofas und Hammocks und es war super gemütlich. Es war sehr sauber dort, in der Küche gab es alles was man sich wünschen kann und das Frühstück war sehr lecker. Zusätzlich hätte das Personal dort nicht hilfreicher sein können! Ich war in Manizales weil ich eine 1 oder 2-Tages-Tour zum Los Nevados Nationalpark machen wollte, aber leider waren nicht genug Leute für die Tagestour und in den nächsten 2 Tagen würde keine 2-Tages-Tour stattfinden... Die Leute im Hostel haben trotzdem alles versucht, damit ich doch noch eine Tour machen konnte (was leider dann nicht geklappt hat).



Meine nächste (und letzte) Tollwutimpfung stand an diesem Tag an und so machte ich mich auf die Suche nach dem Impfzentrum der Stadt und unterwegs begegnete ich Gabo der in meinem Hostel als Guide arbeitet. Da es ein Feiertag war, war das Impfzentrum natürlich geschlossen... Stattdessen hat Gabo mir dann die Stadt gezeigt, mich zu einem tollen Aussichtspunkt geführt, mich dazu gebracht Obletas zu probieren (2 sehr dünne aber große Plätzchen mit einer « Arequipas-Creme » dazwischen) und mir die beleuchtete Kathedrale gezeigt. Oben auf der Kathedrale hängt ein Kreuz mit einer Jesusfigur und es sieht so aus als würde es jeden Moment hinunterfallen. Gabo hat mir ein paar Legenden dazu erzählt, aber ich weiß nicht ob die stimmen oder ob er das erfunden hat ^_^

Zurück im Hostel habe ich zu Abend gegessen und den Rest des Abends mit Lesen verbracht. Leider hat niemand anders sich mehr für die Tagestour zu Los Nevados angemeldet und so war diese Tour gecancelled... Ich habe dann entschieden am nächsten Tag nach Salento zu fahren, wo ich Agim treffen würde.



Am nächsten Morgen bin ich wieder zum Impfzentrum gegangen wo man mir sagte, dass ich für die Tollwutimpfung zu einem anderen Zentrum muss. Das war über eine halbe Stunde laufen von dort, also habe ich ein Taxi genommen. Da ich nur eine Verschreibung von einen Arzt aus Costa Rica und nicht von einem aus Kolumbien hatte, musste ich hier zum ersten Mal seit Kolumbien die Impfung zahlen. Natürlich hatte ich dafür nicht genug Geld dabei, da ich bisher noch nie habe zahlen müssen und ich habe meine Kreditkarte nie dabei für den Fall dass ich bestolen werde ... Also nahm ich ein Taxi zurück zum Hostel, habe meine Sachen zusammengepackt und bin zurück zum Impfzentrum. Dort bekam ich dann die Impfung ohne weitere Probleme. Ich bin wirklich sehr froh, dass die ganze Geschichte jetzt endlich vorbei ist und ich keine Impfungen mehr brauche! :-) Die Impfungen an sich waren nicht schlimm, aber es war sehr nervig immer ein Impfzentrum finden zu müssen und alles war mit viel Stress verbunden.



Von dort aus habe ich dann ein Taxi zum Busterminal genommen und habe den nächsten Bus nach Salento genommen. Die Fahrt dorthin war zum Glück nur 3 Stunden lang und ich kam gegen 13h an.





In meinem Hostel in Manizales hat man mir wärmstens empfohlen ins Yambolombia Hostel in Salento zu gehen und so habe ich Agim morgens dorthin geschickt und er hat uns ein schönes riesiges Privatzimmer mit 2 großen Betten reserviert (billiger als Betten im Schlafsaal und viel mehr Platz :-)). Bevor ich dorthin ging, habe ich in Salento noch ein leckeres vegetarisches Curry zu Mittag gegessen, denn das Hostel war gut 20 Minuten Fußweg vom Zentrum entfernt (oder in meinem Fall 5 Minuten mit dem Taxi). Mein Taxifahrer hat mich natürlich verarscht und hat mich 10.000 pesos zahlen lassen statt der normalen 8.000, aber so ist das nunmal wenn man irgendwo neu ankommt und die Preise noch nicht kennt...

Das Yambolombia Hostel war fantastisch! Gabriel, der Besitzer, war super nett und herzlich und hatte gute Tipps wo man am besten hingeht und wie man hinkommt. Die Zimmer waren super, alles war sauber und die Atmosphäre im Hostel war echt gut. Die Aussicht vom Garten auf das Tal rundherum war auch sehr schön und nachts konnte man dort jede Menge Glühwürmchen und Sterne sehen. Es gab den ganzen Tag über gratis Tee und Kaffee und ich kann nur jedem empfehlen auch dorthin zu gehen, es fühlte sich an wie ein zu Hause! :-)



Ich dachte, Agim wäre nicht im Hostel als ich ankam, denn er wollte eigentlich eine Radtour machen, aber er ist mit dem in der Nähe vom Hostel gestürzt und hat sich an der Schulter verletzt und hatte überall böse Schrammen... Ich hatte eigentlich nur 1, Maximum 2 Nöchte dort bleiben wollen, aber ich wollte ihm die Chance geben sich ein bisschen zu erholen und den Valle de Cocora mit mir zusammen zu besuchen, also habe ich meine Pläne geändert um ein bisschen länger zu bleiben.

Nach einer guten Dusche und ein bisschen erzählen sind wir ins Zentrum gelaufen und haben uns die schönen kleinen, bunt angemalten Häuser angeschaut. Es gab dort - natürlich - jede Menge Läden die Touristenfallen waren und Agim hat sich ein ziemlich teures Eis aufschwatzen lassen. Ich habe nur eine Lulada gekauft (ein Fruchtsaft aus der Lulo Frucht die typisch in dieser Gegend ist) und sie war so lecker, dass ich danach jeden Tag dort eine Lulada getrunken habe. :-)

Wir haben Essen eingekauft und haben auf dem Marktplatz ein Bier getrunken, wo wir Sarah und Philippe, ein Paar aus der Schweiz, kennenlernten (auch Deutschsprachig) die auch bei uns im Hostel waren. Er hat gerade sein Ingenieurstudium beendet und sie ist Konditorin. Sie waren super nett und wir hatten eine gute Zeit mit ihnen! :-)

Wir haben den Abend damit verbracht zu kochen, Glühwürmchen und Sterne zu schauen und Wein zu trinken. :-)



Am nächsten Morgen hatte Agim überall furchtbare Schmerzen wegen seinem Radunfall am Tag vorher und konnte sich kaum bewegen. Er hat den Tag deshalb im Hostel verbracht und ich bin zur Ocaso Kaffeeplantage gegangen und danach zum Santa Rita Wasserfall.

Die Ocaso Kaffeeplantage war gut 15 Minuten Fußweg von unserem Hostel weg und es war ein sehr schöner Ort. Während der 60-minütigen Tour haben eine Deutsche (komisches Mädchen, krass und sehr schlecht geschminkt...) und ich alles darüber gelernt, wie man organischen Kaffee produziert, welche verschiedenen Kaffeepflanzen es gibt und warum kolumbianischer Kaffee der Beste der Welt ist. Nur Brasilien produziert mehr Kaffee als Kolumbien, aber die Qualität des brasilianischen Kaffees ist schlechter, da sie den Kaffee mit Maschinen pflücken, während er in Kolumbien mit der Hand gepflückt wird. Ich habe ihren Kaffee probiert (und ihren leckeren Schokoladenkuchen) und er war echt sehr gut!



Danach bin ich zum Santa Rita Wasserfall gegangen. Es war gut 1 Stunde zu fuß dorthin und die Landschaft war wunderschön, so habe ich die Wanderung sehr genossen. Am Wasserfall musste man 5000 pesos Eintritt zahlen und der Besitzer dieses Grundstücks war super nett! Ich habe ihm erzählt, dass ich den Wasserfall besichtigen muss, da meine Mutter auch Rita heißt und er sagteich solle dann mal schauen gehen ob der Wasserfall genau so schön ist wie sie (natürlich nicht! ^_^). Die Wanderung zum Wasserfall und zurück dauerte auch gut eine Stunde und ich hatte die Beste Zeit überhaupt. Ich war ganz alleine dort, keine anderen Touristen in Sicht, nur ab und zu jemand der auf einem Feld arbeitet. Die Wanderung war nicht anstrengend, aber ziemlich abenteuerlich da ich durch Höhlen und über Hängebrücken und kaum begehbare Wege musste ; ich fühlte mich wie Indiana Jones! Auf halben Weg stand eine Schaukel und so habe ich mich darauf gesetzt und gut 15 Minuten einfach in der Sonne geschaukelt und die Sicht und das Leben genossen. :-D

Die Landschaft war wunderschön und falls ihr je dorthin geht, so dürft ihr den Wasserfall nicht verpassen!

Genau als ich zurück am Eintritt war began es zu regnen und so habe ich mich ein paar Minuten zu dem Besitzer gesetzt und mit ihm einen heißen Kaffee (voller Zucker) getrunken. Er war echt super nett und so blieb ich gerne dort bis es aufhörte zu regnen. Dann bin ich zurück nach Salento gefahren und bin ein bisschen shoppen gegangen bevor Agim kam. Ich habe ein paar schöne handgemachte Ohrringe und eine Halskette aus Bronze gekauft (ich habe schon lange Schmuck aus Bronze gesucht). :-) Später kam Agim dann auch und wir sind für ihn in ein paar Apotheken gegangen um etwas zu finden um seinen Arm zu fixieren (haben aber leider nichts gefunden) und haben dann im Zentrum zu Abend gekocht. Wir hatten beide den ganzen Tag über noch kaum etwas außer dem Frühstück gegessen und waren zu hungrig um zurück zum Hostel zu gehen und dort zu kochen. Wir haben Pizza gegessen (nicht gut, aber billig) und haben dort 3 ältere Leute kennengelernt, 2 aus den Staaten und eine Kolumbianerin die schon lange in den Staaten lebt. Sie waren sehr nett und wir haben über ihre Arbeit, Kolumbien und Belgien geredet (einer von ihnen war schon öfter dort, da sein Bruder ein paar Jahre lang in Brüssel gelebt hat).

Wir haben den Abend damit verbracht mit den anderen im Hostel und mit Gabriel zu erzählen, sind aber beide früh ins Bett gegangen, Agim weil Schmerzen müde machen und ich weil ich schon länger nicht mehr so viel gewandert bin.



Donnerstag ging es Agim noch immer nicht bedeutend besser und so bin ich alleine zum Valle de Cocora gegangen. Auf dem Marktplatz musste ich eine halbe Stunde warten, da das erste Taxi dorthin erst um 7:30 losfuhr. Dort habe ich dann Chelsea und Stijn aus Ostende in Belgien kennengelernt. Sie waren super nett, aber wie alle Flamen die man kennenlernt gingen sie automatisch davon aus, dass ich Flämisch kann. Naja, ich kann es ein bisschen, aber ich habe es schon sehr lange nicht mehr geredet und es hat mich viel Mühe gekostet wieder reinzukommen. Sie hatten aber viel Geduld mit mir und sagten sogar mein Flämisch wäre ganz gut! ^_^ Sie konnten auch Deutsch und so haben wir zwischen den beiden Sprachen abgewechselt, so dass ich mein Flämisch und sie ihr Deutsch üben konnten. :-)

Wir sind nicht die ganze Zeit zusammen gewandert, meistens war ich hintendran da ich viel mehr Photos machte als sie, aber wir trafen uns immer am nächsten Aussichtspunkt wieder.



Cocora Valley ist zweifellos der schönste Ort, den ich in Kolumbien besucht habe! Er hat alles, was ein guter Wanderweg braucht : eine Strecke über Felder mit einer schönen Aussicht auf die Berge rundherum, verschiedene Arten Wald (Regenwald, Nadelwald, Palmwald) ; die Hälfte des Weges war bergauf und ziemlich anstrengend und es waren nicht zu viele Touristen unterwegs. Außerdem gab es dort eine « case del colibri » (Kolibrihaus) wo man hunderte schöne bunte Kolibris sehen kann. Es gibt dort 6 verschiedene Arten und im Park im allgemeinen 12 verschiedene Arten. Die Höhe und die Luftfeuchigkeit dort sind anscheinend perfekt für Kolibris.

Sie erzählen einem dort, dass der Eintritt zum Park gratis ist, was auch stimmt, aber die verschiedenen Teile des Parks sind Privatgrundstücke und mann muss insgesamt 5000 pesos zahlen (+ 5000 pesos für das Kolibrihaus). Der Park ist absolut jeden Cent Eintritt wert! Oben auf dem Berg, an der Finca de la Montaña, habe ich Daniel aus Barcelona getroffen. Wir hatten uns fast 3 Monate vorher in Flores, Guatemala, kennengelernt und hatten uns seither nicht mehr gesehen und nicht mehr miteinander geredet. Es war für uns beide eine große Überraschung uns dort wiederzusehen! 3 Freunde von ihm waren im selben Hostel wie ich und er versprach später auf ein paar Bier vorbeizukommen. :-)

Es waren auch sehr viele Belgier dort unterwegs (hauptsächlich Flamen). Man sieht nie irgendwo Belgier außer an Orten wo man wandern kann. Ganz witzig eigentlich. ^_^

Ich habe meinen Tag im Valle de Cocora sehr genossen, es ist ein wunderschöner Ort mit einer fantastischen Aussicht und wir hatten echt Glück mit dem Wetter. Wie ich bereits sagte, es war mein Lieblingsort in Kolumbien! :-)



Zurück in Salento bin ich in den Supermarkt gegangen, habe Essen eingekauft und bin dann zurück zum Hostel gegangen. Ich wollte mir etwas zum Mittagessen kochen, aber Gabriel bestand darauf, dass ich mit ihm seine Linsensuppe und Reis aß und es war wirklich gut. :-) Nach dem Mittagessen (um 16h) habe ich Tomatensoße für das Abendessen gekocht und habe den Rest des Nachmittags damit verbracht die Sonne zu genießen und zu schreiben.

Gegen 17h oder 18h kam Agim zurück, aber er war ziemlich müde nach seiner Tour zur Kaffeeplantage und zum Santa Rita Wasserfall und er hatte Schmerzen an der Schulter...

Gegen 19h kamen Daniel und seine Freunde dann zu unserem Hostel (sie schliefen hier aber Daniel schlief irgendwo in der Stadt). Er hatte Wein mitgebracht und wir haben meine Pasta gegessen. Wir hatten einen richtig schönen Abend und es war schön Daniel besser kennenzulernen. :-)





Und das wars, mein letzter Abend in Salento bevor ich nach Cali fuhr, und ich war etwas traurig darüber ; ich hätte viel länger in Salento und Yambolombia bleiben können! :-)


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