Bogota und die Salzkathedrale


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May 31st 2018
Published: June 5th 2018
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Montag, den 28. Mai kam ich um 12h30 in Bogotá an. Ich habe ein Uber zu meinem Hostel genommen und, nach dem Check-in, bin ich zu Mittag essen gegangen. Es war bereits zu spät noch eine Free Walking Tour zu machen und mir ging es nicht so besonders gut, da habe ich den Nachmittag einfach im Hostel verbracht. Ich war total müde und mir war schrecklich kalt, deshalb habe ich nur im Bett gelegen und einen Film geschaut. Ich habe es kaum geschafft zum Supermarkt zu gehen und mir etwas zu essen zu kaufen ; alles war irgendwie schwierig. Morgens und während dem Flug war ich noch voller Energy und ich wusste erst nicht, was geänder hatte, aber dann habe ich realisiert, dass ich die Grippe hatte... Ich bin dann sehr früh ins Bett gegangen und habe nur Joanna aus Dänemark kennengelernt, die in meinem Zimmer war. Sie war ganz nett, aber lachte mir ein bisschen zu viel während sie einen Film schaute, denn ich konnte so nicht gut einschlafen...



Am nächsten Morgen bin ich früh aufgestanden und hatte eine schöne heiße Dusche. In Bogotá ist es viel kälter als in den anderen Orten in denen ich die letzten Monate gewesen bin. In Kolumbien gibt es nicht wirklich Jahreszeiten, das Wetter ist in den verschiedenen Orten fast immer gleicht, aber ändert stark von Ort zu Ort. In Bogotá, zum Beispiel, ist es immer kalt, denn es liegt auf fast 3000m Höhe, während es in Cartagena immer feucht und heiß ist.



Ich hatte ein kleines Frühstück und bin dann zu einer Free Walking Tour gegangen. Leute dieser Tour waren mehrmals bei uns im Hostel um Werbung für die Tour zu machen und ich dachte, ich wüsste wo die Tour startet, aber wie sich herausstellte wusste ich das nicht ... ^_^ Ich bin am Simon Bolivar Platz angekommen und dort war keine Spur dieser Tour... Stattdessen gab es dort 2 andere Free Walking Tours und, da es zu spät war nochmal zurück zum Hostel zu gehen und die richtige Tour zu finden, habe ich dann entschieden eine der Touren auf diesem Platz mitzumachen. Wir waren nur 3 Leute, 2 Kolumbianer und ich. Sie waren total nett, genau wie unser Guide, Nicole. Sie hat uns viel Interessantes über Bogotá erzählt. Sie hat uns über Simon Bolivar erzählt, ein Venezuelaner der geholfen hat, Kolumbien von den Spaniern zu befreien ; über dessen Frau, die Bolivar sehr oft geholfen und immer unterstützt hat und die nach seinem Tod alleine im Exil gestorben ist. Nicole zeigte uns alle wichtigen Plätze des Zentrums, z.B. ein traditionnelles Haus aus der Kolonialzeit, verschiedene berühmte Graffitis und das Goldmuseum. Während der Tour haben wir eine Gruppe junger Mädchen um die 10 Jahre alt getroffen, die denselben Ort wie wir besichtigten. Plötzlich haben sie sich alle zu mir gedreht, mich umringt und mich gefragt von wo ich komme, was für eine Sprache ich spreche und wie man in meiner Sprache « hola » sagt. Sie haben viel Bilder und Videos von mir gemacht und es war ganz amüsant. Ich hatte nicht erwartet, selbst die Touristenattraktion zu sein! ^_^ Aber in Kolumbien sind die Touristen nunmal eine Attraktion für Einheimische. Sie sind sehr neugierig und wollen alles über einen wissen. :-) Es war eine tolle Tour und sie hat ihr Trinkgeld redlich verdient.



Nach der Tour bin ich zum Supermarkt gegangen, habe was zum Mittagessen eingekauft und bin zurück zum Hostel gegangen. Mir ging es wirklich nicht besonders gut, mal war mir kalt, mal warm und so bin ich zu einer Apotheke gegangen und habe mir was gegen die Grippe gekauft. Nach dem Mittagessen bin ich ins Bett gegangen und habe mich ein paar Stunden lang ausgeruht. Ich sollte nachmittags eigentlich den Präsidenten von JCI Santafé de Tierralinda treffen, aber er hatte zuviel Arbeit und musste mir absagen. Stattdessen bin ich dann ins Goldmuseum gegangen. Ich bin kein riesiger Fan von Museen, aber das war echt interessant. Dort waren Gold und andere Wertgegenstände aus den verschiedenen Gegenden Kolumbiens ausgestellt und anhand ihrer wurden die Geschichte, die Traditionen und der Glaube der Einheimischen Völker erklärt, wie sie gelebt haben, woran sie geglaubt haben und wie sie Gold und andere Metalle verarbeitete haben um Schmuck und Wertgegenstände zu machen. Ich bin gut 90 Minuten geblieben, aber hätte das Museum da nicht geschlossen, wäre ich sicher noch 1-2 Stunden länger geblieben.

Abends habe ich mir leckere Paste mit frischem Gemüse und einem Ei gekocht und einen Film geschaut, denn ich war immer noch nicht gut dran und sehr müde. In der Küche habe ich den Abend Steve aus Kalifornien kennengelernt. Er war ganz lustig indem er nur sehr auffällige Sachen kommentierte : « Oh, du kochst ; es regnet » und so wurde er « Mr. Obvious ». :-)



Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, sind Joanna, Molly und Darragh aus Irland, Steve und Robert aus Kalifornien und ich zusammen nach Zipaquira gefahren um uns die Salzkathedrale dort anzuschauen. Viele Leute haben mir davon erzählt und gesagt, dass sie sehr beeindruckend ist, aber ich hatte mich sonst nicht weiter informiert. Also bin ich einfach Joanna gefolgt, die den Weg kannte. Die Fahrt dauerte 2 1/2 Stunden und wir nahmen 3 verschiende Busse um dorthin zu kommen und unterwegs verloren wir Steve un Robert, aber wir trafen sie zum Glück wieder am Eingang zur Kathedrale. Dort warteten 2 Überraschungen auf mich : 1. Der Eintritt kostete 20$US (viel zu viel wenn ihr mich fragt! Hätte ich das gewusst wäre ich nicht gegangen...) ; 2. Es ist keine wirkliche Kathedrale, sondern eine Kathedrale in einer Salzmine!

Wir kamen genau pünktlich zur 12h-Tour und unser Guide war wirklich sehr gut. Sie erklärte uns alles, dass man über eine Salzmine wissen muss, wie das Salz im Laufe der Geschichte abgebaut wurde und warum es in dieser Mine eine Kathedrale gibt. Die Eingeborenen haben Salzwasser geschöpft und es gekocht bis nur noch Salz übrig blieb. Es war damals, genau wie heute, ein sehr wichtiges und teures Gut. Als die Spanier kamen, brachten sie Spitzhacken und Schaufeln mit und fingen an Salzminen zu bearbeiten. In den 80ern fingen sie an Dynamit zu nutzen um an das Salz zu kommen und erst seit ein paar Jahren wird kein Dynamit mehr genutzt. Heute wird durch Chemikalien das Salz ertragen.

Diese Mine hat 4 Level. Das erste Level ist das originale und war die eigentliche Salzkathedrale. In einer Mine arbeiten ist sehr gefährlich und um sich vor Gefahren zu schützen, haben die Minenarbeiter Kreuze aufgestellt. Es waren 12 lateinische Nummern in der Mine, die die 12 Phasen des Kreuzweges Jesus darstellen. Irgendwann wurde dann das 2. Level der Mine bearbeitet, dann das 3. und jetzt sind sie am 4. Vor 10-20 Jahren wurde festgestellt, dass das 1. Level nicht mehr sicher ist und so wurde es geschlossen. Die lateinischen Nummern und verschiedene andere Dinge dieser ersten Kathedrale wurden entfernt und das 3. Level wurde zu einer neuen Kathedrale umgebaut. Verschiedene berühmte Künstler haben geholfen, diese Kathedrale zu designen und sie ist heute die Nummer 1 Sehenswürdigkeit in Kolumbien. Die verschiedenen Höhlen die vorher zum Salzabbau bearbeitet wurden stellen heute auf sehr simple und elegante Art die 12 Phasen des Kreuzweges Jesus dar. Es gibt verschiedene Haupthallen mit Altaren und Taufbecken und, für nur 500$US kann man sogar dort heiraten!

Am Ende der Tour waren schrecklich viele Souvenirläden, ein Film über die Mine und eine Lichtshow. Die waren alle zu kitschig und richtig schlecht.

Uns hat die Tour wirklich sehr gut gefallen und ich bin froh die Kathedrale mal gesehen zu haben, aber ich bleibe dabei, der Eintritt ist einfach zu teuer.



Nach dieser Tour sind wir zum Hauptplatz von Zipaquira gegangen um dort zu Mittag zu essen. Das Essen war absolut nicht gut, aber wir hatten eine schöne Sicht über den Hauptplatz dieser schönen kleinen Stadt. Der Platz und die Umgebung erinnerten mich sehr an Cusco in Peru.

Danach sind wir zurück zum Hostel gefahren. Ich hatte nachmittags eigentlich den Präsidenten von JCI Santafé de Tierralinda treffen wollen, aber wir waren zu spät aus Zipaquira zurück und er hatte eh zu viel Arbeit um mich zu treffen. Abends sollte ich dann noch meine Freundin Nathalie treffen, aber sie war noch mit Freunden unterwegs und kam zu spät zurück um mich noch zu treffen. Also habe ich noch ein bisschen mit Joanna, Lukas aus Paris und einem Typen aus England erzählt und bin dann aber früh ins Bett gegangen. Ich fühlte mich den Tag viel besser, aber es war besser mich auszuruhen als wegzugehen. :-)



Am nächsten Morgen bin ich um 5:40 aufgestanden und zu Monserrate gegangen. Das ist eine Kirche auf einem Berg der Bogotá überblickt. Ich war zu faul um den Berg hochzuwandern und ich hatte Angst, es könnte anfangen zu regnen, also habe ich den Lift genommen. Unten hatte das Wetter noch richtig gut ausgesehen, aber als ich oben ankam war es heftig am regnen... Zuerst konnte ich überhaupt nichts von Bogotá sehen, aber dann, ganz langsam, klarte es auf und ein Regenbogen erschien über der Stadt. Es war es absolut wert gewesen so früh aufzustehen, denn die Aussicht war spektakular ! Viele Leute joggten den Berg hoch, aber ich hätte das bei meiner angeschlagenen Gesundheit nicht geschafft. Außerdem muss man sich erstmal an die Höhe in Bogotá gewöhnen. Ich hatte darüber debatiert, ob ich lieber den Berg runter laufe oder den Lift nehme, aber dann habe ich mich wieder für den Lift entschieden. Normalerweise kostet die Fahrt 10.000 Pesos, aber ich musste nur 6.000 zahlen ; Gott weiß warum, aber ich beschwere mich nicht! ^_^



Die restlichen Morgenstunden habe ich mit Lukas aus Paris verbracht und mit ihm übers Reisen und das Leben nach der Reise geredet. Er hat eine Stelle zu der im Januar zurück kann, aber vielleicht kündigt er in den nächsten Monaten und macht was anderes wenn er zurück kommt. Viele Backpacker ändern ihre Karriere im Laufe der Reise ; einige suchen sich Jobs vor Ort und bleiben Jahre lang Backpacker, andere suchen sich einen ganzen anderen Job als den den sie vorher hatten. Sehr wenige gehen zurück zu dem Job den sie vorher hatten und die allermeisten möchten sich selbstständig machen und Unternehmer werden. Das ist eigentlich nicht sehr überraschend für Leute die Monate unabhängig waren, sich daran gewöhnt haben das zu machen was sie wollen, wann sie wollen und die sich Monate lang vom Leben haben inspirieren lassen können.

Ich habe auch mit Steve über meinen Blog geredet und er hat mir vorgeschlagen doch ein auf der Basis meines Blogs ein Buch zu schreiben : realistische Fiktion mit den Menschen die getroffen habe als Hauptcharaktere. Eine sehr gute Idee wie ich finde, mal sehen ob sich das umsetzen lässt. Vielleicht werde ich ja noch Schriftstellerin! ^_^





Ich habe in Bogotá leider nicht mal die Hälfte der Orte gesehen die ich sehen wollte, aber ich musste feststellen, dass die Distanzen in Kolumbien viel größer sind als ich erwartet hatte... Naja, ich muss dann halt mal wiederkommen und mir den Rest ansehen! :-)


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